Das Herz - Pumpt Blut durch den Körper und versorgt die Organge und Zellen mit Sauerstoff

Als Herz bezeichnet man ein muskuläres Hohlorgan. Es pumpt Blut durch den Körper und sichert dadurch die Durchblutung sämtlicher Organe.

Von Jens Hirseland

Das Herz (Kardia) gehört zu den lebenswichtigsten Organen des Körpers. Durch das muskuläre Hohlorgan wird das Blut durch den Körper gepumpt, wodurch Organe, Zellen und Gewebe mit Sauerstoff versorgt werden.

Anatomie

Das menschliche Herz liegt auf der linken Brustseite zwischen der zweiten und fünften Rippe, genauer gesagt im Mittelfellraum (Mediastinum) im so genannten Herzbeutel. Aus funktioneller Sicht ist das Herz, das von Brustbein, Rippen und Wirbelsäule geschützt wird, ein Hohlmuskel, der sich aus vier Höhlen, den beiden Vorhöfen und zwei Hauptkammern, zusammensetzt. Während der Vorhof Atrium genannt wird, bezeichnet man die Hauptkammer als Ventrikel.

Getrennt und in den Kreislauf eingeschaltet werden sie von den Herzklappen. Die Koronararterien sorgen für die Blutversorgung des lebenswichtigen Organs.

Grafische Darstellung der Herzanatomie
Grafische Darstellung der Herzanatomie

Darüber hinaus verfügt das Herz über eine Pumpfunktion, dessen Leistung es bei Bedarf, wie z.B. körperlichen Anstrengungen, vervielfachen kann. Die äußere Begrenzung des Herzens erfolgt durch den Herzbeutel (Perikard), der das Herz einerseits schützt und es andererseits von den anderen Organen abgrenzt.

Überzogen wird die Innenseite des Herzbeutels mit einem glatten Deckgewebe. Nach innen angeschlossen ist der Herzbeutel an die Herzaußenhaut (Epikard). Durch eine Struktur von Schichten und seröser Flüssigkeit wird die Reibung zwischen Herzbeutel und Herzaußenhaut reduziert.

An die Innenseite des Herzbeutels lehnt sich das Myokard, eine schlauchartige Muskelschicht, die aus speziellem Muskelgewebe besteht, an. Die Dicke des Herzmuskels ist individuell unterschiedlich und hängt von der Stärke der Beanspruchung ab.

An den Herzmuskel angeschmiegt ist die Herzinnenhaut (Endokard), die von elastischem Bindegewebe überzogen wird und die über eine feinfaserige Struktur verfügt. Durch die Herzinnenhaut wird der Herzmuskel vom Hohlraum getrennt. Durch eine glatte abschließende Deckschicht wird dem Blutstrom so wenig Widerstand wie möglich geboten.

Im Folgenden gehen wir etwas genauer auf die anatomischen Komponenten ein.

Herzbeutel

Bei dem Herzbeutel (Perikard) handelt es sich um einen bindegewebigen Sack. Er umhüllt das Herz und sorgt mit einer schmalen Gleitschicht dafür, dass es sich frei bewegen kann. Als Gleitmittel verfügt er über etwa 10 bis 15 Milliliter seröse Flüssigkeit, die man auch als Liquor pericardii bezeichnet.

Das menschliche Herz wird fast vollständig vom Perikard umschlossen. Davon ausgenommen sind jedoch die abgehenden Herzgefäße. Zusammengesetzt wird der Herzbeutel aus zwei Komponenten. Dies sind

  • das aus Kollagenfasern bestehende Pericardium fibrosum, welches das Herz vor Überdehnung schützt, sowie
  • das Pericardium serosum.

Letzteres befindet sich zwischen dem Herz und dem Pericardium fibrosum. Das Pericardium serosum teilt man ebenfalls in zwei Bereiche ein.

Dazu gehören das Epikard (Lamina visceralis), das direkt am Herzen liegt, und die fest mit dem Pericardium fibrosum verwachsene Lamina parietalis. Zwischen diesen Blättern findet man die seröse Flüssigkeit.

An der Ausgangsstelle der Herzgefäße kommt es zum Umschlagen der Blätter ineinander. Dabei geht das innere Blatt des Perikards in zwei Umschlaglinien, die voneinander getrennt sind, auf das äußere Blatt über. Während die eine Umschlaglinie die Venen umschließt, umgibt die andere Linie sämtliche Arterien.

Innerhalb des Herzbeutels befinden sich zwei freie Räume, die als Sinus transversus und Sinus obliquus bezeichnet werden. Durch den Sinus transversus erfolgt die Trennung zwischen den zuführenden und den abgehenden Blutgefäßen.

Herzkranzgefäße

Als Herzkranzgefäße oder Koronargefäße bezeichnet man die Venen und Arterien, von denen das Herz kranzförmig umgeben wird. Sie sind für die Versorgung des Herzens mit Blut sowie für dessen Abtransport zuständig. Es wird zwischen Koronararterien und Koronarvenen unterschieden.

Koronararterien

Ihren Ursprung haben die Koronararterien (Arteriae coronariae) an der Einbuchtung der Aorta (Hauptschlagader) über der Aortenklappe. Man unterscheidet zwischen der rechten und der linken Herzkranzarterie.

Sowohl die rechte Herzkranzarterie (Arteria coronaria dextra) als auch die linke Herzkranzarterie (Arteria coronaria sinistra) verfügen über kleinere Äste. Während die linke Arterie die Herzvorderwand, das Septum sowie die Seitenwand versorgt, ist die rechte Arterie unter anderem für die Versorgung der rechten Herzkammer, des rechten Vorhofs sowie des Sinus- und des AV-Knotens zuständig.

Koronarvenen

Der Verlauf der großen Koronarvenen (Venae cordis) erfolgt größtenteils parallel zu den Koronararterien. Über dem Sinus coronarius münden sie im rechten Vorhof. Zu den großen Koronarvenen zählen

  • Vena cordis media
  • Vena cordis magna und
  • Vena cordis parva.
Der Blutkreislauf im Herzen grafisch dargestellt
Der Blutkreislauf im Herzen grafisch dargestellt

Endokard

Als Endokard wird die Innenschicht des Herzens bezeichnet. Es stellt die innerste Schicht von insgesamt drei Herzschichten dar. Zusammengesetzt wird das Endokard aus Bindegewebe und Endothel. Seine Dicke beträgt etwa 0,5 bis 1,0 Millimeter.

Das Endokard lässt sich in mehrere Schichten einteilen. Dies sind

  • das Endothel, das aus einschichtigem Plattenepithel entsteht,
  • das Stratum subendotheliale, welches sich aus lockerem Bindegewebe zusammensetzt,
  • das Stratum myoelasticum, das aus Kollagenfasern und glatter Muskulatur besteht, sowie
  • die Tele subendocardialis, bei der es sich um eine lockere Bindegewebeschicht handelt.

Vom Endokard wird das gesamte Lumen überzogen, wozu auch die Sehnenfäden und die Papillarmuskeln gehören. Außerdem bildet es die vier Herzklappen.

Funktionen des Endokards

Dank seiner glatten Oberfläche kann das Endokard das Festkleben von Blut an der Herzwand sowie die Bildung von Gerinnseln verhindern. Darüber hinaus sorgt die glatte Endokard-Oberfläche dafür, dass der Blutfluss leichter vonstatten geht und das Herz effizient arbeiten kann. Allerdings haben oft schon kleine Unebenheiten, die durch eine Entzündung wie eine Endokarditis entstehen, Störungen des Blutflusses und der Herzleistung zur Folge.

Herzklappen

Das menschliche Herz ist mit vier Herzklappen ausgestattet. Diese haben die Funktion eines Ventils und sorgen dafür, dass das Blut nicht in die falsche Richtung fließt. Jede Herzhälfte verfügt über eine Taschenklappe (Semilunarklappe) sowie eine Segelklappe (Atrioventrikularklappe).

Die Taschenklappen befinden sich zwischen dem Ausstromgefäß und der Herzkammer.

  • Die rechte Klappe bezeichnet man als Aortenklappe,
  • während die linke Klappe Pulmonalklappe genannt wird.

Die Segelklappen, die zwischen Herzkammer und Vorhof liegen, tragen die Bezeichnungen Mitralklappe bzw. Bikuspidalklappe sowie Trikuspidalklappe. Zusammengesetzt werden die Herzklappen aus Einfaltungen des Endokards. Diese öffnen und schließen sich in konzentrischer Weise.

Für den Blutstrom sind normale Herzklappen kein Hindernis. So werden sie gegen die Herzwand gedrückt, wenn sie geöffnet sind. Bei Beginn des Rückstroms kommt es zur Entfaltung der Herzklappen und zum Verschluss der Strombahn.

Pulmonalklappe

Als Pulmonalklappe (Valva trunci pulmonalis) bezeichnet man das Auslassventil, das sich zwischen der Lungenstrombahn und der rechten Herzkammer befindet. Die Pulmonalklappe ist eine Taschenklappe und verfügt in der Regel über drei Klappentaschen, die die Form eines Halbmonds haben. Die Klappentasche (Valvulae semilunares) verhindert, dass es zum Rückfluss von Blut in die rechte Kammer kommt.

Trikuspidalklappe

Bei der Trikuspidalklappe (Valva atrioventricularis dextra) handelt es sich um das Einlassventil zwischen rechter Herzkammer und rechtem Vorhof. Zusammengesetzt wird die Trikuspidalklappe von den drei Segeln

  • Cuspis septalis
  • Cuspis parietalis und
  • Cuspis angularis.

Mitralklappe

Die Mitralklappe (Valva mitralis), auch Bikuspidalklappe (Valva atrioventricularis sinistra) genannt, dient als Einlassventil zwischen der linken Herzkammer und dem linken Vorhof. Sie verfügt über die beiden Klappensegel Cuspis posterior und Cuspis anterior. Da diese Herzklappe an die Form einer Mitra erinnert, erhielt sie den Namen Mitralklappe.

Aortenklappe

Als Auslassventil der linken Herzkammer fungiert die Aortenklappe (Valva aortae). Ausgestattet ist die Taschenklappe mit drei Taschen. Diese werden als

  • Valvula seminularis sinistra
  • Valvula seminularis dextra und
  • Valvula seminularis posterior

bezeichnet.

Die Anatomie des Herzens von innen
Die Anatomie des Herzens von innen

Größe, Gewicht und Herzschlag

Die Form des faustgroßen Herzens ähnelt einem abgerundeten Kegel. Dessen Spitze zeigt in die untere Richtung.

In der Regel beträgt die Länge eines ausgewachsenen Herzens ca. 12-13 Zentimeter; die Breite liegt bei rund 9,5-10,5 Zentimetern. Das durchschnittliche Gewicht erreicht bei Frauen durchschnittlich 280 Gramm und bei Männern 320 Gramm. Die Herzfläche, an der sich die Mündung der großen Gefäßstämme befindet, wird als Basis cordis (Herzbasis) bezeichnet, während das entgegen gesetzte Ende die Bezeichnung Apex cordis (Herzspitze) trägt.

Das menschliche Herz pumpt pro Tag ca. 8.000 Liter Blut durch den Organismus. Falls erforderlich, ist es in der Lage, den Blutfluss auf 5-25 Liter pro Minute zu erhöhen. Im Ruhezustand schlägt das Herz eines erwachsenen Menschen etwa 60 bis 80 Mal in der Minute.

Funktion und Versorgung

Das menschliche Herz besteht aus vier Hohlräumen: den zwei Herzkammern und den zwei Vorhöfen. Aufgabe der Herzkammer ist es, das Blut über eine Arterie in den Kreislauf zu pumpen. Dabei unterscheidet man zwischen Lungenkreislauf und Körperkreislauf.

In dem rechten Vorhof wird das sauerstoffarme Blut aus dem Organismus gesammelt und dann über die rechte Hauptkammer (Ventriculus dexter) zuerst in die Lungenarterien und von dort aus in die Lungen gepumpt, wo die Anreicherung mit Sauerstoff erfolgt. Das mit Sauerstoff angereicherte Blut wird dann in den linken Vorhof weitergeleitet.

Das Blut im linken Vorhof fließt über die linke Hauptkammer (Ventriculus sinister), die es mit großem Druck in die Aorta (Hauptschlagader) pumpt, von wo es weiter zu den Arterien, Arteriolen und Kapillaren transportiert wird. Auf diese Weise gelangt das Blut in den Körperkreislauf, wodurch die Körperzellen mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden können.

Außerdem wird vom Blut Kohlendioxid aufgenommen, das dann in die Lunge gelangt und von dort ausgeatmet wird. Da die linke Herzkammer das Blut in den Körperkreislauf pumpt, verfügt sie über die größte Muskelstärke.

Wie alle anderen Körperzellen, müssen auch die Herzzellen mit Sauerstoff und Energie versorgt werden. Diese Versorgung erfolgt über die Herzkranzgefäße (Koronararterien), die der Hauptschlagader entspringen und sich kranzförmig um das Herz spinnen.

Die rechte Herzhälfte und die hintere Wand der linken Kammer werden von der rechten Koronararterie (RCA) versorgt. Die Versorgung der Vorderwand sowie der rechten und der linken Hinterwand wird von der linken Koronararterie (LCA) vorgenommen, die sich in zwei Hauptäste aufteilt, den Ramus circumflexus (RCX) und den Ramus interventricularis anterior (RIVA). Außerdem gibt es mehrere kleine Abzweigungen, durch die verschiedene Herzteile versorgt werden, wodurch einige Herzteile eine Versorgung von mehreren Seiten erhalten.

Die elektrischen Impulse des Herzens

Dass das Blut pumpen kann, wird durch elektrische Impulse bewirkt. Zu diesem Zweck verfügt das Herz über einen kleinen Schrittmacher, den Sinusknoten, der sich im rechten Vorhof befindet. Durch diesen Schrittmacher werden elektrische Signale erzeugt, die anschließend über die Vorhöfe verteilt werden und für die Kontraktion der Zellen sorgen.

Damit sich die Vorhöfe nicht zur gleichen Zeit wie die Hauptkammern, sondern erst kurz nacheinander zusammenziehen, sind sie von den Kammern elektrisch isoliert. Verantwortlich für einen kontrollierten Ablauf ist der so genannte AV-Knoten (Antiventrikulär). Vom AV-Knoten wird die elektrische Erregung in die beiden Ventrikel verbreitet, wodurch die Kontraktion der Herzmuskelzellen erfolgt und das Herz pumpen kann.

Das Herz versorgt den ganzen Körper mit Blut
Das Herz versorgt den ganzen Körper mit Blut

Beschwerden und Erkrankungen des Herzens

Erkrankungen des Herzens sind weit verbreitet. In Europa sind sie sogar Todesursache Nummer 1.

Koronare Herzerkrankung

Herz-Kreislauferkrankungen sind weit verbreitet und in Europa sogar häufigste Todesursache. Besonders oft tritt die Koronare Herzerkrankung (KHK) auf, bei der die Durchblutung des Herzmuskels gestört wird. Das heißt, dass der Herzmuskel nicht mehr genug Blut erhält und daher auch nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird.

Verursacht wird die Krankheit durch die Verengung der Herzkranzgefäße, die durch Kalk- oder Fettablagerungen an den Gefäßwänden entsteht. Bei starken Gefäßverengungen kommt es zu Beschwerden wie Engegefühlen in der Brust und Brustschmerzen (Angina pectoris), die vor allem bei physischer und psychischer Belastung auftreten.

Bei einer Angina pectoris können die Schmerzen ausstrahlen, etwa in:

Herzrhythmusstörungen

Zu zahlreichen verschiedenen Symptomen führen Herzrhythmusstörungen. Von Herzrhythmusstörungen spricht man, wenn das Herz unregelmäßig, zu langsam oder zu schnell schlägt. Sie können sowohl eine harmlose als auch eine bedrohliche Ursache haben.

Zu den begleitenden Beschwerden gehören u.a.:

Sind die Herzrhythmusstörungen nur leicht oder treten nur gelegentlich auf, nimmt der Betroffene sie oftmals gar nicht wahr. In manchen Fällen kommt es jedoch durch den unregelmäßigen Herztakt zu erheblichen Beschwerden. Man unterscheidet zwischen

  • Herzrasen
  • Herzstolpern
  • Herzklopfen und
  • Herzdrücken.

Herzrasen

Zu den häufigsten Herzbeschwerden bei Herzrhythmusstörungen gehört Herzrasen (Tachykardie). Herzrasen bedeutet, dass das Herz zu schnell schlägt. So beträgt der Puls dabei über 100 Herzschläge in der Minute.

Ursachen

Mögliche kardiale Ursachen von Herzrasen können

sein. Aber auch

können Herzrasen auslösen. Nicht immer ist Herzrasen gesundheitlich bedenklich. So entsteht es häufig auch aus harmlosen Gründen wie

Diagnose

Ob Herzrasen eine harmlose Ursache hat oder ob eine ernsthafte Erkrankung dahinter steckt, lässt sich durch verschiedene Untersuchungen klären. Dazu gehören vor allem das Elektrokardiogramm (EKG) und die Messung des Blutdrucks.

Herzstolpern

Von Herzstolpern spricht man, wenn es zu zusätzlichen Herzschlägen und einem unregelmäßigen Herzrhythmus kommt. Herzstolpern ist weit verbreitet und wird von so genannten Extrasystolen verursacht. Dabei handelt es sich um zusätzliche Herzschläge, von denen das Herz für kurze Zeit aus dem Takt gebracht wird.

Ernstzunehmende Begleitsymptome

In den meisten Fällen ist Herzstolpern harmlos; hält es jedoch über mehrere Stunden an, ist es ratsam, einen Arzt zu Rate zu ziehen. Das sollte man auch dann tun, wenn neben dem Herzstolpern noch weitere Beschwerden wie

auftreten.

Behandlung

Normalerweise ist Herzstolpern nicht behandlungsbedürftig. Bei stressbedingtem Herzstolpern können Medikamente wie Betablocker verabreicht werden. In manchen Fällen verordnet man auch den Mineralstoff Kalium.

Störungen der Herzfrequenz können sehr unangenehm sein
Störungen der Herzfrequenz können sehr unangenehm sein

Herzklopfen

Manche Menschen können in bestimmten Situationen hören, wie ihr Herz in der Brust klopft und pocht. Dabei lässt sich der Puls mitunter bis zur Halsschlagader spüren.

Ursachen

In der Regel ist leichtes Herzklopfen harmlos und wird von

  • Aufregung
  • Vorfreude oder
  • Stress

hervorgerufen. Ist das Herzklopfen jedoch stark ausgeprägt, weist dies womöglich auf eine Erkrankung wie Vorhofflimmern hin.

Ernstzunehmende Begleitsymptome

Herzklopfen kann auch mit

einher gehen. Treten solche Beschwerden auf, muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

Herzdrücken

Unter Herzdrücken oder Druck auf dem Herzen versteht man ein beklemmendes Gefühl im Brustkorb oder in der Herzgegend. Herzbeklemmungen werden zumeist von starker Angst ausgelöst.

Begleitsymptome

Mitunter kommt es dabei auch zu

Ursachen

Ursache für Herzbeklemmungen sind meist Angststörungen oder Alltagssorgen; es können aber auch Erkrankungen wie

dahinter stecken.

Grafische Darstellung von Herzrhytmusstörungen
Grafische Darstellung von Herzrhytmusstörungen

Herzmuskelentzündung

Eine weitere Erkrankung ist die Herzmuskelentzündung (Myokarditis), die zumeist von Viren verursacht wird. TYpische Symptome sind:

Herzinsuffizienz

Ebenfalls schwerwiegend ist eine Herzinsuffizienz (Herzschwäche). Dabei ist die Leistung des Herzens nicht ausreichend, um den Bedarf des Körpers zu decken. Es kommt zu:

  • Atemnot
  • Erschöpfung
  • geschwollenen Beinen

Herzinfarkt

Gefährlichste Herzerkrankung ist der Herzinfarkt (Myokardinfarkt) , bei dem ein Teil des Herzmuskels aufgrund eines verschlossenen Herzkranzgefäßes abstirbt. Ein Herzinfarkt ist lebensgefährlich und führt zu:

  • starken Schmerzen in der Brust
  • Angstgefühlen
  • Engegefühlen
  • Schwindelgefühlen
  • schwerer Atemnot
  • Bewusstlosigkeit

Herzklappenfehler

Ist eine oder sind mehrere Herzklappen von einer Fehlfunktion betroffen, spricht man von einem Herzklappenfehler. Während dieser zu Beginn oftmals ohne Symptome verläuft, kann er unbehandelt zu einer Herzinsuffizien führen.

Man unterscheidet

  • verengte Herzklappen (Klappenstenose), z.B. eine Aortenstenose, bei der sich die Klappe nicht mehr weit genung öffnen kann
  • undichte Herzklappen (Klappeninsuffizienz), wodurch es zu einem zurückfließenden, zusätzlichen Blutvolumen, was die Herzkammer dehnt und den Herzmuskel verdickt
  • die Aortenklappeninsuffizienz (Aorteninsuffizienz) und
  • den Herzklappenprolaps, bei dem sich die Mitralklappensegel im geschlossenen Zustand in den linken Vorhof hineinwölben.

Roemheld-Syndrom

Mit dem Roemheld-Syndrom werden reflektorische Herzbeschwerden beschrieben, welche durch Gasansammlungen im Magen und Darm entstehen. Diese wiederum werden durch blähende Lebensmittel, Anomalien im Magen-Darm-Trakt oder übermäßiges Essen ausgelöst.

Zu den möglichen Symptomen zählen mitunter

Zur Behandlung werden gängige Maßnahmen zur Milderung von Blähungen empfohlen.

Perikarditis

Mit der Perikarditis ist eine Entzündung des Herzbeutels gemeint. Stechende Schmerzen hinter dem Brustbein gelten als hauptsächliche Merkmale. Verstärkt werden diese bei Bewegung, bei tiefem Atmen, bei Husten, aber auch im Liegen.

Man unterscheidet die Pericarditis sicca / fibrinosa (trockene Perikarditis) und eine Pericarditis exsudativa (feuchte Perikarditis), bei der es zusätzlich zu Flüssigkeitsansammlungen im Herzbeutel kommt (Perikarderguss). Eine echokardiografische Überwachung, Bettruhe sowie die Verschreibung von Schmerzmitteln zählen zu den ersten Behandlungsbestandteilen.

Mit einigen Maßnahmen kann man effektiv etwas für seine Herzgesundheit tun...

Tipps für ein starkes und gesundes Herz

Das Herz ist unser Kraftwerk. Ohne dieses Organ sind wir nicht lebensfähig.

Doch das Herz ist kein Perpetuum mobile, das sich ewig aus seiner eigenen Kraft bewegt. Es braucht mehr als den starken Muskel. Es braucht auch freie Wege für das Blut, das es durch den Körper pumpt.

Die Arterien und Venen sind sozusagen die Straßen, die den Brennstoff zum Kraftwerk Herz transportieren. Sie können wir aktiv schützen und so unser Herz stärken.

Die richtige Ernährung

Um eine Verkalkung und damit Blockade der Blutwege zu verhindern, sollte vor allem darauf geachtet werden, dass die Ernährung ausgewogen und gesund ist.

sind gut fürs Herz. Weißmehl und Zucker werden vom Körper kaum verwertet, setzen aber an und verstopfen die Arterien.

Zu viel Fleisch ist genauso wenig gut wie gar kein Fleisch. Einmal in der Woche eine Fleischmahlzeit ist jedoch ausreichend. Wenn Fleisch, dann sollten es eher fettarme Sorten wie Geflügel oder Rind sein, Schweinefleisch ist sehr fett.

Sport fürs Herz

Neben der Ernährung braucht der Körper Bewegung. Die moderne Welt ist jedoch so eingerichtet, dass wir uns kaum bewegen müssen. Fahrstühle, Rolltreppen, Autos, öffentliche Verkehrsmittel - alles Dinge, die den Alltag vereinfachen, aber die Bewegung minimieren.

Wer morgens mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt oder zumindest eine Bus- oder U-Bahnstation zu Fuß geht, tut schon etwas für sein Herz. Idealerweise sollten die Treppen auch gestiegen und nicht gefahren werden.

Moderater Sport wie regelmäßiges Schwimmen, Joggen oder Walken ist ebenfalls eine Wohltat für jedes Herz. Hierbei sollte jedoch auf die richtige Pulsfrequenz geachtet werden, damit das Herz nicht überlastet wird. Leicht zu errechnen ist die maximale Pulsfrequenz indem man die Zahl 220 minus dem Lebensalter nimmt.

  • Schwimmerin mit hellblauer Badekappe und Schwimmbrille beim Brustschwimmen

    © mr.markin - www.fotolia.de

  • Älteres Paar beim Joggen durch den Park

    © Marcel Mooij - www.fotolia.de

  • Mann mit Fahrradhelm und Radkleidung schließt sein Rennrad vor einem gläsernen Hochhaus ab

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  • Rückansicht drei Frauen beim Walken

    © Maria.P. - www.fotolia.de

Darüber hinaus können regelmäßige Saunagänge und morgendliches Wechselduschen das Herz stärken, weil beides die Durchblutung anregt und damit auch das Herz. Dass Alkohol, Nikotin, Drogen oder auch dauerhaft fettes Essen alles andere als förderlich fürs Herz sind, muss nicht weiter erwähnt werden, oder?

Im Folgenden gehen wir auf die entscheidenden Punkte - Sport und gesunde Ernährung - etwas genauer ein.

Herzgesundheit - Moderater Sport als optimale Vorbeugung von Herz-Kreislauferkrankungen

In den Industrieländern gehört Bewegungsmangel zu den ernstzunehmenden Problemen und zu den Hauptursachen für Herzerkrankungen. Als Folge absoluter Inaktivität sterben weltweit pro Jahr rund fünf Millionen Menschen vorzeitig. Moderater Sport ist optimal für die Herzgesundheit, ein Zuviel kann dagegen schädlich sein.

Herzkrank und Sport

Mediziner diskutieren bereits seit vielen Jahren, welche Sportdosis für Herzkranke ideal ist. Es steht jedoch fest, dass die richtige Sportart mit individuell angepasster Intensität die Leistungsfähigkeit erhöht und somit die Herzgesundheit verbessert. Darüber hinaus eignen sich sportliche Aktivitäten zur Vermeidung von Übergewicht, ein weiterer Auslöser für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Menschen mit einer Herzkrankheit sollten vor dem Trainingsstart jedoch immer mit ihrem Arzt sprechen, denn die falsche Sportart kann dem Herzen Schaden zufügen. Bei schwerwiegenden Herzkrankheiten oder nach einem Herzinfarkt ist es sinnvoll, sich einer Herzsportgruppe anzuschließen, da diese Sportgruppen ärztlich überwacht werden.

Welche Sportarten sind gut und welche nicht?

Patienten, die an einer koronaren Herzerkrankung leiden, sollten die Sportart mit Bedacht wählen.

Ballsportarten wie Fußball, Squash oder Tennis sind ungeeignet, da sie schnell zu Ehrgeiz verleiten. Der Sportler will seine Ziele unbedingt erreichen, was mehr Kraft erfordert und zu einer übermäßigen Belastung des Herzmuskels kommen kann.

Dagegen sind Ausdauersportarten für Menschen mit koronaren Herzerkrankungen gut geeignet.

gehören zu den Aktivitäten, die die Herzgesundheit fördern. Doch Herzpatienten sollten das Trainingsprogramm nur mit geringer bis mittlerer Intensität ausüben, um eine zu starke Herzbelastung zu vermeiden.

Wer sich für das Laufen entschieden hat, verzichtet besser auf zusätzliche Spurts zwischendurch, da eine maximale Belastung das Risiko einer Herzschädigung erhöhen kann. Besser ist ein Lauf bei gleichmäßiger Intensität. Für Herzpatienten sind mindestens drei Trainingseinheiten pro Woche von etwa 30 Minuten Dauer das Optimum.

Vor dem Sport-Start durchchecken lassen

Gerade Menschen, die bisher nur wenig oder gar keinen Sport getrieben haben, sollten sich vor Trainingsbeginn grundsätzlich bei ihrem Arzt zum Gesundheits-Check einfinden. Auch für Wiedereinsteiger, die länger mit dem Sportprogramm ausgesetzt haben, ist ein Check wichtig, denn diese Personengruppe hat ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte oder den plötzlichen Herztod.

Grundsätzlich gilt: Langsam starten und nicht versuchen, die sportlichen Leistungen früherer Jahre zu erreichen. Ab dem 35. Lebensjahr steigt übrigens die Gefahr einer koronaren Herzerkrankung, daher sind regelmäßige Untersuchungen ein wesentlicher Aspekt zur Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Die Kosten für Gesundheits-Check-ups ab 35 Jahren für Frauen und Männer übernehmen die Krankenkassen. Bei familiärer Vorbelastung sind Vorsorgeuntersuchungen vor dem 35. Lebensjahr empfehlenswert.

Beim Training auf Alarmsignale achten

Wer beim Training plötzlich ein Enge- und Druckgefühl in der Brust oder Schmerzen verspürt, sollte keinesfalls weitertrainieren, denn das kann lebensbedrohlich sein. Diese Alarmsignale sind typische Anzeichen für einen Infarkt. Auch

  • Schwindel
  • Herzrasen
  • ein ungewöhnlich hoher Pulsanstieg oder -abfall

können Warnzeichen für Herzprobleme sein. Dauern die Beschwerden länger als vier bis fünf Minuten an, muss ein Notarzt verständigt werden, da es ansonsten zu Kammerflimmern und einem Herzstillstand kommen kann.

Wichtig: Bei Auftreten von Infekten ist eine längere Trainingspause nötig, um die Herzfunktion zu schonen. Ein nicht auskurierter Infekt wie eine Grippe kann zu einer Herzmuskelentzündung führen.

Überanstrengung ist bis zur vollständigen Genesung auf jeden Fall zu vermeiden. Nach der Sportpause eignen sich zunächst kurze Spaziergänge, bis das Training nach und nach wieder intensiviert werden kann.

Essen Sie sich herzgesund

In den westlichen Industriestaaten gehören Herzerkrankungen zu den häufigsten Todesursachen bei Männern und Frauen. Durch eine Änderung des bisherigen Lebensstils, z.B. durch regelmäßiger Bewegung, ein gesundes Körpergewicht, eine gesunde und für das Herz leichte Ernährungsweise, kann jeder das Risiko an Herzerkrankungen zu leiden senken. Für die folgenden zehn Lebensmittel konnte nachgewiesen werden, dass der Verzehr gut und gesund für das Herz ist:

Olivenöl

Olivenöl  für Herzgesundheit
Olivenöl für Herzgesundheit

Olivenöl kann sehr gut stellvertretend für Butter eingesetzt werden. Stellen Sie Ihre Ernährung mediterran um, um die Aufnahme von Speisen mit vielen gesättigten Fettsäuren und viel Cholesterin zu begrenzen.

Canolaöl ist ein weiteres Öl mit einem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, das stellvertretend für Pflanzenöl, Palm-, Kokos- oder Baumwollsamenöl verwendet werden kann.

Lachs

Kaltwasser-Fische wie

bieten eine der höchsten Konzentrationen an Omega-3-Fettsäuren. Omega-3-Fettsäuren senken die Blutfettwerte wie Triglyceride. Fisch stellt zudem eine hervorragende fettarme Eiweißquelle dar.

Lachs enthält viel Omega-3-Fettsäuren
Lachs enthält viel Omega-3-Fettsäuren

Geflügel

Hähnchenbrust als Eiweißlieferant
Hähnchenbrust als Eiweißlieferant

Eine weitere fettarme Eiweißquelle ist Geflügel. Vorausgesetzt, Sie entfernen die Haut und das überschüssige Fett. Nehmen Sie Hähnchenbrustfilet anstelle eines Brathähnchens oder anstelle verarbeitetem Geflügelprodukten mit hohem Fettgehalt.

Hülsenfrüchte

Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen und Sojabohnen sind gute fettarme Eiweißquellen, die kein Cholesterin enthalten und eine gesunde Alternative zu tierischen Eiweißen darstellen.

Versuchen Sie einen normalen Hamburger durch einen Soja-Burger zu ersetzen. Verwenden Sie bei der Zubereitung von Speisen viele Kräuter und Gemüse, wie zum Beispiel geraspelte Möhren, Zwiebeln und Sellerie, um den Geschmack der Speisen zu maximieren.

Hülsenfrüchte als pflanzlicher Eiweßlieferant
Hülsenfrüchte als pflanzlicher Eiweßlieferant

Mageres Fleisch

Das Steak aus magerem Fleisch
Das Steak aus magerem Fleisch

Durch die Wahl von magerem Fleisch können Sie auch weiterhin Ihren Burger oder Ihr Steak genießen. Begrenzen Sie jedoch den Verzehr von rotem Fleisch und grillen Sie das Fleisch, anstatt es zu braten.

Frisches Obst und Früchte

4-5 Portionen frisches oder verarbeitetes Obst am Tag
4-5 Portionen frisches oder verarbeitetes Obst am Tag

Obst ist eines der Nahrungsmittel, das Herzerkrankungen am besten vorbeugen kann und das nie eingeschränkt verzehrt werden sollte. Früchte stellen eine gute Quelle an Ballaststoffen und Vitaminen dar.

Die tägliche Ernährung sollte vier bis fünf Portionen an Obst und Früchten enthalten. Eine Tagesration an Obst und Früchten könnte sich beispielsweise wie folgt gestalten:

entsprechen, abhängig von der jeweiligen Person selbst, ungefähr einer Portion pro Tag. Wenn Sie verarbeitetes Obst essen, nehmen Sie das, welches den geringsten Zuckerzusatz hat.

Frisches Gemüse

Wie Obst ist auch Gemüse reich an Ballaststoffen, Vitaminen, hat kein Fett und kein Cholesterin. Experten empfehlen drei bis fünf Portionen täglich. Eine Tasse Blattgemüse oder eine halbe Tasse gekochtes Gemüse entsprechen in etwa einer Portion.

3-5 Portionen frisches Gemüse am Tag
3-5 Portionen frisches Gemüse am Tag

Ganze Körner

Haferflocken helfen bei der Regulierung des Blutdrucks
Haferflocken helfen bei der Regulierung des Blutdrucks

Ganze Körner sind gut fürs Herz. Sie sind reich an Ballaststoffen, Omega-3-Fettsäuren, helfen bei der Regulierung des Blutdrucks und des Cholesterinspiegels. Stellvertretend für Weißmehl kann man Vollkornmehl einsetzen.

Beginnen Sie Ihren Tag mit einer Schüssel Haferflocken. Ersetzen Sie weißen Reis immer durch braunem Reis.

Fettarme Milchprodukte

Fettarme Milchprodukte wie Joghurt, fettarme Milch und ein Prozent fettreduzierter Käse sind gute Quellen für Vitamine und Eiweiße. Die empfohlene Tagesdosis für Molkereiprodukte für Erwachsene über 19 Jahren entspricht einer Menge von drei Tassen.

3 Tassen fettarme Milchprodukte am Tag werden empfohlen
3 Tassen fettarme Milchprodukte am Tag werden empfohlen

Rotwein

Gemässigter Rotweinkonsum ist gut fürs Herz
Gemässigter Rotweinkonsum ist gut fürs Herz

Einige Forscher vermuten, dass die Flavonoide, die in Rotwein enthalten sind, das Risiko einer Herzerkrankung verringern können. Die "American Heart Association" empfiehlt dennoch die Mäßigung des Alkoholkonsums. In Bezug auf Wein raten Mediziner, täglich nicht mehr als ein bis zwei Gläser zu trinken.