Der Schlehenbrand (Obstbrand aus Schlehdorn)

Der dornenreiche Schlehdorn ist auch als Schlehe bekannt. Dabei handelt es sich um einen blühenden Strauch, der später kleine Früchte trägt.

Maria Perez
Von Maria Perez

Früchte vom Schlehenstrauch

Schlehensträucher kann man vorwiegend beim Spaziergang am Waldrand antreffen. Sie wachsen in ganz Europa und sind auch in Hecken und an Feldrändern zu finden. Die Schlehe gehört zu den heimischen Gehölzen.

Die kleinen Steinfrüchte des Schlehdorns schmecken erst, wenn der Frost darüber gegangen ist. Schlehen an sich schmecken sehr sauer und herb. Die kleinen Früchte erinnern ein bisschen an winzige Zwetschgen. Der Steinkern löst sich nur schwer vom grünen Fruchtfleisch.

Schlehenfrüchte reifen erst im Oktober und im November. Sie verbleiben den Winter über am Strauch und dienen Tieren als Nahrung.

Schlehen wurden in Mitteleuropa wohl schon zu der Steinzeit gesammelt, davon zeugen Keramikamphorenfunde. Für den Schlehenbrand, der unter Kennern als Rarität gilt, werden die Früchte nach dem ersten Frost geerntet.

Sie werden aufwendig mit der Hand gepflückt. Da die Ausbeute sehr gering ist, ist ein Schlehenbrand relativ teuer. Die Schlehen stammen meist aus Wildsammlung und werden nur selten kultiviert.

Heilende Kräfte

Der Schlehe sagt man auch heilkräftige Wirkung nach. So soll sie hauptsächlich bei

helfen. Ein Schlehenbrand gilt auch als Stärkungsmittel

Herstellung

Der Schlehenbrand ist eine ganz besondere Edelbrandspezialität. Sein fruchtiges Aroma erinnert ein bisschen an süße Kirschen und Pflaumen. Auch weil die Früchte nur einen sehr geringen Zuckergehalt haben, ist die Ausbeute so gering: Aus hundert Kilogramm Maische kann man höchstens zwei bis drei Liter Schlehenbrand destillieren.

Da kostet dann eine Flasche schon einmal vierzig bis hundert Euro. Ein Schlehenbrand weist einen Alkoholgehalt von 40 bis 43 Prozent auf.

Verwendungsmöglichkeiten

Der Schlehenbrand ist eine Kostbarkeit und zum Kochen eigentlich viel zu schade. Aber bestimmten Speisen verleiht erst er die exquisite Note. Er eignet sich besonders gut, um Desserts zu verfeinern. Das gute Aroma und der fruchtige Geschmack passen zu

Außerdem harmoniert der Schlehenbrand mit

und anderen lieblichen Aromen. Weiterhin lassen sich leckere

mit ihm zaubern.

Der Schlehenbrand lässt sich mit fast allen anderen Spirituosen kombinieren und schmeckt auch gut zu unterschiedlichen Säften. Für einen exzellenten Cocktail mischt man Bananensaft, Ananassaft und Schlehenbrand und garniert das Glas mit einem Zuckerrand.

Einen säuerlich-süßen Longdrink kann man mit Ginger Ale und Schlehenbrand mischen. Auch Bitter Lemon und Schlehenbrand sorgen für ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis.

Wer in der Küche offen für Neues ist und sich gerne ausprobiert, kann mit einem Schlehenbrand ganz originelle Rezepte schaffen. So lassen sich auch besonders gut

  • Soßen aufwerten

und werden zu einem kulinarischen Genuss. Alkohol in

zu verwenden, ist nicht so geläufig. Aber man kann gerade bei pürierten Gemüsesuppen ganz erstaunliche Ergebnisse erzielen. Natürlich kann er auch

Verwendung finden.