Das Zwetschgenwasser

Das Zwetschgenwasser wird aus vergorenen Zwetschgen gewonnen. Man nennt es auch Zwetschgenschnaps oder Zwetschgenbrand. Bei der Zwetschge handelt es sich um eine Unterart der Pflaume.

Maria Perez
Von Maria Perez

Pflaumen

Die Pflaume ist eher rundlich und hat ein goldgelbes Fleisch. Der Kern lässt sich nur schwer aus dem Fruchtfleisch lösen. Die Zwetschge hingegen ist länglicher mit Spitzen Enden und einem grünlichen Fruchtfleisch. Ihr Kern lässt sich leicht aus dem Fruchtfleisch lösen.

Die Zwetschge reift ein bisschen später als die Pflaume, zwischen Juli und Oktober wird geerntet. Je nach Sorte unterscheiden sich Aussehen und Geschmack. Die so genannten Spätzwetschgen werden nach dem ersten Frost geerntet und haben ein ganz besonderes Aroma. Außerdem verfügen sie über eine intensive Süße.

Herstellung

Bei uns wird das Zwetschgenwasser hauptsächlich in

  • in Baden-Württemberg und
  • im Allgäu

hergestellt. Aber auch

werden Obstbrände produziert. Das Brennen von Zwetschgenwasser dient auch dem Erhalt der Streuobstwiesen, da so eine Überproduktion sinnvoll verwertet werden kann. Bei der Vermaischung dürfen aber keine schimmeligen oder faulen Früchte verwendet werden, da diese den Geschmack beeinträchtigen würden. Fallobst allerdings kann zur Produktion verwendet werden.

Als besondere Spezialität gilt der Brand von Wildzwetschgen. Zucker und Aromastoffe dürfen gesetzlich weder der Maische, noch dem Endprodukt zugegeben werden. Das Entfernen der Kerne bedeutet zwar eine größere Ausbeute, aber die Kerne geben auch bestimmte Aromastoffe ab.

Allerding kann das Endprodukt dann einen geringen Anteil an Cyanid enthalten. Um den Gehalt zu senken, werden hauptsächlich bei der industriellen Produktion so genannte Blausäureabscheider eingesetzt.

Ein fertiges Zwetschgenwasser hat einen Alkoholgehalt von etwa 45 Prozent. Für Obstbrände muss vom Brenner eine Alkoholsteuer entrichtet werden. Der fertige Zwetschgenbrand ist klar und farblos, er wird in Glasballons, Tanks oder auch Fässern gelagert.

Es gibt keine gesetzliche Regelung zur Lagerung. Aber ein qualitativ hochwertiges Zwetschgenwasser kann viele Jahre reifen.

Verwendungsmöglichkeiten

Zwetschgenwasser serviert man bei Zimmertemperatur oder leicht gekühlt. Es dient hauptsächlich

  • als Digestif

und wird gerne nach der Mahlzeit gereicht. Zwetschgenwasser eignet sich aber auch

Zwetschgensorbet

Ein leckeres Rezept für einen Nachtisch, ist das Zwetschgensorbet. Dafür benötigt man

  • Zwetschgen
  • Wasser
  • Zucker
  • eine Zimtstange und
  • Zwetschgenwasser.

Die entsteinten Zwetschen werden mit Wasser, Zucker und der Zimtstange aufgekocht und dann durch ein Sieb passiert. Anschließend einen guten Schuss Zwetschgenwasser hinzufügen und das Ganze in einem entsprechenden Gefäß einfrieren.

Zwtschgenmarmelade

Aus

kann man eine ganz delikate Marmelade zubereiten.

Zwetschgen mit Marzipan und Eis

Für ein weiteres leckeres Dessert werden Zwetschgen aufgeschlitzt und entsteint. Dann gibt man ein Stück Marzipanrohmasse hinein und drückt die Zwetschgen wieder zu. Jetzt werden sie mit Zwetschgenwasser flambiert und dann zu Vanilleeis gereicht.

Weiterhin kann das Zwetschgenwasser auch Suppen und Soßen verfeinern.