Kurkuma (Gelbwurz)

Kurkuma ist bekannt durch ihre Geschmacksintensität und Färbekraft. In der traditionellen indischen Medizin dem Ayurveda ist Kurkuma eine geschätzte Arzneipflanze. In den Veden wird sie als heilige Pflanze geehrt. Sie ist aber auch eine vielseitige Gewürz- und Färbepflanze. Informieren Sie sich über die Wirkung sowie die Verwendungsmöglichkeiten von Kurkuma.

Von Claudia Rappold

Kurkuma - Wirkung und Inhaltsstoffe

Kurkuma heißt mit botanischem Namen Curcuma longa und gehört zu der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae). Man kennt sie auch unter dem Namen

  • Gelber Ingwer
  • Safran-
  • Gelb-, oder
  • Gilbwurz(el).

Die ausdauernde krautige Pflanze kann eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter erreichen. Die stark verzweigte und aromatische Wurzel ist gelb- bis orangefleischig, hat eine zylindrische Form und bildet an den Enden Knollen aus.

Die schilfartigen Laubblätter sind spiralförmig angeordnet und haben eine hellgrüne Farbe. Sie sind an der Basis verschmälert, die Spitze ist lang zugespitzt. Die Wurzel ähnelt der des Ingwers, ist aber wesentlich gelber. Sie ist knollig und fingerartig verzweigt.

In Bodennähe bildet sich ein so genannter Scheinstamm, aus ihm wächst der circa zwanzig Zentimeter hohe Blütenstand, dieser hat weiße, cremefarbene, gelbe oder rosafarbene Blüten die zapfenartig angeordnet sind. Kurkuma wird vorwiegend in Indien und im tropischen Südostasien angebaut und stellt hohe Ansprüche sowohl an die Bodenbeschaffenheit als auch an die Umweltbedingungen.

Zu ihren Hauptbestandteilen gehören unter anderem

  • fünf Prozent ätherische Öle
  • Sesquiterpene, hauptsächlich Turmeron und Zingibere
  • Kampfer
  • Salicylate

sowie der intensive Farbstoff Curcumin. Die Wurzel enthält zusätzlich sehr viel Stärke.

Wo kann man Kurkuma kaufen?

Kurkuma als Pulver sollte im Gewürzregal in jedem Supermarkt zu finden sein. Möchte man eine frische Wurzel kaufen, kann man sich einmal auf dem Wochenmarkt oder beim Gemüsehändler umsehen. Manchmal wird man auch in Reformhäusern oder Bioläden fündig.

Als Pulver oder Kapseln: Gesundheitliche Vorzüge von Kurkuma, z.B. bei Arthrose und Rheuma

Kurkuma-Wurzeln
Die Kurkuma-Wurzel hat eine kräftigende und reinigende Wirkung

Zur medizinischen Verwendung kommt in der Regel der Wurzelstock. Man kann Kurkuma als Pulver oder auch in Form von Kapseln einnehmen. Die Kapseln helfen beispielsweise bei Arthrose oder Rheuma.

Kurkuma in der ayurvedischen und indonesischen Medizin

In der ayurvedischen Medizin zählt Kurkuma zu den so genannten "heißen" Gewürzen, hier spricht man ihr eine

  • kräftigende
  • energiespendende und
  • reinigende

Wirkung zu. Kurkuma ist Bestandteil einer traditionellen indonesischen Medizin, da soll sie das Immunsystem stärken und wird bei Infektionen im Hals-Nasen-Ohrenbereich eingesetzt.

Kurkuma in der westlichen Pflanzenheilkunde

In der westlichen Pflanzenheilkunde geht man davon aus, dass sie

  • die Magen- und Gallensaftsektretion anregt
  • Magen-Darmbeschwerden lindert und
  • krampflösend und beruhigend wirkt.

Nach fettreichen und schweren Speisen hilft Kurkuma gegen einen Blähbauch und Völlegefühl. Sie hilft auch bei saurem Aufstoßen und Sodbrennen.

Kurkuma soll die Blutfettwerte normalisieren und eine starke antioxidative Wirkung besitzen, womit sie vor degenerativen Erkrankungen und chronischen Entzündungen schützen kann. Sie soll die Leberzellen zu einer vermehrten Bildung von Gallensäure anregen und dadurch eine bessere Entleerung der Gallenblase bewirken. Kurkuma sol die Leber schützen, hemmend auf das Wachstum von Bakterien wirken und man vermutet sogar eine Wirkung gegen Krebs.

Kurkuma in der traditionellen chinesischen Medizin

In der traditionellen chinesischen Medizin ist Kurkuma ebenfalls ein fester Bestandteil und wird für eine Vielzahl von Leiden eingesetzt. Ein regelmäßiger Verzehr soll den so genannten Zivilisationskrankheiten vorbeugen.

Kurkuma wird als Nährungsergänzung auch in Kapselform angeboten. Die Kurkumawurzel ist auch Bestandteil von einigen Fertigarzneien aus der Gruppe der Galle- und Lebermittel.

Schwangerschaft und Co. - Nebenwirkungen von Kurkuma

In der Schwangerschaft und Stillzeit soll Kurkuma nur in den Mengen eingenommen werden, die zum Würzen üblich sind. Bei Gallenwegeverschluss darf Kurkuma nicht angewendet werden und bei Gallensteinleiden nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder Heilpraktiker. Kurkuma in hoher Dosierung kann bei einer Anwendung über einen längeren Zeitraum zu Magenbeschwerden führen.

Verwendung von Kurkuma in der Küche

Kurkuma-Pulver
Wird oft in Soßen und Dressings verwendet

In der asiatischen Küche ist Kurkuma ein wichtiges Würzmittel und nicht wegzudenken. Der charakteristische bitterscharfe Geschmack verleiht den Speisen die typische Note.

In der Küche verleiht Kurkuma

eine schöne Farbe. Kurkuma passt zu

Die frische Wurzel wird auch für einige exotische Gerichte verwendet, ansonsten wird die getrocknete Wurzel pulverisiert. Dieses muss dunkel und trocken gelagert werden und auch nicht zu lange, da es ansonsten an Aroma und Farbintensität verliert.

Herstellung des Kurkuma-Getränks "Goldene Milch"

Kurkuma stellt auch den Bestandteil der so genannten "Goldenen Milch" dar. Diese besteht zudem aus Pflanzenmlich, Ingwer und weiteren Zutaten. Man schreibt dieser Milch eine reinigende und anregende Wirkung zu; so soll sie

  • entzündungshemmend wirken
  • das Immunsystem stärken
  • eine frühzeitige Hautalterung vermeiden
  • vor Alzheimer schützen
  • die Verdauung anregen

Für ein Glas dieser Milch benötigt man:

  • 300 ml Pflanzenmilch (z.B. Mandelmilch)
  • einen EL Kurkuma oder ein zwei bis drei Zentimeter großes Stück der Wurzel
  • ein zwei Zentimeter großes Stück Ingwer
  • 1/4 TL Zimt
  • 1/4 TL frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer
  • 1/2 TL Kokosöl
  • eine Prise frisch gemahlene Muskantnuss
  • 1 TL Agavendicksaft

Man mixt alle Zutaten in einem Mixer. Für eine feinere Konsistenz kann man die Milch anschließend noch durch ein Sieb gießen.

Ebenso beliebt ist es, die "Goldene Milch" warm zu genießen. Zu diesem Zweck gibt man sie in einen Topf und lässt sie kurz aufkochen. Anschließend auf kleiner Stufe für zwei Minuten köcheln lassen.

Verwendung von Kurkuma als Färbemittel

Kurkuma ist Bestandteil des Currypulvers und gibt ihm seine schöne Farbe. In der Lebensmittelindustrie wird Kurkuma als Lebensmittelfarbstoff verwendet, auch weil es wesentlich preisgünstiger ist als der ebenfalls farbintensive Safran. Man benutzt Kurkuma zum Färben von

Verwendung von Kurkuma in der Kosmetik für eine schöne Haut

Kurkuma wird auch im kosmetischen Bereich eingesetzt. Dabei kann man sie als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen oder äußerlich anwenden.

So hilft sie etwa als Maske bei unreiner Haut: man trägt sie einmal wöchentlich auf und fördert den Heilungsprozess der Haut. Des Weiteren kann man sich die Anti-Aging-Wirkung zunutze machen. Einer Faltenbildung kann entgegengewirkt werden.

Des Weiteren kann man durch die Einnahme für ein straffes Bindegewebe sorgen und die Fettverbrennung ankurbeln. Für einen strahlenden Teint nutzt man die Wurzel ebenfalls.

Industrielle Nutzung von Kurkuma

Von der Industrie wird Kurkuma zum Färben von

  • Salben
  • Papier
  • Textilien
  • Leder und
  • Holz

benutzt. Die Kutten von buddhistischen Mönchen werden bis heute mit Kurkuma gefärbt. Hauptproduzent von Kurkuma ist Indien und deckt damit den Löwenanteil des Weltbedarfes.

  • Ingrid Schönfelder, Peter Schönfelder Das neue Handbuch der Heilpflanzen: Botanik, Drogen, Wirkstoffe, Anwendungen, Kosmos, 2004, ISBN 3440093875
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  • Health Friends Kurkuma: Das Kompaktwissen zum richtig anwenden für Anfänger, 2019, ISBN 1706469853
  • Anne-Kathrin Reismer Die Wahrheit über Kurkuma: Das natürliche Heilmittel Kurkuma richtig anwenden und verstehen. Wie Sie Kurkuma bei Entzündungen, Arthrose, Demenz &Verdauungsproblemen anwenden inkl. Rezepte für Kosmetik, 2019, ISBN 1091289077
  • Sabine Ritter Kurkuma - ein Alleskönner bei chronischen Entzündungen?, Naturheilpraxis, 2019, Band 72, Nr. 6

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