Bin ich schwanger? Erste typische Anzeichen und Beschwerden und wie man diese lindern kann

Eine Schwangerschaft äußert sich durch verschiedene ganz typische Anzeichen. Viele Frauen ahnen jedoch bereits vorher, dass sie schwanger sind. Der Körper verändert sich in der Schwangerschaft. Eine verstärkte Produktion der Hormone sorgt mit für die so genannte Schwangerschaftsübelkeit, auch wenn ihre Ursachen nicht vollständig geklärt sind. Auch Sodbrennen und Blasenschwäche treten in der Schwangerschaft besonders häufig auf.

Von Claudia Haut

Wenn eine Frau erfährt, dass sie schwanger ist, dann ändert sich damit fast schlagartig ihr ganzes Leben. Die Schwangerschaft ist nicht nur die glücklichste Zeit, sie bringt auch Veränderungen und Beschwerden.

Erste typische Anzeichen für eine Schwangerschaft

Ausbleiben der Regelblutung

Das erste Anzeichen einer Schwangerschaft ist das Ausbleiben der Regelblutung. Bei einigen Frauen tritt die Regelblutung jedoch zu Beginn einer Schwangerschaft noch regelmäßig auf, so dass die fehlende Blutung nicht unbedingt ein sicheres Zeichen einer Schwangerschaft ist.

Dennoch merkt eine Frau meist am Ausbleiben der Regelblutung, dass sie schwanger ist und macht daraufhin einen Schwangerschaftstest.

Übelkeit und Erbrechen

Viele Frauen bemerken in den ersten Wochen einer Schwangerschaft eine seltsame Übelkeit. Diese Übelkeit ist nicht zu vergleichen mit einer Übelkeit, die im Rahmen eines Magen-Darm-Virus auftritt.

Bereits morgens direkt nach dem Aufwachen ist die Übelkeit da und viele Frauen müssen sich in den ersten Schwangerschaftswochen morgens übergeben.

Geruchsempfindlichkeit

Schwangere Frauen reagieren extrem empfindlich auf verschiedenste Gerüche. Kühlschrank und Mülleimer sind dabei nur zwei Beispiele, die bei einer schwangeren Frau extreme Übelkeit auslösen können.

Was Männer vielleicht als Einbildung abtun, ist jedoch nicht so: Von einem Tag auf den anderen kann diese extreme Geruchsempfindlichkeit auftreten, ohne dass die Frau etwas dagegen unternehmen könnte. Meist verschwindet sie jedoch nach einigen Wochen genauso schnell, wie sie gekommen ist.

Spannen in der Brust

Bereits zu Beginn der Schwangerschaft wachsen die Brüste. Die Schwangere bemerkt ein unangenehmes Spannungsgefühl in den Brüsten und kann daher in der ersten Zeit oftmals nicht mehr auf dem Bauch liegen oder einen engen BH anziehen. Am BH merkt die schwangere Frau ziemlich bald, dass ihr Busen gewachsen ist.

Weichere Gesichtszüge

Vielen Frauen ist auch schon im Gesicht anzusehen, dass sie schwanger sind. Die Gesichtszüge können sich in der Schwangerschaft verändern und "weicher" werden.

Dickerer Bauch

Nach einigen Wochen tritt dann auch das nächste "sichere" Zeichen einer Schwangerschaft auf: Der Bauch wächst, ohne dass die Frau mehr essen würde als sonst.

Ein Babybauch sieht dabei meist etwas anders aus als ein "angefressener" Bauch unabhängig von einer Schwangerschaft. Der Nabel der werdenden Mutter tritt immer weiter hervor und "ploppt" nach vorne.

Nicht bei allen schwangeren Frauen treten auch alle typischen Schwangerschaftsanzeichen auf. Laut Volksmund haben Frauen, die einen Jungen erwarten, andere Beschwerden als Frauen, die ein Mädchen bekommen.

Was sich in der Schwangerschaft alles verändern kann

Psychische Veränderungen

Durch die hormonelle Umstellung erlebt die Frau Stimmungsschwankungen, dies kann zwar anstrengend sein, ist aber völlig normal. Viele Frauen machen sich Sorgen, weil die Schwangerschaft auch von Ängsten begleitet wird.

Nach der Entbindung vergessen oder verdrängen die meisten Frauen alle negativen Gefühle. Dann wird die Schwangerschaft als die schönste Zeit im Leben bezeichnet und so wird es dann weitergegeben. Die Schwangeren haben dann ein schlechtes Gewissen, weil sie es eben nicht nur als die schönste Zeit empfinden.

Schwangerschaft ist vor allen Dingen auch eine anstrengende Zeit.

Körperliche Veränderungen

Übelkeit und empfindliche Brüste

Nicht nur die Psyche, auch der Körper erfährt viele Veränderungen und muss einiges leisten. Zum Beginn der Schwangerschaft kommt es häufig zu Übelkeit und Erbrechen, die Brüste spannen und werden größer, die Brustwarzen und der Hof verändern sich.

Geschmackssinn und Dehnungsstreifen

Selbst der Geruchs- und Geschmacksinn der Frau kann sich ändern. Wer kennt nicht die Heißhungerattacken und merkwürdigen Essgelüste der schwangeren Frauen, in der Schwangerschaft ändern sich die Essgewohnheiten. Die Welt wird anders wahrgenommen und die Gefühle ändern sich.

Durch die Dehnung der Haut können Schwangerschaftsstreifen entstehen, diesen kann man aber mit der entsprechenden Pflege vorbeugen. Viele schwangere Frauen neigen zu Krampfadern.

Häufiger Harndrang und Rückenschmerzen

Je größer der Babybauch wird, desto mehr drückt er auf die Blase und die Frau verspürt einen häufigen Harndrang. Das Kreuz wird in der Schwangerschaft extrem belastet und kann, gerade bei fortschreitender Schwangerschaft, Schmerzen bereiten.

Zum Ende der Schwangerschaft, wenn das Kind schon tief im Becken liegt bekommt die Frau den typischen Entenwatschelgang. Je größer der Bauch wird, umso mehr ist er im Weg.

Die Frau kann schlechter schlafen und vielleicht braucht sie länger um die Schuhe anzuziehen.

Haut- und Haarprobleme

Haare und Haut können fettiger oder trockener werden. Selbst die Finger- und Fußnägel können schneller oder langsamer wachsen.

Schwangerschaft ist keine Krankheit, aber gerade in den ersten Monaten und zum Ende der Schwangerschaft kann es schwierig werden. Es ist aber auch eine Zeit voller Glück, wenn man das erste Ultraschallbild sieht oder die ersten Kindsbewegungen spürt.

Mögliche Beschwerden während einer Mehrlingsschwangerschaft

Auch eine Schwangerschaft mit nur einem Baby wird von vielen Frauen spätestens gegen Ende hin als beschwerlich empfunden. Gerade bei einer Mehrlingsschwangerschaft treten normale Beschwerden wie Rückenschmerzen jedoch schon wesentlich früher auf, weil der Bauch auch größer ist.

Mehrlingsschwangerschaft als Risikoschwangerschaft

Frauen, die mit mehr als einem Kind schwanger sind, also

erwarten, werden von den Ärzten als Risikoschwangere eingestuft.

Auch wenn die werdende Mutter keinerlei Beschwerden hat und der Schwangerschaftsverlauf bilderbuchmäßig ist, so wird eine Mehrlingsschwangerschaft automatisch als Risikoschwangerschaft bezeichnet. Diese wird engmaschiger überwacht als eine normale Schwangerschaft, und teilweise erfolgen auch mehr Untersuchungen.

Bei diesen engmaschigen Untersuchungen kann der behandelnde Frauenarzt frühzeitig feststellen, wenn die werdende Mutter einen Blasensprung hat, die Kinder nicht mehr richtig versorgt werden und/oder eine Frühgeburt droht. Denn genau dies ist das Risiko einer Mehrlingsschwangerschaft.

Rückenschmerzen

Doch auch die werdende Mutter wird durch eine Mehrlingsschwangerschaft mehr belastet. Während bei Frauen, die mit nur einem Baby schwanger sind, oft gar keine oder wenn überhaupt erst kurz vor der Geburt Rückenschmerzen auftreten, leiden Frauen in einer Mehrlingsschwangerschaft oft schon in der Schwangerschaftsmitte unter Rückenschmerzen.

Der Grund dafür ist, dass der Bauch natürlich deutlich größer wird, wenn eine Frau mit zwei oder mehr Kindern schwanger ist. Der größere Bauch ist natürlich verbunden mit einer höheren Gewichtszunahme als bei einer normalen Schwangerschaft.

Krampfadern und Beinschmerzen

Diese Gewichtszunahme ist aber nicht nur für Rückenschmerzen verantwortlich, sondern auch für eine Krampfaderbildung in den Beinen oder eine Blutstauung. Die werdende Mutter leidet dann unter unangenehmen Schmerzen im Bein oder auch dicken geschwollenen Beinen.

Schwangerschaftsstreifen

Während es durchaus Frauen gibt, die bei der Schwangerschaft mit nur einem Baby keine Schwangerschaftsstreifen bekommen, zeigen sich diese Risse im Bindegewebe bei Mehrlingsschwangerschaften praktisch immer.

Doch dies ist nur ein kosmetisches Problem. Die Schwangerschaftsstreifen verblassen nach der Geburt in der Regel fast vollständig.

Natürlich kommen in einer Mehrlingsschwangerschaft auch die üblichen sonstigen Beschwerden wie Verstopfung, Bluthochdruck oder Schlaflosigkeit vor.

Morgendliche Übelkeit

Zu Beginn der Schwangerschaft leiden viele Frauen unter morgendlicher Übelkeit. Diese verschont natürlich auch Schwangere nicht, die mit mehr als einem Baby schwanger sind. Im Gegenteil: Häufig tritt die Schwangerschaftsübelkeit sogar stärker auf, wenn eine Frau mit Mehrlingen schwanger ist.

Grund dafür ist, dass der Körper mehr Hormone produziert.

Atemlosigkeit

Viele Mehrlingsschwangerschaften werden vor Ablauf der 40 Schwangerschaftswochen beendet, sei es durch eine spontane oder auch eine eingeleitete Geburt. Bis zu diesem Zeitpunkt leiden die Mütter jedoch vermehrt unter Atemlosigkeit, weil die Babys natürlich viel Platz im Bauch benötigen und die Organe der Mutter zur Seite drängen.

Auf die Ernährung achten

Genauso wie Schwangere, die nur ein Baby erwarten, müssen Frauen aufgrund ihrer Mehrlingsschwangerschaft auf ihre Ernährung achten. Gesunde Ernährung ist in der Schwangerschaft besonders wichtig.

Und kann die Schwangere alle benötigten

über die Nahrung nicht zu sich nehmen, so wird der Frauenarzt diese in Tablettenform verordnen.

Übrigens: In einer Mehrlingsschwangerschaft braucht die werdende Mutter nicht doppelt so viel zu essen wie in einer Schwangerschaft mit nur einem Baby. Auch die Gewichtszunahme darf sich nicht verdoppeln oder verdreifachen. Sie beträgt lediglich wenige Kilogramm mehr als bei einer Schwangerschaft mit nur einem Baby.

Wie man Schwangerschaftsbeschwerden therapieren kann

Änderung der Essgewohnheiten und unterstützende Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen

Eines der häufigsten Symptome einer beginnenden Schwangerschaft sind Übelkeit und Erbrechen. In der Regel legen sich die Beschwerden nach dem ersten Drittel der Schwangerschaft, seltener bleiben sie bis zum Ende bestehen.

Oft wird von einer morgendlichen Übelkeit gesprochen, dabei kann die Übelkeit nicht nur morgens auftreten sondern sich über den Tag hin verteilen. Wenn die Frau keinen großen Gewichtsverlust erleidet, das heißt mehr als zehn Prozent, sind die Beschwerden medizinisch gesehen unproblematisch.

Es ist sinnvoll, anstatt drei großen Mahlzeiten, mehrere kleine am Tag einzunehmen; ein Müsliriegel schon vor dem Aufstehen, kann zum Beispiel der Übelkeit entgegenwirken.

Ingwer

Es gibt eine Reihe an Heilkräutern die helfen können, bewährt gegen Übelkeit hat sich Ingwer in jeder Form. Auch kennen viele Mütter und Omas Hausmittelchen die lindern können.

Homöopathische Mittel

Auch homöopathische Mittel helfen und wenn es gar nicht anders geht, gibt es auch verschreibungspflichtige Medikamente, die ein Arzt verordnen kann.

Akupressur und Akupunktur

Akupressur und Akupunktur können ebenfalls helfen. Manche Frauen setzen erfolgreich Vitamin B6 gegen die Übelkeit ein.

Bewegung und der Verzicht auf Alkohol und Nikotin

Eine gesunde Lebensweise und Bewegung an der frischen Luft unterstützen den richtigen Umgang mit den Beschwerden. Auf Alkohol, Nikotin und Koffein sollte komplett verzichtet werden.

Auf den Körper hören

In der Schwangerschaft entwickelt die Frau andere Vorlieben und wiederum Abneigungen gegen Speisen, der Speisezettel sollte so gestaltet werden, dass die Schwangere Appetit auf die Speisen hat, was ihr Übelkeit bereitet, sollte sie meiden. Auch sollte man sich in der Schwangerschaft öfters eine Ruhepause gönnen. Ein Mittagsschlaf tut gut und entspannt.

Mögliche Risiken durch übermäßiges Erbrechen

Für das Baby besteht in der Regel keine Gefahr. Bei dem Erbrechen mehrerer Mahlzeiten hintereinander oder über ein längeren Zeitraum sowie bei Flüssigkeitsverlust muss aber unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Denn hier besteht die Gefahr der Austrocknung und von Mangelerscheinungen.

Beckenbodentraining gegen Blasenschwäche

Häufiger Harndrang kann sich ebenfalls durch die hormonelle Umstellung einstellen und später durch den Druck auf den Beckenboden. Damit der Druck auf die Blase nicht zu groß wird, muss man wohl oder übel öfters auf die Toilette gehen.

Durch gezieltes Beckenbodentraining kann man diesen Beschwerden vorbeugen.

Ursachen und Behandlung von schwangerschaftsbedingtem Sodbrennen

Wer kennt nicht das Ammenmärchen, dass in der Schwangerschaft Sodbrennen auftritt, weil das Kind soviel Haare hat? In der Tat taucht in der Schwangerschaft oft Sodbrennen und saures Aufstoßen auf, hat aber andere Ursachen.

Ursachen

Hauptsächlich gegen Ende der Schwangerschaft engt die größer werdende Gebärmutter den Magen ein. So treten durch die Magensäure verursachte Probleme auf. Sodbrennen und häufiges saures Aufstoßen können die Folge sein. Das ist zwar sehr lästig, aber vollkommen ungefährlich.

Weiter verantwortlich ist das Hormon Progesteron, dieses entspannt nicht nur die Gebärmuttermuskeln sondern auch den Verdauungs- und Harntrakt. So fließt die Magensäure zurück in die Speiseröhre.

Tipps zur Linderung und Vorbeugung

Es gibt einige Tipps, wie man den Magen entlasten kann:

  • Man sollte mehrere kleine Mahlzeiten zu sich nehmen, anstatt drei großen Mahlzeiten. Auf eine möglichst fettarme Ernährung sollte geachtet werden.

  • Übersäuerte Speisen sollte man meiden, zum Beispiel scharfe Gewürze, Kaffee, Schokolade oder Orangensaft und andere Zitrusfrüchte.

  • Beim Bücken sollte man sich nicht mit gebogenem Rücken beugen sondern immer in die Knie gehen, um den Magen nicht abzudrücken.

  • Es kann von Vorteil sein, das Kopfende des Bettes höher zu stellen oder Kissen unterzulegen.

  • Kohlensäurehaltige Getränke oder das Kauen von Kaugummi können das Sodbrennen begünstigen.

  • Alle Speisen, welche die Magensäureproduktion antreiben, sollte man meiden. Lebensmittel, welche die Magensäure neutralisieren, sind beispielsweise Haferflocken, Vollkornbrot oder Reiswaffeln.

  • Nach den Mahlzeiten sollte man kleine Ruhepausen einlegen.

  • Beim Essen ist eine aufrechte Sitzhaltung wichtig, damit der Magen nicht gedrückt wird.

  • Die Mahlzeiten sollten langsam eingenommen und gut gekaut werden.

  • Ein Schluck kaltes Wasser oder Kamillentee sollen ebenfalls bei Sodbrennen helfen. Der eigentlich bewährte Pfefferminztee begünstigt Sodbrennen.

  • Homöopathische Mittel können eine Erleichterung bringen.

Wenn alles nichts hilft sollte man einen Arzt konsultieren, es gibt bestimmte Mittel gegen Sodbrennen, die auch in der Schwangerschaft eingenommen werden dürfen.