Ablauf der Menstruation und mögliche Gründe für eine verspätete Regelblutung

Als Menstruation bezeichnet man die monatliche Regelblutung der Frau. Dabei kommt es im Körper zu verschiedenen Vorgängen. Gründe für eine verspätete Menstruation gibt es viele. Nicht immer muss eine Schwangerschaft vorliegen, wenn die Tage überfällig sind.

Von Claudia Haut

Die erste Menstruation - wann und wie?

Bei der Menstruation, die man auch Periode oder Regel nennt, kommt es zu einer Blutung aus der Scheide. Ursache dafür ist die Abstoßung von nicht mehr benötigter Gebärmutterschleimhaut, die durch die Blutung aus dem Körper gelangt. Eine solche Blutung kann zwischen 3 und 7 Tage dauern.

Die Bildung der Geschlechtshormone

Erreichen junge Mädchen ihre geschlechtsreife Phase, werden vom Körper Geschlechtshormone hergestellt. Dabei handelt es sich um Botenstoffe, die mit anderen Systemen den Organismus regeln und kontrollieren.

Durch die weiblichen Follikelhormone wie die Östrogene kommt es zur Eireifung, wodurch auch festgelegt wird, wann die Menstruation beginnt.

Von der Menarche bis zu den Wechseljahren

In der heutigen Zeit tritt die Menarche, also die erste Regelblutung, im Alter zwischen 10 und 16 Jahren auf. Als Durchschnittsalter gelten 12,5 Jahre. Durch die Menarche wird auch der letzte Abschnitt der Pubertät eingeleitet, die mit dem Wachstum von Schamhaaren und Brüsten beginnt.

Ab der Menarche dauern die monatlichen Blutungen bis zu den so genannten Wechseljahren, die zwischen dem 45. und 55. Lebensjahr beginnen, an.

Der Ablauf des Zyklus

Zur Periode kommt es einmal im Monat. Die Pause zwischen den einzelnen Blutungen beträgt in der Regel 24 Tage, was jedoch individuell unterschiedlich ist. Normalerweise dauert ein Menstruationszyklus 21-35 Tage.

Bei jungen Mädchen können die ersten Zyklen allerdings noch unregelmäßig verlaufen, was aber ganz normal ist. Nach ein paar Monaten tritt die Menstruation dann regelmäßig ein.

Beginnt die Pubertät, kommt es zum Heranreifen der inneren Geschlechtsorgane. Dazu gehören:

Zu den Aufgaben der Eierstöcke gehören die Reifung von Eizellen sowie die Herstellung der Geschlechtshormone Gestagen und Östrogen.

Nachdem im Zyklus eine Eizelle herangereift ist, gelangt diese nach etwa 14 Tagen durch den Eisprung vom Eierstock in einen Eileiter, der das Ei zur Gebärmutter weitertransportiert. Anschließend stellt der Eierstock Gestagen her, wodurch es zu einer Verdickung der Gebärmutterschleimhaut kommt.

  • Wird das Ei durch männliche Spermien befruchtet, nistet es sich in der Gebärmutterschleimhaut ein, was den Beginn einer Schwangerschaft markiert.

  • Bleibt die Befruchtung jedoch aus, produziert der Eierstock kein Gestagen mehr, was zur Folge hat, dass sich die Schleimhaut der Gebärmutter ablöst. Aus diesem Grund kommt es dann zur Regelblutung.

Vorausgesetzt, es tritt keine Schwangerschaft ein, kommt es zwei Wochen nach dem Eisprung (Ovulation) zur Menstruationsblutung. Im Anschluss an den Eisprung entsteht der Gelbkörper aus den Resten des geborstenen Follikels.

Dieser Gelbkörper sorgt in der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus für die Herstellung der Hormone Östrogen und Progesteron, auch Gelbkörperhormon genannt, die wichtig für die Aufrechterhaltung einer Schwangerschaft sind. Ohne eine Befruchtung der Eizelle kommt es jedoch zur Rückbildung des Gelbkörpers.

Anschließend wiederholt sich der Zyklus wieder. Ein weiter körperlicher Vorgang während des Menstruationszyklus ist ein leichter Anstieg der Körpertemperatur, die sich um ca. 0,5 Grad erhöht. Bei diesem Wert bleibt es bis zum Einsetzen der nächsten Menstruation. Dann sinkt die Körpertemperatur wieder auf den normalen Wert.

Menstruationsbeschwerden

Für viele Frauen ist die Menstruation mit physischen und psychischen Beschwerden verbunden. So leiden sie unter Kopfschmerzen und Stimmungsschwankungen.

In der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus kommt es zu einer Einlagerung von Wasser im Körper, was auf den Einfluss des Gelbkörpers zurückzuführen ist. Dies hat jedoch zur Folge, dass sich manche Frauen ein wenig fülliger fühlen.

Manchmal treten auch Schmerzen an den Brüsten auf, die sich vergrößern. Kommt es vor der Menstruation zu Beschwerden, spricht man von einem prämenstruellen Syndrom (PMS). Beginnt dann die Blutung, gehen die Symptome rasch wieder zurück.

Die Regel bleibt aus - bin ich schwanger?

Frauen, die genau Buch führen, wissen exakt, wann sie ihre Regelblutung bekommen sollen. Ist die Menstruation überfällig, so denkt jeder im ersten Moment an eine Schwangerschaft. Diese kann auch der Grund dafür sein, muss es jedoch nicht.

Frauen, die nicht verhütet haben, sollten jedoch einen Schwangerschaftstest machen, wenn ihre Regelblutung nicht zum errechneten Zeitpunkt beginnt.

Warum die Periode verspätet einsetzen kann

Neben der Schwangerschaft gibt es aber auch noch diverse andere Gründe, warum die Menstruation verspätet beginnen kann.

Stress und Krankheiten

Ein ganz harmloser Grund kann Stress sein. Frauen, die in den Wochen zuvor ungewöhnlichem Stress ausgesetzt waren, bemerken häufig eine verspätet einsetzende Blutung.

Auch verschiedene Krankheiten können die Ursache für eine verspätete Regelblutung sein. Dies müssen nicht immer Krankheiten im Bereich der weiblichen Geschlechtsorgane sein, auch eine Grippe oder ein schwerer Magen-Darm-Infekt können den Menstruationszyklus einer Frau durcheinanderbringen.

Aber natürlich kann auch eine Erkrankung an den Eierstöcken oder an der Gebärmutter verantwortlich für die überfällige Regelblutung sein.

Medikamenteneinnahme und extremes Gewicht

Muss eine Frau Medikamente einnehmen, so können diese Einfluss auf den Menstruationszyklus haben. Gerade wenn eine Medikamentenumstellung notwendig ist, kann es vorkommen, dass die Menstruationsblutung zu spät einsetzt.

Aber auch das Gewicht hat Einfluss auf die Regelmäßigkeit der Menstruation. Frauen, die extrem über- oder untergewichtig sind, können ebenfalls Probleme mit ihrem Menstruationszyklus bekommen.

Schichtarbeit oder Wechseljahre

Selbst der Beruf hat Einfluss auf den Menstruationszyklus einer Frau. Frauen, die Schichtarbeit haben, können einen veränderten Zyklus feststellen, wenn sie beispielsweise von der Tag- in die Nachtschicht wechseln.

Gerade bei älteren Frauen, deren Regelblutung verspätet beginnt, können aber auch die Wechseljahre ursächlich dafür verantwortlich sein. Diese beginnen nicht von heute auf morgen, sondern schleichend.

Teils über Jahre hinweg verändert sich der Menstruationszyklus einer Frau. Frauen, die ihre Regelblutung immer pünktlich hatten, bemerken nun eine verspätete Blutung.

Fazit

Es gibt viele Gründe für eine verspätete Menstruationsblutung. Viele sind vollkommen harmlos, andere wiederum ziehen eine Behandlung nach sich.

Und wenn eine Schwangerschaft der Grund dafür ist, dann wird die Regelblutung im Normalfall die gesamten neun Monate über und auch in den Monaten danach nicht auftreten.

Männer belächeln oftmals die Beschwerden, unter denen Frauen vor oder während ihrer Menstruation leiden. Würden sie besser damit umgehen können?

Wie PMS Männer aus dem Gleichgewicht bringen würde

Nun, wie kämen die Herren der Schöpfung denn zurecht mit Unterleibsschmerzen, Unwohlsein und körperlichen Einschränkungen? Die an einer Umfrage beteiligten Frauen halten zu 95 Prozent Männer allgemein für wehleidiger. Zu Recht?

  • Offensichtlich schon, denn auch 60 Prozent der Männer geben dies zu.
  • Lediglich 12 Prozent sind der Überzeugung, dass sie mit dem monatlichen Hormonchaos besser umgehen könnten als Frauen. Diese gaben zu drei Vierteln an, dass sie unter menstruationsbedingten Beschwerden leiden, insbesondere auch in den Tagen vor dem Einsetzen der Regelblutung.

Einschränkungen durch Menstruationsbeschwerden

Sowohl das Privatleben als auch der Beruf können vom Prämenstruellen Syndrom (PMS) und Menstruationsbeschwerden in Mitleidenschaft gezogen werden.

Einschränkungen im Privatleben

Die Hälfte der befragten Frauen gab an, in der kritischen Zeit des Monats auf sportliche Aktivitäten zu verzichten, vor allem aber auch auf Sex. Das bekommen auch die Männer zu spüren:

Fast jeder Dritte hat schon einmal auf den Liebesakt verzichten müssen, weil die Partnerin unter hormonell bedingten Beschwerden litt.

Einschränkungen im Berufsleben

Auch im Job schlagen sich zyklusbedingte Beschwerden negativ auf die Leistungsfähigkeit nieder.

  • Ein Drittel der Frauen fühlt sich vor und während der Menstruation nur eingeschränkt leistungsbereit bei der Arbeit.
  • Ein weiteres Drittel hat sich aufgrund der Beschwerden sogar schon einmal krankschreiben lassen.

Ist eine Frau während der prämenstruellen Phase als eingeschränkt entscheidungsfähig einzustufen?

Sogar vor Gericht wurde bereits diskutiert, ob frau in ihrer prämenstruellen Phase als eingeschränkt entscheidungsfähig einzustufen ist. In zwei Fällen wurde in Großbritannien vor Gericht auf milderne Umstände plädiert, weil die betroffenen Frauen zum Tatzeitpunkt an PMS litten.

Medizinisch gesehen ist das tatsächlich eine Erklärung für Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen und eine Reihe von körperlichen Beschwerden.

Dass der weibliche Zyklus allerdings vor Gericht eine Rolle spielen sollte, hielt nur ein Drittel der Umfrageteilnehmer für angebracht. Hier waren Männer und Frauen sich einig.