Camping - Merkmale, Möglichkeiten und Tipps für einen erholsamen Campingurlaub

Camping ist mitnichten jedermanns Sache, dennoch stellen Zelten und Co. eine besonders beliebte Urlaubsvariante dar. Man kann die Natur genießen und zudem viele nette Menschen kennenlernen. Die Campingszene hat sich in den letzten Jahren grundlegend verändert. Zum Glück aber fast ausschließlich zum Positiven. Lesen Sie alles Wissenswerte rund um den Campingurlaub.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Camping - Merkmale und Möglichkeiten

Beim Camping handelt es sich um eine Tourismusform. Man übernachtet in dem Fall nicht in einem Hotelzimmer oder einer Ferienwohnung, sondern in Zelten, Wohnmobilen oder Wohnwagen. Handelt es sich um Zelte, wird das Campen auch schlicht als Zelten bezeichnet.

Gängigerweise werden zwecks Übernachtungsmöglichkeit spezielle Campingplätze angefahren. Diese bieten neben den Stell- bzw. Zeltplätzen auch sanitäre Anlagen sowie beispielsweise ein Freizeitprogramm und gastronomische Angebote, je nach Form, Lage und Preislage: es gibt für jedes Budget das passende Angebot; komfortable Einrichtungen beispielsweise bieten auch

Hier erhalten Sie genauere Informationen über das unterschiedliche Angebot auf Campingplätzen. Außerhalb dieser Plätze ist das Kampieren (Wildes Campen) in der Regel nicht erlaubt bzw. lediglich unter strengen Auflagen möglich.

Der Begriff "Camping" beschreibt mittlerweile nicht mehr das bloße Übernachten in Zelt und Co. Stattdessen bringt man damit die gesamte Urlaubszeit in der freien Natur in Verbindung. Besonders das Zelten mit einfachen Hilfs- und Ausrüstungsgegenständen zählt dazu. Kombiniert wird diese Urlaubsform mit sportlichen und anderweitigen Aktivitäten, wie zum Beispiel

Romantisches Grillen am Feuer
Romantisches Grillen am Feuer

Die Zeitspanne kann dabei wenige Tage bis hin zu mehreren Wochen betragen. Zu den Sonderformen zählt das Dauercampen, bei dem der Camper sich einen Stellplatz gemietet hat, den er mehrmals im Jahr besucht.

Mittlerweile hat sich auch das so genannte Glamping etabliert. Hierbei handelt es sich um eine luxuriöse Form des Campens, bei dem es den Urlaubern weder bei der Ausstattung noch beim Service an etwas mangelt. Mit der ursprünglichen Form des Campings hat diese Variante jedoch nicht mehr viel gemein.

Die reguläre Zeit für das Campen ist der Sommer. Doch mit der richtigen Ausrüstung ist es auch im Winter möglich - lesen Sie hier, worauf es dabei ankommt.

Ausstattung und Co.: Die Szene rüstet auf

Die wachsende Zahl der Campingurlauber hat dazu geführt, dass Campingplätze mit völlig verwahrlosten Toiletten der Vergangenheit angehören und die Auswahl an Fahrzeugen und Zubehör schier unendlich groß ist.

Sport und Freizeit auf dem Campingplatz

Einziger Nachteil des Campingbooms ist, dass die Preise für Platzmieten nicht unbedingt gesunken sind. Aber auch die häufig gestiegenen Kosten für Platzmiete und Nebenkosten sind oftmals vertretbar.

Denn neben den Stellplätzen mit Stromanschluss, Wasseranschluss und kleinem Supermarkt oder Kiosk bieten moderne Campingplätze auch weitere attraktive Angebote, zum Beispiel Sportanlagen wie Volleyballfelder oder Tischtennisplatten. Aber auch das eigentlich nur aus Ferienhotels bekannte Animationsprogramm hält mittlerweile Einzug in den Campingbereich. Vor allem Kinderbetreuung ist immer häufiger im Angebot der Campingplätze enthalten.

Der große Besucherzuwachs sorgt vor allem in attraktiven Landschaftsgebieten schnell für ausgebuchte Campingplätze. Eine rechtzeitige Reservierung, insbesondere in der Hauptsaison, ist daher unbedingt zu empfehlen.

Große Auswahl an Fahrzeugen

Die Preisspanne für Reisemobile ist relativ groß. Für ein gut ausgestattetes Reisemobil muss man schon zwischen 40.000 und 100.000 Euro berappen.

Kleinere Wohnwagen sind hingegen schon ab 8.000 Euro erhältlich, natürlich ohne großen Komfort. Genau wie der Gebrauchtwagenmarkt ist aber auch der Markt für gebrauchte Wohnwagen und Wohnmobile ein Fass ohne Boden.

Mit etwas Geduld ist dort durchaus ein Schnäppchen zu schlagen. Für Campingneulinge empfiehlt es sich, ein Reisemobil bei einer Autovermietung zu mieten. Die Mietkosten hierfür sind allerdings sehr unterschiedlich, weshalb sich ein Vergleich mehrerer Autovermieter auf jeden Fall lohnt.

Camping ist nicht überall möglich - es gibt einige Regeln zu beachten...

Regeln und Rechte beim Camping

Viele Menschen lieben es im Freien zu campen und dabei scheinbar ungezwungen durch die Natur zu reisen. Doch auch beim Camping müssen rechtliche Dinge beachtet werden.

Camping nur auf Campingplätzen

So groß die Möglichkeiten zum Campen innerhalb Europas sind, so unterschiedlich sind auch die gesetzlichen Regelungen, die nicht nur von Staat zu Staat, sondern auch von Gemeinde zu Gemeinde verschieden sein können. Das liegt vor allem an der unterschiedlichen gesetzlichen Regelungskompetenz.

Während in Deutschland Bundes- und Landesgesetze regeln, an welchen Stellen Camping erlaubt ist, sind zum Beispiel in Italien die einzelnen Kommunen dafür zuständig. Meistens herrscht in EU-Ländern jedoch die Regel, dass Campen nur auf Campingplätzen erlaubt ist, die über eine behördliche Genehmigung und die Zustimmung des Grundstückseigentümers verfügen. So genanntes wildes Camping ist dagegen fast überall verboten.

Camping mit Wohnwagen oder -mobil

Viele Camper beschränken sich nicht nur auf eine Reise durch die Natur, sondern wollen auch Städtetouren oder Rundreisen durchführen, was zumeist mit einem Wohnmobil oder einem Wohnwagen geschieht. Dabei sollte man jedoch vorher wissen, wo man sein Fahrzeug zum Übernachten abstellen darf und wo nicht.

Nach der deutschen Straßenverkehrsordnung ist das Campen auf öffentlich genutzten Straßen grundsätzlich verboten. Erlaubt ist dagegen eine Übernachtung auf Raststätten oder Parkplätzen. Allerdings gilt dies nur für eine einzige Übernachtung, die in einem Zeitraum von zehn Stunden erfolgen muss.

Wer über einen Wohnwagen verfügt, muss diesen während der Übernachtungszeit angekoppelt lassen. Längere Aufenthalte sind also nicht gestattet.

Mit einem Wohnmobil darf man sich außerhalb eines offiziellen Campingplatzes nur dann aufhalten, wenn man die Fahrtüchtigkeit des Mobils wiederherstellen muss. Neben der Reparatur dürfen jedoch keine anderen Aktivitäten, wie zum Beispiel Mittagessen am Campingtisch, durchgeführt werden.

Übernachten im Wald

Auch wer in einem Wald übernachten will, muss aufpassen, dass er sich nicht strafbar macht, da dies gegen das Naturschutzgesetz verstoßen kann. In einigen Bundesländern wie

  • Brandenburg
  • Mecklenburg-Vorpommern oder
  • Schleswig-Holstein

gibt es jedoch Ausnahmeregelungen. So darf man in freier Natur zelten, solange dies nicht in einem Naturschutzgebiet geschieht.

Im Wald darf man nicht überall zelten, und im Naturschutzgebiet sowieso nicht
Im Wald darf man nicht überall zelten, und im Naturschutzgebiet sowieso nicht

Camping im Ausland

Reist man zum Camping ins Ausland, sollte man sich gründlich über die Regelungen des jeweiligen Landes informieren, denn was in Italien, Österreich oder der Schweiz erlaubt ist, kann in Griechenland, Kroatien oder Ungarn wiederum verboten sein.

Planung des Campingurlaubs

Der lang ersehnte Campingurlaub kann schnell zum Desaster werden, wenn die Vorbereitungen mangelhaft sind. Bei der Planung des Campingurlaubs sollte nicht nur der Campingplatz rechtzeitig gebucht werden, sondern auch eine Checkliste für wichtige Dinge erstellt und abgearbeitet werden.

Ausrüstung

Erfahrene Camper wissen, worauf es bei der Ausrüstung ankommt. Wer mit dem Campingmobil verreist, hat ausreichend Stauraum und Privatsphäre. Sind Wohnraum und Küche des Mobiles einmal eingerichtet, müssen nur noch persönliche Dinge gepackt werden und der Campingurlaub kann beginnen.

Zur Grundausstattung von Campern gehören

Bei der Überprüfung sollten sowohl Zubehör als auch Materialien überprüft werden. Ein Reparaturset gehört ebenso in das Gepäck, wie Ersatzkartuschen für den Gaskocher.

Neben Kleidung und Kosmetika gehören Sonnen- und Mückenschutzmittel sowie eine kleine Reiseapotheke in das Gepäck. Wichtig sind

in ausreichender Menge. Detailliertere Informationen rund um die Campingausrüstung bekommen Sie hier.

Rund um den Urlaub

Wer in den Schulferien verreisen möchte, sollte rechtzeitig seinen Platz auf dem favorisierten Campingplatz verbindlich buchen. Es ist nicht sinnvoll, "auf gut Glück" anzureisen, da vor allem im Sommer und in den Touristenhochburgen die Plätze meist voll belegt sind. Wer auf der Durchreise nur für 1-2 Nächte bleiben will, findet auf den meisten Campingplätzen so genannte Kurzcamping-Plätze.

Damit man im Urlaub abschalten kann, sollte während der Abwesenheit ein Vertrauter oder Nachbar im Haus nach dem Rechten sehen, die Blumen gießen und Post aus dem Briefkasten nehmen. Einbrecher orientieren sich oft auch an Ansagen auf dem Anrufbeantworter, deshalb ist es besser, eine Rufumleitung auf das Handy zu schalten. Anstehende Termine besser absagen oder umlegen.

Am Tag der Abreise sollten alle Fenster und Türen verschlossen werden. Jalousien schützen die Räume vor Sonnenlicht und Hitze. Damit kein vergessenes Gerät unnötig Strom verbraucht, können die Sicherungen ausgeschaltet werden.

Checkliste für den Campingurlaub

Damit keine unnötigen Sachen im Gepäck landen aber auch nichts Wichtiges zuhause vergessen wird, ist eine Checkliste für jeden Urlauber - egal ob Camping oder Fernreise - empfehlenswert. Idealerweise finden die Vorbereitungen für den Campingurlaub nicht erst kurz vor der Abreise statt, denn die Ausrüstung muss sorgsam, kontrolliert werden.

  • Sportgeräte
  • Fahrräder
  • Boote und sogar
  • Grillausrüstung

können meist vor Ort gemietet werden. Gut ausgestattete Campingplätze haben Restaurants und Shops, sodass nur ein kleiner Grundstock an Lebensmitteln (z.B. Gewürze, Kaffee oder Tee, Kaffeesahne und Konserven) von zu Hause mitgenommen werden müssen. Frische Lebensmittel kann man meist gut vor Ort einkaufen.

Entspannt in den Campingurlaub starten

Ein entspannter Start in den Campingurlaub ist ein guter Auftakt. Am Reisetag sollte das Auto bereits gepackt sein. Idealerweise ist die Reiseroute gut geplant und in das Navi eingespeichert.

Alternativ liegen Straßenkarten mit eingezeichneter Route für den Beifahrer bereit. Pausen sollten unbedingt eingeplant werden, vor allem wenn Kinder und Hunde mitreisen.

Ist der Campingplatz weit vom Heimatort entfernt, lohnt eine frühe Anreise. Morgens sind meist die Autobahnen etwas leerer und wer früh ankommt, kann sich oft noch einen guten Stellplatz aussuchen. Dann kann der "perfekte Campingurlaub" auch sofort beginnen.