Der Stoffwechsel - Bildet die Grundlage für alle wichtigen Funktionen im menschlichen Körper

Als Stoffwechsel oder Metabolismus bezeichnet man das Transportieren und das chemische Umwandeln von Stoffen im Organismus. Darüber hinaus werden auch Stoffwechselendprodukte abgegeben.

Von Jens Hirseland

Funktion

Der Stoffwechsel, den man auch als Metabolismus bezeichnet, ist ein Vorgang, bei dem im Organismus Stoffe aufgenommen, transportiert und chemisch umgewandelt werden. Außerdem kommt es zur Abgabe von Stoffwechselendprodukten an die Umgebung.

Beim Stoffwechsel handelt es sich um biochemische Vorgänge im Organismus, durch die die Körpersubstanz aufgebaut und erhalten wird. Außerdem dient er der Energiegewinnung, was zur Aufrechterhaltung der Körperfunktionen beiträgt. Das heißt, durch den Stoffwechsel gewinnt der menschliche Körper lebenswichtige Baustoffe und Energie.

Zu den Hauptlieferanten der Energie gehört die Nahrung. So kommt es durch den Stoffwechsel zur Verwertung der Nährstoffe, die in den Nahrungsmitteln enthalten sind. Die Nährstoffe werden in den Zellen gespeichert und dort in Energie umgewandelt.

Nahrungsprodukte, die sich vom Organismus nicht verwerten lassen oder überflüssig sind, werden in Form von Stuhl oder Urin aus dem Körper ausgeschieden. Wichtigste Komponente des Stoffwechsels sind die Enzyme. Diese katalysieren chemische Reaktionen.

Die Hormondrüsen einer Frau grafisch dargestellt
Die Hormondrüsen einer Frau grafisch dargestellt

Verschiedene Stoffwechselreaktionen

In der Photosynthese wandeln die Stoffwechselvorgänge zum Beispiel Wasser, Kohlendioxid sowie andere Ausgangsstoffe mithilfe von Energie, die von Licht eingestrahlt wird, in bestimmte Stoffe um. Diese dienen dann umgehend dem Aufbau und dem Wachstum des Körpers.

Bestimmte Stoffe, wie Kohlenhydrate, können auch als Reservestoffe gespeichert werden. Zu einem späteren Zeitpunkt lassen sie sich im Energiestoffwechsel oder Baustoffwechsel verarbeiten.

Die verschiedenen Stoffwechselreaktionen im Körper unterteilt man in:

  • Baustoffwechsel
  • Energiestoffwechsel
  • Eisenstoffwechsel
  • Hungerstoffwechsel
  • Glukose-Stoffwechsel
  • Aminosäure-Stoffwechsel
  • Biotransformation
  • Assimilation
  • Dissimilation

Darüber hinaus differenziert man zwischen:

  • Anabolismus (Stoffaufbau)
  • Katabolismus (Stoffabbau)
  • Metabolismus (Stoffumbau)

Störungen und Erkrankungen des Stoffwechsels

Kommt es zu pathologischen Abweichungen der Stoffwechselvorgänge, spricht man von Stoffwechselstörungen oder Stoffwechselerkrankungen. Durch Störungen im Stoffwechsel kann es dazu kommen, dass dem Organismus entweder wichtige Stoffe fehlen oder zu viele davon produziert werden.

In beiden Fällen gerät der Körperkreislauf aus dem Gleichgewicht, wodurch es zu Stoffwechselerkrankungen kommen kann. Verursacht werden die Stoffwechselstörungen vor allem durch Enzymdefekte.

Diabetes

Diabetes als bekannteste Stoffwechselerkrankung
Diabetes als bekannteste Stoffwechselerkrankung

Zu den häufigsten Stoffwechselkrankheiten gehört die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), bei der es zu einer Erhöhung des Blutzuckerspiegels im Organismus kommt. In diesem Fall muss der Blutzuckerspiegel durch eine Diät, die Einnahme von Medikamenten oder die Zufuhr von Insulin wieder normalisiert werden, da sonst die Gefahr von erheblichen Gefäßschädigungen besteht.

Gicht

Eine andere Stoffwechselkrankheit ist Gicht (Hyperurikämie). Dabei sammelt sich zuviel Harnsäure im Blut an, wodurch es zu einer vermehrten Ablagerung von Harnkristallen vor allem in den Gelenken und den Schleimbeuteln kommt.

Erreicht die Konzentration der Harnsäure ein kritisches Ausmaß, droht ein Gichtanfall, bei dem eine schmerzhafte Entzündung des Großzehgrundgelenks auftritt. Für eine erfolgreiche Behandlung sind Medikamente und eine Ernährungsumstellung notwendig.

Gicht und gichtanfällige Gelenke grafisch dargestellt
Gicht und gichtanfällige Gelenke grafisch dargestellt

Hypercholesterinämie

Eine erblich bedingte Stoffwechselerkrankung ist die familiäre oder primäre Hypercholesterinämie. Dabei handelt es sich um eine Störung des Fettstoffwechsels, die durch Veränderungen im Erbgut verursacht wird. Es gibt aber auch eine sekundäre Hypercholesterinämie, bei der meist eine ungesunde Lebensweise die Ursache ist.

Durch die Erkrankung erhöht sich das Risiko einer Arteriosklerose beträchtlich. Als Therapie werden zumeist cholesterinsenkende Medikamente verabreicht.

Mehr über diese Fettstoffwechselstörung lesen Sie im Artikel Hypercholesterinämie.

Weitere Erkrankungen des Stoffwechsels

Weitere Stoffwechselkrankheiten sind:

Fettsucht (Adipositas) ist auch eine Stoffwechselerkrankung
Fettsucht (Adipositas) ist auch eine Stoffwechselerkrankung

Wer Wert auf eine gesunde Lebensweise legt, kann seinen Stoffwechsel dadurch unterstützen und sein Wohlbefinden steigern...

So unterstützen Sie Ihren Stoffwechsel

Bei den meisten zeigt sich der Stoffwechsel meistens auf Sparflamme, was unter anderem als Ergebnis einen stetigen Kampf um die Pfunde verursacht. Doch mit den folgen Tipps bringt man auch den schlappsten Stoffwechsel etwas mehr auf Trab. Neben der Ernährung sind dabei auch ausreichend Bewegung und Entspannung notwendig.

Wenn Sie sich auf die Unterstützung Ihres Stoffwechsels konzentrieren, dann wird Ihnen schnell auffallen, dass eine Gewichtsabnahme damit einhergeht. Entscheidend für das gute Arbeiten des Stoffwechsels ist, dass Sie einen täglichen Ausgleich in Bewegung, der Kalorienaufnahme und den täglich auf Sie einwirkenden Stress schaffen können.

Ernährung

Neben dem gesunden Frühstück ist es wesentlich, dass Sie im Laufe des Tages Eiweiße zu sich nehmen. Der Körper benötigt 25% mehr Energie, um Eiweiße verdauen zu können, als beim Verdauen von Kohlenhydraten. Verlagern Sie daher den Schwerpunkt so, dass Sie weniger Kohlenhydrate und dafür mehr Eiweiße zu sich nehmen.

Achten Sie im Laufe des Tages darauf, dass Sie stets zu gesunden Snacks greifen, sollten Sie zwischen den Mahlzeiten hungrig werden. Lassen Sie dieses Verhalten nicht zur Gewohnheit werden.

Für Ihren Stoffwechsel ist es besser, wenn Sie nicht erst dann essen, wenn Sie Hunger haben und wenn Sie die Portionen von Frühstück, Mittag und Abendessen so wählen, dass Sie zwischen den Mahlzeiten keinen Hunger bekommen. Wenn Sie mit dem Essen erst warten bis Sie Hunger haben, dann liegt es nahe, dass Sie mehr essen werden, was wieder kontraproduktiv für Ihren Stoffwechsel ist.

Zu guter letzt der Ratschlag, dass Sie in Ihrer Ernährung Lebensmittel wie

  • Frau mit Lippenstift und rosa Nagellack isst einen roten Apfel

    © Kurhan - www.fotolia.de

  • Große und kleine Brokkoli-Rösschen vor weißem Hintergrund

    © ellaa44 - www.fotolia.de

  • Nahaufnahme rote und gelbe Paprika auf weißem Hintergrund

    © blende40 - www.fotolia.de

  • Nahaufnahme von Bratpfanne mit frischem, dampfenden Bauernfrühstück, Bratkartoffeln, Zwiebeln, Speck

    © s.dorn - www.fotolia.de

nicht fehlen lassen sollten. In diesen Lebensmitteln ist Chrom enthalten, der für den menschlichen Körper lebenswichtig ist. Dieses Mineral hilft nachweislich bei der Gewichtsabnahme.

Flavonoide

Flavonoide sind in der Kombination mit Vitamin C wahre Pusher für den Organismus. Reichlich enthalten sind die Pflanzenstoffe und auch Vitamine, sowie Mineralstoffe und Spurenelemente in den Gemüsesorten wie etwa Rosenkohl oder dem bereits erwähnten Brokkoli.

Überhaupt ist eine gesunde und ausgewogene, vitalstoffreiche Ernährung der Motor des Stoffwechsels. So ist unter anderem Biotin nachweislich am Kohlenhydrat-, Eiweiß- und Fettstoffwechsel beteiligt. Besonders viel ist in

enthalten, so dass man ein oder mehrere dieser Nahrungsmittel täglich auf den Teller bringen sollte.

Enzyme

Ebenfalls hervorragend zur Aktivierung des Stoffwechsels geeignet sind Enzyme, die sich zum Beispiel in Ananas und Papaya findet. Bromelin heißt hier das Wunder-Enzym zur regulierenden Unterstützung zahlreicher körperlicher Vorgänge.

Magnesium, Kalium und Kalzium runden hier die Vitalstoffe ab, welche für den Stoffwechsel klasse Zuspieler sind. Milchprodukte, Nahrungsmittel aus Vollkorn oder auch viele Obst- und Gemüsesorten liefern diese Nährstoffe und sollten deshalb nicht auf dem Speiseplan fehlen.

Fettverbrennung durch die richtigen Nahrungsmittel und Mineralstoffe

Die Sauerstoffaufnahme in den Zellen wird durch den Mineralstoff Magnesium gefördert. So kann man mit Bananen oder auch grünem Gemüse dem Fettstoffwechsel Dampf machen.

und Co. entschlacken, treiben den Stoffwechsel an und versorgen den Körper mit wertvollen Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen und Ballaststoffen.

Bio-Orangensaft, morgens frisch gepresst, wirkt nachweislich 30% besser als Fatburner gegenüber herkömmlichen Orangen. Und Kaffe kurbelt den Stoffwechsel ebenso an, macht munter und fröhlich. Bereits zwei bis drei Tassen genügen pro Tag, damit auch hier eingeheizt wird.

Gurken, die wässrigen Ankurbler

Salatgurken als Nährstofflieferant
Salatgurken als Nährstofflieferant
  • 95% Wasser
  • Zink
  • Kalium und
  • Silizium

sind in Salatgurken enthalten. Der Schlankmacher zeigt sich als Nährstofflieferant und lässt durch die Feuchtigkeit die Zellen rascher mit Wasser versorgen - auch ein Effekt, der den Stoffwechsel mächtig in Schwung bringt.

Kräuter zur Anregung

Außerdem sollte man auf viele frische Kräuter zurückgreifen.

  • Ein frischer Petersilienbund

    © Birgit Reitz-Hofmann - www.fotolia.de

  • Zwei kleine Rosmarin Zweige auf weißem Hintergrund

    © fotogal - www.fotolia.de

  • Nahaufnahme Schnittlauch wird geschnitten, weißer Hintergrund

    © unpict - www.fotolia.de

  • Sattgrüne Basilikumblätter vor weißem Hintergrund

    © Miroslav Beneda - www.fotolia.de

wirken sich nämlich nicht nur auf die Blutreinigung und Entschlackung aus, sondern vor allem auf den Fettabbau.

Den Wasserhaushalt beachten

Man sollte mind. 2 Liter Wasser am Tag trinken
Man sollte mind. 2 Liter Wasser am Tag trinken

Nehmen Sie sich zwei 1-Liter-Flaschen Wasser mit zur Arbeit und trinken Sie diese im Laufe des Tages bewusst aus. Wasser bedeutet Leben und ist für den menschlichen Körper der gesündeste Treibstoff, den es gibt. Wasser ist ein natürlicher Appetitzügler und führt dazu, dass überschüssige Mengen an Giftstoffen aus dem Körper transportiert werden.

Es ist auch möglich, die Wassermenge von täglich 2 Litern durch eine Kombination aus zuckerfreien Fruchtsäften, Magermilch und Wasser einzunehmen. Ab und an sollte man auch einmal zu Säften aus

greifen. Diese beinhalten pflanzliche Nährstoffe, die die Entwässerung ebenso fördern als auch die Verdauung und somit entscheidend zu einer aktiven Verstoffwechselung beitragen können.

Ein Mensch, der zu wenig Wasser trinkt, neigt dazu, mit Müdigkeit zu reagieren. Behalten Sie Ihren Wasserhaushalt im Auge und Sie werden schnell positive Veränderungen wahrnehmen können.

Entspannung und Sport

Leider hat der Stoffwechsel nicht nur Unterstützer, sondern auch Feinde. Wie zum Beispiel das durch Stress im Blut freigesetzte Hormon Cortisol. Dieses Hormon führt dazu, dass das Immunsystem geschwächt und der Stoffwechsel verlangsamt wird.

Das Stresshormon kann durch Bewegung oder durch Tiefenentspannung wieder abgebaut werden. Bereits 30 Minuten Bewegung am Tag können dazu verhelfen, dass die Cortisolproduktion verringert wird.

Versuchen Sie nicht auf Gewürze und Medikamente zurückzugreifen, die Ihnen bei zu viel Stress die Verdauung wieder in Schwung bringen. Oft haben diese Lösungsvarianten den Nachteil, dass Sie den eigentlichen Grund nicht verändern, sondern den Verdauungstrakt zusätzlich fordern und ab einer bestimmten Dauer so überfordern, dass die Mittel toxisch auf die Verdauungsorgane wirken können. Bleiben Sie daher lieber an der Wurzel des Problems und legen Sie mehr Wert auf ausrechende Bewegung in Ihrem Alltag.

Die Verdauung durch Massagen anregen

Folgende Mischung sollte man regelmäßig für eine Ganzkörpermassage einsetzen:

mischen und mit sanften, reibenden und streichenden Bewegungen einmassieren.

Die Bauchmassage regt den Stoffwechsel an
Die Bauchmassage regt den Stoffwechsel an

Schlankstoffe mit Schlafen antreiben

Im Schlaf wird der Stoffwechsel ebenso aktiviert. Hier finden die regenerierenden Prozesse statt, allerdings nur, wenn man dafür sorgt, dass man ausreichend Schlaf erhält. Ideal sind rund acht Stunden und vor dem Schlafengehen auf Alkohol zu verzichten, verhilft dem Organismus zu einem mehr an Verbrennung, denn Alkohol bremst den Fettabbau.

Mehr Muskeln verbrauchen mehr Energie

Muskeln verbrennen auch im Ruhestand Kalorien
Muskeln verbrennen auch im Ruhestand Kalorien

Ein Vorteil der Bewegung stellt dar, dass Sie bei sportlicher Betätigung und beginnendem Muskelaufbau mehr Kalorien verbrauchen. Muskeln verbrennen selbst im Ruhestand Kalorien.

Muskelaufbau geht einher mit der Steigerung des Stoffwechsels und der Vereinfachung des Abnehmens. Bereits wenige Wiederholungen mit Gewichten veranlassen den Körper mit der Straffung zu beginnen und den Stoffwechsel anzukurbeln.

Man muss zum Stoffwechselaktivieren nicht zwingend notwendig eine anstrengende Sportart betreiben, doch täglich dreißig Minuten richtig Schwung in den Organismus zu bringen, ist auf jeden Fall nötig.

Wichtig ist es allerdings möglichst die Bewegung an der frischen Luft zu absolvieren, damit der Stoffwechsel viel Sauerstoff erhalten kann.

Den Energieverbrauch Schrittweise steigern

Den Fahrstuhl oder auch für kleine Strecken das Auto zu benutzen, lässt den Stoffwechsel auf Sparflamme laufen. Besser ist es, die Treppe zu wählen und täglich mindestens 3.000 Schritte zu machen.

Wo und wie man diese macht, ist unerheblich, also im Park, in der Stadt oder auch im eigenen Garten. Schon bei nur 2.400 Extra-Schritten verbrennt man etwa 115 kcal. Toll sind Schrittzähler, die man überall recht günstig bekommt, denn die zeigen sehr deutlich den Geh-Erfolg.