Milchprodukte - Wie gesund sind sie, was zählt dazu und wo sind sie enthalten?

Milch ist sowohl in der warmen als auch in der kalten Küche weit verbreitet, aber nicht weniger beliebt sind die Produkte, die aus der Milch hergestellt werden. Milchprodukte werden jedoch völlig unterschiedlich verwendet. Man kann sie pur genießen oder für die Zubereitung verschiedener Speisen nutzen. Dabei sind sie gesund und weisen eine Menge wertvoller Inhaltsstoffe auf. Lesen Sie alles Wissenswerte über Milchprodukte.

Von Claudia Haut

Milchprodukte - Gesundheitswert und Inhaltstoffe

Unter Milchprodukten, Molkereiprodukten oder Milcherzeugnissen versteht man Lebensmittel, zu deren Bestandteilen vor allem Milch gehört. Die meisten Milchprodukte gelten als gesund, da sie auch die wertvollen Inhaltsstoffe der Milch enthalten. Dies sind

Als besonders wertvoll werden das Stoffwechselvitamin B2 und das knochenstärkende Kalzium angesehen. Allerdings enthalten zahlreiche Milchprodukte auch dick machende Fette. Daher sollten Menschen, die auf ihr Gewicht achten müssen, auf fettarme Milch und Milchprodukte zurückgreifen.

Auch in fettreduzierten Milcherzeugnissen wie zum Beispiel Magerquark sind die wichtigen Mineralstoffe und Vitamine enthalten. Das Gleiche gilt für H-Milch oder pasteurisierte Milch, da das enthaltende Kalzium und Vitamin B durch die Wärme nicht beeinträchtigt werden.

Weitere gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe von Milchprodukten sind

Gesundheitliche Vorzüge von Milchprodukten

Zu den gesundheitlichen Vorzügen von Milchprodukten zählt beispielsweise die Stärkung der Knochen sowie die Vorbeugung von Osteoporose. Einen besonders positiven Effekt scheinen Milchprodukte auf das Herz zu haben, wie eine Studie zeigt.

Molkereiprodukte sind gut fürs Herz

Molkereiprodukte bestehen zu einem hohen Anteil aus gesättigten Fettsäuren. Und diese gelten als eine der Hauptursachen für Erkrankungen am Herzen und an den Gefäßen. Eine Studie aus Schweden kommt jedoch zu dem Schluss, dass Molkereiprodukte dennoch offenbar einen positiven Effekt auf das Herz haben können. Zum Beispiel indem es zu einer Reduzierung von Bluthochdruck sowie der Verringerung von Cholesterinwerten beiträgt.

Die Studie

Um eine genauere Vorstellung von dem Zusammenhang zwischen dem Konsum von Milchprodukten und Herzkrankheiten zu bekommen, maßen die Forscher der Uppsala-Universität in Schweden bei 444 Herzpatienten die Werte zweier bestimmter Biomarker, die in Milchfett vorkommen.

Die Substanzen Pentadecanoic-Säure und Heptadecanoic-Säure zeigen an, wie viel Milchfett eine Person zu sich genommen hat. Neben der Herzpatienten-Gruppe gab es eine Kontrollgruppe bestehend aus 556 gesunden Personen.

Das Ergebnis

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass jene Personen, deren Werte der Milchfett-Biomarker besonders hoch ausfielen, ein geringeres Herzerkrankungsrisiko besassen. Bei den weiblichen Teilnehmern war das Risiko um 26 Prozent geringer. Bei den Männern um 9 Prozent niedriger.

In anderen Studien konnte zudem nachgewisen werden, dass Milcherzeugnisse den Anteil des guten Cholesterins "HDL-Cholesterin" erhöhen können.

Fazit

Die genauen Prozesse, die hinter ihren Beobachtungen stecken, können die schwedischen Forscher zwar mit ihrer Studie nicht erklären, dennoch kamen sie zu dem Schluss, dass Milch und Konsorten eine so reichhaltige Zusammenstellung an positiv wirkenden Substanzen und Nährstoffen zur Verfügung stellen, dass sie trotz des verhältnismäßig hohen Anteils an gesättigten Fettsäuren einen verbessernden Effekt auf unsere Gesundheit haben.

Mögliche Gefahren und Nebenwirkungen von Milchprodukten

Unverträglichkeiten von Milchprodukten: Besser auf laktosefreie Milchprodutke zurückgreifen

Bei manchen Menschen kann es jedoch auch zu Unverträglichkeiten von Milchprodukten kommen, was oftmals auf eine Laktoseintoleranz oder Milcheiweißunverträglichkeit zurückzuführen ist. Dabei werden die Bestandteile der Milch im Körper nicht ausreichend aufgespalten.

Mittlerweile finden sich eine Menge laktosefreier Milchprodukte auf dem Markt. So müssen Betroffene keinesfalls auf ihre beliebten Milchspeisen verzichten.

Dabei handelt es sich nicht um Ersatzprodukte. Stattdessen wird speziell aufbereitete Kuhmilch verwendet. In bestimmten chemischen Verfahren kommt es bereits in der Milch zur Aufspaltung von Laktase-Enzymen in Glukose und Galaktose.

Wie viel Milch ist für Babys, Kinder und Erwachsene gesund?

Babys ernähren sich ausschließlich von Milch. Wenn Mütter stillen, ist dies die Muttermilch, anderenfalls die künstlich hergestellte Milch aus Milchpulver. Kuhmilch dürfen Babys noch nicht trinken.

Für Kleinkinder und Erwachsene ist Kuhmilch hingegen gesund und enthält viele wichtige Vitamine und Mineralstoffe. Aber auch die Milch von Ziegen oder Schafen ist in Maßen getrunken gesund.

Kalzium

Denn auch bei der Milch ist es so wie bei vielen anderen Lebensmitteln: Ernährt sich ein Erwachsener ausschließlich von Milch, so hat dies nichts mehr mit gesunder Lebensweise zu tun. In Maßen getrunken führt man seinem Körper mit der Milch jedoch gesundes Kalzium zu. Dieser Stoff ist wichtig für die Knochen und Zähne. Trinkt man hingegen zuviel Milch, so kann dies zu Durchfall und Bauchschmerzen führen.

Fettstufen

Milch gibt es in unterschiedlichen Fettstufen. Wer auf seine Ernährung achten möchte, sollte auf die fettarme Milch zurückgreifen und davon ein Glas täglich trinken.

Diese Menge ist bei gesunden Menschen ausreichend, um den Körper mit allen wichtigen Stoffen aus der Milch zu versorgen, ihn aber gleichzeitig nicht zu belasten.

Milch nur in Maßen

Übrigens sollten auch Kinder, die aus dem Babyalter herausgewachsen sind, Milch nur in Maßen trinken. Ab dem Zeitpunkt, ab dem die Kinder Kuhmilch trinken dürfen, also etwa mit einem Jahr, sollte man darauf achten, wie viel die Kinder trinken. Die empfohlene Menge richtet sich nach dem Körpergewicht des Kindes. In der Regel sollten es nicht mehr als 400 ml Milch täglich sein.

In dieser Menge ist auch die morgendliche (Kuh-)Milchflasche miteingerechnet, die viele Kinder in diesem Alter noch trinken möchten. Trinken die Kinder zu viel Milch, so wird ihr Stoffwechsel unnötig belastet.

Empfindlichen Kindern kann man übrigens auch weiterhin die HA-Nahrung geben, eine besonders verträgliche industriell hergestellte Milch für allergiegefährdete Kinder. Gibt man den Kindern Kuhmilch, so sollte man keine Magermilch mit nur 0,3 Prozent Fett kaufen. Am besten ist auch hier die fettarme Milch mit 1,5 Prozent geeignet.

Milchprodukte und Akne

Hautprobleme wie Pickel und Akne können durch den Verzehr von Milchprodukten verschlimmert werden. Auch die Wahrscheinlichkeit, an Akne zu erkranken, steigt durch den Konsum von Milchprodukten. Neigt man also zu problematischer Haut, kann der Verzicht auf Milchprodukte das Hautbild verbessern.

Milchprodukte und Antibiotikum

Wer Antibiotika einnehmen muss, sollte während dieser Zeit auf den Verzehr von Milch und Milchprodukten verzichtet werden. Denn diese können die Wirkung des Mittels beeinflussen.

Sind Milchprodukte nach einer Weisheitszahn-OP verboten?

Oftmals hört man, dass man nach einer Weisheitszahn-Op keine Milchprodukte zu sich nehmen sollte. Dies gilt jedoch lediglich für Milch in den ersten beiden Tagen nach dem Eingriff. Der Konsum von Käse, Joghurt und Co. stellt kein Problem dar.

Sorten - Was zählt alles zu Milchprodukten?

Deutschland ist ganz vorne mit dabei, wenn es um den Verbrauch und Verzehr vor Milchprodukten geht. Statistiken zufolge nimmt jeder Mensch etwa 70 Kilogramm davon jährlich zu sich. Grundlage dieser Milchprodukte ist, wie sollte es anders sein, Milch oder Bestandteile davon, wie zum Beispiel Milchzucker.

Verschiedene Milchprodukte, unterschiedlicher Fettgehalt

So genannte "behandelte Milch" ist Kondensmilch, fermentierte Milchprodukte sind

  • Butter
  • Butterschmalz
  • Quark
  • Sahne
  • Kaffeesahne
  • Schmand
  • Crème fraîche

und viele weitere. Einige Milchprodukte möchten wir Ihnen auf den nächsten Seiten vorstellen. Dazu zählen die Butter und der Butterschmalz, die Crème fraîche, die Dosenmilch, die Kaffeesahne, der Kaffeeweißer, Quark, Rahm sowie die Schlagsahne und der Schmand.

Diese Milchprodukte haben einen unterschiedlich hohen Fettgehalt. Wer also auf seine Figur achten möchte, sollte Bescheid wissen, worin der Unterschied zwischen Schmand und Crème fraîche besteht und ob Dosenmilch und Kaffeesahne das Gleiche ist.

Unterschiedliche Bezeichnungen

Viele Milchprodukte sind bereits seit hunderten von Jahren bekannt. Früher wurden sie jedoch teilweise anders genannt. Regional gibt es aber auch heute noch unterschiedliche Bezeichnungen, beispielsweise für die Schlagsahne, die auch als Rahm oder Obers bezeichnet wird.

Alle Milchprodukte gibt es als Bio-Produkt zu kaufen. Grundlage ist hier natürlich auch Milch mit biologischer Herkunft. Der Fettgehalt ändert sich dadurch allerdings nicht. Egal ob Sahne oder Bio-Sahne, beide Produkte haben einen relativ hohen Fettgehalt.

Verwendung - Wo sind Milchprodukte enthalten?

Milch ist in zahlreichen Produkten enthalten. Man verwendet sie für Getränke, Süßspeisen, Käse und vieles mehr. Man verwendet man Milch, Milchbestandteile oder Milchnebenprodukte als Ausgangsstoffe für weitere Lebensmittel wie zum Beispiel

Hier zeigen wir, wie man Milchprodukte in der Küche verwenden kann.

Herstellung von Milchprodukten und Unterschiede

Milchprodukte werden schon seit Jahrtausenden von Menschen verzehrt. Wichtigster Bestandteil von Molkereiprodukten ist Milch.

Dabei handelt es sich um eine undurchsichtige und emulgierte Flüssigkeit, die eine weiße Farbe aufweist. Gewonnen wird die Milch in erster Linie von Kühen.

Man unterscheidet bei Milch zwischen frischer Rohmilch und behandelter Milch. Dazu gehören Dauermilchprodukte wie

Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Milchprodukten, die durch Extraktion oder Fermentation der Milch hergestellt werden. Dies sind unter anderem

Spricht man von Milch, meint man damit vor allem die Kuhmilch. Es gibt aber auch andere Säugetierarten wie Schafe, Ziegen, Kamele, Esel und Stuten, Rentiere oder Büffel, die Milch als Nahrungsmittel liefern. Im Handel muss dies jedoch stets gekennzeichnet werden.

Geschichte

Man vermutet, dass die Entwicklung der Milchwirtschaft bereits vor ca. zehntausend Jahren in Westasien begann. Dabei gewann man die Milch zunächst von Ziegen und Schafen. In Europa wurde schließlich die Milchkuh zum Hauptlieferanten der Milch.

Um der Verbreitung von Bakterien in der Milch entgegenzuwirken, gelten für die Milcherzeugung und Verbreitung strengste Hygienevorschriften. Mithilfe von bestimmten Verfahren lässt sich Milch auch monatelang haltbar machen und wird dabei frei von schädlichen Bakterien gehalten.