Pränataldiagnostik - Untersuchungsbestandteile, mögliche Risiken und Leistungen der Krankenkassen

Die Pränataldiagnostik (vorgeburtliche Diagnostik) hat zum Ziel, Krankheiten, Fehlbildungen und Behinderungen beim Ungeborenen festzustellen. Dafür gibt es invasive und nicht invasive Methoden. Blutentnahmen bei der Mutter zählen nicht zu den invasiven Methoden. Informieren Sie sich über die unterschiedlichen Untersuchungen im Bereich der Pränataldiagnostik.

Von Claudia Rappold

Was versteht man unter Pränataldiagnostik?

Unter Pränataldiagnostik versteht man Untersuchungen, die meist zu Beginn einer Schwangerschaft erfolgen, um evtl. Behinderungen und Erkrankungen des ungeborenen Babys feststellen zu können.

Zur Feststellung einer Schwangerschaft nimmt der Frauenarzt Blut ab und bestimmt das Hormon hCG. Zusätzlich werden diverse weitere Werte im Blut untersucht, um Krankheiten wie z.B. HIV oder Hepatitis feststellen zu können.

Vorzüge der Pränataldiagnostik

Die vorgeburtlichen Untersuchungsmethoden bieten eine große Chance, bergen teilweise aber auch Risiken in sich. Mit Hilfe modernster Technik und den neuesten Untersuchungsmethoden können eine große Anzahl an Erkrankungen und Behinderungen festgestellt werden.

In Einzelfällen kann schon während der Schwangerschaft behandelt werden. Die erhaltenen Untersuchungsergebnisse haben unter Umständen Auswirkungen auf die Entbindung; zum Beispiel wird ein geplanter Kaiserschnitt einer vaginalen Entbindung vorgezogen.

Eine Garantie gibt es nicht

Aber auch bei unauffälligen Untersuchungsergebnissen kann die Pränataldiagnostik keine Garantie für ein gesundes Baby geben. Im Rahmen der Pränataldiagnostik gibt es verschiedene Untersuchungsmethoden:

Die Untersuchungen gehen über die normale Vorsorge, laut Mutterpass, hinaus.

Sinn und Zweck der Pränataldiagnostik

Die meisten pränatalen Untersuchungen werden zu einem Zeitpunkt durchgeführt, zu dem noch eine Abtreibung möglich wäre, wenn das Kind zum Beispiel schwerstbehindert wäre. Etliche Untersuchungen aus dem Bereich der Pränataldiagnostik sind sinnvoll, auf andere wiederum können werdende Eltern auch verzichten.

Werdende Eltern müssen sich immer überlegen: Was bringt mir das Ergebnis einer Pränataldiagnostik? Wenn eine Frau ihr Kind austrägt, egal ob es behindert ist oder nicht, so ist eine Pränataldiagnostik nicht unbedingt notwendig. Eltern, die sich jedoch ggfs. zu einer Abtreibung entschließen würden, finden eine genaue Untersuchung des Babys absolut notwendig und wichtig.

Auswirkungen

So besteht bei der Fruchtwasseruntersuchung ein, wenn auch geringes, Risiko für eine Fehlgeburt. Mit einer Pränataldiagnostik lässt sich zum Beispiel eine Trisomie 21 (Down-Syndrom) erkennen.

Die Pränataldiagnostik ist nicht unumstritten, denn sie kann die Eltern vor schwierige Entscheidungen stellen. Bei möglichen Hinweisen auf eine Behinderung des Babys sind keine Behandlungen möglich. Unter Umständen entscheiden sich die Eltern aufgrund der Testergebnisse für eine Abtreibung, dann haben sie nicht nur medizinische, sondern möglicherweise auch psychologische Hilfe nötig.

Weiterhin wird die Pränataldiagnostik auch als fehleranfällig eingestuft, was mögliche Entscheidungen noch erschwert. Auf der anderen Seite gibt es bestimmte Risikogruppen, für die eine pränataldiagnostische Untersuchung sinnvoll ist.

Im Folgenden stellen wir Ihnen die unterschiedlichen Untersuchungen der Pränataldiagnostik vor.

Invasive Untersuchungen im Bereich der Pränataldiagnostik

Die invasiven Untersuchungen werden durch einen Eingriff in den Körper der Frau durchgeführt. Zu ihnen zählen:

  1. die Nabelschnurpunktion
  2. die Amniozentese
  3. die Chorionzottenbiopsie

Fruchtwasseruntersuchung

Schwangere Frauen, die älter sind als 35 Jahre oder ein anderweitiges Risiko haben, dass ihr Kind nicht gesund sein könnte, können eine Amniozentese durchführen lassen. Diese Untersuchung gehört zur Pränataldiagnostik. Hier gehen wir im Detail auf die Fruchtwasseruntersuchung ein.

Das Fruchtwasser wird im Labor untersucht
Das Fruchtwasser wird im Labor untersucht - die Ergebnisse erhält man ca. 2 Wochen später

Chorionzottenbiopsie

Bei der Chorionzottenbiopsie wird Mutterkuchengewebe entnommen und bei der Nabelschnurpunktion kindliches Nabelschnurblut. Am häufigsten führt man diese Untersuchungen durch, um zum Beispiel eine Trisomie 21 (Down-Syndrom) auszuschließen.

Die invasiven Methoden werden ambulant durchgeführt und eine örtliche Betäubung ist nicht nötig. Der jeweilige Eingriff dauert nur wenige Minuten und wird als nicht schmerzhaft, vergleichbar mit einer Blutentnahme beschrieben.

Bei der Chorionzottenbiopsie wird Gewebe aus dem Mutterkuchen gewonnen. Das Chorion bildet den kindlichen Anteil des späteren Mutterkuchens. Das Gewebe wird biochemisch, molekulargenetisch oder durch eine Chromosomenanalyse untersucht.

Nabelschnurpunktion

Bei der Nabelschnurpunktion wird unter Ultraschallsicht mit einer dünnen Nadel fetales Blut entnommen. Die Blutzellen werden ebenfalls untersucht.

Die Untersuchung wird oft durchgeführt, wenn ein auffälliger Ultraschallbefund vorliegt, sie kann ab der 16. Schwangerschaftswoche durchgeführt werden. Hier gehen wir im Detail darauf ein.

Präimplantationsdiagnostik

Die Präimplantationsdiagnostik (PID) ist sehr umstritten und in Deutschland verboten. Hier wird die weibliche Eizelle außerhalb des Körpers mit einer Samenzelle befruchtet. Der sich entwickelnde Organismus wird auf eventuelle Erbfehler hin untersucht und auf Wunsch eingepflanzt oder nicht.

Zielgruppe der invasiven Untersuchungen

Alle Methoden haben auch eine Fehlerrate. Der häufigste Anlass für eine invasive Untersuchung ist ein erhöhtes Alter der Schwangeren, denn hier ist das Risiko für ein Kind mit abweichender Chromosomenzahl hoch.

Mögliche Risiken und Auswirkungen der invasiven Methoden

Diese Untersuchungsmethoden bieten Möglichkeiten, bergen aber auch Risiken in sich. So ist das Risiko einer Fehlgeburt gegeben. Welche Untersuchungsmethode durchgeführt werden kann, hängt von der Schwangerschaftswoche und dem Ziel der Untersuchung ab.

Invasive Methoden werden auch angewandt bei:

  • einem verdächtigen Ultraschallbefund
  • einem auffälligen Tripel-Test
  • einem Risiko für eine biochemische oder molekulargenetische Störung

Keine der Untersuchungsmethoden kann die Geburt eines gesunden Kindes garantieren. Die betroffenen Frauen brauchen eine intensive Aufklärung und Beratung.

Anlass, Ziel und Risiko sind genauso wichtige Punkte wie Aussagesicherheit der Untersuchung. Je nach Art und Schweregrad der festgestellten Störung ergeben sich für die Schwangere mögliche Konsequenzen, etwa ein Abbruch der Schwangerschaft. Dafür braucht die Frau auch psychologische Hilfe.

Nicht-invasive Untersuchungen im Bereich der Pränataldiagnostik

Nicht-invasive Methoden sind risikoärmer, sie greifen nicht in den Körper der Mutter oder des Kindes ein. Hierzu zählt man die unterschiedlichen Arten der Sonographie, auch Ultraschallmessung genannt, sowie die serologischen Untersuchungen, das sind Blutuntersuchungen bei der Schwangeren.

Die Nebenwirkungen der nicht-invasiven Methoden werden für Mutter und Kind als minimal eingestuft. Die invasiven Verfahren haben erhöhte Risiken, bieten dafür aber aussagekräftigere Diagnosen.

Ultraschalluntersuchung

Bei einer Ultraschalluntersuchung kann das Kind vermessen werden und die Ergebnisse geben Aufschluss über die Größe und das Gewicht des Kindes. Kopfumfang, Bauchumfang und Länge des Oberschenkelknochens werden ebenfalls vermessen. Dies nennt man Feometrie und dadurch lassen sich bestimmte Eigenschaften des Kindes feststellen.

Jede Schwangere erhält mindestens 3 Ultraschalluntersuchungen in ihrer Schwangerschaft
Jede Schwangere erhält mindestens 3 Ultraschalluntersuchungen in ihrer Schwangerschaft

Mit Ultraschall kann auch eine Mehrlingsschwangerschaft oder eine Eileiterschwangerschaft bestätigt oder ausgeschlossen werden. Ebenso werden die Herzaktionen des Kindes nachgewiesen. Eine Ultraschalluntersuchung gibt Aufschluss über eine zeitgerechte Entwicklung des Kindes und teilweise können Fehlbildungen festgestellt werden. Hier informieren wir genauer über die Ultraschalluntersuchung in der Schwangerschaft.

Der Ultraschall als häufigste und gefahrenloseste Untersuchung
Der Ultraschall als häufigste und gefahrenloseste Untersuchung

Serologische Untersuchungen

Bei den serologischen Untersuchungen werden durch das Blut der Mutter unter anderem

  • der Rhesus Faktor bestimmt
  • unter Umständen ein HIV-Test gemacht
  • des Weiteren ein Antikörper-Suchtest (AK) und der Röteln-Hämagglutinationshemmungstest (Röteln-HAH) gemacht.

Bei jeder Schwangerschaftsvorsorge wird der Hämoglobingehalt im Blut untersucht. Dazu wird nur ein kleiner Bluttropfen aus der Fingerkuppe der werdenden Mutter benötigt.

Dieser wird in ein Röhrchen gefüllt. Ein Gerät zeigt dann nach wenigen Sekunden den Hämoglobingehalt an.

Auch bei dem Ersttrimester-Test wird das mütterliche Blut untersucht, dabei weisen veränderte Werte auf eine Störung in der Erbinformation hin.

Das mütterliche Blut wird bei serologischen Untersuchungen im Labor untersucht
Das mütterliche Blut wird bei serologischen Untersuchungen im Labor untersucht

Urinuntersuchung und Gewichtsmessung

Der Urin als wichtiger Gesundheitsindikator
Der Urin als wichtiger Gesundheitsindikator

Neben den Blutuntersuchungen wird auch der Urin bei jeder Vorsorgeuntersuchung überprüft. Die Mitarbeiter des Frauenarztes wiegen die Schwangere auch bei jeder Untersuchung und notieren anschließend alle Werte im Mutterpass.

Besondere nicht-invasive Untersuchungsmethoden

Es gibt noch eine Reihe nicht-invasiver Untersuchungsmethoden, die nicht routinemäßig durchgeführt werden. Dazu gehören zum Beispiel:

  • die Nackentransparenzmessung
  • Nasenbeinmessung
  • Triple-Test/Quadruple-Test
  • Doppler-Sonographie
  • 3D- und 4D-Ultraschalluntersuchungen

Nackenfaltenmessung

Zwischen der 11. und 14. Schwangerschaftswoche kann eine weitere Untersuchung im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge durchgeführt werden, auch diese erfolgt mit Ultraschall: die Nackenfaltenmessung, auch Nackentransparenzmessung genannt.

Diese Ultraschalluntersuchung kann entweder vaginal oder über die Bauchdecke durchgeführt werden und läuft im Prinzip wie jede andere Ultraschalluntersuchung ab.

Bei der Untersuchung wird die Nackentransparenz gemessen, eine Flüssigkeitsansammlung im Nackenbereich. Ist diese auch nach mehreren Messungen erhöht, so kann dies für eine Chromosomenschädigung des Babys sprechen. In der Regel werden dann jedoch weitere Untersuchungen durchgeführt, um dies abzuklären.

Mögliche Risiken und Auswirkungen nicht-invasiver Untersuchungen

Auch bei nicht-invasiven Methoden bestehen Risiken und mögliche Diagnosen können für die Eltern eine große psychische Belastung sein. Deshalb hat der Arzt vor, während und auch nach den Untersuchungen eine Beratungspflicht.

Die nicht-invasiven Untersuchungsmethoden in der Pränataldiagnostik bieten die Möglichkeiten, die kindliche Entwicklung zu dokumentieren. So kann zum Beispiel eine Störung der Organfunktion, wie eine Herzinsuffizienz festgestellt werden. Auch mögliche Fehlbildungen, wie die Kiefer-Gaumen-Spalte können erkannt werden.

Vorhergegangene Krankheitsbefunde können nochmals überprüft und die Behandelbarkeit beurteilt werden. Sie geben auch Auskunft über den Geburtstermin.

Besonderheiten und Spezialuntersuchungen im Bereich der Pränataldiagnostik

Auf einige Besonderheiten der Pränataldiagnostik gehen wir im Folgenden gesondert ein.

Fehlbildungsdiagnostik

Alle Eltern machen sich in der Schwangerschaft Gedanken darüber, ob ihr Kind wohl gesund ist. Die Fehlbildungsdiagnostik kann hier einige Zweifel ausräumen. Die Fehlbildungsdiagnostik wird in der Schwangerschaft durchgeführt, um bereits vor der Geburt festzustellen, ob ein Baby eine körperliche Fehlbildung hat.

Ultraschalluntersuchung

Großer Bestandteil der Fehlbildungsdiagnostik ist natürlich die Ultraschalluntersuchung. Besonders in der zweiten von drei Untersuchungen, die etwa in der 20. Schwangerschaftswoche durchgeführt wird, untersucht der Frauenarzt das ungeborene Baby auf Fehlbildungen. Das Baby wird von Kopf bis Fuß betrachtet.

Auf dem Monitor kann der Arzt dann auch meist erkennen,

  • wenn das Baby eine offene Schädeldecke hat,
  • Fehlbildungen an den inneren Organen vorhanden sind oder
  • das Gehirn des Babys nicht richtig entwickelt ist.

Geistige Störungen können mit der Ultraschalluntersuchung nicht festgestellt werden.

Eine hundertprozentige Gewissheit für ein richtiges Untersuchungsergebnis gibt es jedoch nicht.

  • Liegt das Baby falsch,
  • schläft gerade oder
  • befindet sich relativ wenig Fruchtwasser um das Baby herum,

so macht dies die Diagnostik schwierig.

Doppler-Sonografie

Gerade um Fehlbildungen im Bereich des kindlichen Herzens feststellen zu können, wird im Rahmen der Fehlbildungsdiagnostik meist auch eine Doppler-Sonografie durchgeführt. Bei dieser speziellen Form der Ultraschalluntersuchung kann der Frauenarzt messen, wie schnell das kindliche Blut fließt und dadurch feststellen, ob das kleine Herz richtig arbeitet.

Auch die Arterien an der Gebärmutter können bei dieser Untersuchung genau begutachtet werden. Auffälligkeiten können ein erhöhtes Risiko für eine Schwangerschaftsvergiftung darstellen.

Wird das Baby vom Mutterkuchen nicht richtig versorgt, so fällt dies bei einer Doppler-Sonografie auf und kann entsprechend weiter behandelt oder beobachtet werden.

Folgeuntersuchungen

Ergeben sich Auffälligkeiten bei der Ultraschalluntersuchung oder aufgrund von Vorerkrankungen der Mutter, so sind weitere Untersuchungen im Rahmen der Fehlbildungsdiagnostik notwendig. Dazu zählen zum Beispiel je nach Schwangerschaftswoche die Nackenfaltenmessung und die Fruchtwasseruntersuchung.

Entscheidungshilfen bei Fehlbildungen des Kindes

Die Schwangerschaftsdiagnostik hat sich in den letzten Jahrzehnten sehr verändert, doch durch die neuen Möglichkeiten kommen auch neue Konflikte für werdende Eltern auf. Zwar kann eine Fehlbildung des heranwachsenden Kindes festgestellt werden, doch bleibt der Schweregrad der möglichen Behinderung ungewiss.

Gerade die Methode der Fruchtwasseruntersuchung und der Triple Test sind ein wichtiger Bestandteil der Schwangerschaftsdiagnostik geworden. Besonders bei Risikoschwangerschaften werden diese Untersuchungen durchgeführt, denn so kann schon in der Schwangerschaft eine eventuelle Behinderung des Kindes frühzeitig erkannt werden.

Risikogeburten

Ab einem Alter von 35 Jahren ist besonders bei Erstgebärenden das Risiko relativ hoch, dass Fehlbildungen vorliegen könnten und so gilt ab 35 Jahren eine Triple Test als eine der zu empfehlenden Untersuchungen.

Doch die Möglichkeiten, einer Behinderung entgegenzuwirken, sind nur sehr gering und so kommt es häufig zur Zerreißprobe für die werdenden Eltern, denn mit der Möglichkeit ein behindertes Kind auf die Welt zu bringen befasst sich kaum jemand im Vorfeld einer Schwangerschaft.

Fehlende Informationen über den Schweregrad der Behinderung

Wenn Fehlbildungen festgestellt werden, ist es häufig für werdende Eltern schwierig nicht den Schweregrad der Behinderung einschätzen zu können. Da bei Fehlbildungen den Eltern die Möglichkeit einer Abtreibung gegeben ist, aber die Entscheidung ohne das Wissen über den Grad und das Ausmaß der Behinderung getroffen werden muss, stürzt diese Diagnose viele Schwangere in eine Krise, denn letztlich muss die Schwangere für sich entscheiden.

Beratungsmöglichkeiten

Zwar steht den Schwangeren ein breites Beratungsangebot zur Verfügung und sie werden bei der Entscheidungsfindung unterstützt, doch die Last kann den werdenden Müttern nicht von den Schultern genommen werden.

Die vielfältigen Fragen, die werdende Eltern haben, werden zwar so weit wie möglich beantwortet, doch nicht alles ist vorhersehbar und dieser unsichere Faktor bleibt bis zur Geburt bestehen. Ob sich werdende Eltern für oder gegen das Kind entscheiden liegt auch zu einem großen Teil an den eigenen Lebensumständen und den persönlichen Einstellungen.

Die ein oder andere Partnerschaft ist schon unter der Belastung, diese Entscheidung treffen zu müssen, zerbrochen.

Unterstützung von außerhalb

Doch werdenden Eltern muss klar sein, dass eine Behinderung beim eigenen Kind eine starke Belastung sein kann. Auf der anderen Seite gibt es für Eltern behinderter Kinder zahlreiche Unterstützungsangebote und Staat, Krankenkasse und karitative Einrichtungen bieten ihre Hilfe in den unterschiedlichsten Formen an.

Zahlreiche Einrichtungen haben sich auf die Förderung von Kindern mit Behinderungen eingestellt und so sind immer mehr integrative Kindertagesstätten und auch immer mehr integrative Schulen zu finden.

Erfahrungen austauschen

Um wirklich einen Einblick in das Leben mit einem behinderten Kind zu bekommen, sollten sich werdende Eltern an Selbsthilfegruppen wenden und sich mit Eltern unterhalten, die sich für das Kind, trotz des Wissens um eine Fehlbildung, entschieden haben.

Der Austausch über die Erfahrungen, die andere Eltern bei der Entscheidungsfindung und auch im täglichen Umgang mit dem eigenen Kind gemacht haben, kann sehr heilsam sein, denn häufig sind die eigenen Vorstellungen viel zu negativ geprägt.

Infektionsscreening

Das Infektionsscreening dient dazu, einige Krankheiten und Missbildungen beim ungeborenen Baby auszuschließen. Dazu wird die Schwangere auf Infektionskrankheiten wie Röteln oder Toxoplasmose untersucht.

Blutuntersuchungen zu Beginn und während der Schwangerschaft

Es gibt einige Krankheiten, die zu schweren Missbildungen beim ungeborenen Baby führen können, wenn eine Frau während ihrer Schwangerschaft daran erkrankt. Daher wird routinemäßig bei jeder Schwangeren zu Beginn der Schwangerschaft eine Blutabnahme im Rahmen des Infektionsscreenings durchgeführt. Bei dieser Blutabnahme wird das Blut auf Erkrankungen untersucht, wie:

Für die Untersuchung auf HIV muss die werdende Mutter ihr Einverständnis geben - die übrigen Werte werden in der Regel routinemäßig untersucht. Sehr viele Schwangere hatten bereits als Kind die Röteln oder sind dagegen geimpft. In diesem Fall sind die Antikörper im Blut nachweisbar und eine weitere Rötelninfektion ist praktisch ausgeschlossen.

Risikofaktoren für eine Fehlgeburt

Röteln

Sind im Blut jedoch keine Antikörper nachweisbar, so besteht die Möglichkeit, dass sich die werdende Mutter während der Schwangerschaft mit den Rötelnviren ansteckt. In diesem Fall besteht ein sehr hohes Risiko für das ungeborene Baby, dass dieses durch die Erkrankung eine Fehlbildung davonträgt. Das Risiko für Fehlbildungen ist besonders zu Beginn der Schwangerschaft hoch, solange Gliedmaßen und Organe noch nicht vollständig angelegt sind.

Toxoplasmose

Eine weitere Erkrankung, die in der Schwangerschaft zu Fehlbildungen beim Baby führen kann, ist die Toxoplasmose. Einige Frauen hatten diese Erkrankung bereits, ohne etwas davon bemerkt zu haben. Auch dies kann anhand der Blutwerte beim Infektionsscreening nachgewiesen werden.

Sind keine oder zu wenige Antikörper nachweisbar und die Schwangere infiziert sich zum Beispiel durch den Kontakt mit Katzen, so kann eine Fehlgeburt drohen.

Konnten keine Antikörper im Blut nachgewiesen werden, so wird der Bluttest im Abstand von mehreren Wochen kontinuierlich die ganze Schwangerschaft über wiederholt, um gegebenenfalls eine akute Infektion zeitnah diagnostizieren zu können.

Weitere riskante Erkrankungen

Genauso riskant können aber auch Krankheiten sein wie:

Gerade die B-Streptokokken können gefährlich für das Kind werden, wenn sie sich in der Scheide der werdenden Mutter befinden. Diese muss davon nicht unbedingt etwas bemerken.

Bei einer vaginalen Geburt jedoch kann sich das Baby mit diesen Bakterien infizieren. Daher wird gegen Ende der Schwangerschaft ein Scheidenabstrich durchgeführt. Können hier die B-Streptokokken nachgewiesen werden, wird bei einer vaginalen Entbindung eine spezielle antibiotische Therapie eingeleitet, um Folgeschäden wie zum Beispiel eine Gehirnblutung des Babys zu vermeiden.

Zuckerbelastungstest (Glukosetoleranztest)

Der Zuckerbelastungstest ist eine Diagnostik im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge, um einen Schwangerschaftsdiabetes bei der werdenden Mutter feststellen zu können. Dieser kann unerkannt schwerwiegende Folgen für das ungeborene Baby haben. Hier gehen wir konkret die Diagnose mittels Zuckerbelastungstests ein.

Kardiotokographie (CTG)

Das Kardiotokogramm ist Teil der Kardiotokographie (CTG). Es wird auch Wehenschreiber genannt und dient dazu, während der Schwangerschaft die Herztöne des ungeborenen Kindes zu messen. Hier gehen wir im Detail auf das Kardiotokogramm ein.

pH-Selbsttest in der Schwangerschaft

Die Schwangerschaft ist für viele Menschen nicht alleine mit der freudigen Erwartung auf den Nachwuchs verbunden. Während der neun Monate andauernde Phase kommt es auch zu Zweifeln - etwa über das Gelingen der Geburt und die Gesundheit des Kindes.

Ein pH-Test kann viele Befürchtungen aber bereits im Vorfeld ausschließen. Informieren Sie sich hier.

Notwendige Zahnarztbehandlungen während der Schwangerschaft

Auch der regelmäßige Zahnarztbesuch sollte zur Schwangerschaftsvorsorge dazu gehören. Die Umstellung der Hormone hat nämlich großen Einfluss auf die Zahngesundheit.

Auswirkungen einer Schwangerschaft auf die Zahngesundheit

Eine Schwangerschaft ist mit erheblichen Veränderungen des weiblichen Hormonhaushalts verbunden, was sich letztlich auch auf den Mundraum auswirkt. Bemerkbar macht sich dies zum Beispiel durch verstärkten Speichelfluss. Außerdem enthält der Speichel mehr Säure.

Zahnfleischentzündung

Darüber hinaus leiden viele schwangere Frauen unter entzündetem Zahnfleisch. Weil das Zahnfleisch während der Schwangerschaft stärker durchblutet wird, reagiert es empfindlicher. Nicht selten kommt es deswegen auch zu Zahnfleischbluten. Sogar Zahnfleischwucherungen sind im Bereich des Möglichen.

Die prefessionelle Zahnreinigung sollte man auch während der Schwangerschaft machen lassen
Die prefessionelle Zahnreinigung sollte man auch während der Schwangerschaft machen lassen
Probleme durch häufiges Erbrechen

Ein weiteres Problem für die Zähne ist häufiges Erbrechen während der ersten Schwangerschaftsmonate. Dadurch geraten die Kauwerkzeuge jedoch häufig in Kontakt mit der aggressiven Magensäure, was wiederum Schädigungen des Zahnschmelzes und Karies zur Folge haben kann.

Außerdem tun sich viele schwangere Frauen aufgrund ihrer Übelkeit schwer damit, sich regelmäßig die Zähne zu putzen. Sind die Zähne bereits vorgeschädigt, besteht die Gefahr, dass die Schwangerschaft sogar zu Zahnverlust führt.

Doch auch wenn das Zähneputzen keine Probleme verursacht, sollte man unmittelbar nach dem Erbrechen nicht sofort zur Zahnbürste greifen, da der Zahnschmelz wegen der Magensäure noch mehr darunter leiden würde. Sinnvoller ist dagegen die Anwendung einer Mundspüllösung.

Zahngesunde Ernährung

Grundsätzlich besteht während einer Schwangerschaft kein erhöhtes Kariesrisiko. Nicht selten wirken sich jedoch die veränderten Essgewohnheiten negativ auf die Zahngesundheit aus. So leiden die meisten Frauen unter regelrechten Heißhungerattacken in den ersten Monaten der Schwangerschaft.

Besonders bevorzugt werden dabei süße und saure Speisen, die wiederum den Zahnschmelz in Mitleidenschaft ziehen. Aus diesem Grund empfehlen Zahnärzte Schwangeren, auf Süßigkeiten und saure Lebensmittel lieber zu verzichten, selbst wenn es noch so schwer fällt. Sinnvoller für die Zahngesundheit ist dagegen eine vitaminreiche Kost, die Mineral- und Ballaststoffe enthält.

Während der Schwangerschaft zum Zahnarzt

Auch während der Schwangerschaft müssen Zahnarztbehandlungen erfolgen, wenn sie dringend notwendig sind. Dabei gibt es jedoch, einige Dinge zu beachten.

  • So ist es besser, auf größere Behandlungen oder operative Eingriffe zu verzichten und sie nur im Notfall vornehmen zu lassen.
  • Nicht stattfinden darf eine Amalgam-Sanierung während der Schwangerschaft. Außerdem sollte der Zahnarzt anstelle von Amalgam-Füllungen auf Füllungen aus Kunststoff zurückgreifen.

Röntgen

Ebenfalls während der Schwangerschaft zu beachten ist das Röntgen. Zwar gilt die Strahlenbelastung bei zahnärztlichen Röntgenuntersuchungen nur als gering, dennoch sollten sie in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten nur dann erfolgen, wenn es medizinisch unbedingt notwendig ist.

Für den Fall, dass eine Röntgenaufnahme gemacht wird, muss die Gebärmutter mit einer Bleischürze abgedeckt werden.

Antibiotika und Lokalanästhetikum

Die Gabe von Antibiotika oder örtlichen Betäubungen ist während der Schwangerschaft grundsätzlich möglich. Es wird jedoch empfohlen, den behandelnden Gynäkologen hinzuzuziehen.

Verzichten sollten schwangere Frauen dagegen auf Bleaching. So besteht das Risiko, dass die Schwangere etwas von dem Bleichmittel verschluckt. Ob sich die Bleichmittel negativ auf das Baby auswirken können, ließ sich bislang aber noch nicht eindeutig klären.

Behandlung in den letzten Schwangerschaftsmonaten

Als schwierig gelten zahnärztliche Behandlungen in der letzten Phase der Schwangerschaft. So ist es möglich, dass die Gebärmutter, die sich vergrößert hat, im Liegen die Blutgefäße im Bauchraum abdrückt, wodurch es wiederum zu Schwindelgefühlen und sogar zu einer Ohnmacht kommen kann. Daher sollten die Behandlungen im Sitzen durchgeführt werden.

Zum Abschluss widmen wir uns noch der Frage, bei welchen Behandlungen eine Kostenübernahme der Krankenversicherungen erfolgen...

Kostenübernahme und Leistungen der Krankenversicherungen im Bereich der Pränataldiagnostik

Viele Untersuchungen sind in der Schwangerschaft absolut sinnvoll, andere dagegen nicht. Einige Untersuchungen machen nur dann Sinn, wenn ein Paar beispielsweise bereit für eine Abtreibung wäre oder sich die ganze Schwangerschaft über bewusst mit dem Gedanken auseinandersetzen möchte, sollte das Baby behindert sein.

Unterschiede von gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen

Nicht alle Untersuchungen werden von den Krankenkassen erstattet, zumindest nicht von gesetzlichen Krankenkassen. Private Krankenversicherungen erstatten im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge deutlich mehr Untersuchungen. Aber auch bei gesetzlich krankenversicherten Schwangeren gibt es Gründe, die die Erstattung einiger Untersuchungen rechtfertigen.

Monatliche Vorsorgeuntersuchungen

Jede Krankenkasse, egal ob gesetzlich oder privat, erstattet die Vorsorgeuntersuchungen, die anfangs monatlich, später öfter beim Frauenarzt stattfinden. Hier werden

etc. untersucht und von den Krankenkassen bezahlt. Werden diese Untersuchungen von einer Hebamme durchgeführt, so ist auch dies erstattungsfähig.

Normal- und Risikoschwangerschaften

Sofern es sich um einen normalen Schwangerschaftsverlauf handelt, bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen während der Schwangerschaft drei Ultraschalluntersuchungen. Diese finden meist um die zehnte, zwanzigste und dreißigste Schwangerschaftswoche statt.

Treten Komplikationen auf oder handelt es sich um eine Risikoschwangerschaft, so werden auch mehrere Ultraschalluntersuchungen bezahlt. Private Krankenkassen zahlen in der Regel alle notwendigen Ultraschalluntersuchungen.

Diabetesscreening

Schwangeren Frauen wird immer häufiger zum so genannten Diabetesscreening geraten. Mit diesem Test kann festgestellt werden, ob die Frau unter Schwangerschaftsdiabetes leidet.

Diese Untersuchung ist bei den meisten gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattungsfähig, so dass die werdenden Eltern die Kosten selbst tragen müssen. Einige gesetzliche Krankenkassen werben jedoch damit, die Kosten freiwillig zu übernehmen. Private Krankenversicherungen zahlen den Test in der Regel.

Weitere Vorsorgeuntersuchungen

Sofern kein Grund zur Annahme besteht, dass das ungeborene Baby eine Behinderung haben könnte oder die Schwangere zur Gruppe der Risikoschwangeren gehört, erstatten die gesetzlichen Krankenkassen in der Regel keine weitergehenden Untersuchungen aus dem Bereich der Pränataldiagnostik wie z.B.:

  • eine Fruchtwasseruntersuchung
  • eine Nackenfaltenmessung
  • spezielle Blutuntersuchungen wie den Triple-Test

Nur wenn der Arzt die Notwendigkeit dieser Untersuchungen bescheinigen kann, werden sie von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Die privaten Krankenversicherungen sind diesbezüglich - je nach abgeschlossenem Tarif - deutlich großzügiger und erstatten sie meist.