Fehlgeburt: Wodurch sie ausgelöst werden kann
Es ist immer schwierigm den genauen Grund einer Fehlgeburt (Abort) herauszufinden, aber es gibt eine Vielzahl an Ursachen, die eine Fehlgeburt begünstigen. Dabei unterscheidet man den Frühabort in den ersten 12 Schwangerschaftswochen und den Spätabort nach der 12 Schwangerschaftswoche. Bei einer Fehlgeburt beträgt das Geburtsgewicht des Kindes weniger als 500 g. Lesen Sie, wodurch eine Fehlgeburt ausgelöst werden kann.
Formen des Aborts
Frauen erleiden eine Fehlgeburt, wenn ihr Baby entweder im Mutterleib verstirbt oder tot zur Welt gebracht wird und es noch keine 500g wiegt. In der Fachsprache wird die Fehlgeburt auch als Abort bezeichnet. Ärzte unterscheiden verschiedene Formen der Fehlgeburt.
Abortus imminens
Eine Form der Fehlgeburt ist der so genannte drohende Abort oder auch Abortus imminens genannt. Die Schwangere hat hier sehr starke Blutungen.
Früher konnte noch nicht beurteilt werden, ob die Frau noch schwanger ist oder ob mit den Blutungen auch der Embryo abgegangen ist. Dank moderner Technik kann der Frauenarzt heute sofort eine Ultraschalluntersuchung machen, wenn eine Frau in der Schwangerschaft Blutungen bekommt.
Schlägt das Herz des Babys noch, so sind die Blutungen kein Zeichen für eine Fehlgeburt. Zusätzlich wird auch die Konzentration des Schwangerschaftshormons HCG gemessen. Steigt die Konzentration kontinuierlich weiter an, so hat die Frau keine Fehlgeburt.
Abortus incipiens
Von einem beginnenden Abort oder Abortus incipiens sprechen Frauenärzte, wenn die Schwangere starke Blutungen und Unterleibsschmerzen hat. Bei der vaginalen Untersuchung kann der Arzt einen geöffneten Muttermund diagnostizieren.
Teilweise kann hier während der Ultraschalluntersuchung auch noch der Herzschlag des Babys festgestellt werden. Dennoch sind dies alles Zeichen für eine beginnende Fehlgeburt.
In diesem Stadium befindet sich der Embryo jedoch noch im Bauch der Mutter und kann auch noch am Leben sein. Das Baby kann jedoch auch bereits verstorben sein.
Unvollständiger Abort
Nach dem beginnenden Abort folgt oft der "unvollständige Abort". Die Frau hat hier noch starke Blutungen und teils wehenartige Schmerzen. Der Embryo ist meist bereits mit den Blutungen abgegangen.
In der Gebärmutter befinden sich jedoch noch Schwangerschaftsreste, die die Blutung verursachen. Diese werden während einer Ausschabung entfernt.
Vollständiger Abort
Ein beginnender Abort kann auch in einen vollständigen Abort übergehen. Bei dieser Form der Fehlgeburt geht der Embryo zusammen mit der Plazenta komplett ab und die Blutungen hören anschließend von selbst auf. Eine weitere Behandlung ist dann meist nicht erforderlich.
Verhaltener Abort
Bei einem verhaltenen Abort stirbt das Baby im Bauch der Mutter, wird jedoch nicht ausgeschieden. Die Ärzte müssen dann eine Ausschabung vornehmen oder die Geburt künstlich einleiten.
Doch welche Ursachen liegen solchen Fehlgeburten zugrunde?
Ursachen - Wodurch kann eine Fehlgeburt ausgelöst werden?
Der frühe Abort kann unter Umständen unbemerkt bleiben, die Regelblutung setzt dann später ein und ist eventuell stärker. Meist wäre der Embryo hier nicht lebensfähig gewesen. Ein Fehler in der Erbanlage kann dafür sorgen, dass ein Embryo sich erst normal entwickelt und dann abstirbt.
Erkrankungen und anatomische Beeinträchtigungen, die zu einer Fehlgeburt führen können
Bestimmte Erkrankungen der werdenden Mutter können die Ursache für eine Fehlgeburt sein.
Fehlgeburt aufgrund von Infektionen und Diabetes
Wenn sie zum Beispiel an Diabetes (Blutzuckerkrankheit) leidet oder eine Infektionskrankheit durchmacht. Bei Infektionen kommt am häufigsten die aufsteigende vaginale Infektion vor, oder aber auch Harnwegsinfektionen.
Fehlgeburt aufgrund von Myomen, Missbildungen und Verwachsungen
Auch anatomische Beeinträchtigungen der Mutter können für eine Fehlgeburt sorgen, wie zum Beispiel Myome die sich in der Gebärmutter befinden. Oder Missbildungen und Verwachsungen, also Auffälligkeiten der Gebärmutter.
Fehlgeburt aufgrund von hormonellen Stöungen und Stoffwechselerkrankungen
Hormonelle Ursachen können eine Rolle spielen und auch Stoffwechselerkrankungen wirken sich negativ aus. Bei Frauen mit Rhesusfaktor negativ können Antikörper gebildet werden, die sich gegen den Embryo richten.
Fehlgeburt aufgrund von psychosozialen Ursachen und Blutgerinnungsstörung
Auch psychosoziale Ursachen können eine Fehlgeburt auslösen, Sorgen, Kummer und Stress spielen hier eine entscheidende Rolle. Eher selten gibt es Störungen der Blutgerinnung.
Fehlgeburt aufgrund von vorzeitigen Wehen und Blasensprung
Bei Spätaborten können auch vorzeitige Wehen oder ein Blasensprung für eine Fehlgeburt verantwortlich sein.
Außerdem gibt es viele Risikofaktoren, die bekannt dafür sind, dass sie eine Fehlgeburt auslösen können.
Fehlgeburt: Risikofaktoren der Mutter
Alter der Mutter
Mit zunehmendem Alter der Frau erhöht sich die Gefahr eine Fehlgeburt zu erleiden. Gab es schon Fehlgeburten in der Vorgeschichte, so steigt damit das Risiko einer erneuten Fehlgeburt.
Anzahl der bisherigen Schwangerschaften
Auch vorangegangene Schwangerschaften spielen eine Rolle, so gibt es Statistiken, die besagen, dass nach 2-3 Schwangerschaften das Risiko für eine Fehlgeburt erhöht ist.
Falsche Lebensführung: Gibt es Lebensmittel, die eine Fehlgeburt begünstigen können?
Eine korrekte Lebensführung hilft bei der Vermeidung von Fehlgeburten. So erhöhen Alkoholkonsum, Rauchen, Drogenkonsum und Koffeingenuss die Rate für eine Fehlgeburt.
Nikotin
Rauchen verursacht eine Mangelversorgung des Kindes, deshalb sollte in der Schwangerschaft unbedingt auf das Rauchen verzichtet werden.
Alkohol, Drogen und Koffein
Auch Alkohol und Drogenkonsum haben eine fruchtschädigende Wirkung, deshalb ist in der Schwangerschaft eine gesunde und vernünftige Lebensweise wichtig, um eine Fehlgeburt zu verhindern. Auch Koffeingenuss wirkt sich ungünstig aus.
Lebensmittel, auf die man als Schwangere verzichten sollte
Zu den Lebensmitteln, auf die man während der Schwangerschaft lieber verzichten sollte, zählen beispielsweise
- rohes Fleisch und roher Fisch
- Innereien
- Produkte aus Rohmilch
- geräucherte Produkte
- bestimmte Gewürze
- Salmiak/Lakritze
- Papaya
Schläge, Strahlung und Medikamente
Auch ein Schlag in den Bauch kann eine Fehlgeburt auslösen. Röntgenstrahlung, Medikamenten und unterschiedlichen Umweltgiften, schreibt man eine abortive Wirkung zu.
Pflanzen und ätherische Öle
Es gibt sogar Heilpflanzen und ätherische Öle, die eine abortive Wirkung haben.
Eine Studie deutet an, dass der häufige Verzehr von Transfetten zu Fehlgeburten führen kann...
Häufiger Verzehr von Transfetten kann zu Fehlgeburten führen
Transfette sind künstlich gehärtete Fette und werden häufig in Fertiggerichten und bei der Zubereitung von Fast Food verwendet. Obwohl sie, chemisch betrachtet, den gesättigten Fettsäuren gleich sind, haben sie doch einen deutlich schlechteren Einfluss auf unsere Gesundheit.
Negative Auswirkungen auf Mutter und Kind
Mediziner konnten zweifelsfrei nachweisen, dass Transfette zu Arterienverstopfungen und Herzbeschwerden führt. Die Beweise waren so erdrückend, dass sich die Stadt New York gezwungen sah, die Verwendung von Transfetten in Restaurants und Schnellimbissen zu verbieten.
Dr. Charles J. Glueck vom "Jüdischen Krankenhaus und Cholesterin-Zentrum" in Cincinnat, Ohio, konnte nun vor kurzem auch nachweisen, dass Transfette bereits für das ungeborene Leben gefährlich sind. Seine Untersuchungen haben gezeigt, dass Frauen, die vergleichsweise viel Transfette konsumieren, mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einen fötalen Abgang erleben könnten.
Frühere Studien haben ebenfalls gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen einer hohen Transfettzufuhr und Insulinresistenz gibt. Die Insulinresistenz führt wiederum zu einem vermehrten Aufkommen von plasminogenen Hemmstoffen, was ebenfalls Fehlgeburten begünstigen kann.
Studie zum Zusammenhang von Transfetten und Fehlgeburten
Um die potentiellen Zusammenhänge von Transfetten und Fehlgeburten besser verstehen zu können, untersuchten Dr. Glueck und seine Mitarbeiter den Transfettkonsum von Frauen, die von ihrer Kindheit bis zum Erwachsenenalter an einer Studie für kardiovaskuläre Risikofaktoren beteiligt waren.
Das Wissenschaftlerteam konzentrierte sich dabei auf 104 Frauen, die mindesten einmal schwanger waren. Von all diesen Frauen hatten 57 Prozent noch nie eine Fehlgeburt, 24 Prozent berichteten von einer Fehlgeburt und die übrigen Probandinnen hatten zwei oder mehr fötale Abgänge.
Studienergebnisse
Nachdem sie die Frauen alle hinsichtlich ihres durchschnittlichen Transfettkonsums kategorisiert hatten, wurde deutlich, dass die Fehlgeburtenrate bei den Frauen mit einer gemäßigten Zufuhr von Transfetten bei 30 Prozent lag. Bei Frauen, die vergleichsweise viele Transfette aßen, lag die Fehlgeburtenrate bei 52 Prozent.
Je mehr Kalorien aus Transfetten stammten, um so größer wurde die Fehlgeburtenwahrscheinlichkeit. Dieser Zusammenhang ist unabhängig von der Körpermasse, Insulin, Glukoselevel und anderen möglichen Faktoren, die zu einem fötalen Abgang führen können.
Empfehlung im Umgang mit Transfetten
Auf welchen biochemischen und physiologischen Prozessen dieser Zusammenhang basiert, muss durch weitere Untersuchungen herausgefunden werden. Dr. Glueck und seine Kollegen sprechen sich für die Empfehlung aus, Transfette so weit es geht aus der Ernährung zu verbannen, und so das Riskio einer Fehlgeburt zu verringern.
Aktuelle Ernährungsrichtlinien geben an, dass Transfette nicht mehr als ein Prozent der gesamten Kalorienaufnahme ausmachen sollten.
Risikofaktoren des Vaters
Beim Vater spielen negative Verändeurngen der Spermien eine Rolle. Solche defekten Spermien können das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen.
Handelt es sich um eine wiederholte Fehlgeburt, kann ein Spermiogramm eventuell Aufschluss liefern. Studien zufolge kommt es im Laufe des Alters eines Mannes vermehrt zu veränderten Spermien.
Risikofaktoren des Fetus
In den meisten Fällen sind die Gründe für Fehlgeburten in genetischen Veränderungen beim Fetus zu suchen. Sobald es zu Abweichungen in der Form oder der Anzahl der Chromosomen kommt, sind Fehlanlagen beim Embryo die Folge.
Warum kommt es zu wiederholten Fehlgeburten?
Bei etwa einem bis drei Prozent aller Paare, die sich in einem reproduktionsfähigen Alter befinden, kommt es zu wiederholten Fehlgeburten. Oftmals bleibt eine Fehlgeburt im frühen Stadium unentdeckt und wird mit einer Periodenblutung verwechselt - es handelt sich bei diesen Zahlen also lediglich um eine Schätzung.
Die Wiederholungsgefahr einer Fehlgeburt ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Vor allem das Alter der Frau sowie die Anzahl der vorherigen Fehlgeburten scheint eine Rolle zu spielen, wie die folgende Tabelle zeigt:
Anzahl Fehlgeburten | 25 – 29 Jahre | 30 – 34 Jahre | 35 – 39 Jahre | 40 – 44 Jahre |
---|---|---|---|---|
1 Fehlgeburt | ~ 15% | ~ 16 – 18% | ~ 21 – 23% | ~ 40 % |
2 Fehlgeburten | ~ 22 – 24% | ~ 23 – 26% | ~ 25 – 30% | ~ 40 – 44% |
3 oder mehr Fehlgeburten | ~ 40 – 42% | ~ 38 – 40% | ~ 40 – 45% | ~ 60 – 65% |
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