Campen mit Kindern - Tipps und Hinweise

Reisen mit Kindern ist für die Eltern nicht selten eher strapaziös als erholsam. Es stellt sich die Frage, welche Urlaubsform Familien mit Nachwuchs am meisten entgegenkommt. Ist es der Aufenthalt im Hotel, in einer Ferienwohnung oder auf dem Campingplatz? Campen mit Kindern kann für die Kleinen aufregend sein, für die Eltern aber auch stressig. Lesen Sie, was beim Campingurlaub mit Kindern beachtet werden sollte.

Von Annette Folge

Die unterschiedlichen, zur Verfügung stehenden Urlaubsmöglichkeiten unterscheiden sich zunächst durch den Preis. Ein Urlaub im Hotel bedeutet für Familien wegen des höheren Platzbedarfes als bei Einzelreisenden und Paaren von vornherein höhere Kosten. Genauso verhält es sich mit einem Flugurlaub.

Die Anmietung einer Ferienwohnung oder eines Ferienhauses ist demgegenüber eine kostengünstigere Variante und hat den Vorteil, dass sich die Kinder freier bewegen können und der Tagesablauf sowie die Verpflegung den familiären Bedürfnissen besser angepasst werden kann. Im Vergleich zum Campingurlaub besteht der Nachteil in der Fixierung auf einen bestimmten Ort.

Campen mit Kindern: kostengünstig, aber stressig

Diesem Vorteil beim Campen steht allerdings das Problem längerer Autofahrten zur Erreichung der jeweiligen Zielgebiete gegenüber. Für Kinder eine wahre Strapaze und für Eltern Stress ohne Ende.

Diese Form des Reisens ist mit einem enormen Bedarf an Gepäck verbunden. Die zusätzliche Mitnahme von Spielzeugen und Fahrrädern, aber auch Kinderwagen und Babyausstattung für Kleinkinder ist hoch problematisch.

Hinzukommt der langwierige Aufbau eines Familienzeltes und die doch eher komfortarme Unterbringung. Nicht selten entsteht dadurch für die Erwachsenen ein höherer Aufwand bei der Haushaltsführung als daheim.

Das dringende Erholungsbedürfnis bleibt auf der Strecke. Dennoch entscheiden sich die meisten Familien aus finanziellen Gründen für das Campen, das dann zur einzig machbaren Form des Urlaubs wird.

Daran zeigt sich, dass Familien mit Kindern leider auch in Bezug auf den Urlaub benachteiligt sind. Aus diesem Grund sind auf Zeltplätzen auch ganz überwiegend Familien anzutreffen.

Mit der ganzen Familie zu zelten kann mitunter stressig sein
Mit der ganzen Familie zu zelten kann mitunter stressig sein

Vorteile

Sehr positiv ist, dass diese untereinander viele Gemeinsamkeiten haben und deshalb schnell Kontakte knüpfen. Bei den Kindern sieht es ganz ähnlich aus. Daraus entstehen sehr häufig nachbarschaftliche Gemeinschaften, die den Umgang mit den Kindern erleichtern und den Eltern mehr Zeit für sich einräumen.

Urlaub für die Eltern durch bessere Freizeitangebote

Eine weitere Erleichterung für Eltern geht von den Betreibern der Campingplätze aus, die sich schon lange auf die Bedürfnisse ihrer Klientel eingestellt haben. Für Kinder aller Altersgruppen stehen diverse Spiel- und Sportmöglichkeiten zur Verfügung. Für Abwechslung sorgen Veranstaltungsangebote, die sich auch an die Erwachsenen richten.

Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass ein Urlaub auf dem Campingplatz für Familien durchaus viele Vorteile bietet. Wichtig ist allerdings, sich vor Antritt der Reise nach der jeweiligen Ausstattung und den vorhandenen Angeboten zu erkundigen um sicherzustellen, dass diese auf die Altersgruppe der eigenen Kinder abgestimmt sind. Für einen Urlaub mit dem Baby bzw. mit Kleinkindern empfiehlt sich eher die Unterbringung in einem Wohnmobil, das neben mehr Platz für Gepäck eine bessere Ausstattung bietet und den Kindern mehr Ruhe und Abgeschlossenheit verschafft.

Mit Kindern sollte man einen Campingplatz mit Freizeitangeboten oder zumindest einem Pool wählen
Mit Kindern sollte man einen Campingplatz mit Freizeitangeboten oder zumindest einem Pool wählen

Hilfreiche Tipps, und worauf sich Eltern gefasst machen sollten

Eltern wird empfohlen, den ersten Campingurlaub lieber nicht allzu weit entfernt zu verbringen und mit dem Auto anreisen. Schlimmstenfalls, wenn sich der Nachwuchs überhaupt nicht wohlfühlt oder das Campen einfach nicht die richtige Art des Urlaubs darstellt, kann man den Nachhauseweg ohne Probleme früher antreten.

Auch wenn man etwas tiefer in die Tasche greifen muss, um ein bisschen Komfort und Freizeitprogramm zu bekommen, so lohnt sich dies bei einem Aufenthalt mit Kindern auf jeden Fall: morgens frische Brötchen zu bekommen und das erste quengelnde Kind zu beruhigen oder entspannt dabei zusehen, wie sich der Nachwuchs in spannenden Spielen gemeinsam mit anderen Kindern austoben kann, wird in diesen Momenten goldwert sein.

Beim Zelt sollte man darauf achten, dass dieses ausreichend Platz bietet und schnell aufgebaut ist. Wer sich erst noch mit der Anleitung auseinandersetzen und gleichzeitig noch den Nachwuchs bespaßen muss, wird alles andere als entspant in den Urlaub starten können.

Übernachten Eltern und Nachwuchs in einem Zelt, kümmert man sich am besten um ein Isomattenlager mit darüber gespanntem Bettlaken, um ein Wegrutschen der Matten zu vermeiden. Anderenfalls wird es - auch im Sommer - schnell ungemütlich.

Die Kleidung für die Kids sollte wind- und wasserfest sein. Für den Fall, dass es mal regnet, sollten unbedingt auch Kleidungsstücke eingepackt werden, die die Kleinen im Regen und Matsch tragen können.

Auf warme Wolldecken sollte man verzichten - diese werden ohnehin feucht und trocknen in diesem Fall nicht wieder. Zudem sorgen sie für ordentlich Gewicht.

Dinge, die man aus einem Campingurlaub mit Kindern lernt

Das Leben mit Kind ist unvorhersehbar und oftmals kommt am Ende immer alles anders, als man denkt: Planen ist in vielen Fällen nicht möglich. Wer darüber nachdenkt, einen Campingurlaub samt Nachwuchs zu organisieren, sollte wissen, dass es sehr anstrengend werden kann. Es gibt einige Punkte, die man aus einem solchen Urlaub lernt - kennt man diese, kann es hier und da deutlich einfacher werden. Zu diesen Punkten zählt:

  • Man packt immer zu viel ein - bei Spielzeug, Bücher und Co. sollte man sich zurückhalten; schließlich wartet die Natur darauf, entdeckt zu werden
  • Man sucht ständig etwas - organisiert zu bleiben, ist in Sachen Gepäck beim Camping nicht unbedingt einfach
  • Wanderpläne werden vielleicht zunichte gemacht - auf dem Campingplatz legt man auch so täglich eine ordentliche Strecke zurück; ob der Nachwuchs zudem noch Lust auf das Wandern hat, ist fraglich
  • Kind und Eltern werden noch weniger schlafen als sonst, schließlich ist alles ungewohnt, vor allem das Schlafen im Zelt
  • Babys werden Mücken anziehen - vorab sollte man sich erkundigen, was man gegen Mückenstiche auf Babys Haut tun kann
  • Der Magen der Kleinen verträgt mehr, als Eltern meinen würden: ein bisschen Erde oder Grad kann beim Campen immer mal im Essen landen, kein Grund zur Sorge!
  • Auch wenn man meint, der Körper wäre sauber - spätestens, wenn man zuhause unter der Dusche steht, wird man merken, dass es nicht so ist