Allgemeines über Hackfleisch - Zusammensetzung, Gesundheitswert und Verwendungsmöglichkeiten
Unter Hackfleisch versteht man grob entsehntes und fein gehacktes Muskelfleisch. Man stellt es mithilfe eines Fleischwolfs her.
Bei Hackfleisch, das man auch als Gehacktes, Hackepeter, Hack oder Schabefleisch bezeichnet, handelt es sich um grob entsehntes und fein gehacktes Muskelfleisch. Als einzige Beigabe darf es höchstens ein Prozent Salz enthalten. Hergestellt wird es in der Regel mit einem Fleischwolf.
Vor- und Nachteile
Hackfleisch hat den Vorteil, dass es deutlich schneller gart, da bei seiner Herstellung die Muskelfasern zerkleinert werden. Darüber hinaus lässt es sich auch roh verzehren. Ein Nachteil ist allerdings, dass das Hackfleisch sehr schnell verdirbt, was an der vergrößerten Oberfläche und den zum Teil zerstörten Zellmembranen liegt.
Aus diesem Grund gelten in Deutschland strenge Vorschriften zur Herstellung und zum Verkauf von Hackfleisch. Zur Erhöhung der Haltbarkeit des Fleisches versucht man bei der industriellen Herstellung, Milchsäurebakterien zuzusetzen.
In den USA fügt man dem Hackfleisch auch Ammoniak bei, um dadurch schädliche Bakterien abzutöten. Die Wirksamkeit dieses Verfahrens ist allerdings umstritten.
Zusammensetzung
Hackfleisch kann aus verschiedenen Fleischsorten wie
- Schweinefleisch
- Rindfleisch
- Kalbfleisch
- Wildfleisch
- Lammfleisch
- Hammelfleisch und
- Geflügel
hergestellt werden. Zu den beliebtesten Hackfleisch-Arten zählen
- Rinderhack, das aus grob entsehntem Rindfleisch besteht und höchstens 20 Prozent Fett enthält,
- Schweinehack oder Schweinemett, das sich aus zerkleinertem, grob entfettetem Schweinefleisch zusammensetzt und einen Fettgehalt von maximal 35 Prozent hat,
- Gemischtes Hackfleisch, das man auch Hackfleisch halb und halb nennt und das zur Hälfte aus Rinderhack und Schweinehack besteht sowie
- Schabefleisch, das man auch als Beefsteakhack bezeichnet und das aus fettgewebs- und sehnenarmen Rindermuskelfleisch hergestellt wird und lediglich einen Fettgehalt von 6 Prozent hat.
Hackfleisch, das bereits vom Metzger gewürzt und mit Zwiebeln abgeschmeckt wurde, bezeichnet man als Mett.
Inhaltsstoffe und Gesundheitswert
Neben
- Eiweiß
- Fett und
- Kohlenhydraten
gehören auch Vitamine und Mineralstoffe zu den Inhaltsstoffen des Hackfleischs. So findet man in gemischtem und gegartem Hackfleisch aus Schwein und Rind
sowie Mineralstoffe wie
Gesundheitliche Risiken
Durch die Zerkleinerung des Hackfleischs ist dieses nur sehr begrenzt haltbar. Deshalb besteht die Gefahr, dass es zur Bildung von gesundheitsschädlichen Bakterien wie Salmonellen, Listerien und Escherichia coli kommt. Diese können verschiedene Magen- und Darmerkrankungen verursachen. Aus diesem Grund sollte man Hackfleisch immer nur frisch und gut durchgegart verzehren.
Verwendung von Hackfleisch in der Küche
Aus Hackfleisch lassen sich zahlreiche beliebte Gerichte kreieren. Zu den typischen Hackfleischgerichten gehören
- Bouletten oder Frikadellen
- Hackbraten
- Hamburger
- Hacksteak
- Hackfleischbällchen oder
- Königsberger Klopse.
Zudem verwendet man Hackfleisch häufig als Füllung für Paprikaschoten oder Kohlrouladen. Auch diverse Wurstsorten, wie die Thüringer Rostbratwurst, werden aus Hackfleisch hergestellt. Zudem kann man es auch roh verzehren, was man als Tatar bezeichnet.
Lasagne, Frikadelle & Co. - Die beliebtesten Hackfleischgerichte auf einen Blick
Viele Hackfleischgerichte sind besonders bei Kindern beliebt.
Lasagne
Zu den beliebtesten Hackfleischgerichten gehört bestimmt die italienische Lasagne. Abwechselnd schichtet man hier Hackfleisch- und Béchamelsauce sowie Lasagneplatten in eine Auflaufform und bestreut die Oberfläche mit geraspeltem Käse.
Sauce Bolognese
In einer der beliebtesten Nudelsaucen, der Sauce Bolognese, ist ebenfalls Hackfleisch enthalten. Neben Hackfleisch werden Zutaten wie zum Beispiel Tomaten und Gewürze benötigt.
Die originale Sauce Bolognese ist aufgrund der langen Kochzeit recht aufwändig. Weniger zeitraubend ist die Fleischsauce, wenn man fertige Tomatensauce aus dem Glas verwendet.
Frikadellen oder Hackfleischbällchen
Ein einfaches Gericht sind Frikadellen oder Hackfleischbällchen. Die Zubereitung ist ähnlich, der Geschmack ebenfalls. Der Unterschied zwischen beiden Gerichten ist, dass man für die Frikadellen ein altes trockenes Brötchen benötigt. Die Hackfleischmasse wird jeweils zu Frikadellen bzw. kleinen Bällchen geformt und in einer Pfanne angebraten.
Gefüllte Paprika
Gefüllte Paprika gehören ebenfalls zu den beliebtesten Hackfleischgerichten. Paprika werden dazu innen ausgehöhlt und mit einer Masse aus Hackfleisch, Reis, Fetakäse, Gewürze und anderen Zutaten gefüllt. Nicht nur Paprika kann man mit Hackfleisch füllen, sondern auch andere Gemüsesorten wie zum Beispiel Zucchini oder Auberginen.
Zum Füllen von Auberginen eignet sich eine Mischung aus
- Hackfleisch
- Tomatenmark
- Zwiebeln
- Eiern
- Käse und
- Gewürzen.
Mit dieser Mischung gefüllt werden die Auberginen dann im Ofen überbacken.
Indische Reispfanne
Wer gerne indisch kocht, hat sicher schon einmal eine indische Reispfanne ausprobiert. Auch dazu benötigt man Hackfleisch sowie
Diese Zutaten werden in der Pfanne gebraten und gewürzt. Der Reis wird separat gekocht und zur Hackfleischmischung gegeben, wenn er weich ist. Bevor man die Reispfanne serviert, kann man noch einen Löffel Joghurt dazugeben.
Hackfleisch-Gemüse-Pfanne oder Hackfleischröllchen mit Frischkäse
Auch eine Hackfleisch-Gemüse-Pfanne oder Hackfleischröllchen mit Frischkäse sind beliebte Gerichte. Im Zusammenhang mit den beliebtesten Hackfleischgerichten muss man natürlich auch erwähnen, dass man zu vielen "Tütengerichten" der bekannten Hersteller Hackfleisch hinzufügen muss.
Tatar
Tatar ist ein Gericht aus rohem Hackfleisch. Wer kein Fleisch mag, kann Tatar aber auch aus Fisch oder Gemüse zubereiten.
Typischerweise besteht ein Tatar aus rohem Rinderhackfleisch. Dieses Rinderhackfleisch ist jedoch sehr fein zerkleinert und besteht aus hochwertigem Muskelfleisch. Der Name "Tatar" stammt wohl von Urvölkern, den Tataren, die Hackfleisch unter ihren Sattel legten und losritten. Das Hackfleisch erhielt eine runde gepresste Form, so wie auch heute noch das Tatar aussieht.
Zubereitung
Bei der Zubereitung wird das Hackfleisch zuerst mit Salz und Pfeffer gewürzt und dann zu runden Scheiben geformt. Für ein "Beefsteak tatar" drückt man in die Mitte eine Mulde und gibt hier
hinein. Bekommt man dieses Gericht serviert, so vermischt man vor dem Essen alle Zutaten miteinander.
Kalbfleischvariante
Auch wenn Tatar klassischerweise aus Rinderfleisch besteht, so kann man es auch aus Kalbfleisch zubereiten. Dazu schneidet man dieses in kleine Stücke und richtet es auf einem Teller an. Darauf kommt beispielsweise eine Schicht aus
- Auberginen
- Schalotten sowie
- vielen Kräutern und Gewürzen.
Fleischloses Tatar
Gerade weil Tatar aus rohem Fleisch und Ei besteht, ist die Salmonellengefahr hoch, wenn es sich nicht um richtig frische Produkte handelt. Dies ist der Grund, weshalb auch viele Fleischliebhaber gerne zum fleischlosen Tatar greifen. Dieses kann mit Fisch oder Gemüse zubereitet werden.
Eine Fischsorte, die sich gut für die Zubereitung eignet, ist beispielsweise der Matjes. Dazu würfelt man Matjesfilet ganz fein und gibt diesen in eine große Schüssel. Weitere Zutaten wie Melone und Frühlingszwiebeln werden ebenfalls klein geschnitten und in die Schüssel gegeben.
Gewürzt werden die Zutaten anschließend mit Salz, Pfeffer, Basilikum und Traubenkernöl. Nun wird das Matjes-Tatar entweder frei Hand oder mithilfe eines Metallringes auf den Tellern angerichtet.
Besonders beliebt ist aber auch das Lachstatar, das aus rohem Lachs zubereitet wird.
Ein Gemüsetatar kann man aus
herstellen und mit Kräutern, Gewürzen, Ricotta und Pinienkernen vermischen. Das Gemüse-Tatar eignet sich auch zum Anrichten im Blätterteig. Anschließend kann es dann im Ofen überbacken werden, so wird das Gemüse schön weich.
Aufbewahrungs- und Verzehrtipps
Das Hackfleisch muss im Kühlschrank bei einer Temperatur von weniger als 4 Grad Celsius aufbewahrt werden. Es wird empfohlen, das Fleisch noch am Einkaufstag zu verzehren. Wird es gut durchgebraten, lässt es sich noch für ein bis zwei Tage im Kühlschrank aufbewahren.
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