Asthma - Ursachen, Symptome, Formen und Behandlung

Bei Asthma bzw. Asthma bronchiale handelt es sich um eine chronisch entzündliche Erkrankung der unteren Atemwege. Asthma kann verschiedene auslösende Ursachen haben. Die Krankheit kann in der Regel gut behandelt werden und ermöglicht den Betroffenen somit ein weitgehend normales Leben. Asthma äußert sich durch einige deutliche Symptome. Der Arzt kann meist rasch eine Diagnose stellen, wenn ihm die Symptome geschildert werden. Lesen Sie alles Wissenwerte über Asthma.

Von Claudia Haut

Krankheitsbild

Bei Asthma bronchiale handelt es sich um eine chronisch entzündliche Erkrankung der unteren Atemwege (Bronchien). Es liegt eine Einengung der Atemwege sowie eine Überempfindlichkeit der Bronchien vor. Bemerkbar macht sich Asthma vor allen Dingen durch Atemnot; mitunter kann diese anfallsartig ausfallen und auch mit Husten einhergehen.

Die Ursache dieser Erkrankung ist eine Fehlfunktion der Immunantwort, die in 50 Prozent der Fälle von einem Elternteil auf das Kind vererbt wird. Haben beiden Eltern eine dieser Krankheiten, steigt das Risiko für die Kinder auf bis zu 80 Prozent.

Eine Studie italienischer Forscher, die unlängst im "British Medical Journal" (Bd. 320) vorgestellt wurde, kam zu dem Ergebnis, dass übermäßige Hygiene ein Grund für den kontinuierlichen Anstieg der Asthma-Erkrankungen in den westlichen Ländern sein kann. Denn Kinder, die in einer sterilen Umgebung aufwachsen, haben keine Chance, ihr Immunsystem zu stärken. Man nimmt an, dass Krankheiten in früher Kindheit für die Aktivierung eines gut funktionierenden Immunsystems nötig sind und damit vor Allergien und Asthma bronchiale schützen.

Schweregrade

Die Erkrankung, die unterschiedliche Ursachen haben kann, wird je nach Auftreten der Symptome in vier Schweregrade eingeteilt:

  • Stufe 1: intermittierendes Asthma: Es kommt zu Symptomen seltener als einmal pro Woche am Tag und seltener als zweimal pro Monat in der Nacht.

  • Stufe 2: leichtes persistierendes Asthma: Es kommt zu Symptomen einmal pro Woche bis höchstens einmal pro Tag und häufiger als zweimal pro Monat.

  • Stufe 3: mäßiggradiges oder mittelgradig persistierendes Asthma: Es kommt zu Symptomen jeden Tag, häufiger als einmal pro Woche auch in der Nacht.

  • Stufe 4: schweres persistierendes Asthma: Es kommt zu ständigen Asthmabeschwerden, häufig auch in der Nacht. Es liegt eine Einschränkung der körperlichen Aktivität vor.

Bei Kindern liegt eine andere Schweregrad-Einteilung vor; diese können Sie hier in unserem ausführlichen Artikel zum Thema nachlesen.

Ursachen und Formen

Für die Erkrankung an Asthma gibt es verschiedene Auslöser.

Man kann Asthmaformen wie folgt einteilen:

Allergische Auslöser

Bei der allergischen Form wird das Asthma durch bestimmte Allergene ausgelöst. Es kommt zu einer verstärkten Bildung von Immunglobulin E (allergische Frühreaktion), gefolgt von der allergischen Spätreaktion, bei der die typischen Asthmabeschwerden auftreten.

Allergisches Asthma ist erblich bedingt und tritt häufig schon im Kindesalter auf. Zu den möglichen Auslösern eines allergischen Asthmas, zu dem auch das saisonale Asthma gezählt wird, gehören beispielsweise

Stoffe wie Tabakrauch oder giftige Gase können ebenfalls zu den Auslösern zählen. Bei kleinen Kindern kann auch das Passivrauchen eine Ursache für einen Asthmaanfall sein.

Nicht-allergische Auslöser

Beim nicht-allergischen Asthma findet nur die asthmatische Spätreaktion statt. Typsich für diese Asthmaform ist die chronische Nasennebenhöhlenentzündung als Begleiterscheinung.

Der Krankheitsbeginn liegt meist erst in einem Alter von über 40 Jahren und hat häufig eine Infektion der Atemwege als Ursache. Es kommt in der Regel sofort zu Beginn zu einer schweren Verlaufsform, ohne großartige Schwankungen.

Die Psyche spielt hier ebenso eine Rolle wie auch die körperliche Belastung. Sehr häufig tritt ein Asthmaanfall während einer körperlichen Belastung auf (das so genannte Belastungsasthma). Einige Betroffene reagieren auch auf Medikamente (wie Schmerzmittel) mit einem Asthmaanfall.

Gemischtförmiges Asthma

Das gemischtförmige Asthma entwickelt sich meist aus der ursprünglich allergischen Form. Kommt es mit der Zeit zu wiederholten Infekten, steigt die Menge der nicht-allergischen Ursachen.

Zu Beschwerden kommt es bei beiden Formen durch unspezifische Reizstoffe, die die Erkrankung anstoßen. Zu diesen zählen mitunter Rauch, Nebel, Parfüm oder kalte Luft.

Bei manchen Asthmaformen können sowohl allergische, als auch nicht-allergische Ursachen zugrunde liegen, wie zum Beispiel beim berufsbedingten Asthma...

Berufsbedingtes Asthma

In bestimmten Berufen besteht ein erhöhtes Risiko, an Asthma zu erkranken. Diese Asthmaform kann eine Allergie zugrunde liegen haben, hat jedoch auf der anderen Seite zum Teil auch nicht-allergische Ursachen, wie zum Beispiel, wenn es durch das Einatmen bestimmter chemischer Stoffe zur Reizung der Bronchien kommt.

Oftmals kommt es erst nach jahrelangem Kontakt mit den Asthma-Auslösern zu ersten Beschwerden. Das Berufsasthma verstärkt sich in der Regel am Arbeitsplatz und bessert sich während der freien Tage. Die folgende Tabelle zeigt eine Auswahl beruflicher Asthma-Auslöser und welche Berufe gefährdet sind.

Berufliche Asthma-Auslöser
Asthma-AuslöserBeruf mit erhöhtem Risiko
GetreideBäcker, Müller, Landwirt
AcrylatKlebstoffverarbeiter
Chloramin-TReinigungskraft, Hausmeister
AmineLackverarbeiter
IsozyanateMaler (Sprühfarben), Dämmstoffverarbeiter, Hersteller von Kunststoff
AnhydrideVerarbeiter von Kunststoff
EnzymeDetergentienhersteller, Bäcker
Dämpfe durch elektrischen StromLötarbeiter, Elektromonteure
MetalleRaffineure, Lötarbeiter
FarbenMaler, Lackierer Textilarbeiter
LatexLaboranten, medizinische Berufe
Glutaraldehyd, FormaldehydeBeschäftigter im Krankenhaus
Schalentiere, FischFischverkäufer und -verarbeiter
PersulfateFriseur
HolzstaubSchreiner, Tischler, Waldarbeiter, Zimmermann
MedikamentePharmazeuten, medizinischer Beruf
Tierhaare, -urin und -kotTierarzt und -helferin, Tierhändler
KlebstoffeTeppichknüpfer, Pharmazeuten

Weitere Formen/Auslöser

  • Beim Asthma, welches durch Infekte ausgelöst wird, handelt es sich in der Regel um Virusinfektionen.
  • Zu den Medikamenten, die zu Asthmabeschwerden führen können, zählen Betablocker, nichtsteroidale Antirheumatika sowie bestimmte naturheilkundliche Präparate.
  • Das Belastungsasthma tritt vor allem zu Beginn sowie nach körperlicher Anstrengung auf; zusätzlicher Triggerfaktor ist kalte Luft.
  • Beim Asthma mit gastroösophagealem Reflux führt der Magensaft, der in die Speiseröhre fließt, zu Verkrampfungen der Bronchien.
  • Das Brittle-Asthma ist eine sehr seltene Form, bei der es zu schweren Anfällen kommt, ohne dass sich eine Verschlechterung zuvor ankündigt.
  • Eine milde Form ist das Variant-Asthma; es kommt meist zu Reizhusten ohne Atemnot.
  • Bei Asthma-Formen mit Übergang zur COPD haben die Patienten ständig Beschwerden wie Husten und Auswurf; es folgt ein Übergang zu einer chronisch-obstruktiven Bronchits (COPD).

Krankheitsverlauf

Tritt das Asthma bereits in den Kinderjahren auf, kann dies in vielen Fällen gut behandelt werden, so dass die Betroffenen später als Erwachsene keine Probleme mehr haben. Es gibt jedoch auch einige Fälle, in denen das Asthma auch noch im Erwachsenenalter vorliegt.

Oftmals sind Betroffene viele Jahre lang beschwerdefrei, bis sie wieder einen Anfall bekommen. Grundsätzlich kann man sagen, dass schweres Asthma in der Kindheit meist auch Asthma beim Erwachsenen bedeutet.

Das Bronchialsystem der Betroffenen bleibt in jedem Fall ein Leben lang angegriffen. Kinder mit schwerem Asthma sind oft in ihrer Entwicklung verzögert. Sie sind kleiner als andere Kinder ihres Alters.

Symptome

Man sollte zwischen den Symptomen von Asthma bronchiale und denen eines akuten Anfalls unterscheiden.

Asthma bronchiale

Zu den generellen Symptomen von Asthma gehören

  • Hustenanfälle (vor allem nachts) mit zähem farblosem Schleim
  • Atemnot und
  • Atembeschwerden
  • ein pfeifendes Atemgeräusch sowie
  • ein Engegefühl in der Brust

Asthmaanfall

Asthma bronchiale tritt meist in Anfällen auf. Besonders bei größerer Belastung verspürt der Betroffene intensivere Beschwerden, darunter zusätzlich

  • Schnappatmung
  • einen aufbeglähten Brustkorb
  • mitunter blau gefärbte Haut
  • Angst
  • Verwirrtheit und
  • Herzrasen

Sowohl kleine Kinder als auch Erwachsene können von Asthma betroffen sein.

Diagnose

Anamnese und körperliche Untersuchung

Der Arzt hört im ersten Schritt den Patienten ab. Bei Asthma hört man brummende und pfeifende Geräusche im Lungenbereich. Diese Geräusche sind jedoch meist nur bei einem akuten Anfall zu hören.

Zusätzlich zu dieser körperlichen Untersuchung fragt der Arzt nach den genauen Beschwerden, wie oft sich diese wiederholen und ob Asthma bereits schon in der Familie vorkommt. Kinder mit starkem Asthma können auch in ihrer Entwicklung verzögert sein, so dass der Arzt auch danach fragt.

Weitere Untersuchungen

Zur Diagnostik gehört in jedem Fall eine Lungenfunktionsprüfung. Hier werden das Lungenvolumen sowie die Ausatemkapazität gemessen.

Asthmatikern fällt besonders das Ausatmen schwer, so dass dieser Messwert ausschlaggebend über die Diagnosestellung ist. Die Lungenfunktionsprüfung wird in manchen Fällen auch durchgeführt, wenn der Arzt die Ausatemkapazität unter Belastung messen möchte.

Meist wird auch eine Röntgenaufnahme der Lunge angefertigt, um eventuelle Schädigungen feststellen zu können. Schließlich muss der Arzt noch andere Erkrankungen ausschließen können, die ebenfalls ähnliche Symptome wie das Asthma bronchiale aufweisen. Dazu zählen zum Beispiel Erkrankungen wie eine Bronchitis oder der Keuchhusten.

Auch Laboruntersuchungen werden mitunter durchgeführt. Bei Asthma können bestimmte Werte erhöht sein, so zum Beispiel die Anzahl der Leukozyten sowie die Entzündungswerte. Nach Allergenen kann man mit weiteren Labortests suchen; hierzu zählt zum Beispiel der Allergen-Sorbent-Test.

Diagnostik bei allergischem Asthma

Es gibt auch die Möglichkeit eines allergischen Asthmas. Asthma entsteht dann aufgrund einer Allergie. Vermutet dies der Arzt, werden Allergietests durchgeführt, um herauszufinden, auf welchen Stoff der Betroffene allergisch reagiert. Häufig reagieren Betroffene auf

Therapie

Um einem weiteren Asthmaanfall vorzubeugen, sollten Betroffene die auslösenden Faktoren meiden. Eltern, deren Kinder unter Asthma leiden, sollten demnach nicht mehr vor ihren Kindern und vor allem nicht mehr im Wohnbereich rauchen. Auch Erwachsene mit Asthma sollten das Rauchen einstellen. Zusätzlich sollten auch Faktoren wie Abgase oder giftige Dämpfe vermieden werden.

Die Vermeidung dieser Faktoren ist der erste Schritt einer Therapie des Asthma bronchiale.

Medikamente

Jeder Asthmatiker erhält vom Arzt eine Verordnung über verschiedene Medikamente. Diese erweitern die Bronchien und hemmen die Entzündungen in diesem Bereich.

Einige Medikamente werden inhaliert. Das Medikament gelangt so direkt in die Bronchien und kann so wesentlich schneller wirken. Einige Medikamente werden vom Betroffenen auch als Spray verwendet und in den Mund gesprüht.

Generell werden im Rahmen der Asthmatherapie Entzündungshemmer und Kortikosteroide voneinander unterschieden. Während die erst genannten Wirkstoffe die Entzündungen in der Schleimhaut behandeln, setzen Kortikosteroide an den Schwellungen der Atemwege an.

Die Wirkstoffe lassen sich einteilen in:

  • Fluticason
  • Budesonid und
  • Mometason

In jedem Fall müssen die Langzeitmedikamente konsequent eingenommen werden, auch wenn im Moment Beschwerdefreiheit besteht. Werden diese Langzeitmedikamente abgesetzt, kommt es meist rasch zum nächsten Anfall.

Hat der Asthmatiker einen akuten Anfall, bekommt er spezielle Medikamente in den Mund oder als Injektion in die Vene gespritzt. Der Betroffene sollte sich bei einem akuten Asthmaanfall hinsetzen, da ihm hier die Atmung erleichtert wird.

Das Prinzip der Stufentherapie

Ziel und Zweck jeder Asthma-Behandlung ist es, die Beschwerden des Patienten so weit wie möglich zu reduzieren und seine Lebensqualität zu erhöhen. Dabei hängt es vom Schweregrad der Krankheit ab, welche Medikamente und Dosierungen zur Anwendung kommen.

Oftmals ist es erforderlich, die Behandlung an das aktuelle Befinden des Patienten anzugleichen. Zu diesem Zweck wurde ein Stufenschema, das insgesamt fünf Stufen umfasst, erstellt, bei dem man die Therapie schrittweise entweder durch das Verabreichen von weiteren Medikamenten oder stärkeren Dosierungen steigert.

Um die verschiedenen Stufen an den Gesundheitszustand des Asthma-Patienten anzupassen, sind regelmäßige Kontrollen durch den Arzt erforderlich. Aber auch die Mitarbeit des Patienten ist gefragt. So kann dieser mithilfe eines Asthma-Tagebuchs sein Befinden selbst beobachten und schriftlich festhalten.

Grundlage für die Stufentherapie bildet die Asthmakontrolle, die auf bestimmten klinischen Parametern basiert. Dazu dienen drei Schweregrade, die man in

  • kontrolliertes Asthma
  • teilweise kontrolliertes Asthma und
  • unkontrolliertes Asthma

einteilt. Je nachdem, wie der Grad der Asthmakontrolle ausfällt, beginnt man bei einer bestimmten Stufe des Behandlungsschemas und passt es gegebenenfalls an. Ziel ist es, das Asthma so gut wie möglich zu kontrollieren, und so wenig Medikamente nötig zu verabreichen.

Erwachsene Patienten behandelt man bei der Stufentherapie auf folgende Weise:

Stufe 1

Bei Stufe 1 leidet der Patient nur zeitweise, also ein- oder zweimal in der Woche, unter Asthma-Beschwerden. In diesem Fall erhält er ein schnellwirkendes inhalatives Betasympathomimetikum, das er aber nur bei Bedarf einnimmt.

Eine Dauermedikation ist nicht notwendig. Geeinget sind kurzwirkende Beta-2-Sympathomimetika zum Inhalieren (Fenoterol, Salbutamol, Terbutalin).

Stufe 2

Unter Stufe 2 fällt ein Patient, wenn er mehrmals in der Woche unter Asthma-Beschwerden leidet. Das Betasympathomimetikum kommt dann auch mehrmals wöchentlich zur Anwendung. Darüber hinaus verabreicht man dem Patienten ein Spray oder Pulver, das Kortison enthält, ebenso sind Glukokortikoide als Dauermedikation eine gute Wahl.

Stufe 3

Stufe 3 gilt, wenn sich die Beschwerden trotz der Gabe von kortisonhaltigen Medikamenten nicht verhindern lassen. In diesem Fall wird entweder die Dosierung des Präparats gesteigert oder zusätzlich ein langwirkendes Betasympathomimetikum zum Inhalieren verabreicht.

Stufe 4

Stufe 4 tritt ein, wenn es trotz der Einnahme, der in Stufe 3 verordneten Medikamente, zu Asthma-Beschwerden kommt. Dabei steigert man die Dosis des Kortisonpräparates weiter, während die Dosierung des Betasympathomimetikums beibehalten wird.

Stufe 5

Bei Stufe 5 halten die Beschwerden trotz der intensiven Behandlung weiterhin an. Der Patient erhält dann weiteres Kortison in Form von Tabletten.

Messung des Peak-Flow-Werts

Sehr wichtig in der Therapie eines Asthmas bronchiale ist der so genannte Peak-Flow-Messwert. Dieser Wert bezeichnet die Geschwindigkeit, mit der der Asthmatiker die Luft ausatmen kann. Betroffene haben für diese Messung einen so genannten Peak-Flow-Meter zu Hause. Das ist ein kleines, für den Patienten aber lebensnotwendiges Gerät.

Asthmatiker müssen damit regelmäßig ihre Ausatemgeschwindigkeit zu Hause messen. Ergeben sich bei der Messung schlechte Werte, muss meist die Medikamentendosis erhöht werden.

Nebenwirkungen von Asthmamitteln

Die eingesetzten Medikamente haben sich als sehr effektiv erwiesen, beinhalten jedoch in der Regel Steroide und können damit zu schweren Nebenwirkungen führen.

Solche Nebenwirkungen können unter anderem Herzrasen, Schwächung des Immunsystems und Beeinträchtigung der Sehkraft sein. Bei einigen Patienten sind die Nebenwirkungen so stark, dass sie zwischen Erblindung und Atemnot wählen müssen.

Atemgymnastische Übungen: Prinzip der Buteyko-Methode

Im amerikanischen Bundesstaat New York wird daher eine alternative Behandlungsmethode immer populärer, die ganz ohne Medikamente auskommen soll. Bei dieser Behandlungsmethode handelt es sich um eine spezielle Atemtechnik, die vor 60 Jahren von dem russischen Arzt Konstantin Buteyko entwickelt wurde. Obwohl Buteyko 2003 im Alter von 80 Jahren starb, wird die nach ihm benannte Atemtechnik weiterhin als Behandlungsoption unterrichtet.

Bei der Buteyko-Methode muss sich der Betroffene auf eine flache Atemtechnik konzentrieren, die sowohl bei körperlicher Aktivität als auch in der Ruhe immer mit der Nase durchgeführt werden soll. Professor Buteyko war der Meinung, dass schnelle und tiefe Atemzüge Asthmaanfälle auslösen können. Für die Patienten kommt das Erlernen der neuen Atemtechnik dem Angewöhnen eines neuen Lebensstils gleich, weil sie jeden Atemzug bewusster und langsamer tätigen müssen.

Wirkung

Insgesamt wird die Person vom Charakter her ruhiger und ausgeglichener. In Studien konnte nachgewiesen werden, dass durch die Anwendung der Buteyko-Methode Asthmatiker weniger Gebrauch von ihrem Inhalator machen müssen.

Ärzte raten jedoch dazu, dass man die Buteyko-Methode nicht als alleinstehende Behandlungsoption betrachten sollte. Erst die Kombination mit anderen Asthma-Therapien, wie einer entsprechenden Medikation, machen die Atemmethode sicher.

Schulungen

Speziell für Asthmatiker gibt es auch viele Schulungsveranstaltungen, in denen die Betroffenen lernen, wie sie sich bei einem Asthmaanfall verhalten müssen, welche Medikamente wann eingesetzt werden und wie sie ihr Leben ändern müssen.

In vielen Fällen hilft beispielsweise auch schon eine Gewichtsreduktion, um das Asthma in den Griff zu bekommen. Auch Sport ist für den Asthmatiker nicht verboten sondern sehr gesund.

Wie es scheint, kann man auch mit seiner Ernährung eine Verbesserung - bzw. eine Verschlechterung - erreichen...

Fettes Essen begünstigt Asthma - Asthmatiker sollten auf eine fettreiche Ernährung verzichten

Auf Grund ihrer Forschungsergebnisse rät ein australisches Wissenschaftlerteam Asthmatikern dazu, auf eine fettreiche Ernährung zu verzichten. Fett kann offenbar zu Entzündungen der Atemwege führen und die Wirkung von medizinischen Behandlungen behindern.

Die Studie

Für ihre Untersuchungen baten die Forscher 14 normalgewichtige Asthmatiker und 16 übergewichtige Personen in ihr Labor. Die Probanden mussten einen Ernährungsplan befolgen, der zu 52% aus Fettkalorien bestand. Die Fette wurden durch den Konsum von Chips und Hamburgern zugeführt.

Neben diesen beiden Gruppen, gab es eine Kontrollgruppe in der 16 normalgewichtige Asthmatiker eine fettarme Diät erhielten. Von den Tageskalorien stammten nur rund 13 Prozent aus Fettquellen. Bei allen Probanden wurde nach jeder Mahlzeit eine Speichelprobe genommen.

Das Ergebnis

Die Teilnehmer, die fettreich essen mussten, wiesen Entzündungen in den Atemwegen auf. Ferner blockierten die Nahrungsfette die Wirkung von Albuterol - ein Wirkstoff, der bei der Behandlung von asthmatischen Erkrankungen eingesetzt wird. Erst drei Stunden nach Konsum der fettreichen Speise war die Reaktion auf Albuterol wieder normalisiert.

Kritik

Obwohl die Ergebnisse der Studie eindeutig zu sein scheinen, ist sie nicht unstrittig und wirft die Frage auf, ob es ebenfalls zu Entzündungen in den Atemwegen gekommen wäre, wenn die Probanden die verordneten Fettkalorien durch den Verzehr von Fisch, Nüssen, Ölen und anderen gesunden Fettlieferanten konsumiert hätten.

Gerade Omega-3-Fettsäuren haben eine entzündungshemmende Wirkung und dürften zu völlig anderen Ergebnissen führen. Omega-3 kommt zum Beispiel in Avocados, den meisten Fischsorten und Walnüssen vor.

Vorbeugung

Asthmatiker können einiges dazu tun, einem weiteren Asthmaanfall vorzubeugen. Dazu zählt zum Beispiel das bereits erwähnte Aufhören mit dem Rauchen. Sofern das Asthma im Zusammenhang mit einer Allergie auftritt, sollten - soweit dies möglich ist - die Allergie auslösenden Stoffe gemieden werden.

Asthma wird durch eine trockene Raumluft begünstigt. Asthmatiker sollten daher Luftbefeuchter verwenden und die Räume regelmäßig lüften. Sehr empfehlenswert ist für Asthmatiker auch das Tragen eines Asthmapasses, in dem gegebenenfalls Allergie auslösende Stoffe eingetragen sind sowie die Medikamente, die der Asthmatiker einnimmt.

Zu Beginn dieses Artikels wurde erwähnt, dass aus Asthma mitunter die COPD werden kann. Um einen Übergang zu erkennen, sollte man wissen, welche Unterschiede zwischen den beiden Erkrankungen bestehen...

Unterschiede zwischen Asthma und COPD

Unter COPD versteht man eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Mitunter wird diese Krankheit auch als Raucherlunge bezeichnet. Das liegt daran, dass die meisten Menschen, die unter COPD leiden, rauchen.

Typische Symptome von COPD sind Husten, Atemnot und Auswurf. Zu solchen Symptomen kann es allerdings auch bei Asthma bronchiale kommen. Um die Krankheiten entsprechend behandeln zu können, ist es sehr wichtig, sie bei der Diagnose voneinander zu unterscheiden.

Unterschiede im Krankheitsbeginn und -verlauf

Ein erheblicher Unterschied zwischen Asthma und COPD besteht beim Beginn der Krankheit. Während die chronisch obstruktive Lungenkrankheit zumeist aufgrund von langjährigem Tabakkonsum erst bei Menschen zwischen 40 und 50 Jahren auftritt, zeigt sich Asthma dagegen bereits häufig schon bei Kindern und Jugendlichen.

So ist Asthma bronchiale die am häufigsten vorkommende chronische Krankheit in dieser Altersgruppe. Bei Kindern setzt Asthma meist nach einer Infektion der Atemwege und ganz plötzlich ein.

Ursachen für Asthma bei Erwachsenen sind oftmals Belastung oder Kälte. Aber auch Allergien wie Heuschnupfen stehen häufig im Zusammenhang mit Asthma.

COPD hat dagegen einen schleichenden Verlauf. So leiden die meisten Betroffenen zuvor jahrelang unter einer chronischen Bronchitis.

Unterschiede in den Symptomen

Weitere Unterschiede zwischen COPD und Asthma bestehen in der Symptomatik. Während es bei Asthma-Patienten nur bei einem akuten Asthma-Anfall zu Atemnot kommt, leiden COPD-Kranke ständig darunter. Unterschiede gibt es auch beim Auswurf. Dieser hat bei Asthma-Patienten ein glasklares Aussehen und eine zähe Konsistenz, während der Auswurf bei COPD flüssiger ist und eine gelbliche Färbung aufweist.

Im Falle von COPD wird der Auswurf vor allem am Morgen abgehustet. Bei Asthmatikern kommt es in der Regel zu trockenem Husten.

Unterschiede in den Ursachen

Auch die Ursachen von Asthma und COPD sind unterschiedlich. So reagiert bei Asthma bronchiale die Lunge überempfindlich auf bestimmte Stoffe wie zum Beispiel Tierhaare, Hausstaubmilben oder Pollen. COPD wird in erster Linie von Tabakkonsum hervorgerufen.

In manchen Fällen können auch Passivrauchen oder Luftverschmutzung ursächlich sein. Unterschiede gibt es zudem bei der Gefährlichkeit der Krankheit. Während Asthma-Patienten durchaus ein hohes Lebensalter erreichen können, führt COPD dagegen zu einer deutlich kürzeren Lebensdauer.

Unterschiede in Diagnose und Behandlung

Da Asthma und COPD auch auf unterschiedliche Weise behandelt werden, müssen sie bei der Diagnose voneinander unterschieden werden. Bei Patienten, die nie geraucht haben, schließt man COPD zunächst einmal aus. Ein deutlicher Hinweis für COPD ist dagegen Raucherhusten.

Zur Behandlung von Asthma werden verschiedene Medikamente in Form von Inhalationssprays und Tabletten verabreicht. Medikamente kommen auch bei COPD zum Einsatz. Allerdings muss der Patient zusätzlich mit dem Rauchen aufhören, damit eine Chance besteht, dass die Therapie erfolgreich verläuft.

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