Kaffee: Sorten, Herstellung und Geschichte

Der Kaffee ist ein Getränk, welchem eine besonders belebende und gedächtnissteigernde Wirkung zugeschrieben wird. Das Heißgetränk wird aus den gerösteten und gemahlenen Samen der Kaffeepflanze hergestellt. Diese hat ihren Ursprung im Hochland von Äthiopien; wer sie entdeckt hat, konnte bis heute nicht genau geklärt werden. Es gibt eine Vielzahl von Kaffeesorten. Informieren Sie sich hier.

Maria Perez
Von Maria Perez

Kaffee - Wie viele Sorten gibt es?

Die Kaffeepflanze gehört zur Familie der Rötegewächse. Bis heute sind über 100 Arten bekannt. Die bekannteste dürfte Coffea arabica sein; Pflanzenliebhaber können sie auch hierzulande erwerben.

Arabica Kaffee

Den höchsten Marktanteil weltweit genießt der Arabica Kaffee. Diese Bohnensorte zeichnet sich vor allem durch ihr kräftiges Aroma und den vergleichweise niedrigen Koffeingehalt aus.

Robusta Kaffee

Der Robusta Kaffee, welcher wiederum etwa 35 Prozent des weltweiten Exports für sich verbuchen kann, kann hingegen relativ günstig vertrieben werden, da sich diese Pflanze durch eine hohe Widerstandsfähigkeit auszeichnet und somit leichter angebaut werden kann.

Excelsa Kaffee

Daneben ist lediglich noch der Excelsa Kaffee erwähnenswert, welcher bezeichnenderweise allerdings nur noch etwa ein Prozent der weltweiten Kaffeeproduktion ausmacht. Berühmt ist diese Bohne aufgrund ihres süßlichen Aromas und des niedrigen Wasserbedürfnisses, sodass diese Kaffeepflanze vor allem in regenarmen Regionen angepflanzt wird.

Liberica Kaffee

Liberica Kaffee nimmt einen geringen Anteil des Marktes ein. Es handelt sich um vergleichsweise harte Früchte mit wenig Zucker und viel Koffein. Diese Sorte ist nicht so aromatisch wie etwa Arabica oder Robusta.

Maragogype

Bei Maragogype handelt es sich um eine Kreuzug aus Arabica und Liberica. Die Früchte sind groß, säurearm und mild. Die Bohnen gelten als gut geeignet für Filterkaffee.

Kopi Luwak

Kopi Luwa, auch als Katzenkaffee bezeichnet, gilt als eine der weltweit teuersten und erlesensten Sorten. Um die Früchte zu gewinnen, durchlaufen diese zunächst den Darmtrakt einer ganz besonderen Katzenart, der Schleichkatze. Auf diese Weise kommt es zum berühmten erdig-schokoladigen Aroma.

Beliebte Kaffeevarianten

Zu den beliebtesten Varianten des Kaffees zählt mittlerweile der Milchkaffee. Auch der Cappuccino mit seiner leckeren Schaumhaube wird gerne und viel getrunken, was auch für den Latte Macchiato zählt.

Unabhängig in welcher Form man seinen Kaffee nun auch genießt, eines ist sicher: Viele Sinne werden durch den Duft und den Geschmack aktiviert, was sich gerade auch bei der berühmten Kaffeepause zu einem wahren Kreativitäts- und Energieschub erweisen kann.

Informieren Sie sich hier im Detail über beliebte Kaffeevarianten weltweit.

Wirkung des Kaffees

In Maßen und nicht täglich in Litern genossen, tut seinem Geist und seinem Körper eindeutig Gutes, wenn man die braune Flüssigkeit der Kaffeebohne in den täglichen Getränkeplan mit einbaut. Hier gehen wir im Detail auf den Gesundheitswert von Kaffee ein und beleuchten hier auch mögliche negative Aspekte.

Herstellung und Verarbeitung von Kaffee

Die Kaffeepflanze kann zunächst einmal nur in Regionen gedeihen, in welchen ein relativ konstantes Klima ohne Extreme herrscht. Konkret bedeutetet dies einerseits

  • ganzjährige Temperaturen zwischen 15°C und 25°C als auch
  • eine moderate Sonnenscheindauer und Niederschlagsmenge.

Folglich eignen sich insbesondere große Teile Mittelamerikas und Afrikas für den Anbau der Kaffeesträucher. Geerntet wird ein- bis zweimal jährlich, was einerseits vom Anbaugebiet, andererseits aber auch von der konkreten Kaffeesorte abhängt. Um daraufhin die Kaffeebohnen zu gewinnen, gibt es prinzipiell zwei verschiedene Methoden.

Während Coffea arabica unter günstigen Anbaubedingungen zu einem stattlichen Baum heranwächst, gedeihen andere Kaffeearten strauchförmig.

Als Kulturpflanze gedeiht Kaffee am besten in tropischen und subtropischen Gebieten. Hierzulande kann er in ganzjährig beheizten Gewächshäusern gehalten werden; hohe Erträge sind allerdings nicht zu erwarten.

Auch als Zimmerpflanze hat er an Beliebtheit gewonnen, was seinem anmutigen Wuchs und der grazilen Blattform zuzuschreiben ist. Als Nutzpflanze ist der Kaffeebaum in Europa unbedeutend.

Von der Pflanze zum Kaffee

Nach der Blüte bilden Kaffeepflanzen Früchte aus, deren Samen fermentiert und später geröstet werden. Das in den Samen enthaltene Öl kommt in der Kosmetikbranche zum Einsatz.

  • Während die Trockenaufbereitung auf ein Ausbreiten und Austrocknen lassen der geernteten Früchte setzt,
  • stellt die Nassaufbereitung einen Press- und Gärungsvorgang dar, welcher zur Gewinnung der Kaffeebohnen dient.

Letztlich müssen die Kaffeebohnen noch gereinigt, sortiert und geröstet werden, bevor es zur eigentlichen Kaffeeproduktion kommen kann. Der Kaffeegeschmack hängt dabei von zwei primären Faktoren ab, welche beim Röstvorgang eine Rolle spielen: die Rösttemperatur und die Röstdauer.

Bei niedrigen Temperaturen kurzer Röstungsdauer kommt es zu hellen Kaffeebohnen, aus welchen sich in der Regel ein eher säuerlicher Kaffee herstellen lässt. Lange Röstungszeiten unter hoher Temperatur sorgen hingegen für dunkle Bohnen, welche die Produktion süßlich bitterer Kaffees zulässt.

Abgeschlossen wird das Ganze durch das Mahlen der Bohnen, wonach der eigentliche Kaffee zubereitet werden kann. Die Kaffeeherstellung variiert dabei ebenso je nach Kulturkreis.

Verschiedene Aufgussverfahren

In Europa und Nordamerika genießt vor allem der Filterkaffee eine hohe Popularität. Bei diesem wird Kaffeepulver mit Hilfe einer Maschine in einen Filter gegeben.

Andere Kulturen setzen hingegen beispielsweise auf Techniken des Direktaufgusses oder Kannenaufgusses. Bei diesen wird das Kaffeepulver nicht gefiltert, sondern im Getränk belassen oder per Sieb erst im Glas entfernt.

Eine braune Bohne wird geehrt: Tag des Kaffees am 24. September

Der Duft und Geschmack von Kaffee lässt sich gar nicht so leicht beschreiben. Mal ist er mehr erdig, mal süßlich wie Karamell und dann wieder würzig mit dem Hauch des Orients. Kommen dann noch Aromen hinzu, wird es mit dem Beschreiben so richtig schwer. Doch unabhängig welcher Duft auch beim Kaffee überwiegt, Kaffee weckt müde Geister, macht die Verdauung leichter und kann sogar beim Abnehmen helfen. Eine kleine Bohne mit wundersamen Fähigkeiten, die am letzten Freitag im September einen Ehrentag erhält.

Geschichte des Kaffees

Die genaue Entdeckung des Kaffees kann heute nur noch schemenhaft rekonstruiert werden. Fest steht, dass die ersten Kaffeepflanzen im Hochland von Äthiopien gesichtet wurden. Ihre Bohnen wurden geerntet und zunächst im rohen Zustand gekaut.

9. Jahrhundert

Eine Legende besagt, dass ein äthiopischer Maronitenmönch beim Schafehüten eines Tages feststellte, dass Ziegen, welche eine bestimmte Pflanze fraßen, die ganze Nacht wach und unruhig waren. Daraufhin versuchte er selbst diese Pflanze und konnte deren belebende Wirkung selbst spüren.

Im Folgeprozess wurde diese in ein Kloster gebracht und dort mit dieser experimentiert, bis es schließlich zur Produktion des ersten Kaffees kam: Mönche begannen mit dem Mahlen der Kaffeebohnen, aus deren Pulver sie ein Getränk herstellten. Dieser Vorgang soll sich bereits im 9. Jahrhundert abgespielt haben.

14. Jahrhundert

Seit dem 11. Jahrhundert wird der Kaffeeanbau gezielt betrieben. Ab dem 14. Jahrhundert liegen erste Dokumente vor, welche auf den Kaffeekonsum in Arabien hindeuten. Es kann deshalb davon ausgegangen werden, dass Kaffee zu diesem Zeitpunkt von Afrika in den Orient exportiert wurde.

17. Jahrhundert

Die europäische Kaffeekultur hat hingegen erst im 17. Jahrhundert ihren Anfang. Die Araber und die Türken brachten ihn hierher. Ihnen hat der Kaffee seine Bezeichnung zu verdanken, die sich von "qahwah" ableiten lässt. So kam es hier zu den ersten Importen und einer Etablierung des Kaffeegenusses in den oberen Bürger- und Adelsschichten.

Während Kaffeebohnen zu dieser Zeit noch ein rares Gut waren, wandelte sich dieser Status im Laufe der Neuzeit zusehends. Heutzutage werden Kaffeebohnen weltweit exportiert und stellen ein Konsumgut aller Bevölkerungsschichten in Deutschland dar. Auf die Tasse Kaffee am Morgen und am Nachmittag möchte kaum jemand verzichten. Durchschnittlich verbraucht jeder Deutsche einen halben Liter Kaffee pro Tag.