Tipps zum Schreiben von Résumés/Resümees

Resümieren heißt ganz allgemein zusammenfassen. Der zuvor gesagte oder geschriebene Text wird resümiert. Doch damit ist es nicht getan - denn an ein sinnvolles und zweckmäßiges Resümee werden auch bestimmte Erwartungen gestellt. In der Regel steht dieses am Ende eines Werkes; es kann aber, z.B. bei mehrteiligen TV-Produktionen, auch als Einleitung dienen, indem es die letzte Folge kurz zusammenfasst. Lesen Sie über die Merkmale des Résumés und holen Sie sich hilfreiche Tips zum Schreiben von Resümees.

Von Kai Zielke

Résumé - eine Definition

Das französische Wort "résumé" heiß zu Deutsch "Wiederholung", "Zusammenfassung" oder "Thesenpapier". Das gleichbedeutende lateinische Wort "facit" wird als Fazit in der deutschen Sprache benutzt und ist eine andere Formulierung für Resümee.

In allen Fällen geht es darum, in einem abschließend bewertenden Fazit aus dem zuvor erreichten Ergebnis die ersten Schlussfolgerungen zu ziehen. Das Resümee ist der gekonnte Wechsel von der Fachebene des ausführlichen und eigentlichen Themeninhaltes hin zur Metaebene mit ihrer eher übergeordneten Betrachtungsweise.

Eine erste vereinfachte Form wird mit dem Aufteilen und Schreiben von Aufsätzen in der Schule gelehrt. Der frei gestaltbare Text wird in Einleitung, Hauptteil sowie in den Schluss gegliedert. Diese Aufteilung muss optisch durch mehrere Absätze erkennbar sein.

Vom Wort- und Satzvolumen her ist der Schluss, also das Resümee, das Fazit der kürzeste von drei Aufsatzteilen. Das macht ein Resümee auch recht schwierig - denn es muss inhaltlich das zuvor Geschriebene zusammenfassen und ihm einen insgesamt sinnvollen Abschluss geben.

Je komplexer die Themaebene ist, umso inhaltlich intensiver muss sich der Autor oder Verfasser mit dem Resümee befassen. Leser oder Zuhörer haben das Thema behandelt und verstanden. Sie sind jetzt gespannt und voller Erwartung darauf, was sich daraus ergeben kann, soll oder muss.

Einsatz in der Praxis

Der Verfasser muss für sich klar definieren, was er mit dem Resümee bezweckt. Das kann die Schlussfolgerung aus der Themaebene, aber auch eine erste Benennung von Zielen sein - das eine ist rückblickend, das andere richtungsweisend.

Ein Resümee eignet sich auch für einen Aufruf, für einen Appell an Leser oder Zuhörer. Oder es kann nachdenklich stimmen, so dass die Leser oder Zuhörer, wie es oft formuliert wird, mit mehr Fragen als Antworten nach Hause gehen. Es kommt ganz entscheidend darauf an, was mit dem Thema und dem anschließenden Resümee bezweckt wird.

Es ist auch eine gute, manchmal die fast einzige Gelegenheit für eine persönliche Wertung des Verfassers beziehungsweise Vortragenden. Er kann es geradezu darauf anlegen bis hin zu spannend machen, in dem die Themaebene selbst komplett neutral gehalten wird. Abhängig vom Themeninhalt kann das so weit gehen, dass die Leser oder Hörer gespannt darauf sind, nun endlich die persönliche Meinung des Verfassers oder Autors kennenzulernen.

Wer als Autor einen Text schöpft oder schreibt, der durchdenkt sein geistiges Gut beziehungsweise sein sprachliches Werk. Er ist derjenige, und zwar der einzige, der sowohl Themaebene als auch Metaebene beeinflusst und bestimmt.

Der Autor führt, lenkt und steuert seine Hörer oder Leser durch das Thema. Das beginnt mit der Themenbestimmung und geht weiter hin zum Themenvortrag. Der Autor muss, wie es gesagt und gewünscht wird, beim Thema bleiben.

In der Themengestaltung selbst hat er jedoch weitgehend freie Hand. Er kennt und beherrscht das Thema, sei es wissenschaftlich, politisch oder auch als Entertainment. Leser und Hörer erwarten sowohl sachlich als auch emotional, dass das Thema, also die Themaebene gekonnt und zufriedenstellend abgerundet wird. Bei Buch, Film und Unterhaltung ist es das Happy End, und bei einem vorgetragenen oder Lesetext das Resümee.

Hilfreiche Tipps

Wer ein Résumé schreibt, sollte folgende Tipps beachten:

  • Der zu behandelnde Text sollte verstanden werden; alles was nicht klar ist, schlägt man nach, sodass man vor der Zusammenfassung sicher ist, dass keine Unklarheiten mehr vorliegen
  • Ist der Text lang, hilft es, den einzelnen Abschnitten eine Überschrift zu geben
  • Es wird immer nur das Wichtigste notiert
  • Im Hauptteil kommt es auf die Beantwortung der "W-Fragen" an: Wer? Was? Wann? Wo? Warum?
  • Wörtliche Rede kommt nicht vor
  • Es wird im Präsens geschrieben
  • Man sollte sachlich bleiben
Ein Résumé ist die Zusammenfassung eines langen Textes mit einem bestimmten Zweck
Ein Résumé ist die Zusammenfassung eines langen Textes mit einem bestimmten Zweck

Ein Resümee muss nicht immer am Ende des Textes stehen

Mit einem durchdachten Resümee müssen Text oder Vortrag nicht zwangsläufig abgeschlossen sein. Entweder werden Leser oder Hörer zum Nachdenken angeregt, oder es gibt eine Fortsetzung, also ein weiteres Hauptthema. Das knüpft in seiner Einleitung dann an das Resümee des vorangegangenen Themas an.

Bei mehrteiligen TV-Produktionen beginnt die jeweils nächste mit einem kurzen Rückblick, einem Resümee auf die vorangegangene Folge. Sowohl hier als auch beim Meta-Text zeigt sich das Können, ein kurzes und dennoch informatives sowie aussagekräftiges Resümee zu ziehen.

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In einem anderen Kontext: das Résumé, der amerikanische Lebenslauf

Als Résumé bezeichnet man zudem eine bestimmte Form des Lebenslaufs, auch als amerikanischer Lebenslauf bezeichnet. Dabei wird der Werdegang kurz dargestellt; die wichtigsten Stationen werden zusammengefasst. Im Vergleich zum gängigen Lebenslauf fällt diese Form deutlich kürzer aus.

Beim Erstellen des Résumés kommt es darauf an, sich mit der jeweiligen Stelle auseinander zu setzen, denn die aufgelisteten Punkte müssen sich genau auf diese beziehen; dabei konzentriert man sich auf die bisherige berufliche Erfahrung. Begonnen wird mit den aktuellsten Punkten.

Studienschwerpunkte stehen hier nicht im Vordergrund; stattdessen geht der Bewerber auf die Qualifikationen, die interessant für den gewünschten Job sind, ein. Auf ein Bewerbungsfoto wird verzichtet.

Diese Form des Lebenslaufs ist wie folgt aufgebaut:

  • Allgemeine Daten: Name, Anschrift, Telefonnummer & Emailadresse
  • Key Skills: Soft Skills, Sprachkenntnisse, EDV-Kenntnisse, Auszeichnungen
  • Bildung: Schulabschluss, Studium, Weiterbildungen
  • Praxiserfahrung: Praktika, bisherige Jobs
  • Ort, Datum, Unterschrift

Hier erhalten Sie detailliertere Informationen rund um den Lebenslauf.