Schreiben - Nutzen, Möglichkeiten und Tipps zum Schreibenlernen
Das Schreiben zählt wie das Lesen und Rechnen zu den Grundfertigkeiten eines Menschen. Es wird in der Schule gelehrt und bedeutet für den Nachwuchs einen riesigen Schritt in die Erwachsenenwelt. Als Elternteil sollte man seinem Nachwuchs diesen Sprung so leicht wie möglich machen. Informieren Sie sich über die Grundlagen des Schreibens und lesen Sie, wie man Kinder beim Schreibenlernen am besten unterstützen kann.
Schreiben - Nutzen und Möglichkeiten
Wie das Lesen und Rechnen zählt auch das Schreiben zu den Grundfertigkeiten. Mit Schreiben ist jedoch nicht nur das Aufzeichnen von Buchstaben und somit das Anfertigen von Wörtern, Sätzen und Texten gemeint, sondern auch die Niederschrift von Ziffern, Schriftzeichen oder auch musikalischen Noten.
Als Gegenstück gilt das Lesen, bei dem man diese aufgeschriebenen Informationen aufnimmt und zu verstehen versucht. Um zu schreiben, benötigt man klassischerweise ein Medium sowie ein Schreibgerät.
Beim manuellen Schreiben wäre das zum Beispiel ein Blatt Papier sowie ein Stift. Jeder Mensch hat dabei seine eigene Handschrift, eine individuelle Art, Buchstaben zu formen. Diese kann mögicherweise auch etwas über den Charakter sowie den Gesundheitszustand aussagen, mehr dazu erfahren Sie hier. In der modernen Zeit ist das Schreiben aber auch über das Tippen möglich, so etwa auf einer Computertastatur oder auf dem Bildschirm eines Smartphones oder Tablets.
Neben diesen Voraussetzungen bedarf es noch der Schreibkompetenz, also der Fähigkeit, zu schreiben, dazu später mehr. Schreiben heißt auch, kreativ zu sein. Besonders wer eigene Texte im Bereich der Lyrik oder Poesie verfasst, beschäftigt sich mit einem kreativen Prozess.
Künstlerisch kann neben dem Text auch die Form ausfallen. Mit diesem Bereich beschäftigt sich etwa die Kalligrafie.
Die Fähigkeit zu schreiben, wird tagtäglich vom Menschen gebraucht, sowohl im privaten als auch im beruflichen Alltag. Es dient der Kommunikation und Mitteilung, es fungiert als Merkhilfe und hilft beim Lernen. Zu den unterschiedlichen Situationen, in denen die Schreibfähigkeit gebraucht wird, zählen beispielsweise:
- das Schreiben von Klassenarbeiten/Klausuren/Prüfungen
- das Schreiben eines Briefes
- das Schreiben diverser Geschäftsbriefe
- das Schreiben eines Einkaufszettels
- das Schreiben im Tagebuch
- das berufliche Schreiben als Schriftsteller
- das berufliche Schreiben für ein (Online)-Magazin
- das Schreiben von Emails
- das Schreiben auf dem Handy (SMS, Messenger etc.)
- ...
Viele Menschen nutzen das Schreiben auch für das eigene Wohlbefinden oder zur mentalen Entspannung. "Loszulassen" und sich den Frust von der Seele zu schreiben, kann helfen, eine Situation klarer zu sehen und eine Lösung zu finden - es gibt viele Möglichkeiten.
Mangel und Unfähigkeit
Es gibt viele Menschen, die von einer Schreibunfähigkeit betroffen sind. Oftmals geht damit auch die Unfähigkeit zu lesen einher; man bezeichnet Betroffene als Analphabeten. Des Weiteren ist eine mangelnde Schreibkompetenz weit verbreitet.
Es bestehen unterschiedliche mögliche Ursachen, warum ein Mensch Schwierigkeiten beim Schreibenlernen aufweist. Typische Beschwerdebilder bezeichnet man als Legasthenie oder Agrafie. Nicht unbedingt liegen dabei auch intellektuelle Einschränkungen vor.
Das Schreiben lernt man bereits in der Schule...
Wissenswertes zur Schreibkompetenz
Als Schreibkompetenz bezeichnet man die Fähigkeit, einen lesbaren Text zu verfassen. Sie wird aus mehreren Teilkompetenzen zusammengesetzt, welche man Schritt für Schritt erlernt und koordinieren muss.
Auf die Entwicklung der Schreibkompetenz wirken mehrere Faktoren ein; zu diesen zählen die Aufgabenart, die Fachdisziplin sowie der soziokulturelle Zusammenhang. Beim Schreiben kommt es darauf an, abwesende Leser zu erreichen und mit dem Text mögliche Verständnisprobleme zu beheben. Auch Alter und Übungsumfang spielen dabei eine Rolle, denn, sich gekonnt auszudrücken, muss erstmal erlernt werden.
Somit gibt es mehrere Bereiche, die letztendlich zum Erlernen der Schreibkompetenz führen. Laut Chietz und Kruse zählen folgende Komponenten dazu:
- Wissen
- Schreibprozess
- Kommunikation
- Genre
- Medien
- Sprache
Ein anderes Modell (Bereiter) wiederum enthält folgende komplexe Fähigkeiten:
- Assoziatives Schreiben: wenig Planung, Produktion von Ideen, Hervorbringung von Sprache
- Performatives Schreiben: der Versuch, einen den grammatischen Normen entsprechenden Text zu erstellen
- Kommunikatives Schreiben: Orientierung an möglichen Adressaten
- Reflektiertes Schreiben: sein eigener Kritiker sein, Bewertung anhand eigener Ansprüche
- Epistemisches Schreiben: Teil des Denkprozesses - Bildung von gedanklichen Konzepten, Herstellung neuer Zusammenhänge
Um die Schreibanfänger auf ihrem Weg zu begleiten, sollten Eltern einige Tipps beherzigen...
Tipps zum Schreibenlernen
Für Erwachsene ist es schwer, sich in die Situation eines Kindes hineinzuversetzen, das keine Ahnung hat, was die ganzen Schriftzeichen überall bedeuten. Am schlimmsten ist es für Eltern, wenn die Kleinen schon ein wenig lesen können, aber besonders lange brauchen, bis sie ein Wort entziffert haben. Trotzdem muss solche Ungeduld rigoros unterbunden werden; man selbst ist auch nicht mit dieser Fähigkeit auf die Welt gekommen.
Die Aussprache der Buchstaben
Kinder fangen von allein irgendwann zu fragen an, beispielsweise wenn die Eltern die Zeitung lesen. Auf die Frage, welcher Buchstabe das sei, sollte man immer geduldig antworten.
Allerdings wird ein "D" nicht als "De" ausgesprochen, sondern als "d", so wie man es eben in einem Wort aussprechen würde. Nur so lernen die Kinder die Laute zu den jeweiligen Buchstaben kennen. Wie man sie offiziell bezeichnet, ist für das Lesen und Schreiben lernen nicht so wichtig.
Die Bildung der ersten Wörter
Kennt das Kind schon einige Buchstaben, so kann man damit beginnen, einfache Wörter daraus zu bilden. So erklärt man zum Beispiel, dass ein "O", ein "A", und ein "Mhm" das Wort "Oma" ergeben.
Klug ist es auch, dem Nachwuchs solche einfachen Worte aufzuschreiben, natürlich in schönster Druckschrift. Man wird schnell erkennen, dass die Kinder die Worte in Zeitungsüberschriften und Schildern wiederfinden. Dieser Erkennungsprozess ist überaus förderlich für die Motivation am Lernen.
Auch das Schreiben entwickelt sich meist ganz von selbst. Nicht selten stellen erstaunte Eltern fest, dass sich im Gekritzel ihrer Kinder richtige Buchstaben befinden. Auf solche Funde sollte man die Kleinen natürlich direkt hinweisen und sie ausgiebig dafür loben.
Förderlich ist es auch, den Nachwuchs dazu aufzufordern, die aufgeschriebenen Wörter mit dem Stift nachzufahren. Hierbei sollte man unter anderem auch darauf hinweisen, wo man typischerweise anfängt, den jeweiligen Buchstaben zu schreiben und wie man Schwünge ausführt.
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