Brustkrebs - Ursachen, Symptome und Behandlung

Bei Brustkrebs handelt es sich um eine der häufigsten Krebserkrankungen der Frauen. Welche Ursachen zu Brustkrebs führen, sind noch nicht genau bekannt. Wie die Brustkrebserkrankung verläuft, hängt davon ab, wann sie erkannt wird und wie aggressiv der Tumor ist. Es zeigen sich typische Symptome, darunter Veränderungen der Brust, etwa in Form oder Größe sowie auch Brustwarzenveränderungen. Eine schnelle Diagnostik ist hier lebenswichtig. Lesen Sie alles Wissenswerte rund um den Brustkrebs.

Von Claudia Haut

Krankheitsbild und Verbreitung

Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 49.000 Frauen an Brustkrebs, ganze 19.000 davon sterben daran. Dank verbesserter Therapie und Selbstkontrolle geht die Sterblichkeit zwar zurück, die Häufigkeit der Erkrankung nimmt jedoch enorm zu. Etwa jede achte Frau in Deutschland erkrankt an Brustkrebs, womit Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung der Frau ist.

Formen

Brustkrebs kann man in unterschiedliche Typen unterteilen. Das so genannte "duktale Karzinom" geht von den Milchgängen aus und macht über drei Viertel aller Brustkrebse aus.

In den meisten Fällen bilden sich bösartige Tumore in den Epithelien, die man auch Oberflächenzellen nennt. Verbleibt der Tumor im Inneren des Milchganges, wird dies in der Medizin als duktales Carcinoma in situ (DCIS) bezeichnet. Das duktale Karzinom geht oftmals aus einem duktalen Carcinoma in situ hervor.

Bei DCIS handelt es sich jedoch noch nicht um ein richtiges Karzinom, sondern um eine Vorstufe zum Brustkrebs. Da das DCIS nicht die Trennungsschicht zum Gewebe (Basalmembran) durchbricht und auch nicht in die Umgebung einwächst, kommt es nicht zur Bildung von Metastasen.

Das "lobuläre Karzinom" beginnt in den Milchproduzierenden Drüsen der Brust und ist in seiner Natur dem duktalen Karzinom sehr ähnlich. Mit einem Anteil von 5-15 Prozent ist das lobuläre Karzinom jedoch deutlich weniger verbreitet. Andere Typen von Brustkrebs können sich aus der Haut, dem Fettgewebe, dem Bindegewebe und anderen Zelltypen entwickeln.

Folgen

Bis sich wirklich Brustkrebs entwickelt, können Jahre vergehen. Gelingt es dem Tumor jedoch, die Basalmembran zu durchbrechen, kann er ins benachbarte Gewebe vordringen. Weiterhin besteht die Gefahr, dass sich die Tumorzellen bis zu den Blut- und Lymphgefäßen ausbreiten. Das wiederum hat die Entstehung von Metastasen in den Lymphknoten oder anderen Organen zur Folge.

Bei manchen Patientinnen können die Tumore auch multizentrisch wachsen. In diesem Fall entsteht in einem anderen Abschnitt der betroffenen Brust ein weiteres Karzinom. Zu Brustkrebs an beiden Brüsten kommt es jedoch nur selten.

Trotz Behandlung kann ein Brustkrebs in andere Teile des Körpers streuen, z.B. in die Lungen, die Leber und die Knochen. Die Rückfallquote beträgt ca. 5% nach einer totalen Mastektomie (Brustentfernung) mit axillärer Ausräumung von nicht betroffenen Lymphknoten und ca. 25%, wenn die entfernten Lymphknoten von Tumorzellen betroffen sind.

Ursachen

Genaue Ursachen für die Entstehung von Brustkrebs sind noch nicht bekannt. Jedoch sind sich Wissenschaftler einig, dass Brustkrebs mit hoher Sicherheit vererbt werden kann. Meist tritt Brustkrebs in einigen Familien gehäuft auf.

Mögliche Ursache für die Entstehung von Brustkrebs ist zum Beispiel die Mastopathie. Die Mastopathie ist eine gutartige Gewebeveränderung in der Brust. Mädchen, die in sehr jungen Jahren (jünger als 11 Jahre) ihre erste Regelblutung bekommen, sind möglicherweise gefährdet, später an Brustkrebs zu erkranken. Auch Frauen, die spät (ab einem Alter von 55 Jahren) in die Wechseljahre kommen, haben ein erhöhtes Risiko.

Des Weiteren hat die Ernährung möglicherweise Einfluss auf die Entstehung von Brustkrebs. Dauerhaftes fettiges Essen fördert Entstehung der Erkrankung. Und auch Frauen, die keine Kinder bekommen oder erst ab einem Alter von 30 Jahren das erste Kind bekommen, sind gefährdet, an Brustkrebs zu erkranken.

Ebenso können Nikotin- und Alkoholkonsum sowie eine lange Einnahme von weiblichen Geschlechtshormonen dazu gehören. All diese Faktoren können die Entstehung von Brustkrebs begünstigen, müssen jedoch nicht.

Risikofaktoren

Alter und Geschlecht

Wie bei den meisten anderen Tumoren, ist das Alter ein signifikanter Risikofaktor. Etwa 77% aller Neuerkrankungen und ca. 84% aller erkrankten Frauen sind älter als 50 Jahre. In weniger als 1% der Fälle erkranken Männer an einem Brustkrebs.

Brustkrebs kann auch junge Frauen treffen

Obwohl in den letzten Jahren zunehmend Brustkrebsfälle von prominenten jüngeren Frauen bekannt wurden, ist die Krankheitswahrscheinlichkeit bei Frauen dieser Altersgruppe nach wie vor eher gering. Durch die höhere Aufmerksamkeit der Medien wurde zwar ein gegenteiliger Eindruck vermittelt, Fakt ist jedoch, dass die Zahlen seit Jahren weitgehend konstant sind.

So beträgt die statistische Wahrscheinlichkeit, dass es zwischen 15 und 34 Jahren zu Brustkrebs kommt, lediglich 0,01 Prozent. Ursache für eine frühzeitige Brustkrebserkrankung ist oftmals familiäre Vererbung.

Für die betroffenen Frauen sind diese Statistiken jedoch kein Trost. So ist die Diagnose Brustkrebs ein schwerer Schock für sie, der einen gravierenden Einschnitt in ihr Leben bedeutet. Bei den meisten Frauen stehen Beruf, Ausbildung oder Kinder und Familie im Vordergrund. Durch die überraschende Krebserkrankung sehen sie sich mit zahllosen Ängsten und Fragen konfrontiert.

So grübeln sie

  • über die Ursachen
  • ob die Krankheit heilbar ist oder
  • was aus dem Beruf und der Familie wird.

Hinzu kommt noch die erschreckende Aussicht einer Brustamputation, die schwere Auswirkungen auf die weibliche Psyche und zuletzt auch auf die Attraktivität hat. Auch die Angst vor der Chemotherapie und dem damit verbundenen Verlust der Haare ist groß.

Genetische Faktoren und Familienvorgeschichte

Einige Familien scheinen eine genetische Tendenz für die Entwicklung von Brustkrebs zu besitzen. Bislang sind zwei Gene bekannt, die für die Entstehung von Brustkrebs verantwortlich gemacht werden.

Hormonelle Einflüsse sind wichtig, da sie das Zellwachstum regulieren. Ein spezieller Hormonstatus scheint die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, an einem Brustkrebs zu erkranken.

Frühe Menstruation und späte Menopause

Frauen mit einem frühen Beginn der Menstruation (vor dem 12. Lebensjahr) oder mit einer späten Menopause (nach dem 55. Lebensjahr) haben ein höheres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Kinderlose Frauen oder Frauen, die ihre Kinder nach dem 30. Lebensjahr bekommen, haben ein ebenfalls erhöhtes Risiko für die Entstehung von Brustkrebs.

Orale Kontrazeptiva ("Antibaby-Pille")

Orale Kontrazeptiva erhöhen in Abhängigkeit von Alter, Dauer der Einnahme und anderen Faktoren das Risiko für einen Brustkrebs.

Man sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen, wenn man weiblich, älter als 40 Jahre ist und bei einem in den vergangenen Jahren keine Mammographie durchgeführt wurde. Auch wenn man erblich vorbelastet ist, d.h. wenn bei Mutter oder Schwester eine Tumorerkrankung der Brust, der Gebärmutter, der Eierstöcke oder des Darmes vorliegt oder vorgelegen hat, sollte man einen Arzt konsultieren.

Verlauf

Ist die Diagnostik abgeschlossen und hat sich der Verdacht auf einen bösartigen Tumor in der Brust erhärtet, muss dieser entfernt werden. In einigen Fällen erfolgt vor der Operation eine Chemotherapie, um den Knoten in der Brust schrumpfen zu lassen.

Erst nach Abschluss der Chemotherapie wird dann operiert. Im Anschluss an die Operation oder auch einige Monate später kann ein Wiederaufbau der Brust erfolgen. Dazu kann körpereigenes Gewebe oder auch eine Prothese verwendet werden.

Sehr wichtig für das Überleben der Patientin ist auch eine konsequente ärztliche Nachsorge. Ist der Brustkrebs besiegt, findet die Nachsorge anfangs alle drei Monate statt, später zweimal jährlich.

Im Rahmen der Nachsorge wird die operierte Brust mit Ultraschall, Mammografie und gegebenenfalls auch einer Magnetresonanztomografie untersucht, um feststellen zu können, ob sich erneut Knoten gebildet haben.

Ist die akute Behandlung des Brustkrebses abgeschlossen, erfolgt meist eine stationäre Rehabilitationsbehandlung in einer speziellen Fachklinik. Meist wird die Behandlung von den Rentenversicherungsträgern für einen Zeitraum von etwa drei bis vier Wochen erstattet.

In der Reha werden krankengymnastische Übungen für die Schulter und den Arm der operierten Seite erlernt. Ferner lernen die betroffenen Frauen hier auch, ihren "veränderten" Körper wieder zu lieben. Hier erhalten sie auch Informationen zu speziellen Badeanzügen, zu Prothesenhaltern usw. Zusätzlich erhalten die Patientinnen hier auch Kontakte zu Selbsthilfegruppen.

In den Selbsthilfegruppen lernen Betroffene, dass sie nicht alleine sind mit ihren Sorgen, Schmerzen und Problemen. Sie können sich dort mit Gleichgesinnten austauschen.

In vielen Fällen kann Brustkrebs heute dauerhaft bekämpft werden. Es kann jedoch auch sein, dass er nach einigen Jahren erneut an anderer Stelle der Brust auftritt oder bereits gestreut hat und andere Organe befällt. Brustkrebs kann dann tödlich sein.

Symptome

Hauptmerkmal für den Brustkrebs ist der Knoten in der Brust, der meist von der Frau selbst ertastet wird. Auch Verhärtungen können ein Symptom des Mammakarzinoms, wie der Arzt den Brustkrebs nennt, sein.

Des Weiteren sollte die Frau auf folgende Veränderungen oder Symptome achten:

  • Größen und/oder Formveränderungen einer Brust
  • eine unterschiedliche Bewegung der Brüste beim Anheben der Arme
  • eine eingezogene Brustwarze oder Hautstelle
  • Farbveränderungen der Brustwarze und des Warzenvorhofes
  • rote oder schuppige Hautstellen sowie
  • Absonderungen aus der Brustwarze.

Diagnose

Die Diagnostik des Brustkrebses erfolgt beim Gynäkologen. Der Gynäkologe tastet die Brüste der Frau eingehend ab und untersucht die Achselhöhlen auf vergrößerte Lymphknoten. Anschließend wird eine Ultraschalluntersuchung der Brüste vorgenommen.

Letztlich werden die Brüste noch im Rahmen einer Röntgenuntersuchung, der Mammografie, untersucht. In der Mammografie sind sowohl die gutartigen als auch die bösartigen Gewebeveränderungen sichtbar und können voneinander unterschieden werden. Hier kann auch die Größe der Tumore diagnostiziert werden.

Zusätzlich wird meist eine Gewebeprobe aus dem Knoten entnommen und histologisch untersucht, um mit Gewissheit feststellen zu können, ob es sich um einen gut- oder bösartigen Knoten handelt. Die Gewebeprobe wird im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung entnommen.

Neben diesen Untersuchungen wird der Patientin Blut entnommen und einige Krebswerte im Blut untersucht. Sind diese erhöht, deutet auch dies auf eine bösartige Erkrankung hin.

Oft wird abschließend auch eine Magnetresonanztomografie durchgeführt, um mögliche Metastasen in anderen Organen erkennen und so feststellen zu können, ob der Tumor bereits streut.

Regelmäßige Selbstuntersuchungen der Brust schaffen Sicherheit

Keine Frau hat Gewissheit, dass sie von Brustkrebs verschont bleibt. Doch Selbstuntersuchungen gehören zu den besten Früherkennungsmethoden. Wer regelmäßig seine Brust abtastet, erhöht die Chancen deutlich, dass Mammakarzinome rechtzeitig und schonend behandelt werden können.

Der optimale Zeitpunkt

Die Diagnose Brustkrebs trifft die meisten Frauen völlig unvorbereitet, denn die wenigsten setzen sich mit dem Thema intensiv auseinander. Jede achte Frau erkrankt laut Statistik an Brustkrebs. In nahezu 80 Prozent aller Fälle werden Knoten bei Selbstuntersuchungen entdeckt.

Frauen sollten einmal pro Monat einen festen Termin einplanen, um ihre Brüste abzutasten - gleich, in welchem Alter. Der optimale Zeitpunkt ist ein paar Tag nach Einsetzen der Menstruation. Das Drüsengewebe ist dann besonders weich, Knoten lassen sich einfacher ertasten.

Frauen in den Wechseljahren sollten ebenfalls jeden Monat eine Brust-Selbstuntersuchung durchführen. Werden Hormonpräparate eingenommen, eignet sich der Zeitpunkt eine Woche nach Einnahmebeginn besonders gut.

Abtast-Behandlungen im Stehen und Liegen

Bei einer Brust-Selbstuntersuchung ist das Einplanen von genügend Zeit ein wichtiger Punkt. Ein schneller Griff unter der Dusche reicht nicht aus, um auch kleinere Veränderungen wahrzunehmen.

Abtast-Behandlungen können im Stehen und Liegen erfolgen. Bei der Selbstuntersuchung im Stehen heben Frauen einen Arm und ertasten mit den Fingern der anderen Hand das Gewebe. Am besten gelingt die Untersuchung mit Fingerbewegungen wie beim Klavierspielen.

Auf diese Weise werden auch Knoten in tiefen Gewebeschichten erfühlt. Auch die Brustwarzen müssen abgetastet werden, ebenso der Brustmuskel an der Achselhöhle und die Achselhöhle selbst.

Frauen sollten das Prozedere noch einmal im Liegen durchführen, da die Brüste dann flacher sind und sich kleinste Knoten leicht aufspüren lassen. Auch die unteren Brustzonen sind einfacher erreichbar.

Sollten die Lymphknoten vergrößert sein, kann das viele Gründe haben, zum Beispiel durch Infekte. Entdecken Frauen auffällige Knoten, sollten Sie grundsätzlich zur genauen Abklärung einen Termin beim Gynäkologen vereinbaren und Ruhe bewahren. Meistens sind die Veränderungen harmlos.

Kostenlose Tastseminare an Brust-Modellen

Der Aufklärungsbedarf für Brustkrebs ist immer noch sehr groß. Seminare zur Früherkennung unterstützen Frauen beim Erlernen der richtigen Tastmethode. Experten beantworten Fragen, zeigen Risikofaktoren auf und informieren über Möglichkeiten zur Reduzierung der Gefahr.

Kostenlose Tastseminare gibt es inzwischen in jeder größeren Stadt. Frauen und auch Männer lernen an Brustmodellen, wie sich Knoten am schnellsten finden lassen. Die Seminare vermitteln aber nicht nur die nötige Fingerfertigkeit, sondern dienen auch dem Abbau von Ängsten, denn nicht jeder Knoten weist auf Brustkrebs hin.

Gespräche mit qualifizierten Teams helfen, das Brustkrebsrisiko richtig einzuschätzen, beispielsweise bei erblichen Vorbelastungen. Außerdem profitieren alle Teilnehmer von den Erfahrungen anderer.

Helfende Beratung

Hilfreich, um mit den Ängsten und psychischen Problemen fertig zu werden und sich der neuen Lebenssituation zu stellen, kann die Beratung durch einen Arzt oder Psychoonkologen sein. Aber auch der Austausch mit anderen Brustkrebspatientinnen, mit Freunden, Angehörigen oder dem Partner hilft dabei, besser mit der Situation zurechtzukommen.

Darüber hinaus wird empfohlen, nicht passiv zu sein und sich über die gefährliche Krankheit und deren Formen zu informieren. Auf diese Weise wird das Verständnis für die Brustkrebsbehandlung erleichtert. Über die Krankheit gut informiert zu sein, ist auch deshalb sehr wichtig, weil es unterschiedliche Brustkrebsformen, Krankheitsverläufe und Prognosen gibt.

Therapie

Letztlich richtet sich auch die Therapie danach, die von Patientin zu Patientin unterschiedlich sein kann und von Faktoren wie

  • Grading
  • Krankheitsstadium
  • Alter
  • Hormonempfindlichkeit der Krebszellen oder
  • dem Befall der Lymphknoten

abhängig ist. In mehr als der Hälfte der Fälle wird nicht die komplette Brust, sondern nur das vom Krebs befallene Gewebe der Brust entfernt. Dies wird brusterhaltende Operation genannt.

Im Anschluss an die Operation erfolgt eine Chemo- oder Strahlentherapie. Die Chemo- oder Strahlentherapie soll verhindern, dass der Tumor erneut wächst (adjuvante Brustkrebs-Therapie).

Zusätzlich werden auch Lymphknoten entfernt und auf Krebs untersucht. In der Brustkrebstherapie gibt es viele verschiedene Therapiemöglichkeiten, je nach Größe des Tumors, Alter der Patientin usw. Erfolgt die Bestrahlung vor einer Operation, um den Brustkrebs zu verkleinern, ist die Rede von einer neoadjuvanten Therapie.

Auch eine Anti-Hormontherapie kann durchgeführt werden, die jedoch bei Frauen vor den Wechseljahren anders abläuft.

Frauen mit Brustkrebs, die sich fit halten, können laut einer Studie länger leben

Mit der Diagnose Krebs ist im ersten Moment jeder Mensch in jedem Alter überfordert. Trotz der mittlerweile sehr hohen Aufklärung in allen Medien und von Ärzten nachgefragten Krankheitsgeschichten der eigenen Familie und Verwandten, bedeutet die Diagnose Krebs eine sofortige Veränderung des bisherigen Lebens und Alltags.

In einer Studie mit Brustkrebspatientinnen konnte nun festgestellt werden, dass die positive Veränderung des Lebensstils zu einer nachweisbaren hohen Linderung des Krankheitsverlaufes beitragen kann.

Deutliche Verbesserungen der körperlichen Fitness

Frauen, die vor dem Bekanntwerden der Diagnose eine schlechte Fitness aufwiesen und ein ungesundes Ernährungsverhalten verfolgten, begannen sich als Teil der Studie gesünder zu ernähren und einen auf sie zugeschnittenen Trainingsplan zu befolgen.

Die Behandlung von Brustkrebs führt zu einer Schwächung des Lungensystems und der Herzleistung. Die Beeinträchtigung der körperlichen Stärke kann noch Jahre nach dem Ende der Behandlung Nachwirkungen aufzeigen.

Durch das regelmäßige Training konnten die Fitnesswerte trotz der Krebsbehandlung steigen. Ein gesunder Mensch hat vergleichsweise schnellere Erfolge in der Steigerung der Fitnesswerte.

Doch wesentlich ist, dass der an Krebs erkrankte Körper neben der Schwächung eine selbststeuerbare Stärkung erfahren kann. Für die Medizin erwies sich das Ergebnis der Studie als essentiell.

Frauen, die bereits Brustkrebs diagnostiziert bekamen, fingen mit dem Fitnesstraining an, je nachdem, wie es ihre körperliche Verfassung zuließ. Selbst unregelmäßige Trainingseinheiten konnten die Vitalwerte steigern.

Lebenserwartung um bis zu 3 Jahre verlängert

Frauen, denen eine geringe Lebenserwartung prognostiziert wurde, konnten ihr Leben durch das Beginnen mit dem Fitnesstraining um bis zu 3 Jahre verlängern. Frauen, die ebenfalls nur noch eine kurze Lebenszeit in Aussicht gestellt bekamen und keine Fitnessübungen machten, hatten eine Lebenszeit von 1 bis 1,5 Jahren.

Der direkte Zusammenhang zwischen dem Fitnesstraining und der Überlebenssteigerung der an Brustkrebs erkrankten Frauen ist auf Seite der Forscher noch nicht ausgiebig belegt. Ohne Zweifel bringen die Fitnessübungen auch für einen erkrankten Körper gesundheitlich Vorteile mit sich, auch der Körper mal mehr mal weniger geschwächt ist. In jedem Fall aber lösen Fitnessübungen positive Gedanken und Kräfte aus.

So gibt die Ausübung der Fitnessübungen den Frauen die selbstbestimmte Möglichkeit, sich ihrer Krankheit zu stellen und aktiv zu werden. Die Behandlung durch Medikamente und Chemo- oder Strahlentherapien ist in erster Linie an die Unterstützung durch die Ärzte gebunden. Bei den Fitnessübungen gibt es in der Regel nur den Sportler und die Übung.

Ein eigenes Fitnessprogramm erstellen

Alles liegt an und in einem selbst. Aus diesem einfachen und so effektiven Prinzip heraus ist es Frauen, ob zur Prävention von Brustkrebs oder anderen Krebsarten oder nach dem Erhalt der Diagnose von Brustkrebs zu empfehlen, sich beim Arzt über ein Fitnessprogramm zu informieren. Neben dem Fitnesstraining sind Ausdauerübungen, die anfangs nicht zu anstrengend sind, ebenfalls für Frauen mit der Diagnose Brustkrebs anzuraten.

Sollte man lieber Sport in einer Gruppe machen wollen, dann recherchiert man am besten im Internet oder fragt seinen Arzt nach Gruppen von krebskranken Frauen und Männern, die sich regelmäßig treffen, um gemeinsam Fitness oder Ausdauersport zu machen.

Solange es keine körperlichen Gründe gibt, die gegen die Aufnahme eines Fitnessprogrammes oder einfachen Ausdauertrainings sprechen, sollte man nicht zögern und sich die Chance öffnen, seine Lebenszeit besser selbst steuern zu können. Man sollte seine Verantwortung für seine Lebensjahre nicht an den Krebs abgeben und stattdessen Fitnessübungen in sein Leben einbeziehen und seinen gesundheitlichen Zustand verbessern - um Monate oder sogar Jahre.

Die richtige Nachsorge nach einer Brustkrebstherapie

Lässt sich eine Brustkrebserkrankung erfolgreich behandeln, muss danach auf die richtige Nachsorge geachtet werden. Diese besteht vor allem aus Rehabilitationsmaßnahmen und Kontrolluntersuchungen.

Rehabilitationsmaßnahmen nach dem Brustkrebs

Brustkrebs kann heutzutage auf verschiedene Weise wirksam behandelt werden. Ist die schwere Krankheit überstanden, fällt es vielen Patientinnen schwer, wieder in den normalen Alltag zurückzukehren.

Um den Übergang zu erleichtern, werden Rehabilitationsmaßnahmen angeboten. Diese sollen es den Betroffenen leichter machen, ihren gewohnten Tätigkeiten wieder nachzugehen. Des Weiteren wird Einschränkungen und Spätfolgen, die durch die Krankheit entstehen können, vorgebeugt. Zu den vielfältigen Rehabilitationsmaßnahmen gehören vor allem

Kontrolluntersuchungen

Ein wichtiger Bestandteil der Nachsorge sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen. Ist die Brustkrebserkrankung im Frühstadium festgestellt und behandelt worden, schließt sich die Nachsorge direkt an die Haupttherapie, die aus einer Operation sowie gegebenenfalls Bestrahlungen und einer Chemotherapie besteht, an.

Die Kontrolluntersuchungen dienen dazu, einen möglichen Rückfall oder einen weiteren Tumor rechtzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln. Erfolgt eine Langzeittherapie mit Hormonen, ist es wichtig, deren Wirkung genau zu beobachten und eventuelle Nebenwirkungen zu behandeln.

In den ersten drei Jahren nach Beendigung der Brustkrebsbehandlung finden die Kontrolluntersuchungen alle drei Monate statt. Anschließend erfolgen sie für weitere zwei Jahre im Abstand von sechs Monaten und danach einmal im Jahr. Bestandteil der Kontrollen sind

  • Gespräche
  • körperliche Untersuchungen
  • Mammographien sowie
  • Ultraschalluntersuchungen.

Bei Verdacht auf einen erneuten Tumor erfolgen weitere Untersuchungen. Dieser Zeitplan gilt jedoch nur, wenn keine Symptome vorliegen. Entdeckt eine Patientin bei einer Selbstuntersuchung verdächtige Veränderungen oder leidet unter Beschwerden, muss sie nicht auf die nächste Kontrolluntersuchung warten, sondern sollte natürlich sofort den behandelnden Arzt aufsuchen. Grundsätzlich sollte die Patientin einmal im Monat eine Selbstuntersuchung ihrer Brüste vornehmen.

Durchgeführt werden die Nachuntersuchungen in der Regel vom behandelnden Frauenarzt. Falls erforderlich, kann dieser auch Kontakte zu Beratungsstellen, Psychologen oder Selbsthilfegruppen vermitteln.

Psychische Probleme bewältigen

Nicht selten hinterlässt die Diagnose Brustkrebs psychische Spuren bei den Betroffenen. Besonders aufreibend sind die Ängste und das ständige Warten auf die ärztlichen Befunde. Nach der Krankheit fällt es zahlreichen Patientinnen schwer, wieder ein normales Leben zu führen.

Um die Erkrankung besser zu verarbeiten, ist es möglich, Hilfe bei Psycho-Onkologen zu suchen, die sich mit der psychologischen Betreuung von Brustkrebspatientinnen befassen. Hilfreich kann auch der Besuch einer Selbsthilfegruppe sein, wo man mit Menschen zusammentrifft, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, um sich mit diesen auszutauschen.

Leben nach dem Brustkrebs

Nach überstandenem Brustkrebs wird den Patientinnen empfohlen,

  • sich viel zu bewegen
  • auf eine gesunde Ernährungsweise zu achten und
  • Übergewicht zu vermeiden.

Ernährungshinweise

Bei der Ernährung ist es wichtig, ausreichend

zu sich zu nehmen. Diese Lebensmittel enthalten zahlreiche

Vermieden werden sollten dagegen

Ebenfalls wichtig für das Wohlbefinden ist ausreichend Bewegung. So ist es ratsam, wenigstens drei Stunden in der Woche körperlich aktiv zu sein. Kein Problem stellt die Körperpflege der Unterarme und Achseln mit Deosprays dar. Diese werden von aktuellen Studien als unbedenklich eingestuft.

Vorbeugung

Um eine Brustkrebserkrankung möglichst frühzeitig zu erkennen, sollte sich jede Frau mindestens einmal monatlich selbst nach Knoten abtasten. Wird ein Knoten ertastet, sollte man sofort zum Gynäkologen gehen und den Termin nicht unnötig hinausschieben.

Je schneller eine Behandlung erfolgt, desto besser sind die Überlebenschancen. Zusätzlich zur Selbstuntersuchung sollte jede Frau an der Krebsvorsorgeuntersuchung teilnehmen. Jeder Gynäkologe führt diese durch. Die Untersuchungen werden von allen Krankenkassen erstattet.

Schwangerschaften und anschließende lange Stillzeiten sollen Frauen ebenfalls vor Brustkrebs schützen. Werden auch noch Faktoren wie Rauchen und Alkohol vermieden, tut eine Frau alles, was sie selbst gegen Brustkrebs tun kann.

Eine kalorienarme Ernährungsweise kann das Brustkrebsrisiko verringern

Krebs ist eine der ungnädigsten Krankheiten. Ihr Auftreten kann bereits in den Genen einen Menschen festgeschrieben sein, durch Fremdeinwirkung im Laufe des Lebens entstehen oder durch eine falsche Lebensweise. Sich mit präventiven Maßnahmen auseinander zu setzen bietet nur eine der Möglichkeiten, um der Erkrankung Krebs nicht unvorbereitet und ausgeliefert gegenüberzustehen.

Nehmen Sie sich die Zeit und prüfen Sie Ihre Lebensgewohnheiten, vor allem Ihre Ernährungsweise. Wie die nachfolgende Studie aufzeigt, können Sie mit bereits kleinen Veränderungen in Ihrem Ernährungsstil große Schritte in Richtung eines langen, gesunden Lebens machen.

Überflüssige Pfunde loswerden

In erster Linie stehen die Themen Gewichtsverringerung und ein ausgeglichener Insulinspiegel im Zentrum des Anzustrebenden, denn nach neuesten Forschungen stehen Gewichtsreduktion und ein niedriger Insulinspiegel im Zusammenhang mit einem geminderten Krebs- und Herzinfarktrisiko. Durch eine entsprechende Ernährung können diese Risiken gemindert werden.

Mit einer Gruppe von 100 Frauen, die übergewichtig oder fettleibig waren und in ihrer Familie bereits Fälle mit Brustkrebserkrankungen aufweisen konnten, wurde eine Studie durchgeführt. In dieser Studie wurde jeder Frau eine von drei Ernährungsrichtlinien zugeteilt:

  • Für zwei Tage die Woche eine kalorien- und kohlenhydratarme Ernährung mit bis zu 650 Kalorien oder
  • eine kohlenhydratarme Ernährung, bei der man unbegrenzt Eiweiß, gesunde Fette wie mageren Fisch essen konnte mit weniger als 50g Kohlenhydraten, ebenfalls für zwei Tage die Woche oder
  • eine kalorienarme Ernährung auf der Basis von mediterraner Ernährung für 7 Tage die Woche mit bis zu 1500 Kalorien pro Tag.

Die Ernährungspläne wurden per Zufall zugeteilt und wurden vier Monate befolgt. Ein Drittel der Teilnehmerinnen brach die Studie vor dem Ende ab. Die höchste Abbruchquote lag in der Gruppe der kohlenhydratarmen Ernährung. Die restlichen zwei Drittel konnten die nachfolgenden Studienergebnisse liefern.

Deutliche Effekte bereits durch zwei kalorienarme Tage in der Woche

Die Studie gab darüber Aufschluss, dass die Frauen mit dem zweitägigen Ernährungsprogramm auch an den restlichen fünf Tagen der Woche gesünder aßen. Die Ergebnisse wurden im Hinblick auf die durch die Ernährungsumstellung eingetretene Gewichtsreduktion betrachtet. Des Weiteren wurde der Insulinspiegel geprüft, da Insulinwerte als Indikator für die Brustkrebserkrankung hinzugezogen werden.

Bereits die zweitägige kalorien- und kohlenhydratarme Ernährung wies Erfolge in

  • der Gewichtsreduktion
  • der Verringerung des Körperfettanteils und
  • der Senkung des Insulinspiegels

auf. Ebenso die kalorienarme Ernährung auf Basis der mediterranen Ernährungsweise. Die Frauen, die sich mit den zweitägigen Ernährungsplänen auseinandersetzten, verloren durchschnittlich doppelt so viel an Pfunden wie die Frauen, die den Ernährungsplan sieben Tage lang befolgten.

Mit kleinen Schritten beginnen

Das Interessante an der Studie ist, dass die Frauen mit dem zweitägigen Ernährungsplan eine größere Insulinsenkung hatten und eine höhere Gewichtsreduktion erzielten. Die Studie zeigte auf, dass bereits kleine Änderungen in den bestehenden Ernährungsgewohnheiten dazu führen, dass das Brustkrebsrisiko sinken kann und eine Verringerung des Körperfettanteils eingeleitet wird.

Demnach ist es für Frauen, die übergewichtig sind oder bereits Brustkrebsfälle in ihrer Familie hatten, sinnvoll, sich bereits mit kleinen Änderungen in der Ernährungsweise zu befassen, um das Brustkrebsrisiko zu verringern und sich auf lange Zeit betrachtet gesünder und lebendiger fühlen zu können.

Es kostet Sie nicht viel Zeit, um sich mit Ihren bisherigen Gewohnheiten auseinanderzusetzen und einen neuen Ernährungsplan zu erstellen, den Sie in den kommenden Wochen befolgen und nach der Anfangszeit wie von selbst leben. Das angstfreiere Leben und aus der Umstellung der Ernährung resultierende bessere Lebensgefühl wird Sie bereichern.

Im Folgenden gehen wir auf zwei seltenere Fälle der Brustkrebserkrankung ein...

Brustkrebs in der Schwangerschaft

Zu drei Prozent aller Brustkrebsfälle kommt es entweder während einer Schwangerschaft oder im darauf folgenden Jahr. Im Verlauf einer Schwangerschaft gilt das Mammakarzinom als besonders aggressiv.

Folgen von Brustkrebs in der Schwangerschaft

Ein großes Problem ist, dass Brustkrebs während der Schwangerschaft in den meisten Fällen erst sehr spät festgestellt wird. So beträgt die Dauer von den ersten Beschwerden bis zur Entdeckung des Karzinoms etwa acht Monate. Dadurch besteht natürlich die Gefahr, dass der Tumor bereits andere Körperstrukturen wie die Lymphknoten befallen hat.

Außerdem ist Brustkrebs während der Schwangerschaft außerordentlich aggressiv. Der genaue Grund dafür konnte bislang nicht eindeutig geklärt werden. Man vermutet, dass die schwangerschaftsbedingten Veränderungen in der Brustdrüse eine wichtige Rolle spielen.

So fördern das Zell- und Gewebewachstum sowie der Umbau des Brustdrüsengewebes das Vordringen der Krebszellen sowie die Bildung von Metastasen. Darüber hinaus kann die Entstehung von Brustkrebs durch Östrogen, ein weibliches Geschlechtshormon, begünstigt werden, denn der Östrogenspiegel ist während einer Schwangerschaft sehr hoch. Dennoch sind die Prognosen für eine Genesung bei schwangeren Patientinnen durchaus positiv.

Diagnose

Brustkrebs während der Schwangerschaft festzustellen, ist nicht einfach. Das liegt daran, dass sich das Gewebe der Brust während der Schwangerschaft verändert. So wird das Brustgewebe dichter und voller, wodurch der Tumor oftmals verborgen bleibt. Zudem können kleine Knoten bei der Selbstuntersuchung nur schwer ertastet werden.

Eine regelmäßige Kontrolluntersuchung bei einem Arzt ist also sehr wichtig. Dieser kann eine Ultraschalluntersuchung vornehmen, um das Brustgewebe gut darzustellen. Dagegen kommt die übliche Mammographie aufgrund der Strahlenbelastung nur in Ausnahmefällen zum Einsatz.

Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, eine Biopsie, eine Gewebeprobe, zu entnehmen, die man anschließend in einem Labor genau untersucht.

Behandlung

Die Therapie bei Brustkrebs in der Schwangerschaft richtet sich nach dem Fortschreiten des Tumors.

Operationen

In einem frühen Stadium ist eine chirurgische Entfernung meist ausreichend. Die Operation kann sowohl brusterhaltend als auch radikal sein.

Für den Fall, dass einige Lymphknoten befallen sind, werden auch diese herausoperiert. Das ungeborene Kind wird dank moderner Narkosemittel während der Operation geschont.

Weitere Behandlungsmaßnahmen

Falls erforderlich, kann nach dem operativen Eingriff zusätzlich eine Chemotherapie durchgeführt werden. Diese sollte jedoch erst ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel nach dem Abschluss der Embyronalentwicklung erfolgen. Eine Strahlentherapie gilt dagegen als zu riskant für das Kind.

Gesundheitsrisiken für das Kind

Neben der Sorge um die eigene Gesundheit, belastet die betroffenen Frauen auch die Frage, ob sich die Brustkrebserkrankung negativ auf das Baby auswirkt und auch das Kind womöglich an Krebs erkrankt. Experten sind jedoch der Ansicht, dass für das Kind keine Gefahr besteht.

Ein Schwangerschaftsabbruch ist nicht notwendig. Auch das Stillen mit der Brust ist möglich und stellt kein Risiko für das Baby dar.Wird jedoch eine Chemotherapie durchgeführt, muss auf das Stillen verzichtet werden, da bestimmte Medikamente wie Cyclophosphamid und Methotrexat in die Muttermilch übergehen können.

Brustkrebs beim Mann

Brustkrebs ist keineswegs eine Erkrankung, die sich nur auf Frauen beschränkt. In seltenen Fällen kann es auch bei Männern zu Brustkrebs kommen.

Bei ca. einem Prozent aller Brustkrebserkrankungen handelt es sich um Tumorerkrankungen der männlichen Brust. In Deutschland liegt die jährliche Zahl der betroffenen Männer bei etwa 400. Dabei tritt diese Krebsform vor allem im Alter von etwa 70 Jahren auf.

Da die meisten Männer natürlich nicht damit rechnen, an Brustkrebs zu erkranken, wird der Tumor oftmals erst in einem späteren Stadium entdeckt. Dies bedeutet jedoch meist, dass auch das umliegende Gewebe sowie die Lymphknoten vom Krebs befallen wurden.

Ursachen

Wodurch es bei Männern zu Brustkrebs kommt, konnte bislang nicht eindeutig festgestellt werden. Es wird angenommen, dass hormonelle Faktoren von Bedeutung sind. So produziert der männliche Organismus nicht nur das männliche Geschlechtshormon Testosteron, sondern auch geringe Mengen an Östrogenen, weiblichen Geschlechtshormonen.

Eine Störung des hormonellen Gleichgewichts

Kommt es nun zu einer Verschiebung des hormonellen Gleichgewichts, kann sich dies auf das Wachstum des Brustgewebes auswirken. Gestört werden kann das hormonelle Gleichgewicht zudem durch

  • Leberschäden
  • starkes Übergewicht oder
  • Erkrankungen der Hoden.

Ebenso kann das Gleichgewicht durch das so genannte Klinefelter-Syndrom durcheinander gebracht werden. Dabei handelt es sich um eine angeborene Veränderung der Chromosomenzahl.

Risiken

Das Risiko an Brustkrebs zu erkranken, kann bei Männern genauso vererbt werden wie bei Frauen. So liegt die Rate erblich bedingter Tumore bei Männern wahrscheinlich sogar höher als bei Frauen. Durch Veränderungen der Gene besteht bei Männern aber nicht nur ein erhöhtes Brustkrebsrisiko, sondern auch die Gefahr, dass es zu anderen Krebskrankheiten wie

Symptome

Ein großes Problem ist, dass Männer Veränderungen an ihrer Brust häufig nicht beachten. In den meisten Fällen sind diese Veränderungen auch eher harmloser Natur, dennoch sollte man bestimmte Symptome von einem Arzt untersuchen lassen. Zum Beispiel dann, wenn

  • es zu Verhärtungen oder Knoten an der Brust kommt
  • Entzündungen oder Ausfluss an der Brustdrüse auftreten
  • sich die Brustwarze verändert oder
  • die Lymphknoten an der Achselhöhle verhärtet oder vergrößert sind.

Ein weiteres Problem ist die unzureichende Studien-Untersuchung von Brustkrebs beim Mann. Aus diesem Grund war es bisher nicht möglich, spezielle Leitlinien aufzustellen.

Behandlung

Nach wie vor orientiert man sich bei der Behandlung am Brustkrebs der Frau, doch die männliche Brust weist eigene Besonderheiten auf. So enthält sie zum Beispiel weniger Drüsen und Fett als die weibliche Brust.

Mastektomie

Als Standardbehandlung bei männlichen Brustkrebs gilt bisher die operative Abnahme der Brust, was man als radikale Mastektomie bezeichnet. Dagegen werden brusterhaltende Therapien kaum durchgeführt, da sie oftmals auch nicht möglich sind.

Bei einer Mastektomie entfernt man die Brustwarze, sämtliches Drüsengewebe sowie die Gewebeschicht, die den Brustmuskel abgrenzt. Der Brustmuskel selbst bleibt jedoch in der Regel erhalten.

Weitere Behandlungsmaßnahmen

Als weitere Therapien kommen

  • eine Chemotherapie
  • eine Strahlentherapie
  • eine Antikörpertherapie oder
  • eine Hormontherapie

in Betracht.

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  • Christoph Wagener, Oliver Müller Molekulare Onkologie: Entstehung, Progression, klinische Aspekte, Thieme Verlagsgruppe, 2009, ISBN 3131035137
  • Kurt Possinger, Anne Constanze Regierer, Jan Eucker Klinikleitfaden Hämatologie Onkologie: Mit Zugang zur Medizinwelt, Urban & Fischer Verlag/Elsevier GmbH, 2018, ISBN 3437242962

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