Der Bauchnabel - Bildet den Ansatzpunkt der Nabelschnur zur Versorgung des Fötus

Als Nabel oder Bauchnabel bezeichnet man eine rundliche Vertiefung im mittleren Bauchbereich. Er bildet sich nach der Geburt.

Von Jens Hirseland

Funktion der Nabelschnur

Der Nabel (Umbilicus), den man auch als Bauchnabel bezeichnet, ist eine rundliche Vertiefung in der Mitte des Bauches. Dabei handelt es sich um die Stelle, an der sich während der Schwangerschaft die Nabelschnur befindet. Diese Schnur tauscht über den Mutterkuchen (Plazenta) lebenswichtige Stoffe mit dem Blutkreislauf der Mutter aus.

Über die Nabelschnur wird das ungeborene Kind mit lebenswichtigen Stoffen versorgt
Über die Nabelschnur wird das ungeborene Kind mit lebenswichtigen Stoffen versorgt

Nach dem Geburtsvorgang wird die Nabelschnur entfernt, sodass der Nabel verwächst und sich verschließt. Insofern könnte man ihn auch als Narbe bezeichnen.

Anatomie

Der Bauchnabel setzt sich aus einer Platte von bindegewebigem, subkutanem Narbengewebe zusammen. Über diesem Gewebe liegt eine Papille, von der das eigentliche Nabelschnur-Rudiment gebildet wird. Umschlossen wird die Papille vom Nabelring.

Der Bauchnabel kann sowohl nach innen gekehrt als auch nach außen gestülpt sein. Bei einem Nabel, der nach innen gekehrt ist, sind im Inneren unregelmäßige Verwachsungen, konzentrische Falten oder paarige Auswölbungen zu sehen. Bei Menschen, die unter Adipositas (Fettsucht) leiden, kann der Bauchnabel auch die Form eines Querschlitzes annehmen.

Die Erscheinungsform des Nabels kann von vielen Faktoren abhängen, wie etwa

  • der Beschaffenheit der Bauchmuskeln
  • genetischen Gegebenheiten
  • körperlichen Belastungen sowie
  • dem Umgang mit dem Nabel nach der Geburt.
Die Erscheinungsform des Bauchnabels hängt von vielen Faktoren ab und ist unterschiedlich bei jedem Menschen
Die Erscheinungsform des Bauchnabels hängt von vielen Faktoren ab und ist unterschiedlich bei jedem Menschen

Eine bestimmte Funktion hat der Bauchnabel nicht. Lediglich während der Schwangerschaft werden ihm lebenswichtige Aufgaben zugeschrieben, da er den Ansatzpunkt der Nabelschnur bildet, über die das Kind mit wichtigen Nährstoffen versorgt wird. In den westlichen Kulturen wird er gerne mit Piercings aus Metall verziert.

Erfolgt eine Operation im Bauchbereich, wird der Nabel in der Regel umschnitten. Dieser Schnitt gilt als nervenschonend und verhindert eine weitere Narbenbildung. In Fällen, in denen der Bauchnabel jedoch gewollt korrigiert wird, setzt man den Schnitt natürlich dementsprechend am Bauchnabel.

Anomalien und Erkrankungen des Bauchnabels

Bei dem menschlichen Bauchnabel kann zu Anomalien oder Erkrankungen kommen.

Nabelanomalie

Bei einer Nabelanomalie handelt es sich um eine angeborene Störung im Bauchnabel-Bereich. Dazu gehört auch der so genannte Amnionnabel.

Dabei entsteht nach dem Abfall der Nabelschnur nach dem Geburtsvorgang ein rundlicher Hautdefekt, weil die Amnionhülle auf die Bauchhaut übergreift. Da der Nabel granuliert, heilt er in den meisten Fällen ohne Komplikationen ab.

Eine weitere Nabelanomalie ist der Fleisch- oder Hautnabel, bei dem sich die Bauchhaut auf die Nabelschnur erstreckt. Dadurch bildet sich nach dem Abfall der Schnur ein stumpfförmiger Nabel, der das Hautniveau überragt.

Nabelblutungen

In manchen Fällen kann es nach der Geburt beim Baby auch zu einer Nabelblutung kommen. Dies ist jedoch in der Regel kein schwerwiegendes medizinisches Problem.

Ist die Ausprägung der Blutung jedoch massiv, so muss diese abgeklärt werden. Als mögliche Ursachen gelten veränderte Druckverhältnisse in den Gefäßen der Nabelschnur; diese kommen etwa bei Herzfehlern vor. Möglich ist des Weiteren eine entzündete Nabelschnur oder eine Gerinnungsstörung.

Nabelbruch

Wesentlich ernster ist hingegen der Nabelbruch (Herba umbilicalis), der vor allem bei neugeborenen Babys auftritt. Bei einem Nabelbruch handelt es sich um einen Eingeweidebruch im Bauchnabelbereich. Dabei stülpt sich das Bauchfell im Bauchnabelbereich sackartig aus.

Verursacht werden Nabelbrüche zumeist durch eine zu starke Beanspruchung der Bauchpresse oder durch Heilungsstörungen der Nabelwunde.

Ein Nabelbruch kann aber auch im Erwachsenenalter auftreten. Betroffen davon sind vor allem Frauen zwischen 40 und 50 Jahren. Als Risikofaktoren gelten:

Zu den typischen Symptomen eines Nabelbruchs gehören das Hervortreten der Bruchgeschwulst sowie Schmerzen und Druckgefühle. Im schlimmsten Fall kann es auch zum Absterben von Darmgewebe oder einem Darmverschluss kommen.