Briefkästen - Merkmale, Arten und Alternativen

Ein Briefkasten dient dem Briefträger dazu, die Post des jeweiligen Hausbewohners einzuwerfen. So ist gewährleistet, dass der Empfänger Briefe und Co. auch dann bekommt, wenn er nicht zuhause ist. Briefkästen schützen Postsendungen vor Diebstahl oder schlechter Witterung und bieten so eine sichere Aufbewahrungsmöglichkeit. Dabei gibt es verschiedene Arten von Briefkästen. Lesen Sie alles Wissenswerte über die unterschiedlichen Briefkastenmodelle.

Von Kathrin Schramm

Die Vielfalt der Briefkästen

In einen Briefkasten können Zusteller Postsendungen einwerfen. Auf diese Weise werden sie beim Empfänger abgeliefert. In der Regel handelt es sich um Briefe - oder Werbesendungen - die der Briefträger einmal täglich vorbeibringt. Je nach Verpackungs- und Briefkastenart können auch kleinere Pakete, die keiner Unterschrift bedürfen, dort hineingeworfen werden.

Unterschiedliche Modelle

Mittlerweile ist der Briefkasten nicht mehr nur ein langweiliger eckiger Kasten, sondern vielmehr auch ein Designerstück. Es gibt ihn in vielen unterschiedlichen Designs und Materialien.

Briefkästen aus Edelstahl erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Sie sind nicht nur besonders robust und langlebig, sondern zugleich auch ein Blickfang. Doch auch Briefkästen aus

  • verzinktem Stahl
  • Aluguss oder
  • Kunststoff

halten lange und lassen sich optisch harmonisch mit der Hausfassade verbinden. Oft sind Briefkästen auch schon in Verbindung mit

  • Außenleuchten bzw. Außenlampen
  • Hausnummern oder
  • Türklingeln

erhältlich. Neben Briefkästen mit integriertem Zeitungsfach gibt es auch separat käufliche Zeitungsboxen, die neben ihrer Tageszeitung auch Zeitschriften oder Prospekte vor Regen und ähnlichem schützen.

Die meisten Briefkästen sind mit einem Schloss versehen, um die Post vor Diebstahl zu schützen. Zudem gibt es eine spezielle Euro DIN Norm für Briefkastenschlitze, die mit einem bestimmten Briefschlitzmaß der unrechtmäßigen Entnahme von Post vorbeugen soll.

In der Regel befinden sich Briefkästen direkt an der Hauswand, neben der Haustür. In Mehrfamilienhäusern kommen oft große Kästen, die wiederum viele kleine Briefkästen bzw. Fächer mit Schildern der einzelnen Bewohner aufweisen.

Neben diesen gängigen Modellen gibt es auch besondere Varianten...

Amerikanische Briefkästen oder Zaunbriefkästen?

Zeigen Sie gerne Ihre Individualität? Dann können Sie das auch bei der Wahl Ihres Briefkastens tun. Die meisten hierzulande erhältlichen Briefkästen sind zwar praktisch, aber im Grunde langweilig.

Mit etwas Glück können Sie ein edles Design erstehen, damit sind die Möglichkeiten dann aber auch schon weitgehend erschöpft. Wie wäre es mit einem Briefkasten nach amerikanischem Vorbild?

Dazu benötigen Sie allerdings gewisse räumliche Voraussetzungen. Idealerweise haben Sie einen von der Straße aus zugänglichen Vorgarten oder ein eigenes, eingezäuntes Grundstück. Wohnen Sie jedoch in einem größeren Mehrparteienhaus mit einheitlicher Briefkastenanlage, wird die Selbstverwirklichung schon etwas komplizierter.

Amerikanischer Briefkasten

Amerikanische Briefkästen ähneln optisch unseren Zeitungsrohren. Allerdings sind sie etwas größer und unten abgeflacht.

Sie stehen meist auf Erdspießen oder werden direkt auf den Zaun oder ein Mauerwerk montiert. Zum Schutz vor Regen besitzen Sie eine Öffnungsklappe, ein kleines Türchen am vorderen Ende.

Sie sind mit einem mehr oder minder auffälligen Signalmarker ausgestattet. Meist besteht dieser aus einem fähnchenförmigen Hebel, den der Postbote nach oben stellt, wenn er Post ausgeliefert hat. So kann der Besitzer gleich vom Küchenfenster aus erkennen, ob er Post hat, oder nicht.

Diese amerikanischen Briefkästen sind meist aus dünnem Metall oder Blech und in der Anschaffung kostengünstig. Von der Machart her sind sie zweckdienlich, jedoch sollten Sie bedenken, dass Ihre Post in einem solchen Briefkasten nicht vor den unerlaubten Zugriffen fremder Menschen geschützt ist. Amerikanische Briefkästen besitzen kein Schloss, und die Post kann von Jedermann wieder entnommen werden.

Dasselbe gilt für die bauähnlichen Zaunbriefkästen. Wenn Sie Ihren amerikanischen Briefkasten innerhalb der Umzäunung Ihres Grundstücks und möglichst in Nähe der Eingangstür anbringen, ist er deshalb besser vor Diebstahl geschützt.

Amerikanischer schwarzer Briefkasten vor Gehweg mit Post
Amerikanischer schwarzer Briefkasten vor Gehweg mit Post
Zaunbriefkasten
Roter Briefkasten auf grüner Wiese
Roter Briefkasten auf grüner Wiese

Ein klassischer Zaunbriefkasten dagegen bietet diese Gefahr nicht. Er ist baugleich mit den üblichen Modellen, die am Haus aufgehängt werden, nur dass er eben am Zaun hängt.

Für den Postboten kann dies eine Erleichterung sein, da er sich den Weg durch das Gartentor und über Ihr Grundstück sparen kann. Allerdings müssen dafür Sie diesen Weg zurücklegen, was unter Umständen - zum Beispiel bei starkem Regen - auch lästig werden kann.

Wenn Sie morgens im Bademantel Ihre Zeitung holen möchten, müssen Sie ebenfalls bis zum Zaun gehen. Zaunbriefkästen dagegen können zur Diebstahlsicherung mit einem Schloss versehen werden.

Paketbriefkästen

Aktueller Trend in Sachen Briefkästen sind die Paketbriefkästen. Das Online-Shopping nimmt zu und Pakete werden gerade dann geliefert, wenn man nicht zuhause ist. Wenn man Glück hat, landet die Post beim Nachbarn, oder aber man muss sie in der nächsten Postfiliale abholen, was mit zusätzlichem Aufwand verbunden ist.

Auch gibt es die Möglichkeit, sich die Päckchen an bestimmte Paketstationen schicken zu lassen. Doch je nach Wohnlage ist auch bis dahin ein längerer Weg. Praktisch wäre es doch, wenn man das Paket direkt zuhause hätte - mit dem Paketbriefkasten kein Problem.

Allerdings sind diese Modelle sehr teuer. Außerdem nehmen sie eine Menge Platz weg, auch wenn es sie in unterschiedlichen Größen gibt. Letztlich sollte man sich die Frage stellen, ob sich die Anschaffung eines Paketbriefkastens auch lohnt - hier kommt es darauf an, wie oft man entsprechende Post geliefert bekommt.

Wiederum andere Menschen kommen ganz ohne Briefkasten aus - in diesem Fall wird die Post in den Briefschlitz an der Haustür geworfen...

Vor- und Nachteile eines Briefschlitzes

Stehen Sie vor der Überlegung, ob Sie statt eines herkömmlichen Briefkastens lieber einen Briefschlitz verwenden möchten? Dann sollten Sie die Vor- und Nachteile beider Modelle genau gegeneinander abwägen. Denn während ein Briefkasten jederzeit ausgetauscht und ersetzt werden kann, ist ein Briefschlitz meist eine Installation, die sich nur mit etwas größerem Aufwand wieder rückgängig machen lässt.

Ein Briefschlitz ist rein optisch gesehen unauffälliger und weniger störend als ein Briefkasten. Dies kann besonders bei sehr engen Eingängen ein Vorteil sein. Der Briefschlitz befindet sich meist direkt in der Tür selbst, oder aber knapp daneben.

Ist der Briefschlitz in der Tür angebracht, so kann auf der Innenseite der Tür ein Auffangkorb für die eingeworfene Post befestigt werden. Diese Einrichtung ist sinnvoll, da die Post sonst auf den Boden fällt und beim Öffnen der Tür eingeklemmt werden kann oder stört.

Briefschlitz in Haustür, zwei Briefe stecken halb drin
Briefschlitz in Haustür, zwei Briefe stecken halb drin

Aufnahmekapazitäten

Der größte Vorteil des Briefschlitzes ist eindeutig seine hohe Aufnahmekapazität. Wenn Sie öfters über einen längeren Zeitraum verreisen, dann benötigen Sie ab jetzt niemanden mehr, der regelmäßig Ihren Briefkasten leert.

Die Post stapelt sich ganz einfach im Hausflur, egal in welcher Menge. Das ist zwar kurz unangenehm, wenn Sie dann nach Hause kommen, aber insgesamt eine gute Alternative.

In jedem Fall aber ist der Briefschlitz eine gute Variante zur Diebstahlsicherung. Während herkömmliche Briefkästen relativ einfach aufgebrochen werden können, so ist es doch schon fast nahezu unmöglich, die über den Briefschlitz bereits ins Haus gelangte Post zu entwenden.

Übrigens: Über den Briefschlitz erhalten Sie Ihre Post auch sehr diskret zugestellt. So müssen Sie nicht einmal mehr das Haus verlassen, um einen Briefkasten zu leeren. Sie sparen sich damit also auch unnötige Wege, was besonders bei schlechtem Wetter sehr praktisch sein kann.

Nachteile eines Briefschlitzes

Doch Vorsicht: So praktisch der Briefschlitz an sich ist, hat er leider doch auch einen großen Nachteil. Wenn er nicht aus speziellen Materialien gefertigt und extrem gut abgedichtet ist, bildet er eine Schall- und Kältebrücke nach außen.

So können nicht nur Geräusche nach draußen und von draußen herein dringen, sondern es kann im Winter auch Kälte ins Haus eindringen. Dies kann sich so massiv bemerkbar machen, dass eine ansonsten gute Isolierung durch die Haustür komplett wertlos wird.

Doch welches Modell ist jetzt das richtige?

Tipps zur Auswahl

Die Frage nach dem richtigen Modell ist bei der großen Auswahl gar nicht so leicht zu beantworten. Es ist sinnvoll, darauf zu achten, dass der Briefkasten optisch zum Haus passt. Natürlich spielt auch der persönliche Geschmack eine Rolle, wenn es um Farben, Formen und Motive geht.

Wirklich wichtig ist aber, keine zu billigen Modelle zu kaufen. Es gibt immense Preisunterschiede, was viele Menschen dazu bringt, zum billigsten Modell zu greifen. Dies mag für eine Weile gutgehen, doch schnell wird man erste Verschleißerscheinungen bemerken. Rost, lockere schrauben und kaputte Schlösser tun ihr Übriges dazu.

Es gilt also, auf Qualität zu achten. Wer etwas mehr Geld ausgibt, wird länger Freude an dem Briefkasten haben, und muss sich nicht nach wenigen Jahren wieder in neue Kosten stürzen - auf Dauer wird es unterm Strich auf diese Weise nämlich deutlich teurer.

Tipp: Gute Qualität und eine ausreichende Größe sind die beiden wichtigsten Kriterien beim Kauf eines Briefkastens.

Größe und Standort

Bei der Wahl der Briefkastengröße sollte vor allem das eigene Postaufkommen berücksichtigt werden. Auch ist zu beachten, ob viele große Postsendungen wie kleine Päckchen oder Kataloge zur eigenen Post gehören.

Für Personen, die viele Pakete erhalten, wäre die Anschaffung eines Briefkastens mit separatem Paketfach sinnvoll. Zudem sollte der Briefkasten auch genug Platz bieten, wenn er längere Zeit mal nicht geleert werden kann (z.B. in der Urlaubszeit).

Der Briefkasten sollte möglichst an einem witterungsgeschützten Ort montiert werden. Ein idealer Montageort ist z.B. unter einem Vordach.

Ist dies nicht möglich, ist es sinnvoll, auf einen Briefkasten mit Dach zurückzugreifen. Es gibt Briefkästen mit schrägen oder mit rundem Dach. Beide Dächer bewirken, dass der Regen schneller abläuft und die Post trocken bleibt.

Zum Abschluss noch ein Tipp: Sollten Sie von den täglichen Massen an Werbesendungen genervt sein, kann ein einfaches gut sichtbares Schild mit dem Hinweis "Bitte keine Werbung einwerfen" Abhilfe schaffen.