Rauchen - Geschichte, Aufbau und Wirkung verschiedener Tabakgenussmittel

Tabak lässt sich auf verschiedene Weise konsumieren. So zum Beispiel in Form von Zigaretten, Zigarren oder Pfeifen. Das Rauchen hat eine lange Geschichte, welche bis heute zum Teil ein Spiegelbild der Gesellschaft ist. Dabei gibt es unterschiedliche Tabakerzeugnisse, von denen die Zigarette die am häufigsten verwendete Form darstellt. Informieren Sie sich über die Geschichte des Rauchens sowie Aufbau und Wirkung unterschiedlicher Tabakgenussmittel.

Von Jens Hirseland

Trotz aller gesundheitlichen Bedenken gehört Tabak nach wie vor zu den beliebtesten Genussmitteln. So werden auch weiterhin fleißig Tabakwaren wie Zigaretten, Zigarren, Zigarillos, Pfeifen oder Wasserpfeifen konsumiert.

Geschichte des Rauchens

Die Menschen im Mittelalter kannten noch keine Form des Rauchens. So fand diese genussorientierte Tätigkeit erst im 16. Jahrhundert in Europa Verbreitung, nachdem Tabak aus dem neu entdeckten Amerika importiert wurde.

Entdeckung der Tabakpflanze

Die Anfänge der Geschichte des Rauchens können heute nur noch schemenhaft rekonstruiert werden. Es kann allerdings davon ausgegangen werden, dass die verschiedenen Naturvölker Amerikas bereits etwa 5000 Jahre v. Chr. damit begannen, diverse Kräuter und Pflanzen zu rauchen, indem deren Rauch inhaliert wurde.

Zu diesen Pflanzen gehörte auch die Tabakpflanze, welche im Laufe der Zeit eine immer größere Bedeutung genoss. Später gab es noch weitere Praktiken im Zusammenhang mit der Tabakpflanze, bei welchen die Tabakblätter nicht mehr allein, sondern mit Hilfe pfeifenähnlicher Konstrukte geraucht wurden.

Tabakrauch wurde bereits von altamerikanischen Kulturen wie den Mayas inhaliert. Allerdings handelte es sich dabei zumeist um rituelle Handlungen.

Von rauchenden Maya-Priestern gibt es Darstellungen aus der Zeit zwischen 600 bis 500 v. Chr. Als im Jahre 1492 Christoph Kolumbus Amerika entdeckte, wurden auch die Europäer mit dem Tabakrauchen konfrontiert, die schließlich großen Gefallen daran fanden.

Tabakkonsum in Europa

So dauerte es nicht lange, bis Tabak über die neuen Kolonien nach Europa gelangte. Dort verbreitete sich der Tabakkonsum derart schnell, dass manche Herrscher sich genötigt sahen, drastische Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

So sprach der russische Zar Michail I. (1596-1645) drakonische Strafen wie Exkommunikation, Verbannung und sogar die Todesstrafe gegen das Rauchen aus. In anderen Ländern reagierte man dagegen pragmatischer und führte im 17. Jahrhundert die Tabaksteuer ein.

Entwicklung verschiedener Formen

Mitte des 18. Jahrhunderts waren diese Krisen letztlich überwunden und der Tabakkonsum wurde zu einem festen Bestandteil des öffentlichen Lebens, was sich beispielsweise auch in der Kunst dieser Zeit widerspiegelte. Zudem verbreiteten sich nun verschiedene Formen des Rauchens, so dass beispielsweise das Rauchen einer Zigarre ebenso üblich war wie der Konsum einer Tabakpfeife.

Letztere war dabei vor allem in Europa beliebt. Im asiatischen Raum waren wiederum Wasserpfeifen das beliebteste Gerät, mit welchem geraucht wurde.

Im 19. Jahrhundert war Rauchen schließlich gesellschaftlich akzeptiert worden. So galt es als Zeichen von Gelassenheit und Überlegenheit. Besonderen Kultstatus erlangte das Rauchen von Zigaretten.

Im 20. Jahrhundert kam es allmählich aufgrund von medizinischen Erkenntnissen über die Schädlichkeit des Tabakkonsums zu einem Umdenken, wodurch Rauchen heutzutage eher als negativ angesehen wird. Außerdem verstärkte man den Nichtraucherschutz beträchtlich. Dennoch ist die Lust am Tabakkonsum noch immer ungebrochen.

Tabakerzeugnisse auf einen Blick

Beim Begriff Rauchen dürften die meisten Menschen zunächst einmal an eine Zigarette denken. Dabei gibt es noch zahlreiche weitere Tabakerzeugnisse, welche konsumiert werden können.

Zigarette

Das wohl bedeutendste Tabakerzeugnis unserer Gesellschaft ist die Zigarette, weshalb zunächst einmal auf diese eingegangen werden soll. Diese enthält getrocknete Blätter der Tabakpflanze, welche zuvor noch fermentiert und zerstückelt wurden. Ummantelt wird das Ganze durch das Zigarettenpapier, den Filter und das Mundstück.

Der Filter wird dabei eingesetzt, um gesundheitsschädliche Stoffe zu filtern und damit zu reduzieren. Zudem hat dieser Auswirkungen auf den Geschmack der Zigarette, welche mit Filter milder und somit für viele Raucher im Geschmack als angenehmer empfunden wird.

Die Zigarette - das bedeutendste Tabakerzeugnis unserer Gesellschaft
Die Zigarette - das bedeutendste Tabakerzeugnis unserer Gesellschaft

Zigarren und Zigarillos

Ein weiteres wichtiges Tabakerzeugnis, welches sich durch seine vergleichsweise lange Rauchzeit auszeichnet, sind Zigarren und Zigarillos. Beim Inhalt dieses Tabakerzeugnisses handelt es sich ebenso um getrocknete Tabakblätter, welche dabei fermentiert wurden. Allerdings wird das ganze nicht durch ein künstliches Papier, sondern dem so genannten Wickel umgeben.

Im Falle von letzterem handelt es sich um ein Umblatt, welches ebenso der Tabakpflanze entspringt. Dabei hat die Zigarre zwei Enden, wobei der Zigarrenfuß entzündet und der Zigarrenkopf beim Rauchen in den Mund genommen werden muss.

Unterschieden werden können Zigarren zudem noch in die Shortfiller und die Longfiller Variante. Während bei einer Shortfiller Zigarre nur kleine geschnittene Tabakschnipsel für die Füllung zum Einsatz kommen, bestehen Longfiller Produkte aus ganzen Blättern der Tabakpflanze, welche zusammengerollt werden.

Zigarren und Zigarillos haben eine vergleichsweise lange Rauchzeit
Zigarren und Zigarillos haben eine vergleichsweise lange Rauchzeit

Pfeife

Des Weiteren stellt die Tabakspfeife noch ein weiteres wichtiges Tabakprodukt dar. Bei dieser handelt es sich allerdings weniger um ein Tabakprodukt im eigentlichen Sinne, sondern um ein Gerät, welches das Rauchen von Tabak ermöglicht.

Eine Tabakspfeife besteht dabei aus einer Brennkammer und einem Mundstück. Dabei wird der Tabak in die Brennkammer gegeben und anschließend angezündet, wonach durch das Mundstück geraucht werden kann.

Schnupftabak

Ein letztes wichtiges Tabakerzeugnis, welches innerhalb unserer Gesellschaft von vielen Menschen konsumiert wird, ist der Schnupftabak. Dieser wird nicht angezündet und daraufhin geraucht, sondern in die Nase aufgesogen.

Daraufhin wirkt das Nikotin des Tabaks im Bereich der Nasenschleimhäute, weshalb es ebenso zu einer Nikotinaufnahme des Körpers mit entsprechenden Folgen kommt.

Im Folgenden stellen wir die unterschiedlichen Tabakgenussmittel im Detail vor.

Zigarette

Kein Tabakerzeugnis erfreut sich so großer Beliebtheit wie die Zigarette. Hergestellt wird das Genussmittel aus feingeschnittenen, getrockneten und fermentierten Tabakpflanzenblättern. Diese werden entweder gerollt oder in Papier gestopft.

Geschichte

Ihren Ursprung hat die Zigarette in Mittelamerika. Dort rollten die Indianer den Tabak in Maispapier ein, um ihn zu rauchen.

Nach der Kolonisierung Mittelamerikas durch die Spanier fand der Tabak im 16. Jahrhundert auch den Weg nach Europa und verbreitete sich über den ganzen Kontinent. Bis die ersten Zigaretten auf den Markt kamen, dauerte es allerdings bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts.

Um 1850 stellten Zigarrenfabriken in Spanien und Frankreich aus den Tabakresten Zigaretten her. Dabei sammelte man die Tabakreste und wickelte sie in Papier ein. Da die Zigaretten erheblich preiswerter waren als Zigarren, wurden sie zunächst vor allem von den Arbeiterinnen der Fabriken geraucht.

Die erste Zigarettenfabrik in Deutschland ging 1852 in Betrieb. Im Laufe der Zeit entstanden die großen Tabakkonzerne, die auch heute noch bekannt sind.

Inhaltsstoffe und Zusatzstoffe

Zigaretten enthalten nicht nur Tabak, sondern auch zahlreiche andere Stoffe, die dem Tabak zugesetzt werden. So beträgt der Anteil an Tabak bei einer Zigarette durchschnittlich 700 Milligramm.

Zusätzliche Chemikalien enthält auch das Zigarettenpapier. Weitere Substanzen bilden sich erst nach dem Anzünden der Zigarette während des Verbrennungsvorgangs.

Die Stoffe, die dem Tabak zugesetzt werden, dienen dazu, die Wirkung des Nikotins zu verstärken. Gleichzeitig erhöhen sie jedoch auch das Suchtpotential.

Zahlreiche Zusatzstoffe setzen die Tabakkonzerne dazu ein, um den Tabak zu konservieren, feucht zu halten oder die Bestandteile besser zu binden. Durch die Tabakverordnung wird in Deutschland geregelt, welche Stoffe man einer Zigarette zusetzen darf.

Zu den wichtigsten Zusatzstoffen gehören u.a.

  • karamellisierter Zucker, der gemeinsam mit Ammoniak einen weichen Geschmack erzeugt
  • Tee
  • Kakao
  • Kaffee
  • Menthol
  • Gewürznelken, die das Reizempfinden der Atemwege reduzieren
  • Schellack als Klebemittel
  • Stärke
  • Melasse
  • Dextrine
  • Lakritze sowie
  • Feuchthaltemittel wie Propylenglykol, 1,3 Butylenglykol, Glycerin und Triäthylenglykol.

Insgesamt finden sich im Zigarettenrauch bis zu 12.000 unterschiedliche Stoffe. Dazu gehören zum Beispiel

  • Kohlenmonoxid
  • Kohlenstoffdioxid
  • Stickstoffoxide
  • Nikotin
  • Methanol
  • Acetaldehyd
  • Formaldehyd
  • Benzol
  • aromatische Amine
  • N-Nitrosamine
  • Butadien sowie
  • polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe.

Zigarettenfilter

Typisch für Zigaretten ist, dass sie mit einem Zigarettenfilter ausgestattet sind. Dieser dient dazu, den Anteil von gesundheitsschädlichen Substanzen wie Gasen und Kondensat zu reduzieren. Gleichzeitig bewirkt der Filter, dass der Rauch ein wenig milder wird.

Eine typische Filterzigarette verfügt über ein korkfarbenes Mundstück, das dafür sorgt, dass sich die Braunfärbung des Filters nicht erkennen lässt. Manche Zigarettenmarken sind auch mit einem weißen Mundstück ausgestattet.

Zigaretten sind in der heutigen Zeit meist mit einem Filter ausgestattet um giftige Substanzen herauszufiltern
Zigaretten sind in der heutigen Zeit meist mit einem Filter ausgestattet um giftige Substanzen herauszufiltern

Auswirkungen auf die Gesundheit

Das Rauchen von Zigaretten gilt als gesundheitsschädlich. So zählt das Alkaloid Nikotin zu den süchtig machenden Stoffen und bewirkt, dass es bereits nach kurzer Zeit zu Nikotinabhängigkeit kommt. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) geht davon aus, dass Zigarettenkonsum verantwortlich für bestimmte Krebserkrankungen wie

ist. Darüber hinaus wird durch Rauchen das Herzinfarktrisiko erhöht. Rauchen Frauen während der Schwangerschaft, besteht die Gefahr, dass das ungeborene Kind dadurch Schäden davonträgt. Auch die Feinstaubbelastung, die durch die feinen Aschenpartikel entsteht, gilt als problematisch für die Gesundheit.

Einen Überblick über die unterschiedlichen Zigarettenarten finden Sie hier.

E-Zigarette

Unter einer E-Zigarette versteht man eine elektrische Zigarette. Man bezeichnet sie auch als rauchlose Zigarette.

So erzeugen E-Zigaretten keinen Tabakrauch, sondern stattdessen Liquid, ein flüssiges Konzentrat aus Nikotin. Der Raucher inhaliert dann die verdampfte Flüssigkeit, anstatt Zigarettenrauch einzuatmen.

In sensorischer Wirkung und Konsistenz ist der Dampf dem Tabakrauch durchaus ähnlich. Allerdings kommt es nicht zu einer Verbrennung.

Geschichte

Erfunden wurde die E-Zigarette im Jahr 1963 eigentlich von Herbert A. Gilbert. Sie sollte die herkömmliche Zigarette ersetzen, wurde jedoch niemals produziert.

Die heute gebräuchliche E-Zigarette entstand 2003 in China. Ihr Erfinder Hon Lik ließ sie 2004 serienmäßig produzieren.

Ab 2005 wurden die elektrischen Zigaretten auch in andere Länder exportiert. Inzwischen stellt man sie weltweit her.

Die Zigarette ohne Rauch ist die E-Zigarette
Die Zigarette ohne Rauch ist die E-Zigarette

Funktionsweise

Die meisten E-Zigaretten, die auf dem Markt erhältlich sind, basieren auf dem Prinzip der Verdampfung. Das heißt, dass sie aus einem Verdampfer und einem Akku bestehen.

Besonders verbreitet sind ungeregelte Akkus, wie die eGo-Serie. Bei regelbaren Akkus besteht die Option, bei gleichbleibendem Widerstand Spannung und Leistung anzupassen. Verdampfer sind sowohl als Einwegprodukte als auch als wiederverwendbare Produkte zu bekommen.

Das Liquid, das man beim Konsumieren der E-Zigarette verdampft, wird über einen Docht aus Glasfasern oder Metall vom Tank zur Heizspirale transportiert. Je nachdem, um welches Modell es sich handelt, schaltet man die Heizspirale mit einem Unterdruckschalter oder per Tastendruck beim Ziehen der Zigarette ein.

Die E-Zigarette benötigt einiges an Zubehör wie Verdampfer, Akku und Liquid
Die E-Zigarette benötigt einiges an Zubehör wie Verdampfer, Akku und Liquid

Die Leistung der Verdampfer beträgt in der Regel 7-12 Watt. Moderne Akkus lassen sich mittlerweile vier Tage lang ohne Aufladung betreiben.

Angeboten werden die E-Zigaretten in verschiedenen Formen. Größere Modelle verfügen häufig über einen Tank für mehr als einen Milliliter Liquid. Kleinere E-Zigaretten sind herkömmlichen Zigaretten nachempfunden und ähneln ihnen in Aussehen und Größe; da sie jedoch nur kleine Depots haben, muss der Anwender sie regelmäßig neu mit Liquid füllen.

Inhaltsstoffe und Wirkung

Wie bereits erwähnt, bezeichnet man die Flüssigkeit, die beim Konsumieren der E-Zigarette verdampft wird, als Liquid. Zu ihren Bestandteilen gehören

  • Glycerin
  • Propylenglykol
  • etwas Wasser sowie
  • Lebensmittelaromen.

Das Propylenglykol dient dabei größtenteils als Trägerflüssigkeit. Neben Liquiden mit Nikotin werden auch nikotinfreie Liquide angeboten. Bemerkbar macht sich die Wirkung der E-Zigarette dadurch, dass der Dampf des Liquids das sensorische Gefühl des Rauchens erzeugt.

Mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit

Ob sich E-Zigaretten negativ auf die Gesundheit auswirken, ist nach wie vor umstritten. Im Unterschied zur herkömmlichen Zigarette kommt es nicht zum Verbrennen der Inhaltsstoffe. Das bedeutet, dass auch keine schädlichen Substanzen wie Formaldehyd, Kohlenmonoxid, Arsen, Blausäure, oder krebserregende Stoffe eingeatmet werden.

Kritiker der E-Zigaretten geben allerdings zu bedenken, dass man bislang noch zu wenig über mögliche Schadstoffe wisse. Außerdem gibt es keine verbindlichen Qualitäts- und Sicherheitsstandards.

Zu den Nachteilen der E-Zigaretten gehört, dass sie recht kostspielig sind. So muss man für ein Einsteigerset mit Akku, Depots und Etui derzeit ca. 100 Euro zahlen. Detailliertere Informationen zum Thema E-Zigarette sowie deren möglichen gesundheitlichen Gefahren finden Sie hier.

Zigarre

Eine Zigarre setzt sich aus einer Einlage von fermentierten und getrockneten Tabakblättern zusammen. Diese umschließt man mit einem Umblatt.

Zur Anwendung für die Einlage kommen entweder ganze oder speziell zugeschnittene Tabakblätter. Das Umblatt hält die Einlage in ihrer Form. Über das Umblatt wird das Deckblatt gelegt.

Während man das Mundstück der Zigarre als Zigarrenkopf bezeichnet, trägt das Ende der Zigarre die Bezeichnung Zigarrenfuß. Typisch für Zigarren ist, dass sich an ihrem Kopfende eine kunstvoll gestaltete Banderole befindet, die zur Kennzeichnung der Zigarrensorte sowie der Manufaktur dient.

Geschichte

Woher die Zigarre genau stammt, weiß man nicht. Es wird jedoch angenommen, dass die südamerikanischen Indio-Völker schon jahrtausendelang zigarrenähnliche Tabakprodukte rauchten, um damit sakrale Rituale zu zelebrieren. Nach der Kolonisierung Süd- und Mittelamerikas gelangten die Zigarren aus Kuba im 18. Jahrhundert schließlich auch zu den nordamerikanischen Kolonien. Dort wurden sie auf eigens errichteten Plantagen vermehrt angepflanzt.

Ab dem 19. Jahrhundert erfreute sich die Zigarre auch in Europa zunehmender Beliebtheit, sodass der Anbau von Zigarren zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor wurde. So begann man auch in Deutschland in den Ländern Preußen und Baden mit der Herstellung von Zigarren. Im 20. Jahrhundert wurde die Zigarre jedoch immer mehr von der kostengünstigeren Zigarette verdrängt.

In der Gegenwart findet der Anbau von Zigarrentabak vor allem in der Karibik, sowie in Süd- und Mittelamerika statt. In Asien werden sie noch auf den Philippinen und in Indonesien hergestellt.

Besonders populär sind nach wie vor Zigarren aus Kuba. Dort stellt die Herstellung der Tabakgenussmittel einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar.

Die Zigarren aus Kuba gelten als besonders hochwertig
Die Zigarren aus Kuba gelten als besonders hochwertig

Zigarrentypen

Zigarren werden in verschiedenen Formaten angeboten. So gibt es sie in unterschiedlicher Form, Länge und Dicke.

Zu den bekanntesten Zigarrenformaten zählt die Corona. Diese weist einen Durchmesser von 16 Millimetern sowie eine Länge von 140 Millimetern auf. Erhältlich ist die Corona in verschiedenen Abwandlungen wie der dicken Corona Gorda, der großen Double Corona oder der kleinen Petit Corona.

Weitere Zigarrenformate sind

  • das Churchill-Format, das nach Winston Churchill benannt wurde
  • die Panatela
  • die Robusto
  • die Piramide
  • der Belicoso
  • der Torpedo
  • die Stumpen und
  • die Zigarillos.

Vor dem Rauchen der Zigarre ist es bei zahlreichen Modellen erforderlich, zunächst das Kopfende aufzuschneiden. Dabei schneidet man ein Loch, über das der Rauch in den Mund gelangen kann. Es werden aber auch Zigarren angeboten, bei denen das Anschneiden nicht nötig ist.

Auswirkungen auf die Gesundheit

Auch beim Rauchen von Zigarren besteht das Risiko von gesundheitlichen Schäden wie Lungenkrebs. Durch das Einatmen des Zigarrenrauchs wird die Lunge sogar stärker belastet, als beim Einatmen von Zigarettenrauch, denn der Rauch der Zigarre enthält noch mehr Toxine und Karzinogene.

Außerdem bleibt der Zigarrenrauch länger im Mund als der Rauch von Zigaretten. Dadurch besteht die Gefahr, dass es zur Bildung von Tumoren im Mundraum kommt. Bereits durch drei Zigarren pro Tag erhöht sich das Erkrankungsrisiko um das Dreifache.

Zigarillos

Eine Variante der Zigarren stellen Zigarillos dar. Diese sind wesentlich kürzer und dünner als herkömmliche Zigarren. Für Zigarillos werden zumeist milde Tabaksorten verwendet, da sie einen verhältnismäßig scharfen Geschmack aufweisen.

Angeboten werden auch aromatisierte Zigarillos. Diese enthalten synthetische oder natürliche Aromen wie Whisky oder Vanille. Zigarillos gibt es sowohl mit als auch ohne Filter.

Detailliertere Informationen zur Zigarre haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Pfeife (Tabakpfeife)

Unter einer Tabakspfeife versteht man ein Rauchinstrument, das über eine Brennkammer verfügt, in der der Tabak verbrennt. Dabei kommt es zur Bildung von Rauch, den der Pfeifenraucher über ein Mundstück aufnimmt.

Geschichte der Pfeife

Tabakspfeifen haben eine lange Tradition. So stammen die ältesten bekannten Pfeifen aus dem 15. Jahrhundert v. Chr.

Schon lange vor der Entdeckung durch Christoph Kolumbus im Jahr 1492 verwendeten die meisten nördlichen Indianerstämme Pfeifen zum Rauchen von Tabak. Diese stellte man aus Holz, Keramik, Catlinitstein oder Horn her. Besonders bekannt ist die traditionelle Friedenspfeife der Indianer, die u.a. zur Besiegelung von Abkommen, Geschäften oder Freundschaften geraucht wurde.

Schließlich gelangte die Tabakspfeife auch nach Europa, wo man sie in den unterschiedlichsten Variationen herstellte. So entstanden neben Pfeifen aus Holz auch Tonpfeifen oder Metallpfeifen. Durch die Verbreitung von Zigarren und Zigaretten verlor das Pfeifenrauchen jedoch mehr und mehr an Bedeutung.

Die Tabakpfeife ist besonders bei der älteren Generation beliebt
Die Tabakpfeife ist besonders bei der älteren Generation beliebt

Aufbau einer Tabakpfeife

Zusammengesetzt wird eine Pfeife in der Regel aus einem Holm, der vom Pfeifenkopf bis zum Mundstück reicht, sowie einer Brennkammer, in der der Tabak verbrennt.

In der heutigen Zeit verwendet man für das Mundstück synthetischen und hitzebeständigen Kunststoff wie Acryl. Zwischen Pfeifenkopf und Holm lässt sich zumeist ein Filter einsetzen.

Als beliebter Filterstoff dient Aktivkohle. Es werden aber auch Pfeifen ohne Filter angeboten.

Von der Glutstelle aus zieht der Tabakrauch in den Holm. Dort gelangt er durch das Mundstück in den Mund des Rauchers.

Insgesamt werden bis zu 50 verschiedene Pfeifenformen angeboten. Zu den bekanntesten Formen zählen die Bent-Pfeife und die Billard-Pfeife.

Der Geschmack wird durch die Form der Pfeife aber kaum beeinflusst. Sehr unterschiedlich sind auch die Preise für Pfeifen. Während maschinell hergestellte Exemplare bereits ab 5 Euro erhältlich sind, kosten handgemachte Pfeifen mindestens 100 Euro.

Auswirkungen auf die Gesundheit

Auch wenn Pfeifenrauchen eine andere Variante des Tabakkonsums ist, gilt es als ebenso schädlich für die Gesundheit wie das Rauchen von Zigaretten und Zigarren. Zwar nehmen zahlreiche Pfeifenraucher den Rauch nicht in die Lunge auf, dennoch gehen Mediziner davon aus, dass auch bei ihnen das Risiko von Erkrankungen wie chronischer Bronchitis, Lungenkrebs oder Kehlkopfkrebs besteht. So werden das Nikotin sowie die Verbrennungsprodukte über die Schleimhaut der Mundhöhle aufgenommen.

Da der Rauch vor dem Ausblasen einige Sekunden im Mundraum bleibt, erhöht sich zudem die Gefahr, an Mundhöhlenkrebs oder Rachenkrebs zu erkranken. Darüber hinaus leidet auch die Zahngesundheit unter dem Pfeifenrauchen.

Da Pfeifenraucher nur wenig Nikotin aufnehmen, ist bei ihnen zumindest die Suchtgefahr geringer ausgeprägt als bei Zigarettenrauchern. Dafür besteht jedoch oftmals eine psychische Abhängigkeit.

Wasserpfeife (Shisha)

Unter einer Shisha versteht man eine aus dem Orient stammende Wasserpfeife. Sie dient zum Rauchen von Tabak mit bestimmten Geschmacksrichtungen wie Fruchtaromen.

Beim Rauchen einer Wasserpfeife zieht der Rauch zuerst durch ein mit Wasser gefülltes Gefäß, das man Bowl nennt. Im Wasser kommt es zum Abkühlen des Rauchs. Außerdem werden die wasserlöslichen Bestandteile sowie Schwebstoffe zum Teil ausgefiltert.

Geschichte

Es wird angenommen, dass die Shisha ihren Ursprung in Indien hat. Die noch heute gebräuchliche Form der Wasserpfeife stammt aus dem Ägypten des 16. Jahrhunderts, wo sie zu einer regelrechten Gemeinschaftskultur führte. Von Ägypten aus verbreitete sich die Shisha über fast den ganzen Orient bis nach Persien und gelangte schließlich auch in die Länder des Westens.

Dort gilt sie mittlerweile als Alternative zum Rauchen von Zigaretten. So bieten zahlreiche Bars und Cafes Wasserpfeifen an. Besonders bei jungen Menschen erfreut sich die Shisha wachsender Beliebtheit.

Die Shisha als Trend aus Ägypten
Die Shisha als Trend aus Ägypten

Aufbau

Der Aufbau einer Wasserpfeife ähnelt einer chemischen Waschflasche. Es werden jedoch zahlreiche unterschiedliche Shisha-Varianten angeboten, sodass es verschiedene Größen gibt. Am gebräuchlichsten sind Wasserpfeifen, die eine Höhe von 60 bis 90 Zentimetern erreichen.

Grundsätzlich setzt sich eine Wasserpfeife aus vier Komponenten zusammen. Dies sind das Wassergefäß (Bowl) aus Acryl, Glas oder Metall, die Rauchsäule aus Metall oder Holz, der Kopf, bei dem es sich um ein kleines Gefäß für den Tabak handelt, sowie der Schlauch, der an die Rauchsäule angeschlossen wird.

Anwendung

Vor dem Rauchen der Shisha füllt man das Gefäß mit Wasser und befestigt auf ihm die Rauchsäule. Dabei ist es wichtig, dass das Rohr der Säule etwas in das Wasser hineinragt.

Die Gefäßöffnung muss dicht abgeschlossen sein. Anschließend füllt man den Tabakkopf mit rund 5-10 Gramm Wasserpfeifentabak.

Abgedeckt wird der Kopf entweder mit gelöcherter Alufolie oder einem Sieb aus Metall. Darauf legt der Anwender dann die glühende Kohle.

Diese hat die Eigenschaft, die Feuchtigkeit, die im Tabak enthalten ist, zusammen mit den Aromastoffen zu erhitzen und zu verdampfen. Da der Tabak dabei nicht verbrennt, wird er im Grunde genommen nicht geraucht.

Saugt der Anwender am Mundstück der Wasserpfeife, kommt es zu einem Unterdruck, wodurch das Gemisch aus Rauchpartikeln, Aromastoffen, Dampf und Luft nachzieht.

Die gesundheitlichen Gefahren der Shisha werden häufig unterschätzt - detaillierte Infos zum Thema finden Sie hier.