Schmierseife - Merkmale und Verwendungsmöglichkeiten

Schmierseife stellt ein beliebtes Mittel zur Reinigung verschiedenster Oberflächen dar. Es gibt sie auch in flüssiger Form, was die Handhabung beispielsweise beim Putzen deutlich vereinfacht. Die Verseifung der Fette oder Öle bei der Seifenherstellung erfolgt mittels Kalilauge. Lesen Sie über die Besonderheiten von Schmierseife und holen Sie sich Tipps zur Anwendung.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Was ist Schmierseife? - Merkmale und Herstellungsprozess

Schmierseifen sind Kaliumseifen im flüssigen oder halbfesten Zustand. Sie werden aus preiswerten Fetten oder Ölen gewonnen, die beispielsweise als Nebenprodukt verschiedener chemischer Reaktionen anfallen können. Im 19. Jahrhundert waren Lein-, Raps- oder Hanföl die Ausgangsstoffe.

Bei der Herstellung der Seifen verseift man Fette durch Laugen. Dabei kommt im Gegensatz zu herkömmlichen Seifen Kalilauge zum Einsatz, was zum Erhalt des flüssigeren Zustands beiträgt.

Da Schmierseifen kostengünstig zu erwerben sind eine gute Reinigungskraft aufweisen, werden sie für sehr unterschiedliche Reinigungszwecke verwendet. Schmierseifen werden auch als Grüne Seife bezeichnet.

Die Rohseifen enthalten bei der Herstellung Salz, Alkali und Glycerin. Zwecks Reinigung trennt man sie von der wässrigen Phase.

Dann mischt man die Rohseifen mit heißem Wasser, bis sich eine homogene Flüssigkeit bildet. Kernseifen würde man nun durch das Zugeben von Natriumchlorid ausfällen - dies unterbleibt bei der Schmierseife. Hinzu kommen Zusätze wie

  • Aromastoffe
  • Kaliumcarbonat sowie
  • Celluloseether.

Wo bekommt man Schmierseife?

Schmierseife weist einen pH-Wert von 8,5 bis 9,5 auf und gilt somit als hautneutral. Man wird das Putzmittel somit eher im Reformhaus als im gängigen Supermarkt finden.

Ein weiteres Plus: Duftstoffe und Co. sind in der Regel nicht enthalten. Somit erweist sich Schmierseife als passendes Mittel für Allergiker sowie für Menschen mit empfindlicher Haut.

Einsatzgebiete und Tipps zur Verwendung von Schmierseife

Kaliumseifen im flüssigen oder halbfesten Zustand werden Schmierseifen genannt
Kaliumseifen im flüssigen oder halbfesten Zustand werden Schmierseifen genannt

Schmierseifen können zur Säuberung von Fliesen und Kacheln sowie für glatte Oberflächen wie Kunststoff, Keramik oder Glas genutzt werden. Ebenso sind sie zum Reinigen von Geschirr und Besteck geeignet.

Da sie keine Schleifpartikel besitzen, lassen sich selbst Gläser mit Schmierseife reinigen. Schmierseifen kommen auch im Sanitärbereich zur Anwendung.

Wegen ihrer guten Waschkraft überzeugen sie außerdem in der Textilpflege. Sie entfernen Flecken aus Teppichböden und Polstermöbeln und reinigen Feinwäsche ebenso wie Berufsbekleidung.

Schmierseife zum Putzen

Wer Schmierseife zum Putzen verwenden möchte, sollte auf warmes Wasser achten, damit sich die Seife besser lösen kann. Besser ist es in dem Fall, auf flüssige Schmierseife zurück zu greifen.

Zusätzlich lässt sich noch ein wenig Soda ins Putzwasser geben. Dies hilft bei der Vermeidung von Kalflecken.

Schmierseife im Garten gegen Blattläuse

Ein weiteres Einsatzgebiet von Schmierseife findet sich im Garten: Sie kann gegen Blattläuse eingesetzt werden.

Man mischt sie mit Wasser und verteilt diese Mischung auf der Pflanze. Des Weiteren kann man die Seife auch zur Reinigung von Gartenmöbeln und Co. nutzen. Ebenfalls lässt sich der Grünbelag vom Boden der Terrasse entfernen.