Mäntel - Welche Arten gibt es und wie lassen sie sich kombinieren?

Schon früh schützten sich die Menschen vor Regen und Kälte mit Mänteln. Der älteste Mantelfund ist ganze 5.000 Jahre alt. Im Laufe der Kulturgeschichte wurden die Mantelformen immer unterschiedlicher. Heutzutage stellt der Mantel ein beliebtes Kleidungsstück dar, welches sich mit zahlreichen unterschiedlichen Outfits kombinieren lässt. Informieren Sie sich über unterschiedliche Mantelarten und holen Sie sich Tipps zur Kombination.

Von Ingrid Hammermüller

Varianten von Mänteln - Welche Arten gibt es?

Als Mantel wird eine Jacke bezeichnet, die mindestens bis zur Mitte der Oberschenkel reicht. Es gibt zahlreiche Varianten und im Laufe der Zeit haben sich unterschiedliche Modelle entwickelt.

Mäntel für Damen und Herren

In erster Linie wird bei einem Mantel vermutlich an Kleidungsstücke für die Damenwelt gedacht. Doch auch die Herren müssen natürlich nicht darauf verzichten und finden heutzutage eine große Auswahl an Mänteln. Hier geben Informationen über typische Materialien und die richtige Pflege.

Unterscheidungsmerkmale bei Mänteln

Die verschiedenen Mantelarten lassen sich vor allem durch den Schnitt, also die Form des Mantels, unterscheiden. Je nach Mantelform variiert die Länge des Mantels. So gibt es auch Mäntel, die bis zum Knie, bis zur Mitte der Wade oder bis zu den Fußknöcheln reichen.

Ärmellänge

Allen Arten von Mänteln ist gemein, dass sie lange Arme haben. Modern wurde es aber vor allem im letzten Jahr eine Variante mit dreiviertel-Arm zu tragen.

Damit verliert der Mantel aber seinen ursprünglichen Sinn vor Wind und Wetter zu schützten. Solche Mäntel sind nicht für den alltäglichen Gebrauch geeignet, weil sie nicht ausreichend schützen.

Kragen

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal der verschiedenen Arten von Mänteln ist der Kragen. So hat beispielsweise der Dufflecoat überhaupt keinen Kragen. Und der Trenchcoat lässt sich sehr leicht am breiten Reverskragen erkennen. Einen schlichten Umlegekragen weisen

auf. Dieser kann bei schlechten Witterungsbedingungen hochgestellt werden und bietet so zusätzlichen Schutz vor Wind und Kälte.

Knopfleiste

Ebenso Aufschluss über die Art des Mantels bietet die Knopfleiste. So zeigt der Dufflecoat in seiner typischen Form eine Leiste mit Knebelverschlüssen auf. Dagegen ist für den Ulstermantel kennzeichnend das die Knopfleiste immer von Stoff abgedeckt, also für den Betrachter unsichtbar ist. Und bei

ist eine doppelte Knopfreihe üblich. Wobei eine Reihe meist nur zur Zierde dient und der Mantel mit der anderen Reihe geschlossen wird.

Material

Je nach Verwendungszweck lassen sich die verschiedenen Arten von Mänteln auch nach den Stoffen aufteilen, aus denen sie hergestellt werden. So sind Mäntel, die dem Schutz vor Kälte dienen, meist aus festen Wollstoffen oder gewalkter Wolle hergestellt. Dient die Art des Mantels vorwiegend zum Schutz gegen Regen, besteht er aus gummierter Baumwolle oder einer synthetischen Klimamembran.

Beliebte Mantelmodelle

Zu manchen Outfits ist der Mantel einfach ein Muss, denn der Businessanzug oder das Kostüm sehen mit einer anderen Überbekleidung schlicht lächerlich aus. Hier darf der Mantel dann auch gern aus Wolle sein, während sich im Sommer leichte Mäntel aus Leinen oder Mikrofasern eignen.

Die moderne Variante des Mantels sind Trenchcoats mit großen Knöpfen - gern zweireihig - und ebenso breitem Bindegürtel wie Revers. Jung wird der Mantel, wenn er aus Jeansstoff gefertigt ist.

Während bei den Herren der Schöpfung der gerade, kurze Schnitt dominiert, dürfen die Mäntel der Damen auch stark tailliert sein und über Extras verfügen, wie

  • Schößchen,
  • angesetzte Ärmel oder
  • Schalkrägen.

Die Vielfalt unterschiedlicher Mantelmodelle ist sehr groß. Es gibt etwa

Im Folgenden geben wir ein paar (weitere) Beispiele.

Der Dufflecoat

Einen Dufflecoat erkennt man ziemlich schnell, denn als einziges klassisches Mantelmodell weist er eine Kapuze auf. Ebenso charakteristisch für diesen Mantel, sind große aufgesetzte Pattentaschen und die typischen Knebelverschlüsse. Traditionell wird der Dufflecoat aus warmem Wollstoff geschneidert, es gibt jedoch auch moderne Varianten aus Cord oder anderen Stoffen.

Der Lodenmantel

Dieser Mantel ist ein sehr robustes, traditionelles Kleidungsstück, das im Bereich der Trachtenmode und der Landhausmode eine große Rolle spielt. Ausgangsmaterial für die Herstellung des Lodenmantels ist gewalkte und gekämmte Wolle.

Der Loden wird erst aus Wolle gewirkt und dann unter heißem Wasser in handarbeit gewalkt. Dadurch entsteht ein sehr dichtes Gewebe an dem auch Regen gut abperlt.

Ein Lodenmantel ist lang, er reicht bis zu den Fußknöcheln, und weit geschnitten. Im Rückenbereich hat er eine lange, vertikale Kellerfalte. Typisch für diesen Mantel ist auch der Umlegekragen.

Der Raglanmantel

Vor Kurzem erst wiederentdeckt, ist er heute schon ein unentbehrlicher Begleiter. Seinen Namen hat der Raglanmantel vom britischen Feldmarschall Fitzroy James Henry Sommerset, dem späteren Baron Raglan.

Dieser hatte aufgrund einer Kriegsverletzung nur noch einen Arm. So trug er gerne die nach ihm benannte Mantelform, denn diese ist durch die schräg verlaufenden Armnähte besonders leicht an- und auszuziehen.

Der Regenmantel

Unentbehrlich bei Regen und Schnee ist dieser Mantel - traditionell wird er aus gummiertem Baumwollgewebe hergestellt. Diese Mantelform wird auch als Friesennerz bezeichnet und ist typischerweise Gelb.

Heute werden die meisten Regenmäntel jedoch aus synthetischen Stoffen hergestellt, die mit einer Klimamembran ausgestattet werden. Diese bieten den Vorteil, dass sie atmungsaktiv sind und man kaum in ihnen schwitzt.

Der Ledermantel

Im Schnitt ist diese Mantelform an die Uniformen im Ersten Weltkrieg angelehnt. Er ähnelt einem engen Blazer oder Sakko, vor allem im Revers.

Dieses kann nach Außen umgeschlagen oder körpernah getragen werden. Die heute angebotenen Ledermäntel orientieren sich in ihrer Form aber eher am beliebten Trenchcoat.

Zu welchen Outfits tragen? - Den Mantel richtig kombinieren

Was aber trägt man zum Mantel selbst? Schließlich gibt es Accessoires, die sich mit diesem wohl elegantesten aller Kleidungsstücke beißen. Zwar kann der Mantel auch das lässigste Accessoire aufwerten, doch wäre beispielsweise eine Baseballkappe zum Mantel absolut unpassend.

  • Schick wirkt hingegen ein französisches Mützchen, eine sogenannte Baskenmütze. Dies gilt für Damen und Herren.

  • Jüngeren Männern steht ein sogenanntes Beanie, eine eng am Kopf anliegende Strickmütze.

  • Junge Frauen können sogar Pudelmützen zum Mantel tragen, dann bekommt er einen sportlichen Look.

Wenn Sie Tipps für das Kombinieren mit festlicher Kleidung benötigen, lesen Sie unseren separaten Artikel zum Thema.

Passende Schuhe und Taschen zum Mantel

Da der Mantel einen Großteil der Oberbekleidung bedeckt, sind die passenden Schuhe und Taschen umso wichtiger. Leder ist eine ideale Kombination zum Wollmantel im Herbst und im Winter.

  • Bei Damen eignen sich schicke Schnürstiefel und elegante, nicht zu kleine Handtaschen - eine Clutch passt einfach von ihren Proportionen her nicht zum Mantel!

  • Bei den Herren passen schlichte Herrenschnürer - keine Sneakers! - und klassische Umhängetaschen aus Leder - bitte keine Rucksäcke.

Den Mantel maßschneidern lassen

Wer sichergehen möchte, dass der Mantel den perfekten Sitz aufweist, lässt begibt sich in die Hände eines Schneiders. Natürlich muss man für einen maßgeschneiderten Mantel auch deutlich mehr bezahlen. Informieren Sie sich hier.

Passende Accessoires zum Mantel

Im Allgemeinen gilt, dass man beim Mantel ruhig in der nächsthöheren Accessoire-Kategorie denken sollte. So beispielsweise trägt Turnschuhe zum Mantel nur derjenige, der sie auch zum Anzug tragen würde - und dieser Look ist seit mindestens zehn Jahren passé.

Beim Schal hingegen darf man ruhig modemutiger sein, denn oft setzt dieser den einzigen Farbtupfer. Extralang und grobgestrickt setzt er einen tollen Kontrastpunkt zum eleganten Mantel.