Anwendung und Ablauf der Kernspin-Tomographie

Als Kernspin-Tomographie oder auch Magnetresonanztomograpie (MRT) bezeichnet man in der Medizin eine bildgebene Methode zur Untersuchung der inneren Organe. Diese ermöglicht eine genaue Diagnose ohne schädliche Nebenwirkungen für den Patienten.

Von Jens Hirseland

Ziel und Zweck

Zweck einer Kernspin-Tomographie oder auch Magnetresonanztomographie (MRT) ist die bildgebene Darstellung und Untersuchung verschiedener Körperteile oder Regionen, die durch Anfertigung zahlreicher Aufnahmen gründlich untersucht und analysiert werden können.

Dabei wird eine Vielzahl von verschiedenen Aufnahmen, die auch Schichtaufnahmen genannt werden, gemacht. Auf diese Weise wird ein vollständiges Bild des zu untersuchenden Körperteils erlangt.

Die Kernspin-Tomographie geht auf das Jahr 1977 zurück, als zum ersten Mal ein sinnvolles Bild des menschlichen Organismus dargestellt werden konnte. Seit den 80er Jahren gehört die MRT oder Kernspin-Tomographie zu den wichtigsten Diagnosemöglichkeiten und wird routinemäßig angewendet.

Vor allem wegen der hohen Kontraste eignet sich die Kernspin-Tomographie besonders zur Diagnose von entzündlichen oder traumatischen Krankheiten sowie zum Nachweis von Tumoren.

Anwendungsgebiete

Die Anwendungsgebiete der Kernspin-Tomographie sind höchst vielfältig. Besonders häufig wird sie in der Orthopädie für die Darstellung von Gelenken eingesetzt, um

zu untersuchen, da mit einer Kernspin-Tomographie Schäden erkannt werden, die mit anderen bildgebenen Methoden nicht eingesehen werden können. Dies gilt auch für andere medizinische Bereiche. So setzt man die Kernspin-Tomographien unter anderem zur Feststellung von Erkrankungen ein, wie:

Auch als Ergänzungsuntersuchung zu Sonographien (Ultraschalluntersuchungen) oder Mammographien der weiblichen Brust wird eine Kernspin-Tomographie angewendet.

Ablauf einer Kernspin-Tomographie

Vor einer Kernspin-Tomographie gibt es nur wenig im Vorfeld zu beachten. Lediglich metallhaltige Gegenstände wie Ringe, Piercing oder Reißverschlüsse müssen vorab abgelegt werden, um eine Beeinträchtigung der Aufnahmen zu vermeiden.

Um die Aufnahmen zu optimieren, werden in manchen Fällen spezielle Spulen auf den Körper des zu Untersuchenden gelegt.

Unterschiedliche Methoden

Für eine Kernspin-Tomographie oder MRT gibt es drei verschiedene Systeme, die routinemäßig für eine solche Untersuchung verwendet werden:

  1. die geschlossenen Hochfeldsysteme, mit denen der Körper von Kopf bis Fuß untersucht werden kann
  2. die halboffenen Niederfeld-Systeme, die für die Überwachung des Patienten bei operativen Eingriffen verwendet werden
  3. Spezialgeräte, die nur für die Untersuchung bestimmter Körperteile wie Gelenke, Arme und Beine zum Einsatz kommen

Dauer

Die Dauer einer Kernspin-Tomographie kann zwischen dreißig und neunzig Minuten betragen. Zwischen den verschiedenen Untersuchungssequenzen werden dabei Messpausen von etwa zehn Minuten eingelegt, was zu dieser Differenz beiträgt.

Durchführung einer Kernspin-Tomographie

Zu Beginn der Untersuchung wird die zu untersuchende Person, unter Anleitung des medizinischen Personals auf eine mobile Bahre gelegt. Darüber hinaus wird ein Venenzugang gelegt, um später ein Kontrastmittel verabreichen zu können.

Mit der Bahre wird der Patient dann in eine Röhre, die einem Tunnel ähnelt, geschoben. Diese Röhre, der Kernspin- oder Magnetresonanztomograph, ist etwa 1,60 Meter lang und hat einen Durchmesser von ca. 60 Zentimetern.

Im Verlauf der Untersuchung kommt es immer wieder zu lauten Klopfgeräuschen. Daher erhält ein Patient für die Dauer der Untersuchung Kopfhörer oder Ohrenstöpsel zur Dämpfung der Geräusche.

Während der Kernspin-Tomographie muss der Patient vollkommen ruhig liegen, denn jegliche Bewegung kann die Qualität der Bilder beeinflussen.

Kernspin-Tomographien gelten allgemein als risikolos und verlaufen für den Patienten völlig schmerzlos.