Der Vogelbeerbrand

Auch bei dem Vogelbeerbrand handelt es sich eher um eine Rarität. Er wird aus der Wildform der Ebereschenfrüchte hergestellt, oder aus den mährischen Ebereschenfrüchten, die süßer schmecken.

Maria Perez
Von Maria Perez

Vogelbeere

Die Vogelbeere nennt man auch Eberesche. Die Früchte der Eberesche bezeichnet man als Vogelbeeren. Ebereschen wachsen wild oder dienen oft auch als Ziergehölze in Gärten. Man nennt sie auch

  • Drosselbeere
  • Quitsche oder
  • Krametsbeerbaum.

Die Früchte sehen wie ganz kleine Äpfelchen aus. Die Eberesche ist europaweit verbreitet. Die Eberesche ist anspruchslos und kommt

vor. Im Landschaftsbau wird sie oft in Parks angepflanzt. Die Vogelbeeren verdanken ihren Namen der Tatsache, dass sie gerne von Vögeln gefressen werden.

Die leuchtend roten Beeren enthalten besonders viel

welches als Zuckeraustauschstoff dient. Für den Menschen sind die Beeren roh nicht genießbar, denn sie enthalten viel Apfelsäure und Gerbstoffe. Es gibt einige Zuchtsorten, aus denen sich eine vorzügliche Marmelade bereiten lässt.

Landläufig herrscht die Meinung, dass Vogelbeeren giftig wären. Das ist aber nicht richtig, allerdings enthalten sie Parasorbinsäure, die zu Magenbeschwerden führen kann. Durch Kochen wird diese in Sorbinsäure umgewandelt und ist dann gut verträglich.

Auch in der Naturheilkunde spielt die Vogelbeere eine Rolle und soll zum Beispiel bei Heiserkeit helfen. Deshalb wird sie des Öfteren von Sängern angewendet.

Vogelbeerschnaps hat vor allen Dingen in Salzburg, in Tirol und in der Steiermark eine lange Tradition.

Alkoholgehalt und Herstellung

Der Vogelbeerbrand ist aufwendig in der Ernte und ergibt nur eine geringe Ausbeute. Deshalb gehört er zu den hochpreisigen Spirituosen. Vogelbeerschnaps wird in vielen Gegenden Europas gebrannt.

Besonders im Gebirge ist er geschätzt, aber auch bei Edelbrandkennern beliebt. Die sind auch bereit, ihn teuer zu bezahlen.

Die Vogelbeeren stellen eine besondere Herausforderung dar, denn sie besitzen nur einen geringen Wasseranteil und weisen kaum von dem natürlichen Konservierungsstoff Sorbinsäure auf. Dadurch wird die Hefe im Wachstum gehemmt.

Deshalb wird die Maische gewässert, damit die Hefe optimale Wachstumsbedingungen erhält. Es gibt verschiedene Vogelbeerbrände. Werden kultivierte Beeren verwendet, mischt man der Maische noch Wildbeeren zu, um den Geschmack zu intensivieren.

Dann gibt es einen Brand mit einem eher zarten Aroma, der von Beeren stammt, die noch keinen Frost erfahren haben. Ist der erste Frost schon über die Beeren gegangen, wird der Geschmack herbwürziger.

Ein Vogelbeerbrand hat so um die 45% Alkohol und zählt zu den klassischen Liebhaberbränden. Er kann Geschmackstöne nach Marzipan oder Bittermandel aufweisen.

Verwendungsmöglichkeiten

Die Vogelbeermarmelade oder Ebereschenmarmelade ist ein Klassiker. Ein wenig Vogelbeerbrand verleiht ihr den nötigen Pfiff. Normalerweise wird ein Vogelbeerbrand aber als Digestif genossen. Vogelbeerbrand hat eine feine Würze und einen eher langen Abgang. Deshalb harmoniert und veredelt er viele Speisen und Gerichte.