Ungeziefer und Schädlinge - Merkmale, Lebensraum und Gefahren unterschiedlicher Arten

Unter Ungeziefer und Schädlingen versteht man Tiere oder Insekten, die dem Menschen Schaden zufügen. Typische Schädlinge sind zum Beispiel Motten, Käfer, Wanzen und Mäuse. Man unterscheidet dabei Vorratsschädlinge, Pflanzenschädlinge, Wohnungsschädlinge sowie Gesundheitsschädlinge. Des Weiteren gibt es aber auch harmlose und/oder nützliche Insektenarten. Lesen Sie über die Merkmale, Lebensräume sowie möglichen Gefahren unterschiedlicher Ungeziefer und Schädlinge.

Von Jens Hirseland

Als Schädlinge oder Ungeziefer werden Lebewesen bezeichnet, die unterschiedliche Schäden verursachen. Dabei kann es sich um die Zerstörung von

handeln. Manche Schädlinge stellen sogar eine Gefahr für die Gesundheit des Menschen dar.

Arten von Schädlingen

Bei Schädlingen handelt es sich um Lebewesen, die sich in der Nähe des Menschen aufhalten und den gleichen Lebensraum beanspruchen wie er. Meist handelt es sich dabei um Insekten.

Aber auch einige Säugetierarten wie Mäuse und Ratten können Schäden anrichten.

Da Ungeziefer unterschiedliche Schäden verursacht, teilt man es in verschiedene Kategorien ein. So gibt es

  • Vorratsschädlinge wie Motten und Käfer
  • Pflanzenschädlinge wie Schnecken und Blattläuse
  • Forstschädlinge
  • Holzschädlinge
  • Schädlinge in der Wohnung wie Mäuse und Wanzen sowie
  • Gesundheitsschädlinge.

Agrar- und Forstschädlinge leben in der freien Natur, meist abseits von menschlichen Siedlungen. In großen Populationen können sie Kahlfraß an Feldfrüchten, Bäumen oder Nutzpflanzen verursachen.

Vorratsschädlinge leben vorwiegend in menschlichen Haushalten. Sie ernähren sich von unter anderem Lebensmitteln, bestimmten Textilien oder Möbel- bzw. Bauholz. Durch die Verunreinigung von Lebensmitteln oder Exkremente können einige Schädlinge auch Krankheiten auslösen oder übertragen. Es ist daher wichtig, einen Schädlingsbefall schnell zu erkennen und Maßnahmen zur Beseitigung einzuleiten.

Manche Schädlinge können auch in mehreren Kategorien vertreten sein. Eine weitere Unterart stellen die Lästlinge dar.

Darunter versteht man Tiere, die eigentlich keine Gefahr darstellen, aber von den Menschen als lästig angesehen werden. Während die Lästlinge - unter anderem Kellerasseln, Fliegen, Läuse oder Mücken - also vom Menschen nur als störend empfunden werden, können Schädlinge größere finanzielle oder gesundheitliche Schäden verursachen.

Im Folgenden gehen wir genauer auf die unterschiedlichen Arten der Schädlinge sowie deren Erkennungsmerkmale ein.

Vorratsschädlinge

Als Vorratsschädlinge gelten Lebewesen, die in erster Linie Lebensmittelvorräte befallen. Dabei richten sie vor allem Fraßschäden an. Selbst in der heutigen Zeit fallen zwischen 10-20 Prozent der weltweiten Ernte Vorratsschädlingen zum Opfer.

Darüber hinaus wird auch die Qualität der Lebensmittel durch das Ungeziefer beeinträchtigt. So büßen die Nahrungsmittel u.a. wichtige Vitamine und Proteine ein.

Mehlmotte

Zu den verschiedenen Mottenarten, die zu den Vorratsschädlingen gezählt werden, gehört die Mehlmotte (Ephestia kuehniella). Sie erreicht eine Größe von etwa 14 Millimetern.

Mehlmotten gehören zur Familie der Zünsler. Die winzigen Falter mit graubraunen Flügeln werden nur rund zwei Wochen alt, legen aber in dieser Zeit mehrere Male Eier ab, sodass während einer warmen Saison einige Generationen Mehlmotten als Schädlinge aufwachsen.

Sie sind in ihren Bewegungen äußerst träge und können deshalb gut gejagt und erbeutet werden. Die Motten legen ihre Eier in lose verpackte Lebensmittel.

Motten sind meist graubraune winzige Falter
Motten sind meist graubraune winzige Falter

Wie der Name "Mehlmotte" schon erahnen lässt, befallen die Schädlinge am liebsten Mehl. Aber auch

stehen auf ihrem Speiseplan. Zu erkennen ist der Befall der Nahrungsmittel an den Gespinsten der Mehlmotten-Raupen.

Da Lebensmittel, die von Mehlmotten in Mitleidenschaft gezogen werden, nicht mehr zu gebrauchen sind, bleibt nichts anderes übrig, als sie zu entsorgen. So bewirkt der Stoffwechsel der Mehlmotten-Raupen, dass sich gesundheitsschädliche Schimmelnester bilden.

Bekämpfung

Um diesen Schädling zu bekämpfen, sind mehrere Maßnahmen notwendig.

  • Die befallenen Räume oder Schränke müssen gründlich gereinigt werden.
  • Alle Lebensmittel sollten luftdicht und fest verpackt sein. Gut geeignet sind Plastikbehälter.
  • Zusätzlich schützen Fliegengitter an den Fenstern vor dem Einfall von erwachsenen Faltern.

Gegen die Larven werden Schlupfwespen eingesetzt. Diese dringen in die Eier und Larven ein und vernichten sie.

Der Fachhandel bietet so genannte Mottenkarten mit Schlupfwespen an, die bei Befall ausgelegt werden. In großen Getreidelagern, Mühlen oder Großbäckereien werden Brackwespen zur Vernichtung der Mehlmottenlarven eingesetzt.

Dörrobstmotte

Eine weitere Mottenart stellt die Dörrobstmotte (Plodia interpunctella) dar. Diese wird 7-9 Millimeter lang und verfügt über eine hellgraue Färbung. Ihre Vorderflügel sind kupferrot und weisen blaugraue Querbinden auf.

Man findet die Dörrobstmotte auf der ganzen Welt. Man kennt sie auch unter den Bezeichnungen Hausmotte oder Vorratsmotte.

Trotz ihres Namens ernährt sich die Dörrobstmotte keineswegs nur von getrockneten Früchten. So werden auch

nicht von ihr verschmäht. Die Dörrobstmotte ist sogar in der Lage, verschlossene Lebensmittelpackungen zu befallen. Dabei bohrt sie ein Loch in die Verpackung, durch das sie dann ins Innere eindringt.

Nach dem Auswachsen der Dörrobstmotten suchen diese sich Lebensräume, die nur schwer zugänglich sind. Dazu gehören vor allem

  • Ritzen
  • Lochleisten
  • Regalbretter und
  • Verkleidungen.

Wurden Lebensmittel von der Vorratsmotte befallen, sollten diese entsorgt werden, da es zur Bildung von Schimmelnestern kommen kann. Eine konkrete Gesundheitsgefahr durch versehentlichen Verzehr besteht jedoch normalerweise nicht. Um die Dörrobstmotte zu bekämpfen, verwendet man Pheromonfallen und Schlupfwespen.

Die unterschiedlichen Mottenarten haben verscheidene Ernährungsweisen
Die unterschiedlichen Mottenarten haben verscheidene Ernährungsweisen

Kleidermotte

Im Unterschied zu anderen Mottenarten ernährt sich die Kleidermotte (Tineola bisselliella) nicht von Lebensmitteln, sondern von Kleidungsstücken. So benötigen die Larven der Kleidermotten das Protein Keratin, das in Tierhaaren vorkommt.

Die 7 Millimeter großen Schädlinge befallen daher

Außerdem platzieren die Kleidermotten ihre Eier am liebsten auf Kleidungsstücken, die mit Speiseresten, Schweiß, Urin oder Kot verunreinigt sind. Mitunter greifen die Kleidermotten-Raupen auch auf Baumwolle, Leinen oder Kunststoffe zurück, die von ihnen zwar gefressen, aber nicht verdaut werden.

Bemerkbar macht sich ein Kleidermottenbefall durch Löcher und kahle Stellen an den betroffenen Kleidungsstücken. Doch auch Teppiche sind vor den Schädlingen nicht sicher.

Kleidermotten fressen Löcher in Kleidungsstücke - am liebsten in Wolle und andere Naturfasern
Kleidermotten fressen Löcher in Kleidungsstücke - am liebsten in Wolle und andere Naturfasern

Bekämpfung

Als wichtigste Maßnahme zur Bekämpfung der Kleidermotten gilt regelmäßiges Staubsaugen. Außerdem ist es wichtig, dass man seine Kleidungsstücke kontrolliert. Eine klassische chemische Bekämpfungsmethode ist der Einsatz von Mottenkugeln oder Mottenpapier.

Brotkäfer

Neben Motten gelten auch zahlreiche Käferarten wie der Brotkäfer (Stegobium paniceum) als Vorratsschädlinge. In Europa ist der Brotkäfer weit verbreitet und lebt bevorzugt in Gebäuden.

Der rotbraune Käfer hält sich am liebsten im Verborgenen auf und erreicht eine Länge zwischen 1,75-3,75 Millimetern. Die 5 Millimeter langen Larven des Brotkäfers haben Ähnlichkeit mit den Maikäferlarven.

Der Brotkäfer zählt zu den häufigsten Schädlingen in Haushalten. Sogar in Drogerien und Apotheken ist er zu finden. Seine Verbreitung erfolgt zumeist über Lebensmittel, Kräuterteemischungen oder Gewürze.

Da der Brotkäfer mit dem Gewöhnlichen Nagekäfer verwandt ist, verfügt er über die Fähigkeit, kleine Löcher zu schaffen. Sogar Abdichtungen aus Silikon oder Plastikfolie vermag er zu durchdringen. Besonders aktiv sind Brotkäfer im Februar, Juni und September.

Trotz der Bezeichnung "Brotkäfer" hat der Vorratsschädling einen reichhaltigen Speiseplan. So ernährt er sich von

  • Getreide
  • Backwaren
  • Nüssen und
  • Tierfutter.

Aber auch

  • stärkehaltige Nahrungsmittel
  • Schokolade
  • getrocknete Früchte
  • Hülsenfrüchte
  • getrocknetes Pflanzenmaterial
  • Kaffee
  • Kakao und
  • Tabak

verschmäht er nicht. Selbst Leder, Bucheinbände und Fotos sind vor ihm nicht sicher.

Für gesundheitliche Schäden durch den Brotkäfer gibt es allerdings keine Hinweise. Auch Krankheiten werden durch ihn nicht übertragen.

Kornkäfer

Beim Kornkäfer (Sitophilus granarius) handelt es sich um einen Rüsselkäfer. Er zählt zu den am häufigsten vorkommenden Getreideschädlingen in Europa. Als typische Merkmale gelten seine Mundwerkzeuge, die die Form eines Rüssels haben.

Der flugunfähige Käfer weist eine dunkelbraune bis schwarze Färbung auf und wird zwischen 2,5 und 5 Millimeter lang. Ein Verwandter des Kornkäfers ist der Reiskäfer.

Entwickelt werden die Larven des Kornkäfers in Getreidekörnern. Dabei höhlen sie das Korn von innen aus. Je nach Temperaturen kann sich ein Kornkäfer in einem Zeitraum zwischen 1,5 und 6 Monaten entwickeln.

Wie der Name schon vermuten lässt, werden vom Kornkäfer vor allem Getreidekörner wie

befallen. Darüber hinaus bevorzugt er

  • Mais
  • Reis
  • Teigwaren
  • Buchweizen
  • Mehl
  • Schrot
  • Kleie und
  • Eicheln.

Im Unterschied zu den Larven befallen die ausgewachsenen Kornkäfer die Körner von der Außenseite. Als besonders gefährdet für einen Kornkäferbefall gilt Getreide aus biologischem Anbau.

Durch die Aktivität der Kornkäfer können Folgeschäden wie Milben und Schimmelpilze auftreten. Krankheiten werden durch den Vorratschädling jedoch nicht übertragen.

Mehlkäfer

Ein weiterer Vorratsschädling ist der Mehlkäfer (Tenebrio molitor), der der Familie der Schwarzkäfer angehört. Die 10-18 Millimeter langen Käfer kommen auf der ganzen Welt vor.

Besonders häufig findet man den Mehlkäfer in Bäckereien, da er sich am liebsten von Mehl, Backwaren und Getreideprodukten ernährt. In der heutigen Zeit treten größere Mehlkäfer-Befälle allerdings nur noch selten auf.

Erkennen lässt sich ein Befall mit Mehlkäfern daran, dass das Mehl verklumpt ist und einen muffigen Geruch hat. Außerdem büßt das Mehl seine Backfähigkeit ein.

Da das Mehl zudem Larven, Insektenhäute und Kot enthält, muss es entsorgt werden. Unter Umständen kann es durch die Larven der Mehlkäfer zur Übertragung des Zwergbandwurms auf den Menschen kommen.

Stubenfliege

Zu den bekanntesten Vorratsschädlingen gehört die Stubenfliege (Musca domestica), die auch als Große Stubenfliege oder Gemeine Stubenfliege bekannt ist. Zu ihren Verwandten zählt die Kleine Stubenfliege, die sich bevorzugt von pflanzlichen Abfällen ernährt.

Besonders verbreitet ist die 7-8 Millimeter lange Große Stubenfliege in Häusern, Ställen oder in der Nähe von Abfallansammlungen. Als Brutstätte nutzt der Schädling Komposthaufen oder Bio-Mülltonnen.

Schon nach einem Tag kommt es zum Ausschlüpfen der gliederlosen Maden aus den Fliegeneiern. Über die Haut ernähren sich die Maden von Abfallstoffen. Nach 2-3 Wochen werden aus den Maden Stubenfliegen.

Stubenfliegen gelten als besonders lästig, da sie um den Menschen hin- und herfliegen, auf der Haut herumkrabbeln und Verunreinigungen hinterlassen. Außerdem besteht die Gefahr, dass sie Lebensmittel, die offen herumstehen, verderben.

Des Weiteren gelten sie als Krankheitsüberträger. So können durch sie Infektionskrankheiten wie

übertragen werden. Grund für die Übertragungsgefahr ist die Vorliebe der Stubenfliegen für Körperausscheidungen wie Kot und Schweiß sowie für eiternde Wunden. Aber auch verwesende Körper von Tieren und Menschen nutzen sie als Nahrungsquelle für die Ablage ihrer Eier.

Da die Population der Stubenfliegen durch ihre natürlichen Feinde reduziert wird, gilt eine großräumige Bekämpfung der Schädlinge als unnötig. Empfohlen werden stattdessen ausreichende Hygienemaßnahmen.

Eine chemische Bekämpfung von Fliegen ist meist unnötig bei ausreichenden Hygienemaßnahmen
Eine chemische Bekämpfung von Fliegen ist meist unnötig bei ausreichenden Hygienemaßnahmen

Pharaoameise

Auch Ameisen wie die Pharaoameise (Monomorium pharaonis) können zu den Schädlingen gehören. Die ca. 2 Millimeter große Ameise stammt ursprünglich aus tropischen Gefilden und wurde im Jahr 1901 nach Deutschland eingeschleppt.

Die Bezeichnung "Pharaoameise" stammt daher, weil man diese Art erstmalig auf den Mumien der ägyptischen Pharaonen entdeckte. Da die Pharaoameise hierzulande nur an warmen Orten überleben kann, ist sie auf Gebäude angewiesen, in denen stets eine höhere Raumtemperatur herrscht.

Dabei handelt es sich zumeist um Treibhäuser, Bäckereien, Großküchen und Krankenhäuser. Aber auch in privaten Wohnungen ist die Pharaoameise zu finden.

Zu den Stellen, die die Pharaoameise bevorzugt, gehören die warmen Hinterseiten von Kühlschränken, Gefriertruhen, Wasserbereitern oder Herden. Um sich zu verbreiten, wandern die Pharaoameisen durch Heizungs- oder Lüftungsschächte.

Auf dem Speiseplan des Schädlings stehen

Aber auch auf Blut und Menschenfleisch greifen sie im Notfall zurück. So kriechen sie in Krankenhäusern unter Wundverbände, weil sie das Blut anlockt. Da sie sehr klein sind, können sie zudem medizinische Instrumente wie Katheter oder Kanülen befallen und verunreinigen.

Dies stellt ein ernstes Problem in den Kliniken dar, denn durch die Pharaoameise ist auch die Übertragung von Krankheiten möglich. Mitunter dringen die Ameisen sogar in Computer ein, was zu Systemabstürzen oder sogar Elektrobränden führen kann.

Bekämpfung

Die Pharaoameisen wirksam zu bekämpfen, ist nicht so leicht. So gelten Insektizide nur als wenig effektiv, denn die Ameisenkönigin im Nest sorgt rasch wieder für neuen Nachwuchs.

Aus diesem Grund geht man gegen die Pharaoameisen meist mit Fraßgiften vor. Gelangen diese ins Nest, sterben auch die Königin und ihre Brut.

Pflanzenschädlinge

Als Pflanzenschädlinge werden Schädlinge bezeichnet, die Pflanzen wie Kulturpflanzen befallen.

Auf einen Blick: Typische Ungeziefer-Arten im Garten und auf dem Balkon

Da will man gemütlich den Garten oder den Balkon genießen, sich an den schönen Pflanzen erfreuen und dann nistet sich Ungeziefer ein. Diese ungebetenen Gäste können einem die Freude wirklich verleiden.

Gerade den Pflanzen können bestimmte Schädlinge großen Schaden zufügen. Da gibt es Blattläuse, Schildläuse, Wollläuse und auch Spinnmilben können das gesunde Gedeihen der Pflanzen beeinträchtigen oder sogar dafür sorgen, dass die Pflanzen absterben. Bei all der Mühe, Zeit und Geld, welches man investiert hat, ist das mehr als ärgerlich.

Blatt- und Schildläuse

Es gibt verschiedene Arten von Blattläusen, sie sitzen in Kolonien und bevorzugen junge Triebspitzen. Sie schwächen die ganze Pflanze und da sie sich rasant vermehren, können sie sogar ganze Kulturen vernichten.

Neben der Blattlaus macht die Schildlaus unseren Pflanzen auf dem Balkon und im Garten zu schaffen. Sie bildet ebenfalls Kolonien und passt sich farblich ihrer Umgebung an. Meist merkt man erst spät, dass die Pflanze befallen ist.

Die Schildlaus saugt den Saft aus Nadeln und Blätter und schwächt damit die ganze Pflanze. Oft erkennt man erst an dem so genannten Honigtau, eine klebrige Substanz aus den Ausscheidungen der Schädlinge, dass die Pflanze erkrankt ist. Dieser Honigtau zieht auch Ameisen an, die sich davon ernähren.

Lausbefall bei Pflanzen ist der häufiste Fall im Garten
Lausbefall bei Pflanzen ist der häufiste Fall im Garten

Wollläuse und Spinnmilben

Wollläuse sehen ein bisschen aus wie kleine Watteknäuel. Auch sie hinterlassen durch ihre Ausscheidungen einen klebrigen Honigtau auf der betroffenen Pflanze.

Sie saugen ebenfalls den Saft aus den Blättern. Das Wachstum der befallenen Pflanze wird gehemmt, Triebe verkümmern, Knospen fallen ab und die Blätter vergilben.

Spinnmilben gehören zu den Spinnentieren. Sie sitzen zumeist an der Blattunterseite und schwächen die Pflanze ebenfalls indem sie den Saft aussaugen. Je stärker der Befall, desto mehr kann man den Verfall der Pflanze beobachten.

Raupen, Fruchtfliegen und Wanzen

Auch Raupen, Fruchtfliegen oder bestimmte Wanzenarten können die Pflanzen schädigen. Doch nicht alles, was im Garten kriecht und fleucht, zählt zu den Schädlingen; manches Ungeziefer ist durchaus nützlich oder stellt einen natürlichen Feind für Schädlinge dar.

Schnecken

Schnecken sind ein häufiger Feind von Nutzpflanzen in Garten und Wohnung
Schnecken sind ein häufiger Feind von Nutzpflanzen in Garten und Wohnung

Schnecken (Gastropoda) gelten als gefräßigste Pflanzenschädlinge. Sie gehören zu den Weichtieren und umfassen mehrere unterschiedliche Arten. So können sie zwischen 0,5 Millimeter und 75 Zentimeter lang werden.

Schnecken sind zum Leidwesen von Hobbygärtnern oft im Garten zu finden. Doch auch Zimmer- und Kübelpflanzen können von ihnen befallen werden.

So befinden sich im Substrat oft Schneckeneier, aus denen schließlich der Schneckennachwuchs schlüpft. In den Pflanzentöpfen fühlen sich die Schnecken sehr wohl.

Da es sich bei ihnen um nachaktive Lebewesen handelt, werden sie meist erst dann bemerkt, wenn Schäden an der betroffenen Pflanze auftreten. Bemerkbar machen sich die Fraßschäden durch angefressene Blattränder sowie glatte Löcher in den Blättern.

Bekämpfung

Um die Schnecken von den Kulturpflanzen zu vertreiben, besteht die Möglichkeit, sie einzeln aufzusammeln, was jedoch ziemlich mühselig ist. Als effizienter gilt dagegen die Verwendung von etwas Schneckenkorn, das sich auch im Garten einsetzen lässt. Neues Schneckenkorn basiert auf Eisensulfat und gilt daher im Unterschied zu älteren Sorten als unbedenklich.

Blattläuse

Zu den am häufigsten vorkommenden Pflanzenschädlingen gehören Blattläuse (Aphidoidea). Die kleinen Pflanzenläuse werden maximal 7 Millimeter lang und verfügen über einen Strechrüssel.

Als Hauptnahrungsquelle dient ihnen der kohlenhydratreiche Pflanzensaft. Von den Blattläusen wird ein klebriger Belag auf die Blätter oder Stängel abgesondert, der wiederum Rußtau oder weitere Schimmelpilze auf der Pflanze hervorrufen kann.

Nicht selten leben die Blattläuse in einer Symbiose mit Ameisen, die an den süßlichen Exkrementen der Pflanzenschädlinge interessiert sind. Dafür sorgen sie für den Schutz der Blattläuse vor deren Fressfeinden wie Marienkäfern.

Bekämpfung

Das Bekämpfen von Blattläusen ist nicht weiter schwierig. Bei einem leichten Befall genügen meist biologische Mittel, um sie wieder loszuwerden.

Führen diese nicht zum Erfolg, muss auf chemische Pflanzenschutzmittel zurückgegriffen werden. Eine Alternative ist das Einsprühen der Pflanze mit einer Lösung aus Spiritus und Schmierseife.

Blattläuse zu bekämpfen ist nicht ganz einfach und oft nur chemisch möglich
Blattläuse zu bekämpfen ist nicht ganz einfach und oft nur chemisch möglich

Schildläuse

Ebenfalls Pflanzenläuse sind Schildläuse (Coccoidea). In Mitteleuropa kommen ca. 90 der insgesamt 3000 Schildlausarten vor. Schildläuse erreichen eine Körperlänge zwischen 0,8 und 6 Millimetern.

Genau wie bei den Blattläusen besteht ihre Ernährung aus Pflanzensaft. Ein typisches Merkmal der Schildläuse sind ihre Schutzschilder. Diesen dienen ihnen zum Schutz vor ihren Feinden. Kommt es auf einer Pflanze zu einer zu großen Population an Schildläusen, besteht die Gefahr, dass Teile der Pflanze geschädigt werden und absterben.

Da die Schildläuse durch ihren Schild vor konventionellen Spritzmitteln geschützt sind, bedarf es zu ihrer erfolgreichen Bekämpfung systemisch wirkender Mittel wie Metasystox oder Rogor. Diese töten die Schildläuse ab, die nach einer Weile von der Pflanze abfallen.

Fruchtfliegen

Fruchtfliegen gehören zur Familie der Bohrfliegen, die mehr als 4.500 Arten weltweit umfasst. Im europäischen Raum sind rund 300 Arten heimisch. Diese Fliegen unterscheiden sich deutlich von den Obstfliegen, die umgangssprachlich ebenfalls Fruchtfliegen genannt werden.

Die kleinen oder mittelgroßen Fruchtfliegen sind sehr deutlich an ihrer besonderen Zeichnung auf den dreieckigen Flügeln erkennbar. Ausgewachsene Tiere, so genannte Imagines, legen zwischen Ende Mai und Juli ihre Eier vorwiegend an unreifen Früchten und sterben nach wenigen Tagen.

Die Larven bohren sich in die Frucht und ernähren sich dann vom Fruchtfleisch. Haben sie den Verpuppungsstatus erreicht, fallen sie aus der Frucht, graben sich in die Erde und überwintern dort bis zum nächsten Frühjahr. In Mitteleuropa sind vor allem die

Bekämpfung

Zur Bekämpfung der Kirschfruchtfliege werden so genannte Gelbfallen verwendet. Die leimbestrichenen Tafeln werden zur Zeit der Eiablage in die Kirschbäume gehängt.

Die Fruchtfliegen sollen von der gelben Farbe, die den unreifen Kirschen ähnelt, angezogen werden und am Leim kleben bleiben. Diese Methode hat bisher jedoch nur mäßige Erfolge gezeigt.

Gärtner verweisen darauf, die Erde um die Obstbäume mit Mulch zu bedecken und Rasenflächen nicht zu mähen, um so das Aufsteigen der Fliegen aus der Erde zu verzögern. Alternativ kann nur das Anpflanzen von sehr frühen oder späten Kirschsorten empfohlen werden.

Die Apfelfruchtfliege legt ihre Eier auf grünen, noch unterentwickelten Äpfeln ab. Gegen diesen Schädling bietet der Handel spezielle Bekämpfungsmittel zum Gießen oder Spritzen an.

Apfelwickler

Der Apfelwickler, umgangssprachlich auch als Obstmade bekannt, gehört als ein Fluginsekt zur Familie der Wickler. Die Blätter ihrer Nahrungspflanzen werden zusammengerollt, sozusagen gewickelt.

Apfelwickler fressen sich durch das Fruchtfleisch bis zum Kerngehäuse durch. Der während des Fressens produzierte Kot wird in mehliger Form ausgeschieden und über die Eintrittsstelle des Apfels entsorgt.

Merkmale des Apfelwicklers

Seit jeher ist der Apfelwickler einer der schlimmsten Schädlinge im heimischen Obstgarten. Er ist einen Zentimeter lang, hat eine Flügelspannweite von bis zu etwa zweieinhalb Zentimetern und eine gräuliche Farbe.

Die Flügelenden sind mit einem kleinen kupferfarbenen Flecken besetzt. Die abgelegten Eier sind einen Millimeter groß, flach und durchsichtig weiß. Die geschlüpften Raupen sind doppelt so groß wie die Eier, und im letzten Larvenstadium so groß wie der Apfelwickler selbst.

Die weiblichen Falter legen pro Generation, also je Sommer, bis zu fünf Dutzend Eier ab. Mai und Juni sind dazu die bevorzugten Monate. Erforderlich ist dafür eine Mindesttemperatur von zehn Grad Celsius.

Vom Schlüpfen bis zum Entwicklungsstadium der Larve benötigt die Raupe vier Wochen. Überwintert wird in einem Kokon in der Baumrinde oder im Erdboden.

Schäden durch Apfelwickler

Vom Apfelwickler befallene Äpfel sind ungenießbar
Vom Apfelwickler befallene Äpfel sind ungenießbar

Ein vom Apfelwickler buchstäblich angefressener Apfel ist ungenießbar und muss entsorgt werden. Die geschlüpfte Raupe frisst sich meistens über die Fruchtspitze, manchmal auch einfach durch das Fruchtfleisch, bis hin zum Kerngehäuse durch. Dazu wird ein spiralförmiger Gang angelegt, der beim aufmerksamen Betrachten und Aufschneiden des Apfels direkt erkennbar ist.

Wohnungsschädlinge

Besonders unangenehm sind Schädlinge, die in der Wohnung vorkommen.

Hausmaus

Zu den bekanntesten Schadnagern im Haus zählt die Hausmaus (Mus musculus). Hausmäuse werden in der Regel 6-9 Zentimeter lang. Sie sind mit einem Schwanz ausgestattet, der mit 7-10 Zentimetern länger sein kann als ihr restlicher Körper.

Die Farbe der Hausmaus schwankt von hellgrau über dunkelgrau bis zu hellbraun auf der Oberseite. Am Bauch weist ihr Fell eine weiße bis hellbraune Färbung auf.

In Deutschland verbreitet sind die westliche Hausmaus, die nördliche Hausmaus sowie Mus musculus helgolandicus. Letztere lebt nur auf der Nordseeinsel Helgoland.

Zu den typischen Merkmalen der Hausmaus zählen ihr gut ausgebildeter Geruchs-, Hör- und Tastsinn. Außerdem kann sie ausgezeichnet klettern. Allerdings ist sie farbenblind und kurzsichtig.

Als Lebensräume dienen den nachtaktiven Mäusen dunkle Ecken, die nur schwer zugänglich sind. Domestizierte Hausmäuse wie die Farbmaus werden auch als Haustiere gehalten.

Grundsätzlich gelten Hausmäuse jedoch als Nahrungsmittelschädlinge. So zählen sie zu den Allesfressern und vertilgen u.a.

  • Käse
  • Obst
  • Nüsse
  • Gebäck
  • Getreideerzeugnisse
  • geräuchertes Fleisch und
  • Schokolade.

Wenn nicht anderes vorhanden ist, begnügen sie sich aber auch mit Abfällen. Da Hausmäuse alles Mögliche annagen, können sie auch Kleidungsstücke, Leder, Holz oder Papier beschädigen.

Besonders problematisch ist, dass ihre Exkremente Lebensmittel verunreinigen. Außerdem besteht die Gefahr, dass sie Krankheiten wie Salomonelleninfektionen, Virusinfektionen oder Leptospirose übertragen.

Auch eine Übertragung von anderen Schädlingen wie Milben und Flöhen ist möglich. Ebenfalls unangenehm ist der üble Geruch, der von den Mäusen ausgeht.

Bekämpfung

Zur Bekämpfung von Hausmäusen hielten sich die Menschen in früheren Zeiten Hauskatzen. In der heutigen Zeit wird dagegen eher auf das Aufstellen von Fallen und Giften zurückgegriffen.

Als relativ wenig umweltschädlich und ungefährlich für den Menschen gelten Gerinnungshemmer. Diese wirken dem Vitamin K1 entgegen und rufen bei Nagetieren tödliche innere Blutungen hervor.

Größere Mengen können allerdings auch für Menschen schädlich sein. Ein Nachteil von Giften ist, dass sie auch Haustiere wie Katzen und Hunde töten können.

Der Nachteil von Mäusegiften ist, dass sie auch andere Haustiere töten können
Der Nachteil von Mäusegiften ist, dass sie auch andere Haustiere töten können

Hausratte

Ein weiteres Nagetier, das in Wohnungen und Gebäuden vorkommen kann, ist die Hausratte (Rattus rattus). Man nennt sie auch Dachratte, weil sie ausgezeichnet springen und klettern kann.

Vom Aussehen erinnert die Hausratte an eine übergroße Hausmaus. Hausratten können eine Länge von 16-24 Zentimetern erreichen. Ihr Schwanz wird 18-25 Zentimeter lang.

Verwandt ist die Hausratte mit der Wanderratte. Im Unterschied zur Wanderratte, die über eine stumpfe Schnauze verfügt, ist die Hausratte mit einer spitzen Schnauze ausgestattet.

In Deutschland lebende Hausratten können vollkommen grau oder schiefergrau gefärbt sein oder einen hellen Bauch aufweisen. Da die Hausratte überaus empfindlich auf Feuchtigkeit und Kälte reagiert, muss sie in Gebäuden leben.

Die Hausratte kann durch ihren Kot und Urin Krankheiten auf den Menschen übertragen
Die Hausratte kann durch ihren Kot und Urin Krankheiten auf den Menschen übertragen

Genau wie die Hausmaus zählt auch die Hausratte zu den Vorratsschädlingen. Am liebsten verzehrt sie pflanzliche Nahrung wie

  • Obst
  • Getreide
  • Wurzeln und
  • Samen.

In seltenen Fällen greift die Hausratte auch auf Fisch oder Eier zurück. Macht sich die Hausratte an den menschlichen Vorräten zu schaffen, verschmutzt sie dabei mit ihrem Urin und Kot die Lebensmittel. Besonders gefährlich ist das Übertragen von Krankheitserregern wie Rattenflöhen, die wiederum die Pest verursachen können.

Bettwanze

Wesentlich kleiner als Mäuse und Ratten, aber ebenso unangenehm, sind Bettwanzen. Sie werden auch als Plattwanzen (Cimicidae) bezeichnet und ernähren sich vom Blut des Menschen oder von Haustieren. Besonders verbreitet ist die Gemeine Bettwanze (Cimex lectularius), die eine Länge von 4-8 Millimetern erreicht und eine rotbraune Färbung aufweist.

Je nach Rahmenbedingungen kann das Bettwanzenweibchen 200 bis 400 Eier ablegen. Bis zur Ausreifung der Bettwanze dauert es in der Regel 30-40 Tage.

Die Lebenserwartung der Parasiten beträgt etwa ein Jahr. Gelegentlich können auch tropische Bettwanzen durch Einschleppung nach Mitteleuropa gelangen.

Als Lebensraum der Bettwanzen dienen

Größter Feind der Bettwanze ist allerdings der Staubsauger, der ihre Verbreitung stark erschwert.

Hauptnahrungsquelle der Bettwanze bildet das Blut von Menschen oder Tieren. Ihre Nahrung nehmen die Parasiten in den Nachtstunden auf. So befallen sie den Menschen, während er schläft und saugen ihm Blut aus.

Ein typisches Merkmal von Bettwanzen ist der unangenehme Geruch, den sie verbreiten. Dieser entsteht durch ein Sekret, welches von einer Stinkdrüse abgesondert wird. Dieser charakteristische Wanzengeruch führt dazu, dass die Parasiten rasch bemerkt werden.

In der Regel wird ein Bettwanzenstich von den Betroffenen gar nicht wahrgenommen. Empfindliche Menschen können allerdings unter allergischen Reaktionen, Schwellungen und Juckreiz leiden.

Darüber hinaus besteht die Gefahr von Sekundärinfektionen. Außerdem übertragen Bettwanzen mitunter das Rückfallfieber.

Gesundheitsschädlinge

Gefährden Schädlinge die menschliche Gesundheit, bezeichnet man sie als Hygieneschädlinge. So können die Schädlinge Schmerzen verursachen, Krankheiten übertragen oder selbst Krankheiten oder Allergien auslösen.

Kakerlaken

Zu den gefährlichsten Hygieneschädlingen zählt die Kakerlake, auch Gemeine Küchenschabe (Blatta orientalis) genannt. So kann das krabbelnde Insekt, das eine rotbraune Färbung aufweist, gefährliche Krankheiten wie Tuberkulose, Salmonellose und Milzbrand übertragen. Außerdem löst es durch Häutungsreste oder Kot Allergien aus.

Zu den hierzulande lebenden Kakerlaken-Arten zählt die Deutsche Küchenschabe (Blattella germanica), die 13 Millimeter lang ist und eine gelb-braune Färbung aufweist. Verbreitet ist die Küchenschabe vor allem in Häusern.

Besonders betroffen sind

Darüber hinaus kann die Deutsche Küchenschabe aus der Kanalisation einwandern. Küchenschaben gelten als Allesfresser. So stehen Lebensmittel aller Art auf ihrem Speiseplan.

Typisch für Küchenschaben ist, dass man sie nur schwer zu sehen bekommt, da sie eine Abneigung gegen Licht haben. Sind sie dennoch zu sehen, ist dies oft ein Anzeichen dafür, dass ein größerer Schabenbefall vorliegt, da es den Insekten dann an Platz mangelt.

Bekämpfung

Um größere Kakerlakenansammlungen wieder loszuwerden, bedarf es meist der Hilfe eines professionellen Schädlingsbekämpfers. Die Kakerlakenbekämpfung nimmt längere Zeit in Anspruch, da sonst die Gefahr besteht, dass die Schädlinge in Rohren, Schächten oder abgelegenen Winkeln überleben.

Grundsätzlich gelten Kakerlaken als überaus widerstandsfähig und schwer zu entfernen. So überlebten einige Exemplare sogar Atombombentests auf dem Bikini-Atoll.

Flöhe

Ebenfalls zu den Hygieneschädlingen zählen Flöhe (Siphonaptera). Sie gelten als Parasiten und ernähren sich von Blut. Dazu befallen sie Tiere und Menschen.

Bei ihrer Blutmahlzeit fügen die Flöhe ihren Opfern Stiche zu, die zu kleinen Wunden und Juckreiz führen. Durch das Kratzen auf der Haut entstehen offene Stellen, bei denen Entzündungsgefahr besteht.

Aber auch Krankheitskeime wie Staphylokokken- oder Streptokokken können durch einen Flohstich in den menschlichen Organismus gelangen. Als besonders gefährlich gilt der Rattenfloh, der die Pest auslöst.

Kommt es zu einem Flohbefall, müssen die Parasiten konsequent mit Insektenvernichtungsmitteln bekämpft werden. Diese sind in Form von Sprays oder Puder erhältlich. Bei vereinzeltem Auftreten reicht meist schon gründliches und regelmäßiges Staubsaugen aus.

Menschenläuse

Die so genannten Menschenläuse leben am und vom Menschen. Sehr bekannte Lästlinge sind Kopf- und Filzläuse, die sich sehr hartnäckig halten und schnell ausbreiten.

Bei einem Befall mit Kopf- oder Filzläusen ist Hygiene besonders wichtig. Kleidung, Bettwäsche und Handtücher sollten regelmäßig bei höheren Temperaturen gewaschen werden. Kinder sollten die Kleidung nicht untereinander tauschen und während der "Läuse-Epidemie" zuhause bleiben.

In den Apotheken werden spezielle Kopfwaschmittel und Seifen gegen die Läuse angeboten. Die Behandlung sollte immer nach Anweisung erfolgen, bis die Läuse abgetötet sind.

Die Behandlung von Kopfläusen ist sehr zeitaufwändig und mühselig
Die Behandlung von Kopfläusen ist sehr zeitaufwändig und mühselig

Milben

Besonders häufig vorkommende Gesundheitsschädlinge sind Milben (Acari), bei denen es sich um eine Unterklasse der Spinnentiere handelt. So können die sich massenhaft vermehrenden Verwandten der Zecke Asthma und Hausstauballergien auslösen. Grabmilben rufen sogar Krätze hervor.

Mit mehr als 50.000 Arten bilden die Milben eine der größten Unterarten der Spinnentiere. Die anpassungsfähigen Tiere leben im Boden, in Lebensmitteln oder in Wirten, wie dem Menschen, Affen oder Insekten.

Die lediglich 0,2-0,5 Millimeter großen Grabmilben haben die Eigenschaft, sich unter die Haut zu bohren, was eine Entzündung zur Folge hat. In solchen Fällen ist eine medizinische Behandlung erforderlich.

Bekämpfung

Um gegen Milben vorzugehen, wird empfohlen,

  • die Wohnräume gut zu lüften
  • regelmäßig die Bettwäsche zu wechseln
  • Fußböden und Matratzen gründlich abzusaugen und
  • Feuchtigkeit zu vermeiden.

Hausstaubmilben sind allgegenwärtig und in allen Haushalten zu finden. Matratzen gehören zu den favorisierten Lebensräumen von Hausstaubmilben. Aus diesem Grund sollten Matratzen mehrfach pro Jahr gründlich abgesaugt und mit Milbenspray behandelt werden. Zu diesem Zeitpunkt sollte auch das gesamte Bettzeug bei 60°C gewaschen werden.

Spezielle Milbenbezüge schützen zusätzlich. Nach rund sieben Jahren wird der Austausch der Matratzen empfohlen. Für Allergiker ist die Anschaffung eines Staubsaugers mit Hepa Filter sinnvoll.

Zecken

Mit den Milben verwandt sind die Zecken (Ixodida), die auch Hohlböcke genannt werden. So gelten sie als größte Milbenart.

Bei Zecken handelt es sich um blutsaugende Ektoparasiten und bedeutende Überträger von Krankheiten. Dazu gehören vor allem

Zecken sind häufige Überträger von gefährlichen Krankheiten auf den Menschen
Zecken sind häufige Überträger von gefährlichen Krankheiten auf den Menschen

Als Nahrungsquelle dient den Spinnentieren das Blut ihrer Wirte. Neben Menschen befallen sie auch Säugetiere, Vögel und Reptilien. Im Unterschied zu anderen Schädlingen lauern die Zecken nicht in Gebäuden, sondern in der freien Natur, wie zum Beispiel auf Gräsern oder Hecken.

Bekämpfung

Kommt es zu einem Zeckenbefall, muss der Parasit so rasch wie möglich mit einer spitzen Pinzette entfernt werden. Dabei sollte man die Zecke nicht drehen oder quetschen. Gelingt die Entfernung des Parasiten nicht, gilt es, einen Arzt zu konsultieren.

Gegen Zecken helfen nur lange Kleidung und Zeckenspray. Nach dem Spaziergang sollte der gesamte Körper abgesucht werden. In einigen Arealen und für Menschen, die beruflich in der Natur unterwegs sind, wird eine Zeckenimpfung zum Schutz vor Borreliose und FSME empfohlen.

Mücken und Moskitos

Mücken gehören zu den Zweiflüglern, die weltweit verbreitet sind. Die rund 45 Familien haben sehr zahlreiche Unterarten. In Deutschland sind vor allem Stechmücken und Schnaken heimisch. Die zarten Insekten leben vor allem in Feuchtgebieten, stehenden Gewässern und Mooren. Sie sind eine wichtige Nahrungsgrundlage für andere Tiere.

Die Weibchen stechen, da sie zur Bildung von Eiern die Proteine aus menschlichem Blut benötigen. Außerhalb dieser Zeit ernähren sich Mücken vor allem von Zuckerwasser und Blütennektar.

Einige Mückenarten können Krankheiten - zum Beispiel verschiedene tropische Fieberarten oder Malaria - übertragen.

Moskitos sind Stechmücken der Unterart Culicinae, die vor allem die tropischen Regionen der Erde besiedeln. Sie bevorzugen ein feuchtwarmes Klima und legen die Eier vorwiegend in stehenden Gewässern oder Feuchtgebieten ab. Zur Aufzucht der Larven benötigen die Moskitos die Proteine aus dem menschlichen Blut.

Moskitos können unterschiedliche Krankheiten übertragen, wie

Moskitos sind vor allem während der Dämmerung und in den Nachtstunden aktiv.

Mücken und Moskitos können gefährliche Krankheiten auf den Menschen übertragen
Mücken und Moskitos können gefährliche Krankheiten auf den Menschen übertragen

Bekämpfung

Moskito-Netze als wirksamer Schutz vor Moskitos
Moskito-Netze als wirksamer Schutz vor Moskitos

Da die Stiche von Mücken auch einen starken Juckreiz auslösen oder sogar allergische Reaktionen hervorrufen können, sollten sich Menschen ausreichend schützen. In den Wohnungen sind Fliegenfenster oder Moskitonetze sehr praktisch.

Empfohlen wird in den Morgen- und Abendstunden das Tragen von heller, langer Kleidung. Sinnvoll sind Antimückensprays oder ätherische Öle aus Zitronengras, die auf die Haut aufgebracht werden.

Schaben

Schaben sind mittelgroße, sechsfüßige Insekten. Die rund 4.000 Arten von Schaben werden in sechs Familien eingeteilt. Einige Arten haben Flügel. Schaben leben hauptsächlich in Tropenwäldern oder Feuchtgebieten. Sie ernähren sich dort vor allem von Totholz und Pflanzenresten und sind wichtige Helfer im ökologischen Gleichgewicht der tropischen Wälder.

In Deutschland sind sechs Arten heimisch; einige tropische Arten werden auch als Futtertiere gezüchtet oder in Terrarien gehalten. Die gefürchteten Küchenschaben wurden meist durch Reisende oder Waren aus dem Ausland eingeschleppt.

Sie fühlen sich in feucht-warmem Ambiente von Badezimmern, Küchen oder Großbäckereien wohl. Diese Schaben können auch Krankheiten übertragen und gelten als Schädlinge.

Durch die Reinigung der Räume, das Abdichten von Steckdosen, Ritzen oder Fliesen wird den Schädlingen der Lebensraum genommen. Die gründliche Entfernung der Schaben wird von Fachfirmen (Schädlingsbekämpfern) vorgenommen.

Neben diesen Schädlingen gibt es auch Arten, die man eher den Lästlingen zuordnet, da sie keinen Schaden verursachen oder sogar in manchen Bereichen sehr nützlich sind...

Harmlose und/oder nützliche Insektenarten

Silberfischchen (Silberfische)

Silberfischchen sind flugunfähige und flügellose Insekten, die zur Ordnung der Fischchen gehören. Die Tiere mit silberfarbenen Schuppen werden ca. 1 cm lang und zwischen vier Monate und drei Jahre alt.

Silberfischchen leben an feuchten, warmen Orten in Gebäuden. In Wohnungen sind Küche, Bad oder Saunen bevorzugte Orte. Die Tiere sind nachtaktiv und fühlen sich in einem Klima um 25°C und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit am wohlsten.

Silberfischchen ernähren sich von stärkehaltigen Stoffen, Schimmelpilzen, Hausstaubmilben, Papier und Textilien. Das massive und plötzliche Auftreten von Silberfischchen kann auf einen verstärkten Schimmelbefall in Wohnungen hindeuten. Da die Insekten die Schimmelpilze fressen und auch Hausstaubmilben dezimieren, sind sie für die Gesundheit des Menschen unbedenklich.

Es ist wichtig, die Ursache des Schimmelbefalls zu bekämpfen. Durch

  • das Reinigen der befallenen Areale
  • die Verringerung der Luftfeuchtigkeit (häufiges Stoßlüften, kein Wäschetrocknen in der Wohnung) und
  • das Verschließen von Ritzen an Fußleisten,

wird den Silberfischchen die Nahrungsgrundlage genommen und sie ziehen sich zurück. Im Handel sind auch Silberfischchenfallen erhältlich.

Ameisen

Gerade in der warmen Jahreszeit verschaffen sich nicht selten ungebetene Gäste einen Zugang zum Haus. Sie verspeisen manch leckere Köstlichkeit, benehmen sich unsauber und bringen gleich noch ihre gesamte Familie mit. Gemeint sind die Ameisen.

Zunächst einmal gilt, dass die in Deutschland lebenden Ameisen weitgehend für den Menschen ungefährlich sind. Dennoch ist es ein ebenso wenig schöner wie hygienischer Anblick, die Insekten unter den eigenen Lebensmitteln vorzufinden.

Hier ernähren sie sich hauptsächlich von Zucker oder Mehl. Auch eiweißhaltige Speisen werden nicht verschmäht.

In keinem Falle sollte dabei übersehen werden, dass die Gliederfüßler trotz ihrer geringen Größe erhebliche Schäden anrichten können. Das vor allem deshalb, weil sie ein Vielfaches ihres eigenen Körpergewichts zu transportieren imstande sind.

Zudem fallen sie in größeren Verbänden in die Wohnung ein, sind daher also nur selten einmal alleine anzutreffen. Auch die Gefahr, Keime und Krankheitserreger zu übertragen, besteht latent.

Der Ameisenhaufen als "Königreich der Ameisen"
Der Ameisenhaufen als "Königreich der Ameisen"

Bekämpfung

Grundsätzlich ist es nur selten einmal möglich, die Wohnung über das gesamte Jahr hinweg vor den Ameisen zu sichern. Mag es im Sommer das geöffnete Fenster sein, durch das die unerwünschten Gäste den Zugang suchen, so sind es unabhängig davon aber immer auch die kleinen Risse im Mauerwerk oder die für das Menschenauge nicht wahrnehmbaren Löcher und Spalten unter dem Fensterbrett, die ein Hereinkommen ermöglichen.

Wer häufiger von den Insekten heimgesucht wird, sollte daher diese elementaren Probleme beheben. Ebenso ist es ratsam, einen Ameisenhügel, der nah am Haus gelegen ist, umzusiedeln. Kleinere Exemplare bereiten wenig Mühe, größere sollte der Förster zunächst begutachten und entsprechend einen neuen Standplatz suchen.

Wespen

Die 61 weltweit verbreiteten Arten der Wespen gehören zur Familie der Faltenwespen. In Europa sind elf Arten heimisch, davon drei Arten - die Gemeine Wespe, die Deutsche Wespe und die Hornisse - in Deutschland.

Alle Wespen haben eine typische schwarzgelbe Zeichnung. Den Stachel nutzen sie nur zur Verteidigung oder zum Erlegen von Beute.

Wespen sind nützliche Insekten, die Schädlinge im Garten vernichten. Einige Arten sind vom Aussterben bedroht und werden nachhaltig geschützt.

Wespen sind nützliche Insekten welche Schädlinge im Garten vernichten
Wespen sind nützliche Insekten welche Schädlinge im Garten vernichten

Umgang mit Wespen

Im Hochsommer werden nur die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe dem Menschen lästig. Diese Wespenarten werden von zuckerhaltigen Lebensmitteln und Getränken angezogen, da sie Zucker zur Aufzucht der Brut verwenden.

Wespen sollten nicht gescheucht, gedrückt oder angepustet werden, denn bei Bedrohungen stechen sie. Das Wespengift ist für gesunde Menschen schmerzhaft, aber unbedenklich.

Gegen das Brennen helfen Zwiebelsaft und Kühlung. Für Allergiker kann ein Wespenstich lebensbedrohlich sein.

Die Wespen werden von Lebensmitteln angezogen
Die Wespen werden von Lebensmitteln angezogen
  • Um Wespen von Lebensmitteln fernzuhalten, solten diese immer abgedeckt werden.
  • Flaschen nicht offen stehen lassen.
  • Bunte, leuchtende Kleidung und starkes Parfüm ziehen Wespen an. Deshalb wird dunkle oder weiße Kleidung empfohlen.
  • Der Duft von Teebaumöl wirkt ebenfalls abschreckend auf Wespen.
  • Insektengitter vor allen Fenstern schützen Wohnräume im Sommer vor Fliegen, Wespen und Mücken.

Wespen- und Hornissennester bitte nicht abgeschlagen, sondern von Fachfirmen entfernen lassen.

Kellerasseln

Kellerasseln gehören zur Ordnung der Landasseln. Die ovalen Krebstierchen werden ca. 2 cm lang. Mit ihren 14 Beinen sind sie sehr flink. Der natürliche Lebensraum lag ursprünglich im westlichen Europa, doch als Kulturfolger und durch Frachttransporte sind die Kellerasseln heute weltweit zu finden.

Die nachtaktiven Tiere leben in

  • Mauerwerk
  • Ritzen
  • Kellern
  • Gewächshäusern
  • Komposthaufen und
  • anderen feuchten Orten rund um Gebäude.

Kellerasseln sind im ökologischen System wichtige Verwerter, da sie Pflanzenreste und Totholz fressen und so zur Bildung von Humus beitragen. Sie verursachen keine Schäden in Gebäuden und fressen auch keine Lebensmittel.

Treten größere Populationen auf, rufen die Tiere in Menschen oft ein Ekelgefühl hervor und werden deshalb bekämpft. Der Handel bietet spezielle Fallen für Kellerasseln an.

Fliegen

Fliegen gehören zu den Zweiflüglern. Diese Unterart hat sehr viele Familien, die grob in Spalt- und Deckelschlüpfer unterteilt werden und weltweit vorkommen.

Die Lebensdauer der Fliegen ist sehr kurz. Sie liegt zwischen einem Tag und einigen Wochen. Fliegen sind Parasiten und Aasfresser.

Sowohl die Larven als auch die Imagines - erwachsene Fliegen - ernähren sich hauptsächlich von organischen Substanzen, die sich im Zerfall befinden. Einige Arten schädigen auch junge Pflanzen oder Früchte im Wachstum.

Bekämpfung

Zur Bekämpfung von Fliegen werden unterschiedliche Strategien angewendet. Fruchtfliegen und andere Pflanzenschädlinge werden mit geeigneten Chemikalien oder organischen Mitteln bekämpft.

Bei Fliegen im Haus können Fliegenklatschen, Fliegenfallen oder Leimstreifen hilfreich sein. Im Sommer sind Fliegengitter an den Fenstern wirksam gegen Fliegen und Mücken.

Auch bestimmte Pflanzen in Balkonkästen halten Fliegen fern. Wirksam sind zum Beispiel

Sie bilden eine natürliche Barriere vor dem Fenster, da Fliegen diese Aromen nicht mögen. Gegen Obstfliegen in der Küche hilft Essig oder Lorbeeröl, das in Schälchen aufgestellt wird. Zusätzlich sollten Lebensmittel und reifes Obst nicht offen gelagert werden.

Schädlingsbekämpfung

Um Schädlinge wirksam zu bekämpfen, kommen unterschiedliche Maßnahmen zur Anwendung. Diese können physikalisch, biologisch oder chemisch sein.

Typische chemische Mittel sind

  • Insektizide, die gegen Insekten eingesetzt werden
  • Larvizide gegen Larven
  • Akarizide gegen Milben und
  • Spinnen sowie Rodentiziere gegen Nagetiere.

Biotechnisch-physikalische Bekämpfungsmöglichkeiten sind Fallen, Lockstoffe oder Heißdampf-Verfahren. Bei starkem Befall ist es sinnvoll, eine Fachfirma mit der Schädlingsbekämpfung zu beauftragen.

Treten die Schädlinge nur gelegentlich auf, helfen auch Mittel aus dem Handel, zum Beispiel Mottenpapier oder spezielle Fallen. Detaillierte Informationen zur Schädlingsbekämpfung erhalten Sie hier in unserem ausführlichen Artikel zum Thema.

  • Marieluise Hermanns Schädlinge und Lästlinge in Haus und Wohnung. Umwelt- und gesundheitsschonende Bekämpfung., Goldmann, 2003, ISBN 3442164818
  • Christel Sachs und Jutta Koop Ungebetene Hausgäste: Ungeziefer vorbeugen und umweltgerecht bekämpfen, Sachs, 1994, ISBN 3928294008
  • Udo Sellenschlo und Herbert Weidner Vorratsschädlinge und Hausungeziefer: Bestimmungstabellen für Mitteleuropa, Spektrum Akademischer Verlag, 2003, ISBN 3827414393

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