Windrichtung und Windstärke (Windgeschwindigkeit)

Auch Windrichtung und Windstärke zählen zu den Elementen des Wetters. Unter der Windrichtung versteht man die Himmelsrichtung, aus der der Wind weht. Bei der Windstärke handelt es sich um die Geschwindigkeit des Windes. Man unterscheidet die Windrichtungen Nord (N), Nordost (NE), Nordwest (NW), Süd (S), Südost (SE), Südwest (SW), West (W) und Ost (E). Zur Messung der Windgeschwindigkeit bedient man sich der Beaufortskala. Lesen Sie alles Wissenswerte zur Windrichtung und Windstärke bzw. Windgeschwindigkeit.

Von Jens Hirseland

Windrichtung

Mit der Windrichtung wird die Himmelsrichtung, aus der der Wind kommt, angegeben. Die vorherrschende Windrichtung in einer Region bzw. an einem Ort bezeichnet man als Hauptwindrichtung. Die Bestimmung der Windrichtung erfolgt nach dem Polarwinkel.

Für eine Richtungsangabe wird die 360 Grad Skala des Kreises verwendet. Sämtliche Richtungsangaben beziehen sich geographisch auf Nord, wie zum Beispiel Nord = 360 Grad, Süd = 180 Grad, West = 270 Grad und Ost = 90 Grad.

Für bestimmte Zwecke lässt sich die Windrichtung aber auch nach der Himmelsrichtung bezeichnen, wobei eine Teilung von 8, 16 oder 32 Sektoren für den Horizontalkreis erfolgt. Gebräuchlich ist heute vor allem die Bezeichnung nach der achtteiligen Windrose.

So spricht man bei Wetterprognosen von den Windrichtungen

  • Nord (N)
  • Nordost (NE)
  • Nordwest (NW)
  • Süd (S)
  • Südost (SE)
  • Südwest (SW)
  • West (W) und
  • Ost (E).

Die Abkürzungen der Buchstaben stammen aus dem Englischen. Auf den Wetterkarten ist es üblich, die jeweilige Windrichtung mit einem Pfeil zu markieren. Dabei weist die Pfeilspitze in die Richtung, in die der Wind weht. Die Windstärke wird an der Basis des Windpfeils mit Dreiecken und Strichen wiedergegeben.

Windstärke

Mit Windstärke oder Windgeschwindigkeit wird der geschätzte Stärkewert des Windes bezeichnet. Das Klassifizieren der Windgeschwindigkeit erfolgt durch die Anwendung der Beaufortskala. Diese Skala entwickelte der britische Hydrograf Sir Francis Beaufort (1774-1857) im Jahre 1806.

1830 wurde die dreizehnteilige Skala bei der Royal Navy eingeführt. Die Stärkewerte der Skala reichen von 0 (Windstille) bis 12 (Orkan). Die Beaufortskala dient vor allem für die praktische Anwendung auf See.

Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht über die Stufen der Beaufortskala.

Beaufortskala mit Windgeschwindigkeiten
WindstärkeBezeichnungWindgeschwindigkeit in km/h
0Windstille, Flaute0-1
1leiser Zug1-5
2leichte Brise6-11
3schwache Brise12-19
4mäßige Brise20-28
5frische Brise29-38
6starker Wind39-49
7steifer Wind50-61
8stürmischer Wind62-74
9Sturm75-88
10schwerer Sturm89-102
11orkanartiger Sturm103-117
12Orkanmindestens 118

Messung der Windstärke

Neben dem Abschätzen der Windstärke mithilfe der Beaufortskala lässt sich die Windgeschwindigkeit auch mit einem Windsack messen. Aufwind kann über die Formationen der Wolken abgeschätzt werden. Für stündliche Wettermeldungen oder für die Luftfahrt kommen jedoch präzisere Messmethoden zur Anwendung, wie zum Beispiel mit einem Schalenkreuzanenometer.

Noch exakter sind Ultraschallanenometer sowie SODAR-Systeme. Diese nutzen die Ausbreitung von Schallwellen, um die Windgeschwindigkeit zu erfassen.

Für die Windgeschwindigkeit können drei Maßeinheiten zur Anwendung kommen. Dies sind

  • Kilometer pro Stunde (km/h)
  • Meter pro Sekunde (m/s) sowie
  • nautische Meile oder Seemeile pro Stunde (nm/h = Knoten).