Tipps zur Babymassage - Wohltuende Massagegriffe für den ganzen Körper

Die Babymassage trägt dazu bei, dass die Beziehung zwischen den Eltern und ihrem Kind gefestigt wird. Wenn Mama und Papa einige Dinge beachten, so profitiert das Baby nicht nur in seiner psychischen, sondern auch in der körperlichen Entwicklung von der Babymassage. Beim Massieren des Babys gilt es jedoch, einige Tipps zu beachten. Holen Sie sich Tipps zur Babymassage und informieren Sie sich über wohltuende Massagegriffe.

Britta Josten
Von Britta Josten

Generelle Tipps zur Babymassage

Wenn die Babymassage regelmäßig zu jeweils der gleichen Tageszeit durchgeführt wird, freut sich das Baby schon jedes Mal darauf, wenn es ausgezogen wird. Die Babymassage beruhigt das Kind und durch den ständigen Blickkontakt zwischen Baby und Mama oder Papa wird auch die Beziehung gefestigt.

Den richtigen Zeitpunkt finden

Das Baby fühlt sich bei der Massage jedoch nur dann wohl, wenn es weder Hunger noch Durst hat. Aber auch direkt nach einer Mahlzeit mögen es die meisten Babys nicht, wenn ihr Bauch massiert wird.

Gerade Spuckkinder reagieren auf die Bauchmassage nach dem Stillen oder dem Fläschchen mit heftigem Spucken. Egal ob ein Kind empfindlich ist oder nicht: die Massagebewegungen werden grundsätzlich im Uhrzeigersinn gemacht.

Die richtige Umgebung kreieren

Am besten gefällt den Babys die Massage, wenn sie dabei ganz nackt sein dürfen. Dies geht aber nur in einem gut geheizten Raum, zum Beispiel im Badezimmer. Das Baby sollte hier nicht auf dem harten Boden, sondern zum Beispiel auf einer weichen Decke liegen.

Außerdem sollte das Kind nur dann massiert werden, wenn es gesund ist. Ein fiebriges Baby mag die Massagegriffe in der Regel nicht und wird darauf mit Quengeln reagieren.

Die richtige Dauer festlegen

Den meisten Babys macht eine Babymassage Freude, jedoch nur dann, wenn sie nicht länger als eine Viertelstunde dauert. Besonders nach dem abendlichen Bad bietet sich die Massage an - danch ist ein zufriedenes Einschlafen sehr wahrscheinlich.

Für den gesamten Körper des Babys gibt es wohltuende Massagegriffe - im Folgenden geben wir einen entsprechenden Überblick.

Tipps zur Brust- und Bauchmassage

Bestandteil einer Babymassage ist das Massieren von Bäuchlein und Brust des Babys. Wenn die Massagegriffe richtig angewendet werden, so kann man dadurch Verdauungsbeschwerden lindern oder sogar vermeiden. Zum Massieren des kleinen Bäuchleins und der Brust nimmt man sich zuerst einmal eine genügende Menge Öl und verteilt es mit warmen Händen vom Hals nach unten auf dem Bauch des Babys.

Grundlegende Massageübungen

Dann beginnt die eigentliche Massage. Auf die linke Schulter des Babys legen nun Mama oder Papa ihre linke Hand.

Langsam streicht man nun von der Schulter über die Brust bis zur Lende des Babys. Dann kommen die rechte Hand und die rechte Schulter dran, bevor man dann erneut mit der linken Hand massiert.

Bei der nächsten Massageübung legen Mama oder Papa ihre linke Hand auf die rechte Schulter und ihre rechte Hand gegenüber auf die linke Lende. Gleichzeitig massiert man nun mit der Hand in gerader Linie nach oben bzw. unten. Dabei sollte nur leichter Druck auf Babys Bäuchlein ausgeübt werden.

Zum Schluss nimmt man den Oberschenkel des Babys und hebt ihn leicht an. Mit der anderen Hand massiert man im Uhrzeigersinn um den Bauchnabel herum. So können sich auch Blähungen gut lösen.

Doch es gibt noch weitere Massagegriffe, die man an Babys Brust und Bauch anwenden kann...

Die Brust massieren

Die Massage der Brust ist ein wichtiger Teil jeder Babymassage. Sanftheit und Sorgfalt sind wichtig, um sie für das Kind zu einem schönen und entspannenden Erlebnis zu machen.

Entspannung und Wohlbefinden

Nacktes Baby auf dem Rücken, Mutter massiert seine Brust
Nacktes Baby auf dem Rücken, Mutter massiert seine Brust

Die Brust des Babys wird mit nur wenigen Massagegriffen massiert, dennoch sollte genügend Zeit und Sorgfalt auf die Massage verwendet werden, denn in diesem Bereich wird nicht nur geatmet, hier sitzt auch das Herz des Kindes. Eine sanfte Massage wird sowohl Atmung als auch Herzschlag des Babys spürbar beruhigen und für wohlige Entspannung sorgen.

Sanft vorgehen

Wichtig ist es, vorsichtig vorzugehen und nur wenig Druck auszuüben: die Rippen des Kindes, die im Bereich der Brust vielleicht auch zu ertasten sind, sind mit empfindsamer Knochenhaut umgeben. Eventueller Schmerz durch zu viel Druck wird dadurch besonders intensiv wahrgenommen. Wer sanft ist und auf die Reaktionen seines Kindes achtet, kann allerdings kaum etwas verkehrt machen.

Erste Kontaktaufnahme

Jeder Bereich des Körpers, der neu in die Massage einbezogen wird, sollte zunächst einmal auf die folgenden Berührungen vorbereitet werden. Im Bereich der Brust geschieht dies, indem die flachen Hände vom Bauch her auf die Brust gleiten und dort einer Weile liegen bleiben. Der Massierende wird so den Atem des Babys spüren; das leichte Heben und Senken der Brust kann mit den Händen leicht und ohne Druck unterstützt werden.

Das offene Buch oder Herz

Für den ersten Massagegriff teilen sich die beiden auf dem Brustkorb unmittelbar nebeneinander liegenden Hände und jede streicht nach außen und oben in Richtung der Schultern. Von hier aus bewegen sich die Hände nach unten und innen und treffen sich schließlich wieder in der Mitte des Brustkorbs auf Höhe des untersten Rippenbogens.

Nun führt man die Hände gerade nach oben in die Ausgangsposition und wiederholt die Bewegung. Ob der Massagegriff als offenes Buch oder als Herz bezeichnet wird, ist im Grunde Geschmackssache, denn beide Namen beschreiben dieselbe Bewegung. Sie ähnelt tatsächlich einem Herzen, manch einer mag jedoch die Vorstellung, die beiden Seiten eines aufgeschlagenen Buches glatt zu streichen, anschaulicher finden.

Es kann sein, dass das Baby bei dieser Massagebewegung die Arme vor der Brust verschränkt. Das ist nicht unbedingt ein Zeichen von Abwehr, sodass es durchaus erlaubt ist, mit den Zeigefingern unter die Arme zu streichen und die Massagebewegung etwas weniger ausladend und nur mit den Fingerspitzen auszuführen. Wenn das Kind nun Unwillen zeigt oder unruhig wird, sollte abgebrochen werden, es ist jedoch durchaus möglich, dass sich die Arme jetzt wieder öffnen.

Der Schmetterling und die Integration von Brust, Bauch, Beinen und Füßen

Nach dem letzten Herz gleiten die Hände an die Seiten des Kindes. Da dies dem Baby das Gefühl von Sicherheit und Stabilität vermittelt, dürfen sie dort auch einen Moment verweilen.

Dann wird die flache rechte Hand in einer geraden Bewegung diagonal über den Brustkorb bis zur gegenüber liegenden Schulter geführt, während die linke sicher an der Seite des Kindes ruht. Auch an der Schulter kann für einen Moment angehalten werden, bevor die Hand auf demselben Weg wieder zurück in ihre Ausgangsposition gleitet.

Im Anschluss vollzieht die andere Hand dieselbe Bewegung analog. Diese Bewegungen können ruhig rhythmisch ausgeführt werden, eventuell zu einem Lied oder Reim.

Im Anschluss erfolgt ein sanftes Ausstreichen über

bis hinunter zu den Füßen. Auf diese Weise werden noch einmal alle bereits massierten Körperteile in einer einzigen, zusammenhängenden Bewegung berührt, damit das Baby seinen Körper nicht stückchenweise, sondern als Ganzes wahrnimmt.

Den Bauch massieren

Die Massage des Bauches ist ein wichtiger Teil der Babymassage und sollte keinesfalls vernachlässigt werden. Sie dient nicht nur der Entspannung, sondern kann auch bei Verdauungsbeschwerden, Blähungen und sogar Koliken helfen.

Baby liegt auf Rücken und wird von Mutter massiert
Baby liegt auf Rücken und wird von Mutter massiert

Sanfte Berührungen für Babys Bauch

Massiert wird der Bereich unterhalb der Rippenbögen bis hin zum Schambein. In diesem sensiblen Bereich sollten nur sanfte Berührungen mit wenig Druck erfolgen.

Das gilt insbesondere dann, wenn das Kind unter Blähungen leidet. Wichtig ist außerdem, nach einer Mahlzeit mindestens 30 Minuten zu warten, bevor die Massage beginnt.

Verdauungsbeschwerden lindern

Bei der Bauchmassage sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass alle Bewegungen nur im Uhrzeigersinn stattfinden. Sie folgen so dem natürlichen Darmverlauf des Kindes und können auf diese Weise die Verdauungstätigkeit stimulieren.

Auch Blähungen lassen sich auf diese Weise lindern, denn die Massagebewegungen leiten die Luft im Bauch auf natürlichem Weg aus dem Körper. Selbst bei Koliken kann eine Massage des Bauches sinnvoll sein, allerdings mit aller gebotenen Vorsicht, um dem Kind keine zusätzlichen Schmerzen zu bereiten.

Das Wasserrad

Anders als die Bezeichnung vielleicht vermuten lässt, verlangt das Wasserrad keine kreisenden Massagebewegungen. Vielmehr bilden die Hände des Massierenden das Rad, das Baby liegt quasi darunter.

  • Die Massagebewegung erfolgt als sanftes Streicheln mit flachen Händen von den Rippenbögen nach unten in Richtung der Leisten.
  • Ist eine Hand dort angekommen, setzt die andere wieder oben an den Rippenbögen an, sodass stets Hautkontakt zum Kind besteht.
  • Falls der Bauch des Kindes sehr verhärtet ist, empfiehlt es sich, seine Beine anzuheben und während der Massage mit dem eigenen Bauch oder den Oberschenkeln abzustützen.

Das Anheben der Beine entspannt automatisch die Bauchmuskulatur des Kindes, das so von der Massage viel mehr profitiert.

Streicheln zu den Seiten

Während des Streichelns zu den Seiten liegen die Handflächen seitlich am Bauch des Babys und geben ihm so Halt und Sicherheit. Beide Daumen werden seitlich abgespreizt und berühren den Unterbauch des Kindes unterhalb des Nabels.

Nun werden die Daumen über den Bauch nach oben und außen zu dem anderen Fingern bewegt, die Handflächen bleiben dabei still liegen. Schließlich nehmen die Daumen wieder die Ausgangsposition ein. Bei dieser Massagebewegung kommt es auf Gleichmäßigkeit an; insbesondere sollte darauf geachtet werden, dass die bevorzugte Hand des Massierenden keinen deutlich stärkeren Druck ausübt als die andere.

Sonne und Mond

Die Massagebewegung "Sonne und Mond" erfordert vom Massierenden ein wenig Aufmerksamkeit und Konzentration, da die beiden Hände unterschiedliche Bewegungen ausführen.

  • Mit der linken Hand wird im Uhrzeigersinn eine Sonne relativ eng um den Nabel des Babys gezeichnet; es handelt sich dabei im Grunde um eine schlichte Kreisbewegung. Diese Hand bleibt ständig in Kontakt mit dem Kind.
  • Die rechte Hand beschreibt auf einer etwas weiteren Umlaufbahn einen Halbmond um die Sonne herum; die Bewegung folgt ebenfalls dem Uhrzeiger.
  • Der Halbmond reicht in etwa von Nabelhöhe der linken Seite des Kindes bis kurz unter dem Nabel auf der rechten Seite. Dann wird diese Hand angehoben und bewegt sich wieder zur Ausgangsposition links neben dem Nabel.

Ich liebe dich

Auch für das "Ich liebe dich" wird das Kind von der Seite her stabilisiert: die linke Handfläche bietet gleichzeitig Halt und Körperkontakt, während mit der rechten die Liebesbotschaft auf den Bauch des Babys geschrieben wird.

  • Für das "Ich" wird ein großes I auf die linke Seite des Babybauches gemalt, vom Massierenden aus gesehen also rechts des Nabels.
  • Das große L für "liebe" wird quasi auf den Kopf gestellt: die Bewegung verläuft zunächst quer oberhalb des Nabels von links nach rechts und von dort aus gerade nach unten in Richtung der Leiste.
  • Das etwas unvollständige große D beschreibt einen großen Bogen vom Unterbauch entlang der Rippenbögen und wieder nach unten.

Diese Massagebewegung ist eine gute Gelegenheit, dem Baby auch mit Worten "Ich liebe dich" zu sagen. Den Wortlaut wird das Kind zwar nicht verstehen, ganz sicher aber die Bedeutung.

Fingertappen

Nach der Liebeserklärung bleibt die linke Hand in ihrer Position an der Seite des Kindes; die rechte liegt zunächst entspannt auf dem Bauch des Babys, sodass die Fingerspitzen nach links zeigen. Die rechte Hand bewegt sich nun rückwärts in Richtung des Nabels und dann weiter nach rechts, während die Fingerspitzen sanft auf den Bauch des Kindes klopfen und dort quasi spazieren gehen. Gleichzeitig sollte die Handfläche den Hautkontakt möglichst großflächig aufrecht erhalten.

Tipps zur Rückenmassage

Bei der Babymassage darf natürlich auch Babys Rücken nicht vergessen werden. Massiert Mama oder Papa das Baby regelmäßig, so kann dadurch die Rückenmuskulatur gestärkt werden.

Für die Rückenmassage liegt das Baby auf einer weichen Unterlage in einem warmen Raum in Bauchlage. Babys, die ihr Köpfchen noch nicht selbst halten können, werden es am bequemsten finden, wenn der Kopf seitlich liegt, etwas ältere Babys können ihren Kopf dann selbst drehen, wie es ihnen am liebsten ist.

Baby liegt auf dem Bauch und wird am Rücken massiert
Baby liegt auf dem Bauch und wird am Rücken massiert

Grundlegende Massageübungen

Zu Beginn legen Mama oder Papa ihre rechte Hand auf Babys linke Schulter. Die andere Hand wird auf den nackten Po gelegt.

Die Hand, die sich an der Schulter befindet, massiert nun langsam zuerst zur Wirbelsäulenmitte und dann wieder nach links bis zum Po des Babys. Sobald die Hand am Po angelangt ist, fängt die andere Hand an, die gleiche Bewegung nach oben bis zur Schulter auszuführen.

Auch die nächste Übung wird in Bauchlage ausgeführt. Mama oder Papa legen ihre Hände auf die Schultern des Babys und massieren ganz langsam, aber mit etwas Druck, die Wirbelsäule hinab bis zum Po.

Nach dieser Babymassagenübung kann der gesamte Rücken massiert werden, indem man die Hände auf den Rücken des Babys legt und langsam von der Wirbelsäule nach außen massiert. Die rechte Hand von Mama oder Papa massiert dabei nach rechts, die linke nach links. Danach massiert man leicht nach unten bis zum Po und anschließend nach oben zu den Schultern.

Hautkontakt halten

Bei einer Rückenmassage liegt das Baby auf dem Bauch und kann deshalb nicht sehen, was hinter ihm vor sich geht: eine Situation, die Kinder leicht verunsichern kann. Wichtig ist es deshalb, dem Baby Sicherheit zu vermitteln.

Diese Sicherheit entsteht vorrangig durch die Berührungen des Massierenden. Sobald das Baby auf den Bauch gelegt wurde, sollte also ständig Hautkontakt aufrecht erhalten werden.

Zu Anfang ruhen dabei die Hände nebeneinander und quer zur Wirbelsäule auf dem Rücken des Kindes. Das Baby sollte ausreichend Zeit bekommen, um sich zu beruhigen und auf die folgende Massage einzustellen.

Die richtige Massageposition

Für die Rückenmassage kann das Kind dort liegen, wo auch schon Arme, Beine, Bauch und Brust massiert wurden, also beispielsweise auf der Wickelkommode. Ganz optimal ist diese Lösung jedoch nicht, da das Kind sicherlich versuchen wird, den Oberkörper aufzurichten und so seine Umwelt im Blick zu behalten. Bei dieser ganz natürlichen Reaktion verspannen sich jedoch die Rückenmuskeln und profitieren so weit weniger von der Massage.

Wer von der Babymassage für das Gesicht her noch sitzt, hat es am einfachsten, eine geeignete Massageposition zu finden. Die Beine werden dazu ganz leicht an den Körper gezogen oder übereinander geschlagen; das Baby liegt längs auf einem Bein und sein Gesicht richtet sich zu den Knien. Diese leichte Schräglage erlaubt freie Sicht und macht ein Aufrichten des Oberkörpers überflüssig.

Ebenfalls ist es möglich, das Baby quer über die Beine zu legen. Damit sein Rücken nicht durchhängt, sollte ein Handtuch zur Polsterung von unten her verwendet werden. Außerdem ist es wichtig, dass die Füße keinen Kontakt zum Boden haben, denn dieser regt das Kind zu Schreitbewegungen an, was ebenfalls zu einer unerwünschten Muskelanspannung führt.

Vor- und Zurückstreichen

Das Vor- und Zurückstreichen erfolgt aus der Ruhehaltung der Hände auf dem Rücken des Babys heraus. Wenn es ruhig liegt und für den ersten Massagegriff bereit zu sein scheint, streicht eine der Hände quer zur Wirbelsäule über den Rücken des Kindes nach außen in Richtung von Arm und Hüfte.

Die zweite Hand bewegt sich gleichzeitig in die Gegenrichtung, also zur anderen Seite des Kindes hin; ist sie dort angekommen, wird die Bewegungsrichtung umgekehrt. Dieser Massagegriff darf einige Male wiederholt werden; er endet, wenn beide Hände wieder nebeneinander in der Ausgangsposition liegen.

Rückenausstreichen und erweitertes Ausstreichen

Mit dem Ausstreichen des Rückens ändert sich die Bewegungsrichtung: während eine Hand quer zur Wirbelsäule auf dem Po des Kindes ruht und ihm so Sicherheit vermittelt, streicht die zweite vom Nacken bis hin zur stützenden Hand. Die Bewegung kann gern einige Male wiederholt werden; ein Wechseln der Hände, wie es beispielsweise vom indischen Melken her bekannt ist, unterbleibt jedoch.

Das erweiterte Ausstreichen verlängert dieselbe Massagebewegung über den Po hinweg bis zu den Füßen. Die stützende Hand greift dafür die Füße so, dass ein Finger ein Aneinanderstoßen der Fußknöchel verhindert. Beinbewegungen des Kindes sollten mit der stützenden Hand begleitet werden.

Kleine Kreise auf dem Rücken

Die Kreisbewegungen werden mit den Fingerspitzen ausgeführt und beginnen oberhalb des Pos. Links und rechts der Wirbelsäule werden nun kleine Kreise auf den Rücken des Babys gemalt, während sich die Hände langsam nach oben bewegen. Anschließend führen die Kreisbewegungen wieder zurück zur Ausgangsposition.

Bei dieser Bewegung sollte darauf geachtet werden, dass auch wirklich neben und nicht auf der Wirbelsäule massiert wird. Außerdem sollten sich die beiden Hände synchron über den Rücken bewegen, als würden sie an der Wirbelsäule gespiegelt.

Ruhiges Streichen

Die Massage wird durch eine Streichbewegung abgeschlossen. Dazu ruht eine Hand auf der Schulter des Babys, während die zweite von der Schulter bis zum Po hinab streicht.

Diese Bewegung wird bei jeder Wiederholung langsamer, bis schließlich beide Hände ruhig auf den Schultern des Kindes liegen. Dieser Moment sollte eine kleine Weile andauern, damit sich Ruhe und Entspannung ausbreiten können. Auch der Massierende darf sich nun ausruhen und tief durchatmen. Sollte das Baby nun einschlafen, darf es natürlich ungestört weiter schlafen.

Baby in Windel liegt mit dem Bauch auf weißer Decke und wird am Rücken massiert
Baby in Windel liegt mit dem Bauch auf weißer Decke und wird am Rücken massiert

Tipps zur Arm- und Handmassage

Die Babymassage für Arme und Hände greift viele Bewegungen und Techniken wieder auf, die von der Massage der Beine her bereits bekannt sind. Auch in diesem Bereich sollte sanft und vorsichtig massiert werden.

Lachendes Baby wird an Handflächen massiert
Lachendes Baby wird an Handflächen massiert

Bekannte Massagegriffe

Bei der Massage von Armen und Händen ähnelt vieles der Babymassage für Beine und Füße: der C-Griff taucht wieder auf, ebenso das indische und das schwedische Streichen sowie die Drehbewegungen um die Extremitäten herum. Ein Kind, das die Massage der Beine kennt und genossen hat, wird deshalb auch die der Arme gern zulassen.

Sanfte Berührungen

Wie auch bei der Massage der Beine gilt: im Bereich der Gelenke werden keine Drehbewegungen ausgeführt, da hier erhöhte Verletzungsgefahr besteht. Auch ein Reißen an den Armen des Babys sollte unbedingt vermieden werden. Ein wenig Druck ist bei der Massage allerdings erlaubt, denn gerade im Bereich der Achselhöhlen oder der Handflächen wird das Baby, wenn die Berührung zu flüchtig ausfällt, gekitzelt.

Das Baby entscheidet

Zuerst wird derjenige Arm massiert, mit dem das Kind sich dem Massierenden zuwendet und vielleicht auch schon nach ihm greift. Wie immer dauert die Massage nur so lange, wie das Baby es möchte, selbst wenn dann ein paar Massagegriffe ausfallen oder ein Arm gänzlich unmassiert bleibt.

Im Folgenden geben wir einen Überblick über wohltuende Massagegriffe für Babys Arme und Hände.

Achselhöhle ausstreichen

Während von der vorangegangenen Massage der Brust her noch eine Hand auf dem Körper des Babys ruht, kann die zweite Kontakt zur Hand des Kindes suchen. Als nächstes wird der Arm sanft nach oben geführt und gerade ausgestreckt neben dem Kopf des Kindes platziert; die Hand des Kindes ruht dabei in der des Massierenden. Der folgende Massagegriff führt zunächst von der Brust des Kindes bis in seine Achselhöhle und von dort aus mit einem oder zwei Fingern den Arm entlang bis zu den Fingerspitzen.

Indisches Streichen

Das indische Streichen ist bereits von der Massage der Beine her bekannt und erfolgt analog zu dieser: eine Hand des Massierenden umfasst das Handgelenk des Kindes und hält den Arm senkrecht nach oben gestreckt fest. Die zweite Hand umschließt den Oberarm des Kindes im C-Griff.

Diese Hand wird nun mit sanftem Druck über den äußeren Oberarm, das Ellbogengelenk und den Unterarm bis hin zur zweiten Hand des Massierenden geführt. Diese löst sich und führt, während nun die erste Hand den Arm des Kindes hält, dieselbe Massagebewegung aus, sodass nach der Außenseite jetzt auch die Innenseite des Oberarms massiert wird. Diese Massagebewegung wirkt entspannend, die Muskeln des Kindes werden sich also spürbar lockern.

Umschließen und Gleiten

Für das Umschließen und Gleiten wird der Oberarm des Kindes im C-Griff in die Hand genommen; dabei befinden sich die Finger auf der Außenseite des Armes, der Daumen auf der Innenseite. Während nun die massierende Hand langsam am Arm nach unten gleitet, vollführt sie gleichzeitig aus dem Handgelenk heraus Drehbewegungen um den Arm des Kindes herum.

Auch hier wird die Massagebewegung anschließend mit der anderen Hand wiederholt. Am Ellbogen und am Handgelenk des Kindes finden keine Drehbewegungen statt, über diese gefährdeten Stellen kann der Massierende einfach hinweg streichen.

Handmassage

Für die Handmassage wird der Unterarm des Babys mit einer Hand festgehalten, der Daumen der anderen bewegt sich von der Handwurzel aus auf die Handfläche zu. In der Regel wird das Kind die Hand nun öffnen; tut es das nicht, sollte die Handmassage unterbleiben. In der Handfläche führt der Daumen nun kreisende Bewegungen aus, anschließend wird jeder Finger einzeln zwischen Daumen und Zeigefinger genommen und sanft, ohne Druck und ohne Zugbewegungen, zu den Fingerspitzen hin ausgestrichen.

Handrücken ausstreichen und Kreise ums Handgelenk

Mit dem zweiten Teil der Babymassage für Arme und Hände ändert sich die grundsätzliche Bewegungsrichtung; der Handrücken wird also nicht mehr zu den Fingerspitzen hin, sondern umgekehrt von den Fingern her kommend in Richtung des Handgelenks ausgestrichen. Die Hand des Babys liegt dazu in der des Massierenden.

Die Kreise um das Handgelenk gelingen am besten, wenn das Baby die Finger des Massierenden greift. Nun können mit dem Daumen kleine Kreisbewegungen entlang des Handgelenks ausgeführt werden. Man kann sich dazu vorstellen, ein Armband mit kleinen Perlen auf die Haut des Kindes zu zeichnen.

Schwedisches Streichen

Das schwedische Streichen ist die Umkehrung des indischen Streichens: sowohl der C-Griff als auch die Massagebewegung selbst bleiben dieselben, allerdings wird nun von der Hand ausgehend in Richtung des Oberarms massiert. Diese Bewegungsrichtung soll das Kind im Gegensatz zum entspannenden indischen Streichen wieder aktivieren.

Wichtig ist, dass das Handgelenk ständig gehalten wird. So kann verhindert werden, dass die Massagebewegung den Arm des Kindes zu sehr in Richtung des Schultergelenks schiebt. Aus demselben Grund sollte bei sehr kleinen Kindern nur mit dem Daumen und einem oder zwei Fingern massiert werden.

Für das Rollen umschließen die Handflächen des Massierenden den Arm des Kindes; die Berührung sollte dabei möglichst großflächig sein. Dann werden die Handflächen mit leichtem Druck gegeneinander gerieben.

Dieser Massagegriff dient der Lockerung. Wie schnell die Bewegungen stattfinden, hängt vom Baby ab: je nach seiner Stimmung kann dieser Massagegriff ein eher sanftes Streicheln und Wiegen sein, aber auch, schneller ausgeführt, viel Spaß machen und dem Baby dann ein fröhliches Glucksen entlocken.

Tipps zur Bein- und Fußmassage

Eine Massage an den Beinchen finden die meisten Babys sehr angenehm. Wichtig ist, immer beide Beinchen zu massieren.

Zu einer Babymassage gehören natürlich auch die kleinen Füße des Babys. Wird die Massage richtig ausgeführt, so kann man durch Fußreflexzonenmassage Babys Verdauung und Wohlbefinden anregen.

Mutter massiert Babys Beine und Füße
Mutter massiert Babys Beine und Füße

Die Massage vorbereiten

Ein geeigneter Zeitpunkt für die Babymassage ist gekommen, wenn das Kind

  • satt
  • zufrieden
  • wach und
  • aufmerksam

ist. Weil sein Körper rasch auskühlt, sollte die umgebende Lufttemperatur mindestens 24 Grad Celsius betragen. Auch das Massageöl, beispielsweise Mandelöl, sollte in den Händen vorgewärmt werden.

Die Babymassage kann mit einem kleinen Begrüßungsritual beginnen. Dazu kann man dem Kind beispielsweise die Handflächen zeigen und fragen, ob man es massieren darf. Grundsätzlich gilt, dass die Babymassage nur so lange dauert, wie das Kind sich damit wohlfühlt und kein Unbehagen zeigt.

Die indisch-schwedische Massage von Beinen und Füßen

Mittels verschiedener Massagegriffe werden nach dem Begrüßungsritual zunächst die Beine, in einem Mittelteil die Füße und schließlich wiederum die Beine des Kindes massiert, das Kind befindet sich dabei in Rückenlage.

  • Bei der Massage von Beinen und Füßen sollte mit sanftem Druck gearbeitet werden, da zu sanfte Berührung das Baby lediglich kitzeln würden.
  • Im Bereich der Gelenke ist jedoch Vorsicht angebracht; insbesondere die Drehbewegungen sollte man hier unterlassen und die Massage lieber etwas unterhalb der Gelenke wieder fortführen.
  • Wird durch die Massage der Zehengreifreflex ausgelöst, ist eine kurze Pause nötig, bis sich das Baby wieder entspannt hat.

Während der Massage kann der Massierende mit dem Baby sprechen und ihm beispielsweise sagen, was er gerade tut. Wer möchte, kann auch ein Lied summen; wichtig ist lediglich, Blickkontakt zu halten und sich voll und ganz dem Kind zuzuwenden.

Grundlegende Massageübungen für die Beine

Babymassage am linken Bein eines kleinen Säuglings
Babymassage am linken Bein eines kleinen Säuglings

Zur Massage der kleinen Beinchen liegt das Baby auf einer weichen Unterlage auf dem Rücken. Nun umfassen Mama oder Papa den Oberschenkel des Babys mit einer Hand und massieren dann langsam Richtung Fuß.

Kurz bevor die eine Hand den Fuß erreicht hat, fängt man mit der anderen Hand erneut am Oberschenkel an und massiert nach unten. Danach ist das andere Beinchen dran. Wichtig ist, beide Beine gleich oft zu massieren, also zum Beispiel nicht das linke Bein zweimal und das rechte viermal.

Eine andere Massageübung für die Beinchen sieht so aus: Mama oder Papa umfassen ein Beinchen des Babys und rollen es dann zwischen ihren Händen hin- und her. Anschließend kommt das andere Beinchen dran. Zu dieser – aber auch zu allen anderen Massageübungen – kann man ein Lied singen, dann macht es dem Baby gleich doppelt so viel Spaß.

Natürlich macht dem Baby die Beinmassage nur dann Spaß, wenn es nackt in einem warmen Raum liegen darf. Am besten eignet sich das gut geheizte Badezimmer, wenn man das Baby massieren möchte. Außerdem sollte man immer die gleiche Tageszeit wählen, dann wird das Baby sich bald schon im Voraus darauf freuen.

Grundlegende Massageübungen für die Füße

Baby bekommt Fußmassage von Mutter
Baby bekommt Fußmassage von Mutter

Ganz einfach ist diese Massageübung: Das Baby liegt auf einer weichen Unterlage auf dem Rücken und schaut Mama oder Papa an. Die kleinen Füßchen werden dann mit kleinen kreisenden Bewegungen sowohl an der Fußsohle als auch am Fußrücken massiert. Die meisten Babys finden es auch sehr angenehm, wenn die Haut am Füßchens leicht gezupft wird.

Bei einer anderen Übung nimmt man Babys rechtes Füßchen in die linke Hand und massiert zuerst die Fußsohlenmitte. Dann beginnt man mit dem Daumen der rechten Hand von den Zehen in Richtung Babys Ferse und massiert in kreisenden Bewegungen einmal nach unten, einmal nach oben.

Anschließend kommt das andere Füßchen dran. Für die Massage sollte das Öl zuvor unbedingt etwas angewärmt werden oder in einem warmen Raum gelagert werden. Wenn das Baby die Fußmassage trotzdem nicht als angenehm empfindet, kann man auch versuchen, weniger Druck während des Massierens auszuüben.

Im Folgenden gehen wir genauer auf effektive Massagegriffe ein...

Indisches Streichen

Für das indische Streichen, das die Massage eröffnet, wird ein Fußgelenk des Kindes so umfasst, dass Finger und Daumen um das Bein des Kindes herum ein C bilden. Mit demselben C-Griff setzt man nun am Oberschenkel an und streicht von dort aus über die Knie bis hinunter zum Fußgelenk, wo sich die massierenden Hände treffen. Dann greift die untere Hand wiederum zum Oberschenkel und die Bewegung wird wiederholt, sodass abwechselnd die Innen- und die Außenseite des Beines massiert werden.

Die Bewegung ist dabei ruhig und fließend; eine Hand sollte stets Hautkontakt mit dem Baby haben. Reißen und ruckartige Bewegungen sollte der Massierende vermeiden. Das zweite Bein wird auf dieselbe Weise massiert.

Umschließen und Gleiten

Für die anschließende Massagebewegung greifen beide Hände den Oberschenkel des Babys und führen langsame Drehbewegungen aus dem Handgelenk heraus aus, während sie am Bein hinab gleiten. Über das gefährdete Kniegelenk wird ohne Drehbewegung sanft hinweg gestrichen.

Streichen über die Fußsohle

Als nächstes erfolgt die erste Berührung der Fußsohle. Dazu greift man mit beiden Händen einen Fuß des Babys so, dass die Finger auf der Oberseite des Fußes zum Liegen kommen; die Unterseite wird lediglich mit den beiden Daumen berührt. Die Bewegung führt abwechselnd mit beiden Daumen von der Fersenregion bis kurz vor die Zehen und pausiert, wenn der Zehengreifreflex einsetzt.

Zehenrollen

Nach dem Abschluss des Streichens über die Fußsohle verbleibt ein Daumen vor den Zehen und massiert diesen Bereich sowie die Zehen selbst mit kreisenden Bewegungen. Begonnen wird mit dem großen Zeh.

Die zweite Hand umschließt währenddessen das Fußgelenk und den Unterschenkel des Kindes und sorgt so für sicheren Halt. Zum Abschluss des Zehenrollens kann ein Zeigefinger quer hinter die Zehen gelegt und sanft hin und her bewegt werden. Dieselbe Bewegung wird im Bereich vor der Ferse wiederholt.

Tappen auf der Fußsohle

Die Grundhaltung zum Tappen auf der Fußsohle ist dieselbe wie beim Streichen über die Fußsohle: die Finger bedecken die Fußoberseite, die Daumen befinden sich auf der Unterseite des Fußes. Die Daumen bewegen sich nun tappend von der Ferse über die gesamte Fußunterseite bis zu den Zehen, als wollten sie auf der Fußsohle einen Spaziergang machen. Die Berührungen sollten dabei nicht zu flüchtig ausfallen, sonst fühlt sich das Kind eher gekitzelt als massiert.

Die Fußoberseite streichen und Kreise um das Fußgelenk

Während sich die bisherigen Massagegriffe vorwiegend der Fußsohle gewidmet haben, geht es nun um die Fußoberseite. Dazu wird der bisherige Griff umgekehrt: Die Finger liegen auf der Unterseite, die Daumen auf der Oberseite des Fußes.

Sie massieren den Fuß von den Zehen aus in Richtung des Fußgelenks. Zum Abschluss dieses Teils der Babymassage für die Füße umkreist man mit den Daumen das Fußgelenk des Kindes, ohne dabei zu viel Druck auszuüben. Insbesondere der Bereich um die Fußknöchel herum ist empfindlich.

Schwedisches Streichen

Das schwedische Streichen ist quasi die Umkehrung des indischen Streichens, mit dem die Babymassage für Beine und Füße begonnen hat. Die Grundhaltung der Hände sowie die Bewegungen sind dieselben; das Bein des Kindes wird also mit einem C-Griff umfasst und dann mit ruhigen und fließenden Bewegungen massiert.

Auch dieses Mal ist wichtig, immer eine Hand am Fußgelenk zu belassen. Neu ist dabei jedoch die Richtung der Bewegung: wo zu Beginn vom Oberschenkel zu den Füßen hin massiert wurde, geht die Bewegung nun vom Fußgelenk in Richtung des Rumpfes. Diese Bewegungsrichtung, so heißt es, führt dem Körper Energie zu.

Langsames Rollen

Für diesen Massagegriff, der die Muskulatur lockern soll, nimmt der Massierende das Bein des Kindes zwischen beide Handflächen und reibt diese dann gegeneinander, sodass das Bein des Kindes dazwischen quasi gerollt wird.

Bei kleineren Kindern sollte diese Bewegung langsam ausgeführt werden, größere jedoch haben oft viel Freude daran, wenn im Anschluss die gleiche Bewegung noch einmal schnell wiederholt wird. Auch hier sollte man auf die Reaktion des Kindes achten und sich entsprechend verhalten.

Entspannung für den Po

Zum Abschluss der Massage von Beinen und Füßen gleiten die Hände unter den Po des Kindes. Die Finger kreisen mit sanftem Druck über die Gesäßbacken, anschließend werden die Beine noch einmal von unten her umfasst und die Massagebewegung streicht sanft in Richtung der Füße aus. Mit diesem Massagegriff werden noch einmal alle bisher massierten Körperregionen berührt; gleichzeitig wird ein Anschluss an die nun folgende Massage des Bauches hergestellt.

Tipps zur Gesichtsmassage

Bei der Gesichtsmassage muss man darauf achten, nur wenig Öl zu verwenden, damit es nicht in Babys Augen laufen kann. Trotzdem mögen einige Babys die Massage im Gesicht nicht.

Besonderheiten beim Massieren des Gesichts

Im Allgemeinen ist ein mildes Öl ohne Farb- und Duftstoffe beim Massieren des Kindes durchaus hilfreich, denn viele gleitende Bewegungen geraten so ein wenig fließender. Im Bereich des Gesichts sollte auf Massageöl allerdings verzichtet werden, denn die Gefahr ist groß, dass das Öl in die Augen gerät und so Schmerzen und Tränen verursacht.

Manche Kinder sind ein wenig kopfscheu und mögen es nicht, in diesem Bereich massiert oder auch nur berührt zu werden. In diesem Fall fällt die Babymassage für das Gesicht komplett aus. Von Zeit zu Zeit ist jedoch ein erneuter Versuch sinnvoll, da sich die Abneigung gegen Berührungen im Gesicht meist im Laufe der Zeit von selbst legt.

Massieren im Sitzen

Während bei der Massage von Beinen, Bauch, Brust und Armen das Baby auf dem Rücken vor dem Massierenden liegt, kann für die Massage des Gesichts eine andere Position eingenommen werden. Dazu setzt sich der Massierende so hin, dass er gleichzeitig den Rücken anlehnen und die Beine an den Körper heranziehen kann. Das Kind findet auf dem Schoß Platz und lehnt am Oberschenkel.

Diese Position, die viele Kinder sehr gern mögen, ermöglicht einen intensiveren Körper- und auch einen direkten Blickkontakt. Beim Massieren des Gesichts sollte darauf geachtet werden, dass die Hände des Massierenden diesen Blickkontakt nicht behindern.

Grundlegende Massageübungen

Mit warmen Händen wird das Gesicht des Babys von der Nase bis zu den Wängchen massiert bzw. "ausgestrichen". Dabei müssen die Bewegungen ganz langsam erfolgen, damit sich das Baby auch entspannen kann. Mit kreisenden Bewegungen massiert man anschließend die Stirn.

Bei der zweiten Massageübung legen Mama oder Papa ihre warmen Hände auf das Gesicht ihres Babys, und zwar so, dass sich beide Daumen am Kinn und die Zeigefinger in der Stirnmitte treffen. Die Daumen bleiben während der Gesichtsmassage am Kinn, die restlichen Finger streichen langsam von der Stirn über die Backen bis hinunter zum Kinn.

Anschließend massiert man mit den beiden Daumen langsam bis zu den Ohren. Zum Schluss wird das kleine Kinn massiert.

Besonders entspannend für das kleine Gesicht ist es, wenn Mama oder Papa mit ihren Daumen den kleinen Mund zum Lachen bringen und abwechselnd mal die Unter- und mal die Oberlippe nach oben ziehen. Normalerweise können sich die Babys bei der Gesichtsmassage sehr gut entspannen, so dass man sie als Abschluss einer Babymassage einplanen sollte. Es gibt aber auch Babys, die die Gesichtsmassage lieber am Anfang der Babymassage mögen.

Genauso gibt es natürlich auch Kinder, die eine Massage im Gesicht überhaupt nicht mögen. In diesem Fall kann man die Gesichtsmassage auch komplett weglassen und stattdessen vielleicht die Beinchen länger massieren.

Stirn ausstreichen

Für das Ausstreichen der Stirn werden die Hände seitlich an den Kopf des Babys gelegt, jedoch ohne ihm die Ohren zuzuhalten. Die beiden Daumen treffen sich in der Mitte der Stirn und streichen dann gleichzeitig von dort aus zu den Schläfen hin.

Diese Massagebewegung soll entspannend wirken. Wird das Baby dennoch unruhig, ist ihm unter Umständen die Berührung seitlich am Kopf unangenehm. In diesem Fall sollten die Handballen unterhalb der Schultern abgelegt werden und das Ausstreichen der Stirn erfolgt jeweils mit Zeige- und Mittelfinger.

Stirnmassage bei einem Baby
Stirnmassage bei einem Baby

Augenbrauen ausstreichen

Das Ausstreichen der Augenbrauen funktioniert analog zu dem der Stirn; auch die beiden möglichen Grundhaltungen der Hände sind dieselben und können ganz nach den Vorlieben des Kindes variiert werden. Die Massagebewegung beginnt neben der Nasenwurzel und führt über die Brauenbögen hinweg nach außen.

Nasendreieck

Dieser Massagegriff trägt möglicherweise eine etwas irreführende Bezeichnung, denn die Dreiecke werden keineswegs um die Nase herum gezeichnet, sondern vielmehr entlang der Wangen. Massiert wird mit den Daumen.

Die Bewegung beginnt neben den Nasenflügeln des Kindes und führt von dort aus für beide Daumen gleichzeitig nach oben zur Nasenwurzel. Von dort aus wird sanft über die Wangen hinweg nach außen gestrichen. Von dieser äußersten Position aus bewegen sich die Daumen wieder zurück in die Ausgangsstellung.

Bei diesem Massagegriff ist es wichtig, die Atmung des Kindes nicht zu beeinträchtigen. Im Bereich der Nase sollte also ohne Druck massiert werden.

Gemaltes Lächeln

Das gemalte Lächeln wird mit den Daumen ausgeführt und beginnt mittig oberhalb der Oberlippe. Von hier aus wird sachte nach außen gestrichen und mit einem leichten Schwung nach oben abgeschlossen.

Wer mag, darf sich dazu auch gern einen kleinen Schnurrbart vorstellen. Dieselbe Bewegung wird anschließend unterhalb des Mundes wiederholt. Wenn das Baby diesen Massagegriff angenehm findet, belohnt es den Massierenden vielleicht mit einem echten Lächeln.

Entspannende Kreise um das Kiefergelenk

Das Kiefergelenk befindet sich zwischen Wange und Ohr des Kindes. An dieser Stelle werden auf beiden Seiten gleichzeitig kleine Kreise gezogen. Am leichtesten geht das mit Zeige- und Mittelfinger.

Dieser Massagegriff ist insbesondere für Kinder wichtig, die viel weinen, da sich dabei leicht Verspannungen bilden können. Wer solche Verspannungen bemerkt, sollte sich für die Massage des Kiefergelenks besonders viel Zeit nehmen.

Beruhigendes Streichen an den Ohren

Diese Massagebewegung schließt sich unmittelbar an die Kreise um das Kiefergelenk an. Von dort aus bewegen sich die Finger in Richtung der Ohrläppchen und dann weiter entlang der Lymphgefäße bis hinunter zum Kinn. Der Massagegriff erinnert an ein Herz, das um das Gesicht des Kindes herum gemalt wird, und sollte mehrmals wiederholt werden.

Anregendes Streichen der Ohren

Für diese Massagebewegung werden die Ränder der Ohren zwischen Daumen und Zeigefinger genommen. Die Bewegung führt von oben nach unten in Richtung der Ohrläppchen. Das anregende Streichen der Ohren kann auch unabhängig von der kompletten Babymassage angewendet werden, wenn eine Anregung der natürlichen Körperfunktionen notwendig wird.

Eine spezielle Massage im Bereich des Gesichts stellt die Tränenkanalmassage dar...

Tipps zur Tränenkanalmassage

Einige Babys leiden unter einem verengten verstopften Tränenkanal, wodurch die Augenlider verkleben. Die Eltern können dann mit einer Tränenkanalmassage das Abfließen der Tränenflüssigkeit erleichtern. Hier zeigen wir, wie es geht.

Wohltuende Massagegriffe für Babys Kopf und Haar

Eine wohltuende Massage löst körperliche Blockaden und regt das seelische Gleichgewicht an. Doch nicht nur im Erwachsenenalter sind die sanften Handgriffe empfehlenswert.

Auch für Babys und Kleinkinder kann auf diese Weise ein natürlicher Heilungsprozess für diverse Wehwehchen in Gang gesetzt werden. Zudem intensiviert die Mutter damit die Bindung zu ihrem Kind.

Mit feinen Händen

Viele Eltern kennen das Problem: das Neugeborene quengelt und weint. Vielleicht hat es Schmerzen oder es fühlt sich einfach nur unwohl. Da es weder sprechen noch sich anderweitig artikulieren kann, fällt das Finden der Ursachen meist schwer.

In solchen Situationen hilft indes eine sachte Massage, die dem Kind verabreicht wird. Idealerweise sollte es sich dabei nicht um eine einmalige Angelegenheit handeln.

Wer dem Säugling wiederholt damit etwas Gutes tut, kann im Regelfall kleinere körperliche Verspannungen lösen, den Geist anregen und ein wunderbar entspannendes Gefühl bei der Tochter oder dem Sohn erzeugen. Die Kleinen nehmen diese Wohltat gerne an und werden es mit einem ungestörten Schlaf danken.

Eine Wohlfühlatmosphäre schaffen

Wichtig ist es stets, das Kind in den Mittelpunkt der Behandlung zu stellen. Die Raumtemperatur sollte daher angenehm warm, das Umfeld vielleicht sogar leicht beruhigend gewählt sein. Der laute Fernseher, das Radio und Ähnliches haben hier also nichts zu suchen.

Auf einer weichen Unterlage, die idealerweise aus einer Decke oder einem Kissen bestehen wird, kann das Kleine nun gebettet werden. Ob auf dem Bauch oder dem Rücken, ist unerheblich.

Die Mutter oder der Vater sollten vor der Massage die Hände leicht erwärmen. Gleiches gilt für das Öl, sofern ein solches auf die Haut des Babys aufgetragen wird. Hier könnten Produkte auf Basis ätherischer Pflanzenessenzen zur Anwendung kommen.

Den richtigen Moment abpassen

Notwendig gestaltet es sich, dass es dem Baby in den rund 15 bis 20 Minuten, die eine solche Massage andauern kann, gut geht. Es sollte weder Müdigkeit noch Hunger oder Stress verspüren.

Viele Eltern müssen daher individuell entscheiden, wann eine solche Therapie erfolgt. Üblicherweise haben sich die Stunden des späten Vormittags sowie des frühen Abends dafür etabliert. Dennoch kann es je nach Kind, dessen Konstitution und Wohlbefinden auch dabei zu Abweichungen kommen.

Ratsam ist es dennoch, die Handgriffe weder kurz vor noch kurz nach dem Essen auszuführen. Gleiches gilt für die Zeit des Schlafengehens. Am besten eignen sich die so genannten stillen Momente, in denen die Mutter und das Kind gemeinsam zur Ruhe kommen.

Die sachten Griffe

Die Eltern müssen keine geschulten Physiotherapeuten oder Entspannungskünstler sein, um am Körper sowie dem Kopf mit sanften Handbewegungen einen positiven Effekt zu erzeugen. Wichtig ist es dabei, das Baby eher zu streicheln, statt zu viel Druck auszuüben.

Je nach Körperregion kann auf diese Weise überprüft werden, wo sich Blockaden befinden und auf welche Maßnahmen das Kind freudig oder missmutig reagiert. Je mehr es lächelt, lacht und glücklich erscheint, desto erfolgreicher ist das Vorgehen. Weint es jedoch oder fängt es gar an zu schreien, sollte die Massage sofort beendet werden, da in diesem Falle ein weiteres unsachgemäßes Vorgehen schädlich wirken könnte.

Wertvolle Tipps zur Unterstützung

Doch nicht die Massage allein wird dem Baby gut tun. Ratsam ist es, dessen Haut vor der Behandlung sanft mit einer Wärmflasche zu erwärmen. Ebenso können ätherische Öle verwendet werden, die eine positive Wirkung auf Körper und Geist des Kleinen auslösen.

Sinnvoll gestaltet es sich zudem, mit leiser Stimme auf den Säugling einzureden, ihm also etwa eine Geschichte zu erzählen oder ein Lied vorzusingen. Auch das wirkt stimulierend und somit entspannend.

Eine solche Massage sollte an zwei bis drei Tagen pro Woche ausgeführt werden, um ihre vielseitigen Vorzüge ausspielen zu können. Ist das Kind krank oder leidet es unter Schlafstörungen, darf die Behandlung aber natürlich auch öfter erfolgen.

  • Barbara Ahr Babymassage: Sanfte Streicheleinheiten für ihr Baby, Gondrom Verlag Gmbh, 2004, ISBN 3811222791
  • Thordis Zwartjes und Petra Hirscher Wohltuende Babymassage: Entwickelt mit der deutschen Gesellschaft für Babymassage - Berührung mit Respekt®; Mit Anleitungen und entspannender Musik auf CD, Knaur, 2007, ISBN 3426644835

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