Sportverletzungen - Arten, Ursachen und Behandlung

Eigentlich gilt Sport als gesund. Übertreibt man es jedoch, kann es zu unangenehmen Verletzungen kommen. Sportverletzungen können die unterschiedlichsten Körperbereiche betreffen. Es gibt viele Sportarten, die ein besonders hohes Verletzungsrisiko aufweisen. Verschaffen Sie sich einen Überblick über unterschiedliche Sportarten und informieren Sie sich über Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten.

Von Jens Hirseland

Sportverletzungen - Definition

Unter Sportverletzungen versteht man Verletzungen, die beim Ausüben von sportlichen Aktivitäten auftreten. In Deutschland machen Sportunfälle etwa 20 Prozent aller Unfälle aus. Dabei kommt es bei rund zwei Millionen Freizeit- oder Leistungssportlern zu Verletzungen. Manche Verletzungen sind sogar typisch für eine bestimmte Sportart.

Endogene und exogene Sportverletzungen

Bei Sportverletzungen wird zwischen endogenen und exogenen Verletzungen unterschieden. Um eine endogene Verletzung handelt es sich, wenn die Verletzung ohne äußere Einwirkungen auftritt. Als Ursachen kommen Überanstrengung im Wettkampf oder fehlerhaftes Training infrage.

Exogene Verletzungen entstehen infolge von sportlichen Auseinandersetzungen wie zum Beispiel bei einem Fußballspiel oder Boxkampf.

Zu den häufigsten Sportverletzungen zählen

Betroffene Körperbereiche bei Sportverletzungen

Als typische Sportverletzungen gelten unter anderem

Zudem gibt es Sportverletzungen, die typisch für bestimmte Sportarten sind. So kommen:

Damit durch Sportverletzungen keine bleibenden Schäden entstehen, ist es wichtig, sie rechtzeitig und fachgemäß zu behandeln.

Ursachen von Sportverletzungen

In fast allen Sportarten kommt es auch zu Sportverletzungen. Besonders körperbetonte Sportarten wie zum Beispiel Fußball, Eishockey oder Boxen oder Sportarten, die hohe Geschwindigkeiten aufweisen wie Skifahren oder Radfahren, weisen ein erhöhtes Risiko für Verletzungen auf.

Sportverletzungen durch Stürze und Überbelastung

Hauptursache für Verletzungen sind in der Regel Stürze. Diese können bei einem Zweikampf während des Fußballspielens passieren oder bei einem Sturz auf der Skipiste. Kommt es dabei auch noch zu Verdrehungen der Gelenke und zu einer Überstrapazierung der Bänder, können Verletzungen wie Kreuzbandrisse, Innenbandrisse oder Außenbandrisse im Sprunggelenk die Folge sein.

Aber auch Risse von Sehnen und Muskeln kommen häufig vor. Diese entstehen durch Überbelastung der Sehnen. Wenn dann auch noch ein Tritt auf eine Sehne wie zum Beispiel die Achillessehne hinzukommt, kann diese reißen, was beim Fußball oder Handball häufiger passiert.

Sehnen der Fingergelenke können bei Sportarten wie Basketball oder Volleyball in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei Kampfsportarten wie Boxen, Judo und Karate ist die Verletzungsgefahr noch größer.

Sportverletzungen durch Zusammenstöße

In vielen Sportarten sind auch Platzwunden oder Frakturen von Jochbein oder Nasenbein keine Seltenheit, wenn es zu Zusammenstößen zweier Sportler kommt. Auch die Zähne können in manchen Fällen in Mitleidenschaft gezogen werden.

Eine Überbelastung beim Training gilt als typische Ursache für Sportverletzungen; besonders Kinder sind zunehmend davon betroffen...

Mehr Sportverletzungen und Schäden durch sportliche Überlastung bei Kindern

Turnen, Fußball, Leichtathletik: Wenn Kinder intensiv Sport treiben, bleiben Sportverletzungen nicht aus. Doch die Zahl der Sportunfälle hat in den letzten Jahren zugenommen.

Neben Akutverletzungen treten vermehrt orthopädische Sportschäden durch Überlastung auf. Kinderchirurgen und Orthopäden warnen vor exzessivem Training.

Überlastungsschäden durch intensive Sportprogramme

Nahezu 50 Prozent aller Sportschäden bei Kindern entstehen durch zu umfangreiche Trainingsmaßnahmen. Etwa 5 bis 6 Prozent der Sportverletzungen treten beim Schulsport auf. Ähnlich hoch ist die Zahl der Kinder, die sich beim Vereinssport oder bei sportlichen Aktivitäten in der Freizeit verletzen.

Bei Leistungsschwimmern ist häufig die Schultermuskulatur betroffen, Turner haben öfter Wirbelsäulenprobleme, Reiter sind einem erhöhten Risiko für Kopfverletzungen ausgesetzt.

Vor allem für Kinder im Wachstum kann ein zu intensives Sportprogramm zu Überlastungsschäden an Gelenken, Sehnen und Muskeln führen. Die Knochen von Kindern sind besonders gefährdet, da sie sich in Schüben weiterentwickeln. Durch permanente körperliche Überlastung drohen tückische Sportverletzungen, die Sehnenentzündungen, Brüche, Verformungen der Füße oder Wachstumsstörungen verursachen können.

Welche Sportarten gelten als besonders gefährlich?

Prinzipiell birgt jede Sportart ein Verletzungsrisiko, doch einige gelten als besonders gefährlich.

  • Dressur- oder Springreiten geht mit einem hohen Verletzungsrisiko einher. Das Risiko besteht schon deshalb, weil sich das Verhalten des Pferdes nie genau einschätzen lässt. Bekommt das Tier einen Schreck und geht durch, erhöht sich die Verletzungsgefahr drastisch. Bei einem schweren Sturz vom hohen Pferdrücken drohen ernsthafte Verletzungen von Brüchen über Schädel-Hirn-Traumata bis zu Querschnittslähmungen
  • Auch beim Fußball kommt es immer wieder zu Sportverletzungen. Prellungen, Verstauchungen, Bänderrisse, Gehirnerschütterungen und Knochenbrüche gehören zu den typischen Fußball-Verletzungen. Ein Großteil der Verletzungen betrifft die Beine und Füße der Spieler.
  • Cheerleader sind ebenfalls nicht selten von Sportverletzungen betroffen. Ein hohes Risiko für Kopf- und Wirbelsäulenverletzungen besteht insbesondere für die Flyer. Schon ein geringer Fehler kann zu Stürzen mit schwerwiegenden Folgen führen
  • In der Leichtathletik kommt es seltener zu Kopfverletzungen, dennoch ist das Risiko für Muskelfaserrisse, Sehnenentzündungen oder Knieverletzungen hoch - vor allem bei intensiven Trainingseinheiten zur Wettkampfvorbereitung

Ebenso werden Sportarten wie Eishockey, American Football und verschiedene Kampfsporttechniken, Skateboard- und Snowboardfahren sowie Inline-Skating und Mountainbiken als sehr risikoreich eingestuft.

Sportmedizinische Betreuung bei starker Belastung

Talentierte Kinder fangen schon früh mit dem Sporttraining an. Oft sind die Ansprüche von Eltern oder Trainern allerdings überzogen.

Zu umfangreiche Trainingseinheiten können eine Reihe von Beschwerden auslösen, die jedoch oft als normale Trainingsfolgen eingestuft werden. Durch Unkenntnis entstehen häufig erhebliche Beeinträchtigungen, die zu bleibenden Schäden an Knochen, Muskeln und Gelenken führen.

Experten empfehlen daher bei starker Trainingsbelastung zu einer sportmedizinischen Betreuung, bestenfalls bei einem Orthopäden mit entsprechender Zusatzausbildung. Gerade wenn Kinder Leistungssport betreiben, ist eine engmaschige Kontrolle beim Kinderorthopäden wichtig. Gute Orthopäden achten insbesondere auf Veränderungen der Wirbelsäule, der Beinachsen und Beinlängen sowie auf Deformationen der Füße.

Ebenso wichtig ist Geduld, denn Kinder, die im Wachstum sind, machen durchaus immer wieder Rückschritte. Diesen Umstand sollten sowohl Eltern als auch Trainer berücksichtigen.

Verlauf von Sportverletzungen

Der Verlauf einer Sportverletzung hängt stets vom Ausmaß der Verletzung ab. Oftmals können leichte Schäden auch selbst behandelt werden. Kommt es jedoch zu schwerwiegenden Verletzungen, ist eine ärztliche Behandlung erforderlich.

Symptome bei Sportverletzungen

Differenziert werden Sportverletzungen in:

  1. endogene Verletzungen
  2. exogene Verletzungen

Bei einer endogenen Verletzung zieht sich der Sportler die Blessur durch Überbeanspruchung während des Wettkampfes oder aufgrund von falschem Training zu. Eine exogene Verletzung hingegen entsteht oftmals durch eine sportliche Auseinandersetzung mit dem Gegner.

Am häufigsten unter den Sportverletzungen vertreten sind:

  1. Prellungen und Verstauchungen (35,5 Prozent)
  2. Knochenfrakturen und Verrenkungen (28,4 Prozent)
  3. Verletzungen von Bändern, Muskeln und Sehnen (22,5 Prozent)

Je nach Verletzungsart zeigen sich die Blessuren durch unterschiedliche Symptome; typisch sind mitunter

Diagnose von Sportverletzungen

Spezialisiert für die Diagnose, Therapie und Nachsorgebehandlung von Sportverletzungen ist das medizinische Teilgebiet der Sportmedizin. Um Sportverletzungen zu diagnostizieren, sind neben den manuellen Überprüfungen der Körperfunktionen auch technische Hilfsmittel wie Röntgenaufnahmen oder Kernspin-Tomographien erforderlich, um das Ausmaß einer Sportverletzung beurteilen zu können.

Behandlung von Sportverletzungen

Zur Behandlung von Sportverletzungen kommen diverse Maßnahmen in Frage.

Erste Hilfe: Die PECH-Regel bei Sportverletzungen

Kommt es zu einer Sportverletzung an Armen oder Beinen, kann zunächst einmal die so genannte PECH-Regel als Erste Hilfe-Maßnahme angewendet werden. Die bewährte Regel steht dabei für:

  1. Pause und Ruhigstellung (P)
  2. Kühlung mit Eis für ca. 15-20 Minuten (E)
  3. das Anlegen eines Kompressionsverbandes (C)
  4. Hochlagerung des angeschlagenen Körperteils (H)

Die PECH-Regel lässt sich bei vielen Symptomen anwenden, etwa bei:

  • Hämatomen (Blutergüssen)
  • Prellungen
  • Verrenkungen
  • Verstauchungen
  • Muskelverletzungen
  • Bänderverletzungen
  • Sehnenrissen
  • Meniskusrissen

In schweren Fällen, wie zum Beispiel bei einem Riss, muss anschließend ein Arzt aufgesucht werden. Dieser entscheidet nach der Diagnose, ob eine konservative oder operative Therapie erforderlich ist.

Wundversorgung bei Sportverletzungen

Kommt es zu blutigen Wunden, werden diese desinfiziert und mit einem Pflaster oder einer Kompresse versorgt. Größere Wunden müssen vom Arzt begutachtet werden, da diese unter Umständen genäht oder geklammert werden müssen. Bei Knochenbrüchen sollte der Verletzte so wenig wie möglich bewegt und ein Arzt verständigt werden.

Gelenkversteifung bei Sportverletzungen

Bei einer Gelenkversteifung (Arthrodese) wird ein Gelenk operativ versteift. Diese Maßnahme gilt als letzter Ausweg, wenn alle anderen Behandlungsmethoden keinen Erfolg bringen.

Durchgeführt wird eine Gelenkversteifung zur Korrektur von schweren Fehlstellungen, chronischer Gelenkinstabilität oder schwerer Arthrose. Am häufigsten kommt das Verfahren an Schultergelenken, Fußgelenken, Sprunggelenken und Handgelenken zur Anwendung.

Bei dem Eingriff zur Gelenkversteifung verschraubt man die Knochen, die an dem betroffenen Gelenk beteiligt sind, miteinander oder verbindet sie mit Platten aus Metall. Das Gelenk kann sich dann zwar nicht mehr bewegen, lässt sich aber wieder schmerzfrei belasten. Nach dem Eingriff muss das Gelenk für mehrere Wochen in einer Schiene oder einem Gips ruhiggestellt werden.

Salben und Gels bei Sportverletzungen

In vielen Fällen hilft bei Sportverletzungen auch eine Salbe. Diese bringt in der Regel kühlende Eigenschaften mit sich und kann beispielsweise bei

  • Blutergüssen
  • Zerrungen und
  • Verstauchungen,

die mit Wärme und Schwellungen einhergehen, direkt an der verletzten Stelle wirken. Schmerzlindernd und entzündungshemmend sind Wirkstoffe wie

  • Diclofenac
  • Salicylate und
  • Ibuprofen.

Gegen Blutstaus lasen sich Gele und Cremes mit

  • Hirudin
  • Heparinoiden und
  • Heparin

einsetzen. Solche Wirkstoffe sollten niemals auf offenen Wunden aufgetragen werden.

Medikamente und Kältespray bei Sportverletzungen

Es können des Weiteren auch diverse Medikamente eingesetzt werden. In diesem Zusammenhang sind vor allem Schmerzmittel zu nennen. Kältespray hilft bei Schwellungen.

Pflanzliche Mittel bei Sportverletzungen

Zahlreiche Sportler setzen zudem auf pflanzliche Mittel zur Behandlung von Sportverletzungen. Besonders erwähnenswert sind dabei Arnika und Rosskastanie.

Homöopathische Mittel bei Sportverletzungen

Auch der Einsatz von Homöopathika ist bei Sportverletzungen beliebt. Zu den hilfreichen Wirkstoffen zählen

  • Aconitum napellus - bei Muskelschmerzen und Entzündungen
  • Ruta graevolens - bei schmerzenden Sehnen und verletztem Bindegewebe
  • Bryonia - bei überanstrengter Muskulatur
  • Hypericum - bei verletzten Nerven
  • Bellis perennis - bei Blutergüssen, Prellungen und Verstauchungen

Vorbeugung von Sportverletzungen

Um Sportverletzungen vorzubeugen, gibt es eine Reihe von Maßnahmen. Vor allem sollte die sportliche Betätigung stets dem allgemeinen körperlichen Zustand angepasst werden, denn durch Selbstüberschätzung und Überanstrengung entstehen zahlreiche Sportverletzungen. Wichtig ist auch das Aufwärmen vor jeder sportlichen Aktion, um dadurch die Verletzungsgefahr zu reduzieren.

Ebenso tragen Umsicht und eine gesunde und ausgewogene Ernährung zur Vermeidung von Sportverletzungen bei.

Passende Sportkleidung reduziert das Verletzungsrisiko

In vielen Sportarten ist auch das Anlegen von Schutzkleidung notwendig. Beim Skifahren oder Radfahren sollte grundsätzlich ein Helm getragen werden. Arm-, Knie- oder Schienbeinschoner schützen vor Schürfwunden und Gelenkverletzungen.

Auch mit passender Sportkleidung lässt sich das Verletzungsrisiko eindämmen. Die richtigen Sportschuhe geben den nötigen Halt und verhindern das Ausrutschen.

Sportmediziner weisen darauf hin, dass es bei Ballsportarten wie Fußball oder Basketball auf ein strukturiertes Aufwärmtraining ankommt. Laut Studien sinkt die Verletzungsgefahr nach einem etwa 20-minütigen Aufwärmprogramm deutlich.

Durch spezielle Balance-Übungen können Sportler schneller auf Veränderungen des Bodens reagieren, wodurch die Verletzungsrate ebenfalls reduziert wird.

Arten von Sportverletzungen

Im Folgenden gehen wir etwas näher auf die unterschiedlichen Sportverletzungen ein.

Adduktorenzerrung

Als Adduktorenzerrung bezeichnet man eine Zerrung an den Ursprungssehnen der Adduktoren. Die Adduktoren werden zur Gruppe der Skelettmuskeln gezählt. Zu finden ist die Muskelgruppe der Adduktoren an der Oberschenkelinnenseite.

Von dort aus wirken sie auf das Hüftgelenk ein. Zu ihren Funktionen gehört, den Oberschenkel seitlich heranzuziehen.

Ursachen einer Adduktorenzerrung

Ursächlich für eine Adduktorenzerrung sind plötzliche Zugbelastungen, die den Muskel oder die Sehne stark anspannen. Dabei besteht auch die Gefahr, dass es zu einem Riss kommt.

Im Falle einer Zerrung lässt sich der Muskel jedoch weiterhin bewegen. Es können allerdings kleinere Einblutungen im Muskel entstehen.

Eine Verletzung der Adduktoren tritt häufig beim Fußball nach einer Grätsche auf. Besonders hoch ist das Zerrungsrisiko, wenn sich der Akteur vor dem Sport nicht genügend aufwärmt.

Symptome einer Adduktorenzerrung

Typische Symptome einer Adduktorenzerrung sind plötzlich einsetzende starke Schmerzen am Sehnenansatz oder im Bereich des Schambeins. Außerdem kann es zu Schwellungen und Bewegungseinschränkungen kommen.

Behandlung einer Adduktorenzerrung

Für die erfolgreiche Behandlung einer Adduktorenzerrung ist eine gute Erstversorgung überaus wichtig, bei der das bewährte PECH-Schema zur Anwendung kommt. Unter PECH versteht man Pause, Eis zur Kühlung, Compression durch einen Druckverband sowie das Hochlagern der verletzten Körperstelle.

Besonders wichtig sind das Stillen von Blutungen und das rasche Abschwellen des betroffenen Gewebes. Unterstützend können auch entzündungshemmende Arzneimittel und Salbenverbände zum Einsatz kommen.

Nach Linderung der Schmerzen lassen sich die verletzten Muskeln mit krankengymnastischen Übungen wieder allmählich mobilisieren. Damit die Beschwerden nicht chronisch werden, muss die Adduktorenzerrung unbedingt auskuriert werden. Um einer Zerrung vorzubeugen, sollten die Adduktoren vor jedem Training oder Wettkampf ausreichend gedehnt und gekräftigt werden.

Notwendiger Gipsverband bei einem Ermüdungsbruch am Mittelfuß
Notwendiger Gipsverband bei einem Ermüdungsbruch am Mittelfuß

Ausgerenkte Schulter

In der Medizin bezeichnet man eine Schulterverrenkung auch als Schulterluxation. Dabei wird der Oberarmkopf aus der Schultergelenkspfanne ausgekugelt.

Man unterscheidet zwischen verschiedenen Schweregraden. Diese reichen von Überdehnung über Halbauskugelung bis hin zur kompletten Ausrenkung der Schulter. Häufig wird bei einer Ausrenkung auch die Gelenkkapsel in Mitleidenschaft gezogen.

Ursachen einer ausgerenkten Schulter

Zu einer Schulterluxation kommt es meist, wenn der Betroffene auf den angehobenen Arm stürzt oder starke Kräfte auf den Außenarm einwirken. Besonders hoch ist das Verletzungsrisiko bei Ballsportarten wie Handball sowie beim

Symptome einer ausgerenkten Schulter

Zu den typischen Symptomen einer Schulterluxation gehören Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Oftmals hat die betroffene Schulter ein ungewöhnliches Aussehen. Besteht zusätzlich eine Nervenverletzung, macht sich dies durch Gefühllosigkeit im Bereich der Schulter bemerkbar.

Kommt es zum Ausrenken der Schulter, sollte der Betroffene nicht versuchen, das Gelenk selbst wieder einzurenken, da sonst Sehnen, Gefäße oder Nerven beeinträchtigt werden. Stattdessen ist es besser, so rasch wie möglich einen Orthopäden zu konsultieren.

Behandlung einer ausgerenkten Schulter

In der Regel wird eine ausgerenkte Schulter vom Arzt manuell wieder eingerenkt. Anschließend erfolgt eine Röntgenuntersuchung zur Kontrolle.

Ist das Einrenken der Schulter erfolgreich verlaufen, legt man den Arm zur Ruhigstellung in eine Schlinge. Leidet der Patient jedoch zusätzlich unter eingeklemmten Nerven oder Knochenfrakturen, muss ein chirurgischer Eingriff vorgenommen werden.

Kommt es häufiger zum Auskugeln der Schulter, sollte man das Gelenk arthroskopisch stabilisieren lassen, um weitere Verletzungen dieser Art zu verhindern. Zu diesem Zweck bringt der Chirurg mithilfe von resorbierbaren Nahtankern Gelenklippe und Gelenkkapsel wieder in die richtige Lage und fixiert sie. Nach dem Eingriff kann der Patient das Krankenhaus bereits am nächsten Tag wieder verlassen.

Die weitere Behandlung erfolgt ambulant. Der Patient muss die operierte Schulter etwa sechs Wochen lang schonen. Danach folgt für weitere sechs Wochen eine Physiotherapie, bevor sich die Schulter wieder komplett belasten lässt.

Bakerzyste

Bei der Bakerzyste, die nach dem englischen Chirurgen William Morrant Baker (1839-1896) benannt wurde, handelt es sich um eine Aussackung in der Kniekehle, die mit Flüssigkeit gefüllt ist.

Ursachen einer Bakerzyste

Hervorgerufen wird sie meist durch degenerative Meniskusschäden. Aber auch rheumatoide Arthritis oder arthrotische Knorpelveränderungen können der Grund für ihre Entstehung sein.

Aufgrund von chronischen Entzündungszuständen bildet sich verstärkt Gelenkflüssigkeit, was schließlich einen Überdruck im Knie zur Folge hat. Da die Gelenkkapsel an der Stelle, an der der Widerstand am geringsten ist, nachgibt, bildet sich dort eine Zyste.

Symptome einer Bakerzyste

Zu den typischen Symptomen einer Bakerzyste gehören immer wieder auftretende Schmerzen in der Kniekehle sowie an der oberen Wade. Manchmal besteht auch nur ein Spannungsgefühl in der Kniekehle.

Oftmals lässt sich die Bakerzyste auch als Schwellung an der Kniekehle ertasten. Wie stark die Schwellung und die Schmerzen ausgeprägt sind, hängt davon ab, wie aktiv der Patient ist. Je größer die körperliche Aktivität ausfällt, desto mehr machen sich die Beschwerden bemerkbar.

Diagnose und Behandlung einer Bakerzyste

Diagnostizieren lässt sich eine Bakerzyste am besten durch eine Ultraschalluntersuchung oder eine Kernspintomographie. Die Behandlung der Zyste kann sowohl auf konservative als auch auf operative Weise erfolgen.

Bei einer konservativen Therapie versucht man den Schaden im Gelenk zu beheben, damit sich die Zyste wieder zurückbildet. Dabei erhält der Patient Kompressionsbandagen sowie entzündungshemmende Medikamente wie Diclofenac oder Ibuprofen. Führt die konservative Therapie nach einem halben Jahr nicht zur Besserung der Beschwerden, kann eine operative Entfernung der Zyste sinnvoll sein.

Diagnose von Sportverletzungen

Ultraschall und Kernspin-Tomographie als bevorzugte Diagnosemethoden.

  • Ärztin schiebt Patient in Kernspintomographie Gerät

    © Mikhail Malyshev - www.fotolia.de

  • Junger Arzt untersucht ein Knie per Ultraschallgerät und schaut auf den Monitor

    © endostock - www.fotolia.de

Engpass-Syndrom

Bei einem Engpass-Syndrom entsteht ein Engpass zwischen dem Oberarmkopf und dem Schulterdach, was wiederum zu Reizungen der Muskeln und Sehnen führt, die sich unter dem Dach der Rotatorenmanschette befinden. Darüber hinaus wird der Schleimbeutel in Mitleidenschaft gezogen.

Ursachen eines Engpass-Syndroms

Häufigste Ursache für ein Engpass-Syndrom sind Stürze auf die Schulter. Aber auch ein trainingsbedingtes Ungleichgewicht der Rotatorenmanschettenmuskulatur oder einseitige Belastungen können zu Einklemmungen und Reizungen der Sehnen führen. Häufig betroffen davon sind Sportler wie Speerwerfer oder Schwimmer.

Symptome eines Engpass-Syndroms

Charakteristisch für ein Engpass-Syndrom ist, dass die Schmerzen immer nur dann auftreten, wenn der Betroffene seinen Arm anhebt. Befindet sich die Hand dagegen über dem Kopf, verschwinden die Schmerzen wieder.

Nach längerer Zeit kann es allerdings auch im Ruhezustand zu Schmerzen kommen, was vor allem in den Nachtstunden der Fall ist. Treten die beschriebenen Beschwerden auf, muss der Betroffene seine sportlichen Aktivitäten einstellen, den Arm schonen und einen Arzt aufsuchen.

Diagnose und Behandlung eines Engpass-Syndroms

In den meisten Fällen kann ein Engpass-Syndrom schon anhand der Symptome und der Krankengeschichte festgestellt werden. Um den Zustand des Schleimbeutels und der knöchernen Strukturen des Schultergelenks zu beurteilen, erfolgen meist eine Ultraschall- bzw. eine Röntgenuntersuchung.

Zur Linderung der Schmerzen erhält der Patient entzündungshemmende Medikamente und Injektionen. Damit sich die Schulterfunktionen wieder bessern, erfolgt zudem eine längere Physiotherapie.

Sind die Beschwerden chronisch, kann auch eine Operation sinnvoll sein. Damit es gar nicht erst zu einem Engpass-Syndrom kommt, sollten die Schultermuskeln regelmäßig und gleichmäßig trainiert werden.

Ermüdungsbruch

Ermüdungsbrüche treten vor allem an den Knochen des Fußskeletts sowie am Ober- und Unterschenkel auf.

Ursachen eines Ermüdungsbruchs

Ursache einer solchen Fraktur sind dauerhafte mechanische Belastungen des Knochens. Besonders betroffen von dieser Verletzung sind Tänzer und Laufsportler.

Durch eine permanente erhöhte Belastung wird das Gleichgewicht zwischen Knochengewebeaufbau und Knochengewebeabbau gestört. Im Laufe der Zeit bildet sich ein Riss im Knochen, der schließlich zum Bruch führt.

Symptome eines Ermüdungsbruchs

Da Ermüdungsbrüche schleichend vorangehen, machen sie sich meist nur durch leichte lokale Druckschmerzen oder Schwellungen an der betroffenen Stelle bemerkbar, die bei Belastungen auftreten. Im Ruhezustand zeigen sich dagegen keinerlei Beschwerden.

Diagnose und Behandlung eines Ermüdungsbruchs

Zur Diagnose eines Ermüdungsbruches wird meist eine Röntgenuntersuchung durchgeführt, die allerdings nicht immer genügend Aufschluss bringt. Daher können noch weitere Untersuchungen wie eine Szintigraphie oder eine Kernspintomographie notwendig sein.

Behandlung eines Ermüdungsbruchs

Um einen Ermüdungsbruch zu behandeln, erhält der Patient schmerzstillende Mittel wie Diclofenac oder Ibuprofen. Außerdem muss die betroffene Körperstelle entlastet werden.

Bis die Fraktur verheilt ist, dauert es bei einem normalen Ermüdungsbruch in der Regel 6-8 Wochen. Tritt ein Ermüdungsbruch jedoch am Mittelfuß oder an der Kante des Schienbeins auf, sind mitunter ein Gipsverband oder ein operativer Eingriff erforderlich. Dann beträgt die Heilungsdauer etwa ein halbes Jahr.

Vorbeugung eines Ermüdungsbruchs

Um einem Ermüdungsbruch entgegenzuwirken, empfiehlt es sich,

  • das Trainingsprogramm an die individuelle Belastbarkeit anzupassen und
  • stets Aufwärmübungen vor dem Training durchzuführen.

Hilfreich kann auch das Tragen von stoßdämpfenden Schuhen oder speziellen Einlagen sein.

Handgelenksbruch

In der Medizin bezeichnet man einen Handgelenksbruch als Radiusfraktur oder Speichenbruch. Dabei liegt eine Fraktur im handgelenknahen Bereich vor.

Ursachen eines Handgelenkbruchs

Ursache für diese Verletzung sind Stürze auf die ausgestreckte oder gebeugte Hand. Am häufigsten tritt eine Handgelenksfraktur bei Sportarten wie

auf.

Diagnose und Behandlung eines Handgelenkbruchs

Ein Handgelenksbruch muss rasch medizinisch versorgt werden, damit es nicht zu gravierenden Spätfolgen kommt. Für die Diagnose führt man in der Regel eine Röntgenuntersuchung durch. Handelt es sich um einen einfachen Bruch, richtet man die Bruchenden ein und stellt das Handgelenk mit einem Gipsverband ruhig.

Bis zur vollständigen Heilung der Fraktur dauert es etwa 4-6 Wochen. In dieser Zeit muss der Patient sein Handgelenk schonen. Bei komplizierten Brüchen, wie einem Trümmerbruch, ist dagegen eine Operation erforderlich.

Knorpelverletzung im Sprunggelenk

Knickt man beim Sport häufig mit dem oberen Sprunggelenk um, besteht die Gefahr, dass dabei im Knorpel kleine Mikrotraumen entstehen. Diese können eine bleibende Instabilität des Gelenkes zur Folge haben.

Verursacht werden Knorpelverletzungen im Sprunggelenk durch das Umknicken des oberen Sprunggelenks nach außen, was man als Suprinationstrauma bezeichnet. Dabei werden auch die Außenbänder des Sprunggelenks in Mitleidenschaft gezogen.

Diagnose einer Knorpelverletzung im Sprunggelenk

Eine Knorpelverletzung zu diagnostizieren, ist jedoch nicht immer ganz einfach, denn frische Verletzungen lassen sich auf einer Röntgenaufnahme nicht deutlich erkennen. Weitere Untersuchungsmöglichkeiten sind eine Sonographie oder eine Magnetresonanztomographie (MRT).

Lässt sich danach die Diagnose immer noch nicht eindeutig stellen, besteht die Möglichkeit einer Arthroskopie (Gelenkspiegelung). Dabei können kleinere Knorpelteile entfernt oder wieder eingefügt werden. Außerdem spült man das Gelenk sauber.

War in früheren Jahren die Behandlung einer schweren Knorpelverletzung im Sprunggelenk nur durch eine Gelenkversteifung möglich, kann heutzutage die Beweglichkeit des Sprunggelenks durch eine Knorpelzell-Transplantation erhalten werden. Auch der Einsatz von modernen Prothesen ist möglich.

Vorbeugung einer Knorpelverletzung im Sprunggelenk

Damit ist es gar nicht erst zu Knorpelverletzungen des Sprunggelenks kommt, wird empfohlen, bei riskanten Sportarten schaftverstärkte Sportschuhe zu tragen. Ebenfalls verringern lässt sich das Verletzungsrisiko durch Tapeverbände oder funktionelle Orthesen.

Kompartmentsyndrom

Von einem Kompartmentsyndrom spricht man, wenn eine Durchblutungsstörung von Muskeln und deren begleitenden Nerven vorliegt. Diese wird durch stark erhöhten Gewebedruck hervorgerufen.

Ursachen eines Kompartmentsyndroms

Auslöser für ein Kompartmentsyndrom sind meist Verletzungen, bei denen sich Hämatome (Blutergüsse) oder entzündliche Flüssigkeit bilden, wie bei Knochenfrakturen. Das Syndrom tritt vor allem bei Muskeln auf, die sich in Muskelkammern befinden, die nur wenig dehnbar sind. Außerdem werden sie von einer Faszie (Muskelbinde) umgeben.

Dies hat jedoch zur Folge, dass sich die Muskeln im Falle eines erhöhten Innendrucks nicht weit genug ausdehnen können. Besonders anfällig für ein Kompartmentsyndrom ist der Unterschenkel im Schienbeinbereich.

Verursacht wird ein Kompartmentsyndrom in erster Linie durch erhebliche Gewalteinwirkung. Es kann aber auch durch eine starke Überlastung der Muskeln entstehen, was vor allem bei Langstreckenläufern der Fall ist.

Symptome eines Kompartmentsyndroms

Bemerkbar macht sich ein Kompartmentsyndrom durch erhebliche Schmerzen, die mit einer Schwellung und einem Spannungsgefühl in der betroffenen Körperregion einher gehen. Ebenso sind Lähmungen der Muskeln im Bereich des Möglichen.

Diagnose und Behandlung

Festgestellt wird ein Kompartmentsyndrom durch seine typischen Symptome sowie die Messung des Gewebedrucks. Ein akutes Kompartmentsyndrom stellt einen medizinischen Notfall dar, und muss umgehend durch eine Operation behandelt werden, bei der die Faszie der jeweiligen Muskelgruppe gespalten wird.

Ein chronisches oder funktionelles Kompartmentsyndrom, das durch sportliche Betätigungen entsteht, behandelt man dagegen konservativ durch Kühlung und Tieflagerung der betroffenen Stelle. Außerdem muss der Patient die Muskulatur schonen und solange auf Sport verzichten, bis die Beschwerden wieder abklingen.

Riss der Rotatorenmanschette

Bei einem Rotatorenmanschettenriss handelt es sich um die Ruptur einer Schultersehne. Unter der Rotatorenmanschette versteht man eine Muskelgruppe, die sich aus vier Muskeln zusammensetzt. Diese Gruppe hält den Oberarmkopf in der Gelenkpfanne des Schulterblattes.

Außerdem ermöglichen die Muskeln Armbewegungen wie das Drehen nach innen und außen, seitliches Abspreizen oder das Heranführen des Arms. Besonders betroffen von einem Rotatorenmanschettenriss ist die Sehne des Supraspinatus-Muskels.

Ursachen eines Risses der Rotatorenmanschette

Verursacht wird eine Ruptur der Rotatorenmanschette durch Stürze auf den ausgestreckten Arm, was beim Radfahren vorkommen kann. Manchmal führt jedoch auch das einseitige Training von bestimmten Muskeln zu einer schleichenden Abnutzung der Sehnen, wie beispielsweise bei Werfern oder Schwimmern.

Symptome eines Risses der Rotatorenmanschette

Bemerkbar macht sich ein Riss der Rotatorenmanschette durch plötzlich einsetzende Schmerzen im seitlichen Oberarm und in der Schulter. Mitunter können die Schmerzen bis zur Hand ausstrahlen.

Bei einem kompletten Riss der Sehne lässt sich der Arm nicht nach außen rotieren oder abspreizen. Außerdem treten häufig Druckschmerzen am Ansatz der Supraspinatussehne auf. Zusätzlich kann auch ein Engpass-Syndrom vorliegen.

Diagnose und Behandlung eines Risses der Rotatorenmanschette

Um einen Rotatorenmanschettenriss festzustellen, nimmt der behandelnde Arzt eine körperliche Untersuchung vor, bei der er die Muskeln der Rotatorenmanschette auf ihre Funktionstüchtigkeit überprüft. Außerdem können bildgebende Verfahren wie

  • eine Röntgenuntersuchung
  • eine Sonographie oder
  • eine Kernspintomographie

eingesetzt werden.

Behandeln lässt sich ein Rotatorenmanschettenriss sowohl auf konservative als auch auf operative Weise. Für Sportler, die unter starken Schmerzen leiden, ist meist eine Operation sinnvoller. Dabei vernäht man entweder die Sehnenrisse oder fixiert sie mithilfe von Schraubankern. Manchmal müssen auch abgerissene Anteile, die Einklemmungen verursachen, entfernt werden.

Besteht dagegen lediglich ein Anriss der Rotatorenmanschette, kann man diesen konservativ durch Ruhigstellung und die Einnahme von entzündungshemmenden Präparaten wie Diclofenac oder Ibuprofen behandeln.

Grafische Darstellung der Rotatorenmanschette
Grafische Darstellung der Rotatorenmanschette

Kapselriss

Die menschlichen Gelenke werden von einer Kapsel umhüllt. Durch Sportverletzungen besteht die Gefahr eines Kapselrisses. Das heißt, dass die Gelenkkapsel durch eine Verstauchung oder Verrenkung einreißt. Häufig tritt ein Kapselriss zusammen mit einer Bänderverletzung auf.

Besonders betroffene Körperstellen sind:

Ursachen eines Kapselrisses

Der Kapselriss zählt zu den typischen Sportverletzungen. So entsteht die Verletzung oftmals durch plötzliche Extrembewegungen, die zu einer Überdehnung des betroffenen Gelenks führen und eine Richtung zur Folge haben, die nicht zum normalen Bewegungsradius gehört. Dabei kommt es nicht nur zur Verletzung der Bänder, sondern auch der Gelenkkapsel.

Zum Beispiel werden Kapselrisse am Finger häufig durch Sportarten wie Volleyball oder Handball hervorgerufen. So besteht dabei die Gefahr, dass der Finger in eine Richtung abknickt, die nicht vorgesehen war, was wiederum die Schädigung der betroffenen Gelenkkapsel zur Folge hat.

Ein Kapselriss am Sprunggelenk entsteht dagegen häufig durch das Umknicken des Fußes. Nebenbei leiden die Betroffenen nicht selten unter einer Bänderdehnung oder einer Bänderruptur.

Im Kniegelenk kann es auch durch einen Riss des Innenbands zu einem Kapselriss kommen, ohne dass eine Ausrenkung vorliegt. Manchmal wird ein Kapselriss auch durch Tritte oder Schläge verursacht.

Symptome eines Kapselrisses

Bemerkbar macht sich ein Kapselriss zumeist durch:

Diagnose eines Kapselrisses

Die Diagnose eines Kapselrisses fällt nicht immer leicht. So können auch andere Verletzungen wie ein Bänderriss oder eine Bänderdehnung für die dabei auftretenden Beschwerden verantwortlich sein. Auch eine Röntgenuntersuchung liefert nicht immer präzisen Aufschluss darüber, ob es sich um eine Kapsel- oder eine Bänderverletzung handelt.

Allerdings lässt sich eine Schädigung der Bänder durch eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) größtenteils ausschließen. Gewissheit erhält man zumeist durch eine Kernspintomographie (MRT).

Behandlung eines Kapselrisses

Als Erste-Hilfe-Maßnahme bei einem Kapselriss hat sich die PECH-Regel bewährt. Das heißt, dass der Patient seine verletzte Gelenkkapsel ruhigstellt, kühlt und hochlagert. Auch eine Kompression sollte erfolgen.

Die Kühlung, die rund 20 Minuten dauert, nimmt man mit einem Kühlkissen vor. Sie darf aber nicht zu lange anhalten, da sonst weitere Schädigungen drohen. Darüber hinaus ist es wichtig, beim Kühlen eine Unterlage wie ein Tuch zwischen die Kühlpackung und das Gelenk zu legen.

Zur Behandlung der Schmerzen empfiehlt sich ein Schmerzmittel, das keine Acetylsalicylsäure (ASS) enthält, weil diese die Durchblutung anregt. Die weitere Behandlung erfolgt dann durch einen Arzt. Dieser stellt normalerweise das Gelenk ruhig.

Ebenso ist jedoch ein physiotherapeutisches Bewegungstraining möglich. So lässt sich durch gezielte Bewegung der Bluterguss rascher abbauen, was wiederum einen schnelleren Heilungsprozess zur Folge hat.

Bis zur endgültigen Abheilung des Kapselrisses können bis zu 6 Wochen vergehen, was auch von der betroffenen Körperstelle und dem Ausmaß der Verletzung abhängt.

Vorbeugung eines Kapselrisses

Damit es gar nicht erst zu einem Kapselriss kommt, wird empfohlen, sich regelmäßig vor dem Sport gründlich aufzuwärmen und spezielle Dehnübungen vorzunehmen. Zu bedenken ist zudem, dass sich die Beweglichkeit von Kapseln und Bändern ab einem Alter von etwa 30 Jahren verringert.