Parkinson - Ursachen, Symptome und Behandlung und Tipps für Angehörige von Parkinson-Patienten

Weshalb eine Parkinson-Erkrankung auftritt, ist noch weitgehend unbekannt. Wie Parkinson verläuft, hängt entscheidend davon ab, wann die Erkrankung erkannt wird. Erkrankt ein Mensch an Morbus Parkinson, wirkt sich dies auch auf seine Angehörigen aus. Beim Umgang mit Parkinson-Patienten gilt es, einige wichtige Dinge zu beachten.

Von Jens Hirseland
Klassifikation nach ICD-10: G21 G22 G20
ICD-10 ist ein weltweit verwendetes Klassifikationssystem für medizinische Diagnosen. Der sogenannte ICD-Code ist zum Beispiel auf einem ärztlichen Attest zu finden.

Krankheitsbild

Parkinson ist eine Erkrankung des Nervensystems und wird auch oft als Schüttellähmung bezeichnet. Im Verlauf der Erkrankung besteht ein immer größer werdender Mangel an dem Hormon Dopamin, da im Gehirn immer weniger entsprechende Zellen vorhanden sind.

Von der Erkrankung sind überwiegend ältere Menschen betroffen. Die Krankheit schreitet zwar langsam, aber jedoch immer kontinuierlich voran.

Die Symptome sind individuell verschieden. Auch wie schnell die Erkrankung voranschreitet, ist unterschiedlich.

Die bekannte Parkinson-Krankheit ist eine neurologische Erkrankung mit fortschreitendem Charakter, die auch als Unterform der Demenz-Erkrankungen gilt. Bekannt ist sie schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts, gilt aber bis heute als nicht heilbar, weil sie mit irreversiblen (nicht mehr rückgängig zu machenden) Schädigungen des Gehirns verbunden ist.

Das IPS (idiopathisches Parkinson-Syndrom) ist die häufigste Form und macht etwa drei Viertel aller Erkrankungen aus; daneben gibt es sekundäre Parkinson-Syndrome, die ausschließlich als Folgeerkrankung anderer Krankheiten vorkommen. Parkinson ist sehr häufig, etwa 300.000 Menschen in Deutschland sind davon betroffen, Tendenz stark steigend.

Ursachen

Hauptursache für die Erkrankung ist ein Dopaminmangel im Körper, da das Gehirn aufgrund der immer weniger werdenden Zellen keine ausreichende Menge mehr produzieren kann. Je weniger Dopamin vom Körper gebildet wird, desto ausgeprägter sind die Parkinson-Symptome.

Entstehung des Dopaminmangels

Bei der Parkinson-Krankheit kommt es zum Absterben von Zellen in der schwarzen Gehirnsubstanz, die man als Substantia nigra bezeichnet. Dabei handelt es sich um einen Bereich, der im Mittelhirn liegt. Seine dunkle Verfärbung ist auf das Pigment Melanin sowie den hohen Eisengehalt zurückzuführen.

In der schwarzen Substanz befinden sich auch Nervenfasern, von denen der Botenstoff Dopamin hergestellt wird. Diese Fasern sterben ebenso wie die Zellen bei Morbus Parkinson ab. Dies hat wiederum zur Folge, dass nicht mehr genügend Dopamin für die Erregungsübertragung an den Synapsen (Nervenkontaktstellen) vorhanden ist.

Der Mangel an Dopamin ist dafür verantwortlich, dass die Bewegungsimpulse nicht mehr richtig weitergeleitet werden können, wodurch sich auch die Muskeln nicht mehr wunschgemäß steuern lassen. Infolgedessen leidet der Parkinson-Patient unter Bewegungsverlangsamung. Darüber hinaus kommt es auch zu einem Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn, wobei die modulatorischen Systeme eine bedeutende Rolle spielen.

Verschiedene Bereiche des Gehirns: die modulatorischen Systeme

Unter den modulatorischen Systemen versteht man verschiedene kleine Bereiche innerhalb des Hirnstamms, die nur über wenige Nervenzellen verfügen. Ihre Ausläufer reichen bis ins Rückenmark.

Für die Steuerung der Hirnfunktionen sind die modulatorischen Systeme überaus wichtig. So beeinflussen sie unter anderem

  • die motorische Kontrolle
  • die Stimmung
  • die Aufmerksamkeit und
  • das Gedächtnis.

Unterteilt werden die modulatorischen Systeme in die Botenstoffe, die von den jeweiligen Nervenzellen ausgeschüttet werden. Von besonderer Bedeutung für die Parkinson-Krankheit sind

  • das dopaminerge System
  • das glutamaterge System sowie
  • das cholinerge System.

Bei der Schüttellähmung wird das Gleichgewicht zwischen dem dopaminergen System und dem cholinergen System gestört. So erhält der Gegenspieler von Dopamin, der Botenstoff Acetylcholin ein Übergewicht.

Aber auch auf das glutamaterge System hat das Ungleichgewicht Auswirkungen, sodass es zu einem Überschuss an dem Botenstoff Glutamat kommt. Dieses Übergewicht der beiden Botenstoffe ist für typische Parkinson-Beschwerden wie Muskelsteifheit und Zittern verantwortlich.

Nach dem Grund für das Absterben der dopaminhaltigen Nervenzellen wird nach wie vor gesucht. Vermutet werden unter anderem innere Faktoren wie endogene Gifte oder äußere Umstände wie Umweltgifte.

In einigen Fällen kann die Erkrankung auch vererbt werden. Man nennt diese Form der Parkinson-Erkrankung dann familiäres Parkinson-Syndrom.

Wissenschaftler vermuten, dass unter anderem die Umwelt zur Entstehung einer Parkinson-Erkrankung beiträgt. Arznei- und Schädlingsmittel, in denen sich Schwermetalle befinden, können beispielsweise zur Entstehung von Parkinson beitragen. In diesem Fall ist die Rede vom symptomatischen oder sekundären Parkinson-Syndrom.

Das atypische Parkinson-Syndrom tritt im Rahmen von neurodegenerative Erkrankungen auf. Sekundär kann das Parkinson-Syndrom auch eine Folge von Versorgungsstörungen im Gehirn (Mikroangiopathie), eine Folge von verschiedenen Gehirnerkrankungen oder eine Folge von traumatischen Einwirkungen (Verletzungen) sein.

Verlauf

Für den Verlauf der Erkrankung ist es entscheidend, dass so früh wie möglich entsprechende Medikamente eingenommen werden. Die Krankheit kann zwar in keinem Stadium geheilt werden, jedoch kann die Lebensqualität des Patienten entscheidend verbessert werden. Wird ein Patient frühzeitig behandelt, kann er durchaus noch zwanzig Jahre gut mit der Erkrankung leben, bis er auf fremde Hilfe angewiesen ist.

Früher oder später wird jedoch jeder Parkinson-Patient pflegebedürftig. Die Patienten versterben schließlich meist an Infektionen (wie zum Beispiel einer Lungenentzündung) oder an schweren Stürzen, die durch die Bewegungseinschränkungen der Erkrankung verursacht werden.

Symptome

Patienten mit Parkinson erkennt man zum einen am Zittern (Tremor) von Armen und Beinen. Die Muskeln versteifen mit der Zeit (Rigor), wodurch sich der Betroffene immer langsamer bewegen kann. (Hypokinese bis hin zur Akinese)

Im frühen Stadium

Da die Erkrankung langsam voranschreitet, bemerken Patienten anfangs nur Verspannungen im Bereich der Muskeln. Oftmals fällt die Erkrankung den Angehörigen früher auf als dem Betroffenen selbst.

Viele Patienten sind depressiv, müde, neigen zu Verstopfung oder sind unruhig. Weitere Frühanzeichen können ein verminderter Geruchssinn oder zittrige Hände sein.

Schlafstörungen

Zu den ersten körperlichen Anzeichen der Parkinson-Krankheit gehören Schlafstörungen. So müssen die Betroffenen nachts häufig Wasserlassen und sind nicht in der Lage, sich während des Schlafens auf die andere Seite zu drehen. Da es auch zu Störungen während der Traumschlafphase kommt, sprechen die Betroffenen oft im Schlaf oder führen unruhige Bewegungen aus.

Muskelschmerzen

Ebenfalls zu den ersten Anzeichen von Morbus Parkinson gehören Muskelverspannungen oder Schmerzen in der Schulter. Außerdem laufen die Körperbewegungen des Betroffenen langsamer ab.

So hat er mitunter Probleme, ein Hemd zuzuknöpfen. Außerdem neigt der Patient oft dazu, sich nach vorne zu beugen.

Verdauungsprobleme

Da es bei der Parkinson-Krankheit zu einer Störung des vegetativen Nervensystems kommt, setzen oft schon Jahre vor dem eigentlichen Ausbruch der Erkrankung Verdauungsbeschwerden wie Verstopfung und Völlegefühl ein.

Im weiteren Verlauf

Im Verlauf der Erkrankung verschlechtert sich die Feinmotorik, so dass die Betroffenen Probleme beim Zuknöpfen oder Schreiben haben. Die Schrift wird immer kleiner und unruhiger.

Parkinson-Patienten machen nur kleine Schritte und gehen vornüber gebeugt. Auch wenn sich die Betroffenen nicht bewegen, zittern ihre Hände. Im weiteren Verlauf versteifen die Patienten zusehends.

Sie können sich nur noch langsam bewegen. Die Patienten können oft ihre Körperausscheidungen nicht mehr kontrollieren, nicht mehr gut sehen und schlucken, haben Gedächtnisstörungen, Angstzustände, unkontrollierbare Bewegungen und durch diese Symptome bedingt auch meist Depressionen.

Im Endstadium

Im Endstadium können sich die Patienten oftmals nicht mehr bewegen und schlucken, so dass dies eine stationäre Behandlung notwendig macht. Jeder Infekt kann in diesem Zustand lebensgefährlich werden. Meist erfolgt die Unterbringung in dieser Phase in einem Pflegeheim.

Diagnose

Ist die Erkrankung bereits fortgeschritten, ist die Diagnosestellung für den Arzt meist eindeutig. In jedem Fall gehört jedoch eine ausführliche Anamnese (Befunderhebung) zur Diagnostik dazu.

Auch die Angehörigen werden zu den Symptomen des Patienten befragt. Zusätzlich kommt eine apparative Diagnostik in Form von Magnetresonanztomografie oder Computertomografie zum Einsatz.

Diese Untersuchungen werden hauptsächlich deshalb durchgeführt, um andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen auszuschließen. Einen Hinweise auf Parkinson kann auch der so genannte Levodopa-Test (L-Dopa-Test) geben, bei dem dem Patienten L-Dopa (Vorstufe von Dopamin) verabreicht wird, um zu sehen, ob seine Beschwerden dadurch gelindert werden können.

Behandlung

Je früher die Therapie von Parkinson begonnen wird, desto besser kann die Erkrankung behandelt werden. Eine Heilung ist jedoch in keinem Fall möglich.

Im Rahmen der Therapie werden die Beschwerden wie Zittern, Muskelverspannungen, Schluckstörungen usw. behandelt. Dadurch wird eine Pflegebedürftigkeit solange wie möglich hinausgezögert und der Patient ist noch viele Jahre weitgehend selbstständig.

Betroffene können auch noch langfristig ihrem Beruf nachgehen. Die Therapie zielt auch daraufhin ab, Begleiterkrankungen und Nebenwirkungen der Medikamente zu vermeiden.

Medikamentöse Therapie

Es gibt heutzutage diverse Medikamente zur Behandlung der Parkinson-Erkrankung. Diese müssen während der Erkrankung durchgehend eingenommen werden, da sich die Symptome sonst rapide verschlechtern können.

Teilweise verursachen die Medikamente Nebenwirkungen, die jedoch von den Betroffenen meist gut auszuhalten sind. Zu den möglichen Mitteln in der Parkinson-Therapie gehören:

  • L-Dopa (Levodopa)
  • Dopamin-Agonisten
  • Hemmer der Monoaminooxidase-B (MAO-B-Hemmer)
  • Hemmer der Catechol-O-Methyl-Transferase (COMT-Hemmer)
  • Anticholinergika sowie
  • Glutamatantagonisten

L-Dopa

Bei einem Mangel an Dopamin ist die erste medizinische Maßnahme, den wichtigen Botenstoff dem Organismus von außen zuzuführen. Ein Problem besteht allerdings darin, dass das Dopamin nicht imstande ist, die Blut-Hirn-Schranke zu durchdringen. Dabei handelt es sich um eine Schutzvorrichtung, die das Gehirn vor Krankheitserregern und Vergiftungen bewahrt.

Aus diesem Grund wird Parkinsonpatienten L-Dopa, eine Vorstufe des Dopamins, verabreicht. So ist L-Dopa in der Lage, zum Gehirn zu gelangen, wo es in Dopamin umgewandelt wird.

Dopaminagonisten

Die nächste Möglichkeit, einem Dopaminmangel entgegenzuwirken, sind so genannte Dopaminagonisten. Darunter versteht man Stoffe, die einen ähnlichen Effekt hervorrufen wie das Dopamin. Zur Behandlung von Morbus Parkinson werden in Deutschland zehn unterschiedliche Dopaminagonisten eingesetzt, die man in zwei Gruppen einteilt.

Dies sind die Ergot-Dopaminagonisten wie

  • Cabergolin
  • Lisurid und
  • Bromocriptin,

sowie die Non-Ergot-Dopaminagonisten wie

  • Apomorphin
  • Rotigotin und
  • Piribedil.

Anticholinergika

Zu den ältesten Parkinson-Medikamenten gehören die Anticholinergika. Diese bewirken eine Verbesserung des Botenstoff-Ungleichgewichtes, der im Gehirn herrscht. Dabei wird der Effekt des Acetylcholins herabgesetzt.

Ein Nachteil der Anticholinergika ist allerdings, dass sie für ältere Patienten nur schlecht verträglich sind, da sie verschiedene Nebenwirkungen haben. Aus diesem Grund setzt man sie heutzutage nicht mehr so häufig ein.

COMT-Hemmer

COMT-Hemmer haben die Eigenschaft, das Enzym COMT zu blockieren, wodurch mehr L-Dopa in das Gehirn der Patienten gelangen kann. Außerdem erreicht das L-Dopa eine höhere Konzentration und bleibt länger im Gehirn.

Auf diese Weise hält die positive Wirkung von L-Dopa länger an. In Deutschland kommen die beiden COMT-Hemmer Tolcapon und Entacapon zum Einsatz. Die Gabe der Präparate erfolgt stets zusammen mit L-Dopa.

MAO-B-Hemmer

Eine ähnliche Wirkungsweise wie COMT-Hemmer haben MAO-B-Hemmer. So hemmen auch sie ein Enzym, das für den Abbau von L-Dopa oder Dopamin verantwortlich ist.

Allerdings handelt es sich dabei um das Enyzm MAO-B. Hierzulande zugelassene MAO-B-Hemmer sind Selegilin und Rasagilin, die man entweder einzeln oder zusammen mit L-Dopa verabreicht.

Physiotherapie

Neben der medikamentösen Therapie wird Parkinson auch mit Physiotherapie behandelt. Während der Krankengymnastik lernt der Patient

  • mit den Symptomen seiner Erkrankung umzugehen
  • sein Gangbild zu verbessern und
  • Alltagsaktivitäten wie Hinlegen, Aufstehen usw. noch langfristig selbstständig ausführen zu können.

Auch regelmäßige körperliche Bewegung außerhalb der Therapie ist von entscheidender Bedeutung für den Krankheitsverlauf. Besonders Wandern oder Spazierengehen eignet sich für Parkinson-Patienten.

Schluck- und Sprachtherapie

Je nachdem, welche Symptome bereits vorliegen, kann auch eine Schluck- und Sprachtherapie sehr hilfreich sein. Parkinson-Patienten haben einen erhöhten Speichelfluss und können diesen oftmals nicht mehr richtig kontrollieren, da ihnen das Schlucken immer schwerer fällt. Die Sprache wird leiser und kraftloser, was im Rahmen dieser Therapie gebessert werden kann.

Ernährung

Auch auf die Ernährung müssen Parkinson-Patienten achten. Sie sollte fettarm sein. Sehr wichtig ist es auch, auf eine ausreichende Trinkmenge zu achten.

Chirurgische Eingriffe

Teilweise wird Parkinson auch im Rahmen chirurgischer Maßnahmen behandelt. Dafür müssen jedoch bestimmte Voraussetzungen in Bezug auf das Alter und den Gesundheitszustand des Patienten erfüllt sein. Bei der Tiefenhirnstimulation werden bestimmte Bereiche des Gehirns blockiert, so dass die Symptome wie Zittern oder Schluckstörungen nur noch vermindert auftreten. Man setzt eine Art "Hirnschrittmacher" analog zum "Herzschrittmacher" ein, mit Elektroden, die direkt bestimmte Gehirnbereiche elektrisch stimulieren. Die Krankheit kann durch diesen Eingriff jedoch nicht geheilt werden.

Vorbeugung

Es sind heutzutage noch keine Maßnahmen bekannt, die der Entstehung einer Parkinson-Erkrankung entgegenwirken könnten. Sollten Patienten entsprechende Symptome bemerken, sollten sie diese jedoch so schnell wie möglich von einem Arzt abklären lassen, um umgehend mit der Therapie beginnen zu können. Je früher diese begonnen wird, desto länger bleibt das Leben für den Betroffenen lebenswert.

Allen Demenzerkrankungen (außer den rein vererblichen Formen) kann man in jedem Fall durch geeignete Lebensführung (ausreichend Bewegung, Sport, gesunde Ernährung) vorbeugend begegnen; umstritten ist, wie weit eine aktive, geistig rege und positive Lebensführung Einfluss auf den Ausbruch einer Demenzerkrankung oder Parkinson haben.

Tipps für Angehörige von Parkinson-Patienten

Unter der Parkinson-Krankheit, auch Schüttellähmung genannt, versteht man eine degenerative Hirnerkrankung, bei der es zum fortwährenden Verlust von Nervenzellen kommt. Die Betroffenen leiden vor allem unter Muskelsteifheit, verlangsamten Bewegungen und Zittern. Das Ausmaß und die Symptome der Krankheit sind individuell unterschiedlich, sodass sie von Patient zu Patient anders verläuft.

Die Parkinson-Krankheit hat aber nicht nur Auswirkungen auf die Betroffenen, sondern auch auf deren Angehörige, da auch sie den Umgang mit der Erkrankung und deren Folgen lernen müssen.

Alltägliche Probleme und worauf zu achten ist

Typisch für die Parkinson-Krankheit ist, dass die Patienten unter

  • verlangsamten Bewegungen
  • Versteifungen der Muskeln
  • zittrigen Händen und
  • Koordinationsproblemen

leiden. Darüber hinaus kommen häufig auch psychische Probleme wie Depressionen hinzu. Dadurch werden Dinge, die eigentlich ganz alltäglich sind, wie Körperpflege, Essen und Anziehen problematisch.

Aber auch Mimik und Gestik leiden unter der Krankheit, was oft dazu führt, dass die Betroffenen fälschlicherweise für traurig oder desinteressiert gehalten werden. Daher ist es wichtig, viel mit dem Erkrankten zu sprechen, damit er seine Gefühle durch Worte mitteilen kann.

Angehörige als Co-Therapeuten

Häufig werden Angehörige von Parkinson-Patienten gewissermaßen zu Co-Therapeuten, da sie sie zu Untersuchungen, Behandlungen und Behördengängen begleiten. Darüber hinaus helfen sie den Betroffenen mit Gesprächen.

Helfen sollte man jedoch nur dann, wenn man darum gebeten wird. Zu starkes Bemuttern hat eher den Effekt, den Patienten unselbstständiger zu machen. Für das Selbstwertgefühl des Erkrankten ist es jedoch überaus wichtig, dass er so viele wie Dinge wie möglich alleine erledigen kann.

Bei Parkinson-Patienten kommt es oft vor, dass sie sich isolieren. Um dies zu verhindern, wird empfohlen, den Erkrankten stets in den Alltag der Familie miteinzubeziehen. Auf diese Weise signalisiert man ihm, dass er nach wie vor ein wichtiger Teil der Familie ist.

Um das Denken und Handeln des Patienten besser zu verstehen, ist es ratsam, sich in ihn hineinzuversetzen und mit ihm über seine Bedürfnisse und Wünsche zu sprechen. Besonders wichtig bei Parkinson-Patienten ist Geduld.

Aufgrund der Krankheit benötigen diese mehr Zeit, um sich mitzuteilen. Die Intelligenz und das Gedächtnis des Patienten werden jedoch dadurch nicht prinzipiell eingeschränkt.

Selbst bei Kräften bleiben

Bei aller Fürsorge sollte man sich jedoch nicht überfordern und auch ab und zu an sich selbst denken. Daher ist es wichtig, für genügend Freiräume zu sorgen und eigenen Interessen oder Hobbys nachzugehen. Schließlich kann man dem Erkrankten nur helfen, wenn man genügend physische und psychische Kraft hat.

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