Behandlung von chronischen Schmerzen in einer Schmerzklinik
Schmerzkliniken behandeln Patienten mit chronischen Schmerzen. Diese treten bei Krankheiten wie Kopfschmerzen und Migräne, Rückenschmerzen, Rheuma, Durchblutungsstörungen, Trigeminusneuralgie und anderen Nervenerkrankungen sowie Tumorschmerzen während einer Krebserkrankung auf. Auch postoperative Schmerzen oder Gesichtsschmerzen können zu chronischen Schmerzen werden und eine Behandlung in einer Schmerzklinik notwendig machen.
Ein chronischer Schmerz liegt dann vor, wenn die Patienten über einen Zeitraum von mehreren Monaten Schmerzen haben und diese für die Patienten teils kaum erträglich sind.
Teilweise bestehen diese Schmerzen auch dauerhaft; die Patienten können sich nur noch unzureichend bewegen und leiden auch psychisch stark darunter.
Bevor ein Patient in eine Schmerzklinik kommt, ist bereits eine umfangreiche Diagnostik und Behandlung durchgeführt worden. Patienten, die in den Schmerzkliniken behandelt werden, gelten oftmals als "austherapiert". Die Ärzte verordnen diesen Patienten zwar alle Medikamente, die sie benötigen, dennoch ist die Situation für die Patienten unerträglich.
Die Schmerzen bessern sich oftmals im Rahmen einer normalen ambulanten Behandlung nur unwesentlich, so dass eine komplexe stationäre Behandlung in einer Schmerzklinik indiziert ist.
Ein Überblick der durchgeführten Untersuchungen
Sofern eine weitere Diagnostik notwendig ist, können in den Schmerzkliniken Untersuchungen wie zum Beispiel
- ein EEG(Messung der Hirnströme)
- ein EKG (Messung der Herzströme)
- ein Belastungs- oder Langzeit-EKG
- verschiedene Laboruntersuchungen
- eine Ultraschalluntersuchung der Organe oder auch
- eine Lungenfunktionsprüfung
durchgeführt werden. Weitere Untersuchungen können oftmals extern bei niedergelassenen Ärzten mit den entsprechenden Geräten oder in nahegelegenen Krankenhäusern, die mit den Schmerzkliniken kooperieren, durchgeführt werden.
Behandlungen
Die Auswertung eines Schmerztagebuchs
Wichtiger Teil der Behandlung in einer Schmerzklinik ist das Führen eines Schmerztagebuches. Je nach Art der Beschwerden und Erkrankungen müssen die Patienten hier eintragen,
- unter welcher Form von Kopfschmerzen sie leiden (z.B. Migräne oder Spannungskopfschmerz)
- wo der Schmerz besteht
- wie lange er anhält
- welche Akutmedikamente eingenommen werden
- wann eine Besserung eintritt
- wie stark der Schmerz empfunden wird usw.
Dieses Schmerztagebuch werten die behandelnden Ärzte dann immer wieder regelmäßig zusammen mit den Schmerzpatienten aus und versuchen, die Therapie entsprechend zu optimieren.
Die Schmerzkliniken behandeln die Patienten nicht ausschließlich mit Medikamenten gegen die Schmerzen. In diesen speziellen Kliniken werden die Patienten als Ganzes gesehen und nicht nur der Schmerz sondern der gesamte Körper in die Behandlung mit einbezogen.
Entgiftung des Körpers und Vergabe von Schmerzmitteln
Zur Bewältigung der Schmerzen setzen die Ärzte der Schmerzkliniken verschiedene Methoden und Therapien ein. Da die meisten Patienten über Jahre hinweg an den Schmerzen leiden, nehmen diese seit Jahren eine große Menge an Schmerzmitteln zu sich. Der Körper gewöhnt sich häufig an die Dosis und benötigt immer größere Mengen. Daher wird bei einigen Patienteng im ersten Schritt der Körper von den bisher eigenommenen Schmerzmitteln entgiftet.
Die Ärzte stellen die Patienten dann auf eine notwendige Dosis der Schmerzmittel ein, so dass der Patient gut damit leben kann. Die Präparate werden in Form von
- Tabletten
- Tropfen oder auch
- als Infusion
verabreicht. Einige Patienten erhalten auch
- eine Schmerzpumpe implantiert.
Dieses kleine Gerät kann von außen programmiert werden und gibt dann regelmäßig eine bestimmte Dosis eines hochwirksamen Schmerzmittels an den Körper des Patienten ab.
Auch örtlich können Schmerzmittel gespritzt werden. Die Ärzte der Schmerzkliniken spritzen dazu zum Beispiel ein Lokalanästhetikum um den Schmerzpunkt herum.
Naturheilverfahren
In jeder Schmerzklinik wird die Gabe von Schmerzmitteln mit vielen weiteren Maßnahmen kombiniert. So wenden die Ärzte in diesen Kliniken auch Naturheilverfahren wie zum Beispiel
- die Akupunktur
an. Bei dieser Therapie aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) sticht der Arzt dünne Nadeln in bestimmte Punkte des Körpers. Die Nadeln bewirken, dass der Energiefluss im Körper angeregt wird und der Körper seine Selbstheilungskräfte aktiviert.
Physio- und physikalische Therapie
In jedem Fall erhalten die Patienten auch umfangreiche Anwendungen aus dem Bereich der Physiotherapie und physikalischen Therapie. Die Therapeuten führen hier
- Massagen, Krankengymnastik
- Fango
- Mooranwendungen
- Bäder
- manuelle Therapie
- Lymphdrainage
und viele weitere Behandlungen durch.
Schulungen im Bereich gesunder Ernährung
Schmerzkliniken bieten auch umfangreiche Schulungen von Ernährungsberatern an, da eine gesunde Ernährung zu einem Leben mit weniger Schmerzen beitragen kann. Die Patienten können hier oftmals in der Lehrküche selbst kochen und sich gesundes Kochen aneignen.
Psychologische Betreuung
Auch eine psychologische Betreuung erfolgt in den Schmerzkliniken, da die Patienten durch ihre jahrelangen Schmerzen meist auch psychisch stark belastet sind. Zusammen mit den Psychologen und weiteren Angestellten der Schmerzkliniken erarbeiten die Patienten Konzepte, wie das Leben für sie wieder lebenswert wird und welche Auslöser es für die individuellen Schmerzattacken gibt. Im Rahmen der Therapie werden diese Auslösemechanismen dann möglichst vermieden.
Da viele Patienten aufgrund ihrer Schmerzerkrankung nicht mehr arbeitsfähig sind, werden sie auch diesbezüglich in den Schmerzkliniken beraten. Auch berufsfördernde Maßnahmen können von hier eingeleitet werden.
Entspannungsmethoden
In den Schmerzkliniken können die Schmerzpatienten auch verschiedene Entspannungsübungen wie
erlernen. Einige Kliniken bieten auch
- Behandlungen in Hypnose
an. Die Behandlung in den Schmerzkliniken erfolgt - je nach Krankheitsbild - ambulant sowie voll- oder teilstationär. Ambulante und teilstationäre Behandlungen werden in der Regel dann durchgeführt, wenn das Krankheitsbild eine vollstationäre Behandlung gegenüber den Kostenträgern nicht rechtfertigen würde.
Fachpersonal
In den Schmerzkliniken arbeiten
- Anästhesisten
- Neurologen
- Internisten
- Allgemeinärzte
- Gynäkologen
- Fachärzte für Physikalische und Rehabilitative Medizin
- Psychologen und Psychotherapeuten
sowie Fachärzte mit den Zusatzbezeichnungen
- Akupunktur
- spezielle Schmerztherapie und
- Palliativmedizin.
Zusätzlich arbeiten in den Schmerzkliniken
- Gesundheits- und Krankenpfleger (neue Berufsbezeichnung für Krankenschwestern)
- medizinische Fachangestellte
- Physiotherapeuten
- Ergotherapeuten
- Masseure
- Ernährungsberater
- Diätassistenten
- Sporttherapeuten sowie
- diverse Verwaltungsmitarbeiter und
- Reinigungspersonal.
Einrichtungen
Da chronische Schmerzpatienten auch psychisch unter ihren Schmerzen leiden, befinden sich die Schmerzkliniken meist in ruhiger Lage in einem Kurort, am Meer, einem See oder in den Bergen.
Die Schmerzkliniken verfügen über
- Patientenzimmer sowie
- Untersuchungs- und Behandlungsräume.
Auch
- ein großer Garten sowie
- eine Lehrküche
gehören zumeist zu den Kliniken. Einige Schmerzkliniken verfügen auch über
- ein hauseigenes Schwimmbad.
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Schmerzklinik Kiel Klinik für neurologisch-verhaltensmedizinische Schmerztherapie in Kiel. Kopfschmerzen, Migräne, Rückenschmerzen, Nervenschmerzen.
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Schmerzklinik Basel Das Kompetenzzentrum für Schmerzdiagnostik und -therapie. Behandlung von akuten und chronischen Schmerzen.
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