Wissenswertes zu Obstbränden - Geschichte, Herstellung, Sorten und Gesundheitswert

Der Obstbrand ist eine hochprozentige Spirituose, welche sich vor allem im ländlichen Raum einer großen Beliebtheit erfreut. Sie eignet sich mitunter sehr gut zum Mixen verschiedener Drinks.

Maria Perez
Von Maria Perez

Geschichte

Der Ursprung des Obstbrandes kann heute nicht mehr genau datiert bzw. rekonstruiert werden. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass dieses Getränk vor bereits über 1.000 Jahren im Raum Italiens von Bauern produziert wurde.

So konnten diese mit Hilfe der Destillation ein hochprozentiges alkoholisches Getränk herstellen, welches hinsichtlich des Aufwands und der finanziellen Komponente auch für den Bauernstand keine zu große Belastung darstellte.

Der Weg nach Deutschland

Wie der Obstler seinen Weg nach Deutschland fand, ist hingegen ausreichend belegt. So gelangte die Technik der Destillation, welche essentiell für die Obstbrandherstellung ist, im Jahre 1351 dank des Apothekers Burkhard nach Deutschland. Dieses neue technische Wisse wurde dann allerdings noch nicht zur Obstbrandherstellung eingesetzt.

So war es offiziell nur den Apotheken vorbehalten, diese Technik bei der Herstellung von Medikamenten einzusetzen. Es kann allerdings davon ausgegangen werden, dass untere Schichten bereits damals im illegalen Rahmen mit der Obstbrandherstellung begannen.

Legalisierung

Offiziell und legitim wurde dieses Verfahren aber in Deutschland erst im 17. Jahrhundert. In diesem Zusammenhang kam es zur Etablierung einer Vielzahl von bäuerlichen Kleinunternehmen, welche sich auf die Obstbrandherstellung spezialisierten.

Einige dieser gibt es noch heute, welche neben den wenigen industriellen Großunternehmen für die Herstellung der Obstbrände sorgen. Heutzutage ist der Obstler ein beliebtes alkoholisches Getränk, welches in nahezu jedem Getränkemarkt erworben werden kann und in zahlreichen Obstsorten erhältlich ist.

Herstellung und Verarbeitung

Vor dem 14. Jahrhundert war die Technik der Destillation somit noch nicht bekannt. Doch welche anderen Herstellungsprozesse sind für die Obstbrandproduktion notwendig?

Ernte und Vermengen

Die Grundsubstanz für den Obstbrand stellt natürlich die jeweilige Obstsorte dar. Diese muss zunächst gelesen und daraufhin noch eventuell weiter verarbeitet werden. Im Falle von Kirschen wäre dies beispielsweise das Entkernen dieser.

  • Nachdem eine entsprechend verarbeitete und quantitativ ausreichende Obstmenge vorliegt, wird diese in ein großes Becken gegeben und in diesem zerstampft.
  • Daraufhin wird dieser Mischung noch Hefe beigegeben, wonach das Ganze noch einmal vermengt wird.

Gärung

Nun beginnt der Gärungsprozess, welcher durch relativ hohe Temperaturen und einen bestimmten Grad an Luftfeuchtigkeit noch beschleunigt werden kann. Nichtsdestotrotz nimmt dieser Prozess in der Regel einige Wochen in Anspruch. Während dieser Zeit kommt es auch zur Entstehung von Abfallprodukten, welche regelmäßig aus der Maische entfernt werden sollten, welche sich nun zunehmend bildet.

Destillation

Nachdem der Gärungsprozess abgeschlossen ist, wird die Maische zunächst zum Rohbrand destilliert. Das Destillat wird aufgefangen und nochmals destilliert, woraus der Feinbrand resultiert.

Daraufhin wird die Zusammensetzung und der Alkoholgehalt des Feinbrands geprüft. Nur so kann entschieden werden, wie viel Wasser und eventuell weitere Zusatzstoffe beigegeben werden müssen, so dass ein trinkbares Produkt entsteht, welches den jeweiligen Qualitätsanforderungen genügt. Dabei werden zumeist Alkoholgehalte von rund 40 Prozent angestrebt, welche deshalb als obstbrandtypisch anzusehen sind.

Lagerung

Letztlich erfolgt noch die Lagerung in Fässern, welche bis zu fünf Jahre andauern kann. Während dieser Zeit wird dem Obstbrand ebenso gelegentlich Zuckerwasser beigegeben, um den Schwund auszugleichen, welcher während der Reifezeit aus dem Fass austritt. Das Ergebnis ist ein Obstler, der in Flaschen gefüllt werden kann und somit verzehrfertig ist.

Sorten

Der Obstbrand ist ein alkoholisches Getränk, welches sich bereits seit Jahrhunderten einer großen Beliebtheit in Deutschland erfreut. Doch was sind heutzutage überhaupt die wichtigsten Sorten, welche auf dem Markt vorgefunden werden können?

Heimische Obstsorten

Das Angebotsprofil der Obstbrände hat sich in den letzten Jahrzehnten nicht sonderlich stark verändert. So werden auch heute noch vor allem Sorten angeboten und konsumiert, welche aus heimischen Obstsorten hergestellt werden können, die eine kostengünstige Produktion zulassen und in ausreichendem Maße verfügbar sind.

Namentlich wären dies vor allem

mit deren Hilfe die jeweiligen Obstler Sorten gewonnen werden kann.

Verwendung in Cocktails und Mischgetränken

Daneben finden Obstbrände häufig noch bei Cocktails oder Mischgetränken Verwendung. Letzteren ist beispielsweise der Obstbrandkaffee zuzuordnen, welcher in manchen Regionen Bayerns auch gelegentlich Sonntags morgens verzehrt wird.

Inhaltsstoffe und Gesundheitswert

Beim Obstbrand handelt es sich um ein Produkt, welches aus vielen frischen Obstsorten gewonnen wird. Kann deshalb gleichzeitig davon ausgegangen werden, dass es sich hierbei um ein gesundes Produkt handelt, welches am besten regelmäßig verzehrt werden sollte?

Der Verarbeitungsprozess, welchem das Obst unterzogen wird, sorgt leider für eine fast vollständige Eliminierung all jener Inhaltsstoffe, welchen den Konsum von Fruchtsäften eigentlich so gesund macht. Stattdessen handelt es sich beim Obstbrand um einen hochprozentigen Schnaps, welcher wiederum eine Gefahr für die Gesundheit darstellt.

Erhöhtes Krebsrisiko

Dabei sollte bereits von einem täglichen Verzehr geringer Mengen abgesehen werden, da bereits in einem solchen Fall die Gefahr einer Erkrankung durch diverse Krebsarten erheblich steigt. Die Volksweisheit, nach welcher ein Obstler die Verdauung anregen und so den Stoffwechsel fördern würde, konnte auch widerlegt werden.