Merkmale verschiedener Ärmelarten von Tops und Shirts

Mit dem Wechsel der Jahreszeit wechselt auch die aktuelle Mode. Während im Hochsommer ärmellose Tops heiß begehrt sind, so wählt man in kühleren Jahreszeiten Shirts mit kurzen, halblangen oder langen Ärmeln. Die verschiedenen Ärmelarten haben unterschiedliche Vorzüge und Merkmale, die man kennen sollte.

Von Anita Nieper

Die Vielfalt der Ärmelarten der Damenbekleidung

Richtig genommen besitzen Tops gar keine Ärmel, dieser Begriff steht für ärmellose Oberteile für Frauen. Die meisten Tops sind mit unterschiedlich breiten Trägern versehen, wie Neckholder-Tops oder Spaghettiträger-Tops, einige besitzen gar keine Träger.

Heute werden aber auch leichte Shirts als Tops bezeichnet.

Die unterschiedlichen Ärmelarten machen viele Oberteile erst so richtig interessant. Aus einem einfach geschnittenen Top können angenähte Fledermaus- oder Puffärmel ein außergewöhnliches Kleidungsstück machen. Während Puffärmel dem Outfit etwas Romantisches und Verträumtes geben, sorgen weit ausladende Fledermausärmel oder Bischofsärmel für den mondänen Auftritt.

Figur, Geschmack und Witterung

Frauen, die mit der Form ihren Oberarmen und Schultern nicht so zufrieden sind, können sie mit den unterschiedlichen Ärmelarten bedecken. Zudem lassen einige Arten von Ärmeln die Schultern schmaler erscheinen und andere breiter.

Je nach Figur kann zwischen den unterschiedlichsten Ärmelformen entschieden werden, dabei können sie eng anliegen oder die Arme nur leicht umspielen. Auch bei der Länge des Ärmels kann gewählt werden nach

Beliebte Ärmelformen in der Sportbekleidung

Der Raglanärmel spielt in der bequemen Sportbekleidung eine sehr entscheidende Rolle, er wird sowohl von Frauen als auch von Männern getragen. Diese Ärmelform sitzt immer perfekt, auch bei starken Bewegungen des Trägers.

Aber auch in der Freizeit gehört der Raglanärmel eindeutig zu einer der beliebtesten Formen von Ärmeln. Dabei ist es nicht entscheidend, ob es sich um ein T-Shirt, Longshirt, Sweatshirt oder um eine sportive Jacke handelt - Raglanärmel sind bequem und sehen leger aus.

Fledermausärmel und Puffärmel

Ob Fledermausärmel oder Puffärmel, beide Varianten sehen hinreißend aus. Selbst schlicht gehaltene Tops werden zum Hingucker, wenn sie eine dieser außergewöhnlich geschnittenen Ärmelformen haben.

Fledermausärmel

An Pullis, Shirts oder Jacken sieht man sehr häufig modische Fledermausärmel. Kein Wunder, denn diese Ärmelform zieht alle Blicke auf sich. Fledermausärmel eignen sich besonders, für den großen Auftritt am Abend, kommen aber auch als sexy Tagesoutfit sehr gut an.

Wie der Name schon sagt, so ist der Fledermausärmel den weit ausladenden Flügeln der Federmaus nachgeahmt. Der Ärmelausschnitt wird für diese Form sehr groß und tief geschnitten, sodass der Ärmel überdurchschnittlich weit ist.

Der Ärmelausschnitt kann schon ab der Taille beginnen und bis zur Schulter reichen. Bei langärmligen Varianten halten schmale Bündchen an den Handgelenken, die Ärmel im Zaum.

Streckt man die Arme zu den Seiten aus, kommt der Schnitt besonders deutlich zur Geltung. Fledermausärmel an einem langen Ärmel fallen schnell ins Auge, aber auch zu Tops sieht diese Ärmelform klasse aus.

Tops mit Fledermausärmeln besitzen meist einen großen Halsausschnitt. Einige Tops sind sogar so weit geschnitten, dass sie über eine Schulter rutscht und sie scheinbar ungewollt freilegt - sieht besonders sexy aus.

Empfehlenswert ist das Tragen von Shirts mit Fledermausärmeln

  • zur hautengen Hose wie einer Röhrenjeans,
  • zu langen oder kurzen Chinos oder
  • zu schmal geschnittenen Röcken.

Immerhin sind die trendigen Tops häufig sehr weit geschnitten, bedingt durch die weiten Ärmel. Dazu passen alle schmal geschnittenen Hosen oder Röcke perfekt, sie betonen die Figur der Trägerin.

Puffärmel

Puffärmel schmeicheln (fast) jeder Frau. Wer seine Fitness-Bemühungen in der letzten Zeit etwas schleifen ließ und die Oberarme nicht in Bestform sind - für den gibt es gute Neuigkeiten, Tops mit Puffärmel sind jetzt der letzte Schrei.

Sie verstecken die Oberarme und schaffen einen schlankeren Look. Frauen mit sehr breitem Kreuz sollten allerdings etwas vorsichtiger mit voluminösen Puffärmeln sein.

Gebauschte Ärmel nennt man in der Modewelt Puffärmel, derzeit sind sie sehr angesagt. Seit der Renaissance gibt es diese Ärmelform, am Anfang des 19. Jahrhunderts gab es kleine Puffärmel, im Biedermeier wurden die Puffärmel pompös. Die Ärmel wurden bis zu sogenannten Schinken- oder Keulenärmeln aufgebauscht.

Puffärmel - das klingt zwar nicht besonders elegant, ist aber dennoch Inbegriff von Weiblichkeit und Eleganz. Die heutigen Puffärmel sind eher dezent und klein gehalten, manchmal auch nur angedeutet. Man findet die heute trendigen Puffärmel nicht nur an Blusen, auch an

eben an allen Kleidungsstücken, die über die Schultern gehen. Dabei spielt auch die Ärmellänge keine Rolle, Puffärmel findet man an allen Outfits, die auch nur ansatzweise einen Ärmel haben. Puffärmel sind ein modernes Fashion-Statement. Ob

  • feminin-verspielt,
  • avantgardistisch oder
  • chic-elegant,

Puffärmel sind interessant und frisch. Diese coolen Ärmel setzen Akzente und lassen jedes noch so schlichte Top zum interessanten Blickfang werden.

Tops mit Puffärmeln passen zu schicken Skinny Jeans ebenso wie zu City-Shorts. Fürs Büro lässt sich dieser Look mit einem Bleistiftrock kombinieren.

Nur eine Regel sollte jede Frau beherzigen: Eine weit Hose, wie zum Beispiel eine Haremshose, darf niemals zu Puffärmel getragen werden, denn dann sieht man womöglich eher aus wie ein Hofnarr statt wie eine modebewusste Frau.

Bischofsärmel und Dolmanärmel

Bischofsärmel sind große, aufgebauschte Puffärmel und unter den Begriff Dolmanärmel versteht man eine Mischung aus Kimono und Raglanärmel. Beide Ärmelformen sind sehr speziell und besonders.

Bischofsärmel

Pompöse Bischofsärmel findet man bevorzugt an

Ebenso wie Puffärmel, so können Bischofsärmel lang oder kurz sein, allerdings sind sie an der Schulter nicht ganz so bauschig. Tops mit Bischofsärmeln schmeicheln jeder Frau. Auch wenn an Bauch und Hüfte ein paar Pfund zuviel sind, schaffen die weiten Ärmel ein Gegengewicht und lassen die Problemzonen schlanker aussehen.

Auch Frauen mit sehr schmalen Schultern und dünnen Armen können ihre Proportionen mit einem Bischofsärmel optisch verbreitern und somit neu definieren.

Zum Top mit Bischofsärmel passen entweder eine schmal geschnittene Hose oder ein enger Rock.

Dolmanärmel

Gewusst: Der Begriff "Dolman" kommt ursprünglich aus der Türkei und bezeichnet einen traditionellen Überwurf.

Dolmanärmel sind nicht so weit verbreitet und weitgehend unbekannt. In der Modebranche werden Ärmelformen, die eine Ähnlichkeit zwischen Kimono und Raglanärmel aufweisen, als Dolmanärmel bezeichnet. Der Begriff Dolman kommt ursprünglich aus der Türkei, wo ein traditioneller getragener Überwurf so bezeichnet wird.

Der heutige Dolmanärmel ist ein breiter, in das Vorderteil eingeschobener Ärmel, der unten eckig oder oval und oben kugelig geschnitten ist. Die Nähte werden zur Betonung der Form häufig zusätzlich abgesteppt. Seine originelle Form erhält der Dolmanärmel durch eine kleine Drehung unterhalb der Schulter.

Angeblich hat Couturier Emanuel Ungaro den Dolmanärmel 1986 für den Laufsteg entdeckt. Eine Form, die dem Raglanärmel sehr ähnlich ist. Der Dolmanärmel wird häufig in Damenmänteln und -jacken eingesetzt, immer öfter auch in Tops und Shirts.

Immer wenn es in der Mode um Geometrie geht, tauchen modische Highlights mit Dolmanärmel auf.

Raglanärmel und Wasserärmel

Raglanärmel sind in der Damen- und Herrenmode sehr weit verbreitet und besonders bei sportlicher Bekleidung gar nicht mehr wegzudenken. Wasserärmel findet man allerdings nicht in der Modewelt, sie sind Bestandteil chinesischer Kostüme.

Raglanärmel

Die Ärmelform Raglan ist nach Lord Raglan (1788-1855) benannt. In der Literatur taucht der Begriff 1862 erstmals auf. In der Schlacht von Waterloo verlor Lord Raglan einen Arm. Im Krimkrieg war er dann Feldmarschall.

Während des Feldzugs trug er einen Mantel, bei dem der Ärmel schräg an der Kragennaht befestigt war und nicht wie damals üblich an der Schulter. Dieser damals neue Schnitt erleichterte dem Lord das Anziehen des Mantels. Bei den Raglanärmeln unterscheidet man zwischen den Schnittformen:

  1. Vollraglan und
  2. Halbraglan.

Die Naht des Vollraglans verläuft aus dem Halsloch bogenförmig in das Armloch. Beim Halbraglan beginnt die Naht an einem Punkt auf der Schulterlinie und geht von dort ins Ärmelloch. Besonders bei Sportkleidung und sportlich wirkenden Outfits kommen Raglanärmel zum Einsatz.

haben sehr häufig Raglanärmel, denn diese Schnittform wirkt auf den ersten Blick sportiv, dynamisch und jugendlich. Dazu kommt noch eine praktische Komponente des Vollraglans. Beim Tragen eines Rucksacks scheuern die Riemen nicht so stark auf den Schultern, weil sich unter den Trägern keine Nähte befinden, wie es bei gewöhnlichen Ärmeln üblich ist.

Häufig werden Tops und Shirts mit Raglanärmel zweifarbig angeboten, damit die besonders schöne Schnittform der Ärmel besser zur Geltung kommt. Dabei haben die Ärmel eine andere Farbe als das Top selbst. Sehr vorteilhaft ist der Raglanärmel für Menschen mit sehr breiten oder extrem schmalen Schultern.

Immer dann, wenn die Nähte von angesetzten Ärmeln nicht perfekt auf der Schulterkante sitzen, sondern zu weit auf der Schulter oder zu tief am Oberarm - sitzt der Raglanärmel perfekt.

Zum sportlich aussehenden Top mit Raglanärmel passen alle

Für die Freizeit ist diese Ärmelform leger und chic, dazu bieten sie während des Sports viel Bewegungsfreiheit.

Wasserärmel

Aus der traditionellen chinesischen Oper ist der Wasserärmel bekannt. Er ist eines der wichtigsten Bestandteile vieler Kostüme. Eigentlich ist der Wasserärmel kein richtiger Ärmel, denn er bedeckt nicht die Arme, sondern ist nur angenäht.

Genauer gesagt bestehen Wasserärmel aus einem weißen Stück Stoff, das am unteren Ende des Ärmels festgenäht ist. Normalerweise hängt der Wasserärmel vom eigentlicheren Ärmel herab.

Sowohl weibliche als auch männliche Darsteller tragen in der traditionellen chinesischen Oper sehr häufig Wasserärmel, um Handlungen und Gefühle besser ausdrücken zu können. Schon während ihrer Ausbildung ist das Erlernen der dazu notwendigen Bewegungen essenziell.