Schmerztherapie - Akute und chronische Schmerzen behandeln

Als Schmerztherapie bezeichnet man verschiedene Behandlungsmethoden zur Bekämpfung von Schmerzen. Dabei werden vor allem chronische Schmerzen behandelt; doch auch akute Beschwerden finden bei der Anwendung Berücksichtigung. Es gibt unterschiedliche Formen dieser Behandlungsmethode. Informieren Sie sich über Arten, Anwendung und Ablauf der Schmerztherapie.

Von Jens Hirseland

Schmerztherapie: Ziel und Zweck

Ziel und Zweck einer Schmerztherapie ist die Behandlung und Beseitigung von akuten und chronischen Schmerzen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie zum Beispiel die Verabreichung von Medikamenten oder physikalische Maßnahmen.

Bei Schmerzen unterscheidet man zwischen:

  1. akuten Schmerzen
  2. chronischen Schmerzen

Akute Schmerzen entstehen in der Regel durch eine Krankheit oder eine Verletzung. Wenn diese Erkrankung oder Verletzung verheilt, verschwinden auch die akuten Schmerzen wieder.

Konzept der Kliniken für Schmerztherapie

In Kliniken für Schmerztherapie erfolgt die Behandlung ganzheitlich; in der Regel wird en psychosomatischer Ansatz verfolgt. Ziel ist, mit der Behandlung die Lebensqualität zu verbessern. Dazu zählt

  • der Aufbau von Aktivitäten
  • eine Stärkung der Teilhabe
  • eine verbesserte symptomarte Zeit
  • Toleranz der Symptome
  • eine Neuorientierung im verhaltenstherapeutischen Bereich

Zu den Bereichen, die dabei auch Berücksichtigung finden, zählen ein gut ausgestatteter Arbeitsplatz oder die Verbesserung von Kompetenzen in Sachen Bewältigung. Behandelt werden

  • körperliche Beschwerden, die den Alltag stark beeinträchtigen
  • psychische Erkrankungen, die mit körperlichen Symptomen einhergehen
  • psychische Folgeerkrankungen aufgrund von nicht geeigneten Verhaltensweisen

Ablauf: Durchführung der Schmerztherapie

Nach der Klärung der Diagnose samt Vorbefunden wird mit dem Patienten gemeinsam ein Therapieplan erstellt. Zu den Säulen der Schmerztherapie zählen

  • eine physikalische Therapie mit Wärmeanwendungen, Krankengymnastik, Bewegung und Co.
  • eine lösungsorientierte Körper- und Tanztherapie
  • Entspannungsverfahren
  • alternative Therapeiverfahren

Dauer der Schmerztherapie

Im Durchschnitt sollte für einen stationären Aufenthalt in der Schmerzklinik mit einer Behandlungszeit von fünf Wochen gerechnet werden.

Anwendungsgebiete der Schmerztherapie

Chronische Schmerzen können jedoch länger dauern als die Krankheit selbst, wodurch die Schmerzen dann selbst zu einer Krankheit werden. Es kommt zu einem Schmerzsyndrom, das mit Hilfe einer Schmerztherapie behandelt werden muss. Daher verwendet man den Begriff "Schmerztherapie" vor allem dann, wenn chronische Schmerzen behandelt werden müssen.

Als chronische Schmerzen bezeichnet man Schmerzen, die länger als drei bis sechs Monate dauern. In Mitteleuropa sind rund zehn Prozent der Bevölkerung von chronischen Schmerzen betroffen. Ursachen chronischer Schmerzen sind:

  • Entzündungen, die zu einer Reizung der Schmerzrezeptoren führen
  • Nervenschäden
  • Schmerzen im Gehirn
  • psychische Probleme

Besonders häufig kommt es zu chronischen Schmerzen bei:

Auch in Form von Phantomschmerzen nach Amputationen kann es zu chronischen Schmerzen kommen, die mit Hilfe einer Schmerztherapie behandelt werden können.

Erster Schritt der Schmerztherapie: Methoden der Ursachenforschung

Bevor eine Schmerztherapie durchgeführt wird, befragt der behandelnde Arzt den Patienten ausführlich zu seinen Beschwerden. Außerdem erfolgt eine gründliche körperliche Untersuchung. Auch spezielle Untersuchungen können erfolgen, um die Ursache der Schmerzen zu ergründen, wie:

Methoden der Schmerztherapie

Im Folgenden geben wir einen Überblick über unterschiedliche Methoden der Schmerztherapie.

Medikamentöse Behandlung von Schmerzen

Zu den gängigsten Methoden der Schmerztherapie gehört die Verabreichung von Medikamenten, die auf unterschiedliche Weise erfolgen kann. So können

gegeben werden. Die Dosis sollte dabei weder zu hoch noch zu niedrig sein.

Verabreicht werden dabei sehr stark wirkende Opioide wie:

  • Morphin
  • Fentanyl
  • Codein
  • Tramadol
  • Tilidin

Auch nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), die schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken, kommen zur Anwendung, wie:

Ebenfalls zur Behandlung eingesetzt werden lokale Anästhetika sowie andere Präparate wie Antidepressiva oder Cortison.

Neben den gängigen Schmerzmitteln gibt es noch unterschiedliche Verfahren der Schmerztherapie...

Die Liebscher-Bracht-Therapie

Bei der Liebscher-Bracht-Therapie geht man davon aus, dass bestehende Schmerzen ihre Ursache nicht unbedingt durch eine körperliche Schädigung haben müssen. Vielmehr stellen sie eine Warnung da und sollen den Körper vor einer Schädigung schützen.

Bei der Behandlung konzentriert man sich auf Schmerzpunkte, die sich im so genannten Golgi-Sehnenapparaten befinden. Lesen Sie hier alles Wissenswerte über die Liebscher-Bracht-Therapie.

Die Andullationstherapie zur Behandlung von Schmerzen

Bei der Andullationstherapie handelt es sich um eine neuartige Methode zur Behandlung von Schmerzen. Dabei arbeitet man mit Vibrationen in einem bestimmten Frequenzbereich.

Die Andullationstherapie ist noch ein junges Behandlungsverfahren. So wurde sie erst im Jahr 2007 zum Patent angemeldet. Mittlerweile kommt sie jedoch immer häufiger zur Anwendung.

Anwendungsgebiete der Andullationstherapie

Die Wurzeln der Andullationstherapie liegen in der Frequenztherapie. Durch deren Weiterentwicklung wurde es möglich, auf neue Behandlungsmöglichkeiten zurückzugreifen. Die Einsatzgebiete der biophysikalischen Therapie sind vielfältig, da sich die Frequenz der Andullation an die Beschwerden anpassen lässt.

Die Therapie eignet sich aber ebenso zum Abbau von Stress oder einfach nur zum Entspannen. So kann die Andullation sowohl von kranken als auch von gesunden Menschen genutzt werden. Darüber hinaus dient sie zur Prophylaxe. Weitere Anwendungsmöglichkeiten werden noch wissenschaftlich untersucht.

Wirkung der Andullation

Das Prinzip der Andullationstherapie ist recht simpel. So versetzt man die Flüssigkeiten des Körpers in Schwingung, damit auf diese Weise dessen Selbstheilungskräfte angeregt werden. Dabei bekämpft die Andullation nicht nur die Symptome einer Krankheit, sondern auch deren Ursachen.

Zu diesem Zweck übermittelt man dem Organismus Frequenzen im 10-Hertz-Bereich. Diese Frequenzen werden auch Schönwetter-Frequenzen genannt. Das liegt daran, dass sie sich vor allem bei schönem Wetter in der Atmosphäre verbreiten. Außerdem sind sie für Menschen problemlos verträglich. Nebenwirkungen durch die Andullationstherapie sind daher nicht zu befürchten.

Zu den positiven Effekten der Andullation zählt ihre gesundheitsfördernde Wirkung auf sämtliche Funktionen des Körpers. So werden die Durchblutung und der Stoffwechsel verbessert, was die Grundlage zur Wiederherstellung oder Erhaltung der Gesundheit bildet.

Durch verschiedene wissenschaftliche Studien ließ sich die positive Wirkung der Andullationstherapie belegen. Als besonders wirksam gilt die Andullation zur Linderung von schmerzhaften Erkrankungen wie

  • Arthrose
  • Rheuma,
  • Bandscheibenvorfällen und
  • akuten Beschwerden der Wirbelsäule.

So verschafft die Therapie den Patienten Erleichterung und verbessert damit deren Lebensqualität.

Durchführung der Andullationstherapie

Die Andullationstherapie ähnelt einem Massageverfahren. So erfolgt die Anwendung mechanisch durch eine spezielle Massageliege, die zusätzlich mit einem Infrarot-Wärmestrahler ausgestattet ist, der für angenehme Wärme sorgt.

Das Andullations-System leitet die Frequenzen direkt in den Körper des Patienten, wodurch es zu einer Wirkung auf

  • die Körperflüssigkeiten wie Blut und Lymphe
  • die Zellgewebe des Bewegungsapparates sowie
  • das Muskel- und Nervensystem

kommt. Auf diese Weise lassen sich die Stoffwechselvorgänge im Organismus wiederherstellen oder verbessern. Die Wirkung der Andullation hängt von den jeweiligen Frequenzbereichen ab.

  • Bei einer Frequenz zwischen 6 und 16 Hertz werden Botenstoffe wie beispielsweise Prostaglandin freigesetzt. Dieses Hormon sorgt für eine verbesserte Durchblutung.

  • 10 Hertz wirken sich regenerativ auf Sehnen und Bänder aus, verbessern die Stimmung und lindern Schuppenflechte.

  • Durch Frequenzen wie 15 Hertz, 20 Hertz oder 72 Hertz wird die Bildung von Kollagenen und Bindegewebe angeregt, was sich wiederum positiv auf die Wundheilung auswirkt.

  • Bei 20-40 Hertz lassen sich Verspannungen und Entzündungen der Muskeln vermindern. Außerdem wird die Heilung von Knochen gefördert.

  • Eine Frequenz von 70 Hertz wirkt schmerzlindernd.

Die psychologische Schmerztherapie

Durch Schmerzen kann die Psyche eines Menschen erheblich beeinflusst werden. Eine Möglichkeit, chronische Schmerzen wirksam zu lindern, bietet die psychologische Schmerztherapie.

Formen von Schmerzen

Zahlreiche Menschen leiden unter chronischen Schmerzen. Dazu gehören vor allem Rückenschmerzen und Kopfschmerzen.

Bei Schmerzen unterscheidet man zwischen:

  1. akuten Schmerzen
  2. chronischen Schmerzen

Während akute Schmerzen nur eine gewisse Zeit andauern und meist einen klaren Auslöser wie beispielsweise eine Verletzung oder einen eingeklemmten Nerv haben, halten chronische Schmerzen längere Zeit an oder kehren immer wieder zurück.

Darüber hinaus lassen sich bei chronischen Schmerzen nicht immer eindeutige organische Ursachen finden. In anderen Fällen stellt man zwar eine konkrete Schmerzursache wie zum Beispiel Verschleißerscheinungen oder eine rheumatische Erkrankung fest, kann sie aber nur unzureichend behandeln.

Mitunter werden die Schmerzen auch intensiver wahrgenommen, als sie eigentlich sind. So erleben Schmerzpatienten den Schmerz mit zunehmender Dauer immer stärker.

Folgen von chronischen Schmerzen

Durch chronische Schmerzen sind die Betroffenen einer dauerhaften Belastung ausgesetzt. Nicht selten hat dies psychosomatische Störungen zur Folge. So entsteht häufig ein regelrechter Teufelskreis aus:

  • Inaktivität
  • starker Muskelanspannung
  • Isolation

Dabei schaukeln sich die Schmerzen und die schlechte psychische Verfassung gegenseitig hoch. Mithilfe einer psychologischen Schmerztherapie ist es jedoch möglich, aus diesem Teufelskreis auszubrechen.

Merkmale der psychologischen Schmerztherapie

Die psychologische Schmerztherapie umfasst verschiedene Therapiemaßnahmen und Vorgehensweisen. Das heißt, dass sie interdisziplinär ausgerichtet ist. Zu den verschiedenen Methoden zählt auch die klassische Psychotherapie. Dabei kommen verschiedene Ansätze zur Anwendung, wie zum Beispiel die Verhaltenstherapie, bei der der Patient lernt, durch Selbstkontrolle besser mit seinen Schmerzen umzugehen.

Tiefenpsychologische Behandlung

Eine weitere Psychotherapieform ist die tiefenpsychologische Behandlung. Dabei versucht man seelische Konflikte, die Schmerzen auslösen, zu finden. Diese Konflikte reichen mitunter zurück bis zur Kindheit. Durch das Lösen von alten Verhaltensmustern wird der Patient in die Lage versetzt, in Zukunft neue Wege zu gehen.

Psychotherapeutisch körperorientiertes Verfahren

Beim psychotherapeutisch körperorientierten Verfahren versucht man, die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen, indem sich der Patient intensiv seiner körperlichen Funktionen bewusst wird.

Entspannungstechniken

Ein typisches Merkmal der psychologischen Schmerztherapie ist die häufige Kombination aus Gesprächen und Entspannungstechniken. Dabei kommen unterschiedliche Verfahren zur Anwendung wie die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson. Bei dieser Methode spannt der Patient seine Muskeln zunächst an, um sie dann wieder zu entspannen.

Dieser Wechsel ermöglicht dem Körper einen angenehmen Zustand der Entspannung. Außerdem verspürt der Patient ein Gefühl von Ruhe und Gelassenheit.

Weitere Entspannungsmethoden, die sich mit der psychologischen Schmerztherapie kombinieren lassen, sind:

Während sich beim autogenen Training die Vorgänge des Körpers durch Autosuggestion beeinflussen lassen, werden durch ein Biofeedback die Vorgänge des Organismus durch optische und akustische Signale bewusst gemacht, wodurch man sie beeinflussen kann. Im Rahmen einer Hypnose versucht man, die Schmerzen zu kontrollieren.

Erfolgsaussichten der psychologischen Schmerztherapie

Eine psychologische Schmerztherapie nimmt ca. sechs Monate in Anspruch. Für den Erfolg der Behandlung ist es wichtig, dass der Patient gut mitarbeitet.

Die multimodale Schmerztherapie

Bei der multimodalen Schmerztherapie handelt es sich um eine kombinierte interdisziplinäre Schmerzbehandlung, die vor allem bei chronischen Schmerzzuständen wie Wirbelsäulenleiden zur Anwendung kommt. Dabei kombiniert man mindestens zwei medizinische Fachdisziplinen miteinander.

Ziel und Zweck der multimodalen Schmerztherapie

Entwickelt wurde die multimodale Schmerztherapie speziell zur Behandlung von chronischen Schmerzerkrankungen. Ein wichtiges Merkmal dieses Therapiekonzepts ist das Zusammenwirken verschiedener medizinischer Fachrichtungen und Ärzteteams. Dabei wird auch mindestens eine psychologische, psychiatrische oder psychosomatische Disziplin in die Behandlung miteinbezogen.

Zum Einsatz kommen speziell geschulte

sowie weitere Mitarbeiter, die über eine spezielle Ausbildung verfügen. Da die multimodale Schmerztherapie ganzheitlich konzipiert ist, umfasst sie sowohl die physischen als auch die psychischen und sozialen Aspekte der Schmerzerkrankung.

Anwendungsgebiete der multimodalen Schmerztherapie

Durchgeführt wird die multimodale Schmerztherapie in erster Linie bei Wirbelsäulenleiden wie zum Beispiel chronischen Kreuzschmerzen oder Tumorschmerzen. Dabei leiden die Betroffenen seit mindestens 6 Wochen unter Schmerzen.

Damit eine multimodale Schmerztherapie erfolgen kann, müssen bestimmte Voraussetzungen vorliegen. Dazu gehören u.a.

  • die Erfolglosigkeit der bisherigen Bandlung
  • der zunehmende Verbrauch von Schmerzmitteln
  • das Bestehen von Komorbitäten, von denen die Schmerzen noch verschlimmert werden
  • eine veränderte Schmerzsymptomatik sowie
  • psychosoziale Risikofaktoren.

Wirksamkeit der multimodalen Schmerztherapie

Eine multimodale Schmerztherapie bei chronischen Rückenschmerzen gilt als effizienter als eine rein medikamentöse, operative oder psychotherapeutische Behandlung. So sind etwa 63 Prozent aller Patienten nach der Therapie wieder in der Lage, an ihren Arbeitsplatz zurückzukehren.

Ein Problem ist jedoch, dass die multimodale Schmerztherapie in Deutschland nach wie vor eine Ausnahmebehandlung darstellt und nur wenigen Patienten zuteil wird.

Durchführung multimodalen Schmerztherapie

Bei der Durchführung der multimodalen Schmerztherapie wird der Patient von einem Ärzteteam aus unterschiedlichen Fachgebieten betreut. Dabei ist es wichtig, dass die Ärzte den Patienten in ihre Entscheidungen miteinbeziehen und mit ihm über eventuelle Ängste und unrealistische Erwartungen sprechen. Zu diesem Zweck wird der Patient engmaschig betreut.

Psychologische Schmerztherapie

Einen wichtigen Bestandteil der multimodalen Schmerztherapie bildet die bereits erwähnte psychologische Schmerztherapie, bei der ein Psychotherapeut Gespräche mit dem Patienten führt. Diese können sowohl als Einzelgespräche als auch als Gruppensitzungen erfolgen.

Sinn der Gespräche ist es, den Patienten zu informieren und zu motivieren, damit er wieder aktiv wird und sich mit seiner Erkrankung beschäftigt.

Feldenkrais-Methode

Ebenfalls zur multimodalen Schmerztherapie zählt die Feldenkrais-Methode. Dabei vermittelt man dem Patienten in Unterrichtssitzungen mehr Bewusstsein für seine Körperhaltung und Körperbewegungen.

Auf diese Weise soll die Körperwahrnehmung des Patienten verbessert werden, damit er sich weniger auf die Schmerzen fixiert. So lernt der Patient, dass bestimmte Bewegungsmuster keine oder weniger Schmerzen auslösen.

Sozialberatung

Ein weiterer Bestandteil der multimodalen Schmerztherapie ist die Sozialberatung. Dabei erhält der Patient Hilfe für seinen beruflichen und sozialen Lebensbereich.

Die Sozialberatung beschäftigt sich mit Themen wie:

  • beruflicher Wiedereingliederung
  • Umschulung
  • Arbeitsplatzberatung
  • Rechtsberatung
  • speziellen Rehabilitationsleistungen
  • Nachsorge
  • gesundheitlicher und finanzieller Sicherstellung
  • Überleitungspflege
  • gesetzlicher Betreuung

Außerdem werden Anträge für Schwerbehindertenausweise unterstützt und Alten- bzw. Pflegeheimplätze vermittelt.

Die perioperative Schmerztherapie

Bei der perioperativen Schmerztherapie, auch postoperative Schmerztherapie genannt, steht die Behandlung von Schmerzen nach einer Operation im Vordergrund. Für den weiteren Heilungsverlauf ist eine wirksame Schmerztherapie überaus wichtig.

Schmerzen nach einer Operation

Während einer Operation erhält der Patient von einem Anästhesisten eine Teil- oder Vollnarkose, damit er während des Eingriffs keine Schmerzen verspürt.

Allerdings kommt es in den meisten Fällen nach der Operation zu Schmerzen. Diese können von Patient zu Patient unterschiedlich ausgeprägt sein, was auch von der Art des Eingriffs sowie eventuellen Vorerkrankungen abhängt. Nach größeren Operationen erhalten die Patienten daher eine Betreuung durch einen operativen Schmerzdienst.

Im Rahmen einer postoperativen Schmerztherapie stehen den Ärzten mehrere Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

  • Handelt es sich um einen kleineren Eingriff, genügt es meist, dem Patienten ein schmerzstillendes Zäpfchen zu verabreichen.
  • Erfolgt dagegen ein größerer Eingriff, wie beispielsweise eine Darm-, Magen-, Leber- oder Lungenoperation, sind stärkere Schmerzmittel erforderlich.

Diese lassen sich auf unterschiedliche Weise verabreichen.

Patientenkontrollierte Analgesie (PCA)

Eine Schmerzbehandlung der besonderen Art ist die patientenkontrollierte Analgesie (PCA). Dabei kann sich der Patient mithilfe einer speziellen Technik selbst ein Schmerzmittel verabreichen. Ermöglicht wird dies durch eine computergestützte Pumpe.

Werden die Schmerzen nach einer Operation vom Patienten als zu stark empfunden, drückt er einfach auf einen Knopf. Danach wird ihm von der Pumpe das Schmerzmittel verabreicht. Dieses gelangt über einen Tropf in den Körper.

Wichtig ist, dass der Patient den Knopf nur dann betätigt, wenn der Schmerz auch wirklich von ihm nicht mehr zu ertragen ist. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn der Schmerz das Durchatmen behindert.

Die schmerzstillende Wirkung der PCA setzt nach etwa 5-10 Minuten ein. Bei den Schmerzmitteln, die der Patient bei der PCA erhält, handelt es sich zumeist um:

Dass es durch die PCA zu einer Überdosierung kommt, ist nicht zu befürchten. So wird die Pumpe vom Narkosearzt speziell programmiert. Das heißt, dass der Patient immer nur eine kleine, vorher festgelegte, Dosis erhält. Die Höhe der Dosis stimmt der Arzt individuell auf den Patienten ab.

Darüber hinaus beträgt der Mindestabstand zwischen den Abgaben 10 Minuten. Betätigt der Patient vor Ablauf dieser Frist den Knopf erneut, erhält er keine weitere Dosis, da die Pumpe vorübergehend gesperrt wird.

Ist der Patient wieder in der Lage, Nahrung zu sich zu nehmen, erfolgt die weitere Schmerzbehandlung mit oralen Medikamenten wie Tabletten oder Tropfen.

Nebenwirkungen

Durch die Medikamente, die im Rahmen der PCA verabreicht werden, kann es mitunter zu Nebenwirkungen kommen. Dazu gehören vor allem Müdigkeit und Übelkeit. Allerdings treten diese Nebeneffekte nur selten auf.

Falls es zu Problemen mit der PCA kommt, kann der Patient über Funkruf ständig einen Arzt erreichen.

Periduralkatheter (PDK)

Als Periduralkatheter (PDK) bezeichnet man einen speziellen Schmerzkatheter, der dem Patienten nach der Operation angelegt wird. Das Verabreichen des Schmerzmittels erfolgt dann über den Katheter.

Allerdings eignet sich ein PDK nicht für jeden Eingriff. Zur Anwendung kommt er in der Regel nach Operationen an:

Katheterbasierte periphere Nervenblockaden

Eine weitere Methode der perioperativen Schmerztherapie ist die katheterbasierte periphere Nervenblockade. Bei diesem Verfahren betäubt man mithilfe von speziellen Injektionsnadeln gezielt bestimmte Nerven mit einem Lokalanästhetikum. Der Katheter ermöglicht eine kontinuierliche Abgabe des Betäubungsmittels, die über eine Infusionspumpe erfolgt.

Auf diese Weise ist eine Schmerzverminderung oder Schmerzfreiheit über mehrere Tage möglich.

Damit auch die richtigen Nervenstämme gefunden werden, kommen ein Ultraschallgerät oder ein elektrischer Nervenstimulator zum Einsatz. Den Stimulator verbindet man mit der Injektionsnadel. Anschließend werden leichte elektrische Impulse abgegeben.

Durch das unwillkürliche Zucken der Muskeln, die von den jeweiligen Nerven versorgt werden, lässt sich deren genaue Lage ermitteln.

Weitere Therapiemaßnahmen im Bereich der Schmerztherapie

Kopfschmerz im Gehirn
Neben Medikamenten stehen zahlreiche Naturheilverfahren und Anwendung zur Verfügung

Neben der medikamentösen Behandlung gibt es auch weitere Maßnahmen, deren Anwendung von der Art und der Entstehung der Schmerzen abhängt.

Dazu gehören:

Auch die Veränderung von Lebensgewohnheiten und der Ernährung kann hilfreich sein.

Risiken und Nebenwirkungen der Schmerztherapie

Nebenwirkungen können vor allem bei einer medikamentösen Schmerztherapie auftreten. So können Opioide abhängig machen und NSAR-Medikamente die Magenschleimhaut schädigen. Außerdem besteht die Möglichkeit von