Sehhilfen - Funktion, Arten und Tipps zum Kauf

Als Sehhilfen bezeichnet man optische Geräte, die zum Ausgleich von Fehlsichtigkeiten dienen. Zu den gebräuchlichsten Sehhilfen gehören Brillen und Kontaktlinsen. Hinzu kommen besondere Modelle, die teils nur in speziellen Situationen verwendet werden. Lesen Sie über die Funktion und Arten einer Sehhilfe und holen Sie sich Tipps zur Auswahl.

Von Jens Hirseland

Sehhilfen - Funktion und Arten

Unter einer Sehhilfe versteht man ein spezielles optisches Gerät, das zum Ausgleich von Fehlsichtigkeit oder zur Erhöhung der Sehleistung verwendet wird. Vor allem dienen Brillen und Kontaktlinsen als Sehhilfe.

Brille

Als Brille bezeichnet man ein Gestell, das vor den Augen getragen wird. Mithilfe einer Brille können Fehlsichtigkeiten wie

korrigiert werden. Eine Brille kann aber ebenso zum Schutz vor äußeren Einwirkungen, wie z.B. der Sonne, verwendet werden.

Die Brille ist die am häufigsten eingesetzte Sehhilfe und wird in Deutschland von mehr als 40 Millionen Erwachsenen und 1,5 Millionen Kindern getragen.

Ermöglicht wird das bessere Sehen durch die Brillengläser. Diese bestehen entweder aus geschliffenen Linsen, die über eine brechende Wirkung verfügen oder aus gegossenen Gläsern aus unterschiedlichem Material.

Materialien für die Fassung

Zur Fixierung und Stabilisierung der Brillengläser ist eine Brille zudem mit einer Haltevorrichtung wie einem Ohrbügel und einer Fassung ausgestattet.

Für die Fassung der Brille können unterschiedliche Materialien wie

  • Metall
  • Kunststoff oder
  • Holz

verwendet werden. Für die Brillengläser werden heutzutage vor allem Kunststoffgläser eingesetzt, während man früher in erster Linie Krongläser benutzte.

Die Kunststoffgläser haben den Vorteil, dass sie beim Herunterfallen nicht zerbrechen und zudem leichter sind. Allerdings ist ihre Oberfläche empfindlicher für Kratzer. Weitere Informationen über Brillen erhalten Sie hier.

Kontaktlinsen

Eine Alternative zur Brille sind Kontaktlinsen, die man auch als Haftschalen bezeichnet. Diese werden von rund vier Prozent der deutschen Bevölkerung getragen.

Sie haben der Brille gegenüber den Vorteil, dass sie nicht sichtbar sind und nicht beschlagen, verrutschen oder zerbrechen können. Außerdem schränken sie auch nicht das Gesichtsfeld ein.

Kontaktlinsen werden individuell angepasst und schwimmen auf dem Tränenfilm des Auges, wodurch sie jede Augenbewegung mitmachen können. Unterschieden wird bei den Haftschalen zwischen:

  1. harten Linsen
  2. weichen Linsen

Wer keine Kontaktlinsen tragen darf

Kontaktlinsen sind jedoch nicht für jedermann geeignet. Leidet man unter folgenden Augenleiden, sollte besser auf Kontaktlinsen verzichtet werden:

Hier finden Sie weitere Informationen rund um das Thema Kontaktlinsen.

Bildschirmlesegerät

Als Bildschirmlesegerät bezeichnet man eine elektronische Sehhilfe. Mithilfe des Geräts können Schriftstücke mit einer Kamera aufgenommen und anschließend stark vergrößert auf einem Monitor wiedergegeben werden.

Bildschirmlesegeräte kommen vor allem bei sehbehinderten Menschen zur Anwendung, die trotz optischer Sehhilfen Probleme beim Lesen von umfangreichen Texten haben.

Fernglas

Spricht man von einem Fernglas, ist damit ein mobiles Fernrohr gemeint, dass sich freihändig verwenden lässt. Die meisten Ferngläser sind Binokulare. Mit ihrer Hilfe kann der Benutzer mit beiden Augen Objekte über getrennte Strahlengänge ansehen.

Ferngläser gibt es sowohl in einfacher Linsenbauweise, wie zum Beispiel Theater- oder Operngläser, als auch als Prismenferngläser, wie das Kepler-Fernrohr.

Prismengläser werden in der Umgangssprache auch als Feldstecher bezeichnet. Weitere Ausführungen sind:

  1. Monokulare, die kleinen Fernrohren ähneln
  2. Spektive, die zumeist ein Stativ benötigen

Geschichte des Fernglases

Die ersten Theatergläser, die man als Stecher oder Lorgnette bezeichnete, wurden als achromatische Linsen bereits im 18. Jahrhundert angefertigt. Gläser, die das Militär verwendete, erhielten die Bezeichnung "Feldstecher".

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden auch die ersten Prismenferngläser hergestellt. So meldete die Firma Carl Zeiss in Jena im Jahr 1905 ein Patent für geradsichtige Prismenferngläser an.

Die Bezeichnung Fernglas diente als Sammelbegriff für die verschiedenen optischen Gerätetypen, bei denen es sich entweder um monokulare oder binokulare Konstruktionen handelte.

Heutzutage bezeichnet man im Fachhandel allerdings meist nur binokulare Prismenferngläser als Ferngläser, während Prismen-Kleinfernrohre oder Spektive davon ausgeschlossen werden.

Binokulare Ferngläser

Binokulare Ferngläser lassen sich in zwei Haupttypen einteilen. Dabei handelt es sich um die:

  1. aufwendigen Prismenferngläser wie Feldstecher und Doppelspektive
  2. optisch simpleren Theater- oder Operngläser

Typisch für Theatergläser ist, dass sie klein, leicht und handlich sind. Man fertigt sie nach dem Galilei-Fernrohr-Prinzip an.

Pro Strahlengang verfügen sie über eine konkave Okularlinse sowie eine konvexe Objektivlinse, von denen ein direktes Bild erzeugt wird. Die Vergrößerung eines Theaterglases ist nur gering, genügt jedoch, um das Geschehen auf einer Theaterbühne verfolgen zu können.

Seit der Erfindung des Umkehrprinzips werden jedoch auch Prismen-Theatergläser mit größerer Abbildungsqualität angefertigt.

Kepler-Fernrohr-Prinzip

Das Funktionsprinzip der Prismenferngläser beruht auf dem Kepler-Fernrohr-Prinzip. So ist ein Prismenfernglas mit einem Umkehrprisma zwischen Objektiv und Okular ausgestattet. Dabei wird auf der einen Seite das Bild, das um 180 Grad verdreht ist, zurückgedreht und auf der anderen Seite eine hochwertige Abbildung ermöglicht.

Bei der Größe der Ferngläser unterscheidet man zwischen

  • Taschenferngläsern bzw. Kompaktferngläsern bis zu 300 Gramm Gewicht
  • Universalgläsern mit 400 bis 1200 Gramm Gewicht und
  • Großferngläsern für Stative.

Binokulare Prismenferngläser setzen sich aus drei wesentlichen optischen Bauteilen zusammen. Dies sind das Objektiv mit zwei bis fünf Linsen, das Okular mit drei bis sechs Linsen sowie das Prismensystem, das über zwei bis drei Prismen verfügt.

Fernrohr

Durch ein Fernrohr, auch Refraktor oder Linsenfernrohr genannt, lassen sich entfernte Objekte ansehen, die um ein Vielfaches näher erscheinen. Dieser Effekt entsteht durch einen vergrößerten Sehwinkel mithilfe von Linsen. Gemeinsam mit den Spiegelteleskopen zählen die Fernrohre zu den optischen Teleskopen.

Geschichte

Bevor das Fernrohr mit Linsenoptik erfunden wurde, verwendeten die Menschen einfache Sehrohre, durch sie durchsahen, um Streulicht auszublenden. Auf diese Weise ließen sich Himmelsobjekte besser erkennen.

Das erste Fernrohr konstruierte der deutsch-niederländische Brillenmacher Hans Lipperhey (1570-1619) im Jahre 1608. Seine Konstruktion wurde Holländisches Fernrohr genannt.

Als Galileo Galilei (1564-1642) es ein Jahr später nachbaute, entdeckte er damit die Berglandschaften des Mondes sowie vier Monde des Planeten Jupiter. 1611 konstruierte Johannes Kepler (1571-1630) das erste astronomische Fernrohr.

Aufbau und Funktion

Grundsätzlich besteht ein Fernrohr aus einer Linsenkombination sowie einer mechanischen Konstruktion, die es hält. Unterschieden wird zwischen Galilei-Fernrohr und Kepler-Fernrohr. Das Galilei-Fernrohr, das man auch unter der Bezeichnung Holländisches Fernrohr kennt, geht auf eine Konstruktion von Hans Lipperhey zurück. Später entwickelte der italienische Astronom und Physiker Galileo Galilei das Gerät weiter.

Galilei-Fernrohr

Ausgestattet ist ein Galilei-Fernrohr mit einer Sammellinse als Objektiv sowie einer Zerstreuungslinse von kleiner Brennweite als Okular. Auf der Seite des Beobachters kommt es zum Zusammenfallen des Brennpunkts von Objektiv und Okular.

Das Gesichtsfeld ist zwar klein, doch die Objekte werden seitenrichtig und aufrecht dargestellt. Man verwendet das Prinzip heutzutage für Fernrohrbrillen und Operngläser.

Kepler-Fernrohr

Das Kepler-Fernrohr, auch astronomisches Fernrohr genannt, beruht auf der Bauweise von Johannes Kepler. Das Okular des Fernrohrs ist eine konvexe Sammellinse mit geringer Brennweite. Die Brennpunkte von Okular und Objektiv fallen zwischen den Linsen zusammen.

Im Unterschied zum Galileo-Fernrohr ist das Gesichtsfeld des Kepler-Fernrohrs ausgedehnter. Im Fernrohr kreuzt sich der Strahlengang, sodass durch das Objektiv ein um 180 Grad gedrehtes Bild des Objektes, das man mit dem Okular nach dem Lupenprinzip betrachtet, entsteht.

Lesestein

Beim so genannten Lesestein handelt es sich um eine plan-konvexe Linse, die sehr dick ist. Man bezeichnet ihn auch als Visolettlupe oder Hellfeldlupe.

Verwendet wird der Lesestein als Lupe. Dazu legt ihn der Benutzer einfach mit der planen Seite auf die Seite eines Buches, einer Zeitschrift oder ein beschriebenes Blatt Papier.

Der Lesestein verfügt über einen 1,8-fachen Abbildungsmaßstab. Zu seinen Vorteilen gehört, dass er das zu vergrößernde Objekt ausgezeichnet beleuchtet. So sammelt sich das Licht der Umgebung im Objekt.

Besonders bei diffuser Beleuchtung fällt die Helligkeit des Objektes größer aus als die Helligkeit aus der Umgebung. Für die bestmögliche Linsenfehlerkorrektur ist es wichtig, dass die Lupenhöhe 4/3 vom Radius des Kugelsegments beträgt.

Angefertigt werden Lesesteine aus Kunststoff oder Glas. Sie dienen in der heutigen Zeit als Hilfsmittel für Sehbehinderte.

Geschichte des Lesesteins

Lesesteine kommen bereits seit dem Mittelalter zur Anwendung. Zu den Pionieren dieser Sehhilfe zählt der arabische Optiker und Astronom Alhazen (995-1039). Nachdem dessen Werk "Kitab-al-Manazir" um 1240 von dem Franziskanermönch Erazm Golek Vitello übersetzt wurde, inspirierte dies andere Angehörige des Ordens, die auf die Idee kamen, aus Quarz bzw. Bergkristall eine überhalbkugelige Plankonvexlinse herzustellen.

Mithilfe dieses durchsichtigen Steins ließen sich die Buchstaben vergrößert betrachten, wenn man ihn auf die Seite eines Buches legte. Später entstanden aus dem Lesestein, den man aus Beryll anfertigte, andere wichtige Sehhilfen wie das Monokel und die Brille.

Lorgnon

Spricht man von einem Lorgnon, ist damit eine Lesehilfe gemeint, die sich der Benutzer mit einem Griff vor die Augen hält. Nicht selten ist der Griff mit einer Kette ausgestattet.

Auf diese Weise lässt sich das Lorgnon bequem um den Hals tragen. Verbunden werden die beiden Gläser durch einen Bügel.

Geschichte

Als Ursprung des Lorgnons wird eine umgekehrt gehaltene Nietbrille vermutet. Diesen Vorgänger des Lorgnons nannte man Scherenbrille. Sie kam bereits im 15. Jahrhundert zur Anwendung. Seinen Durchbruch in Europa erlebte das Lorgnon im 18. Jahrhundert, als man die Scherenbrille mit einem Griff ausstattete. Spätere Lorgnons ließen sich sogar zusammenfalten.

Benutzt wurde die Lesehilfe vorwiegend von Frauen. Heute kommt das Lorgnon jedoch nur noch selten zur Anwendung.

Lupe

Als Lupe wird eine konvexe Sammellinse mit kleiner Brennweite bezeichnet, die man mit der Hand benutzt. Sie dient als Vergrößerungsglas. Gelangt ein Gegenstand in ihre Brennweite, wird von diesem ein aufrechtes virtuelles Bild erzeugt.

Verwendung

Mithilfe einer Lupe lassen sich Objekte größer darstellen, sofern sie sich innerhalb ihrer Brennweite befinden. Die Lupe erzeugt von dem Objekt ein vergrößertes Bild. Verwendet man sie als Sehhilfe, lassen sich mit ihr sowohl Weitsichtigkeit als auch Alterssichtigkeit ausgleichen. So ist das Auge bei der Durchsicht durch die Lupe imstande, auf unendlich zu akkomodieren.

Mit einer Brille oder Kontaktlinse lässt sie sich jedoch nicht vergleichen, da diese über eine Konvexlinse mit erheblich größerer Brennweite verfügen. Da eine Lupe bei Weit- oder Alterssichtigkeit nicht angepasst werden muss, eignet sie sich gut als Notersatz für eine fehlende Brille. Dagegen lässt sich Kurzsichtigkeit mit der Lupe nicht korrigieren.

Lupentypen

Für die Herstellung eines virtuellen Bildes sind zwei Strahlen wichtig, die ihren Ausgang von einem bestimmten Punkt des betrachteten Gegenstandes nehmen. Der Hauptstrahl geht durch die Mitte der Linse, erfährt aber näherungsweise keine Brechung. Den zweiten Strahl nennt man Parallelstrahl. Durch die Brechung der Linse wird er zum Brennstrahl. Das heißt, dass er durch den Brennpunkt geht.

Lupen lassen sich in verschiedene Typen unterteilen. Zu den beiden Haupttypen zählen:

  1. die Leselupe
  2. die Detaillupe

Die Leselupe hat zumeist eine zwei- bis sechsfache Vergrößerung. Ein typisches Merkmal ist ihr großes Sichtfeld, das auf den großen Linsendurchmesser zurückzuführen ist. Durch dieses umgangreiche Sichtfeld ist ein großzügiger Abstand zwischen den Augen und der Lupe möglich, wodurch der Benutzer eine bequeme Leseposition einnehmen kann.

Moderne Leselupen sind häufig mit Extravorrichtungen wie Abstandhalter oder Beleuchtung ausgestattet.

Die Detaillupe verfügt über eine fünf- bis fünfzehnfache Vergrößerung. Ihr Durchmesser liegt zwischen ein und drei Zentimetern. Dadurch kommt es nur zu einem kleinen Sichtfeld. Außerdem sind Detaillupen kleiner als Leselupen. Für ein größeres Gesichtsfeld muss die Lupe unmittelbar ans Auge herangeführt werden.

Weitere Lupentypen sind:

  • die Uhrmacherlupe
  • der Lesestein
  • Scheckkartenlupen
  • Lupenbrillen

Lupen als Brenngläser

Lupen können auch als Brenngläser verwendet werden. So bündelt die Konvexlinse die parallel verlaufenden Sonnenstrahlen im Brennweitenabstand. Die Wärme, die das Lupenglas beim Absorbieren des Lichts freisetzt, wird derart konzentriert, dass es zu einer Entzündung von brennbarem Material wie zum Beispiel Papier oder Holz kommt.

Eine entscheidende Rolle spielt dabei der Durchmesser der Linse, denn je größer dieser ist, desto mehr Licht kann gebündelt werden.

Lupenbrille

Unter einer Lupenbrille versteht man eine Kombination aus Lupe und Brille. Zur Anwendung kommen Lupenbrillen vor allem im medizinischen und technischen Bereich. So lässt sich in der Chirurgie der Operationsbereich durch eine Lupenbrille deutlich größer darstellen.

Waren Lupenbrillen in früheren Zeiten schwer und unhandlich, kann man sie heute wesentlich leichter handhaben. Außerdem vermitteln sie ein scharfes Bild.

Zu den Merkmalen einer Qualitätslupenbrille gehört eine maximale Schärfentiefe. So wird das gesamte Arbeitsfeld klar und präzise dargestellt. Erreichen lassen sich diese Eigenschaften jedoch nur durch hochwertige Optiksysteme.

Monokular

Das Monokular bildet das Gegenstück zum Binokular. Es ist also gewissermaßen ein einäugiges Fernglas und wurde für das Betrachten von Objekten mit nur einem Auge konzipiert.

Monokular-Arten und Geschichte

Als Monokulare gelten sämtliche optischen Instrumente zur Fern- und Nahbeobachtung. Dazu gehören zum Beispiel:

  • astronomische Fernrohre
  • einäugige Ferngläser
  • Spektive
  • Theodoliten
  • Spiegelteleskope

Aber auch traditionelle Lichtmikroskope zur Nahbeobachtung fallen in diese Kategorie.

Die ersten Monokulare entstanden in der zweiten Hälfe des 19. Jahrhunderts. Da jedoch ab 1900 die binokularen Feldstecher in Mode kamen, blieb ihre Verbreitung beschränkt. Dennoch bot man sie weiterhin an, da sie deutlich preisgünstiger als ein binokulares Fernglas waren.

Zu den Nachteilen des Monokulars gehört der wenig entspannte Durchblick, wodurch es rasch zu Ermüdung kommen kann. Darüber hinaus sind sie seitenlichtempfindlicher und verfügen nur über ein geringes Sichtfeld. Am besten eignen sie sich deshalb:

  • für Vermessungen
  • zum Orten von Gegenständen
  • zum Golfspielen

Die optischen Eigenschaften und der Aufbau der Optiksysteme sind bei Monokularen prinzipiell die gleichen wie bei binokularen Ferngläsern.

Monokel

Das Monokel kennt man auch unter der Bezeichnung Einglas. Es diente in früheren Zeiten als Sehhilfe und besteht lediglich aus einem einzelnen Glas, das der Benutzer an seinem Auge befestigt.

Geschichte des Monokels

Hervorgegangen ist das Monokel aus dem Lesestein, bei dem es sich um eine geschliffene Linse aus Quarz handelte. Diesen Stein legte man zum Vergrößern von Schriften direkt auf ein Buch.

Im 16. Jahrhundert kam man auf den Einfall, die Linse direkt vor dem Auge zu platzieren. Dadurch, dass der Benutzer sie mit dem Augenlidmuskel festklemmte, hatte er beide Hände frei.

Seine größte Popularität erlebte das Monokel gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Vor allen in Deutschland und Großbritannien galt es auch als Statussymbol für Angehörige der Oberschicht. Aber auch bei Offizieren erfreute sich das Monokel großer Beliebtheit.

Im Laufe der Zeit wurde das Monokel jedoch zunehmend von der Brille abgelöst.

Nachtsichtgerät

Durch den Einsatz eines Nachtsichtgerätes ist es möglich, in der Dunkelheit oder bei Dämmerlicht besser zu sehen. Benutzt werden Nachtsichtgeräte vor allem von

  • der Polizei
  • dem Militär und
  • Sicherheitsfirmen,

aber auch von Privatpersonen wie Naturforschern und Jägern.

Funktionsprinzip

Das Sehen bei Dunkelheit mithilfe von Nachtsichtgeräten lässt sich auf unterschiedliche Weise erreichen. So ist es möglich, das noch vorhandene schwache Licht zu verstärken. Eine weitere Option ist die Umwandlung von nicht sichtbarer Infrarotstrahlung aus der Umgebung in sichtbares Licht.

Alternativ lässt sich die Wärmestrahlung von Objekten sichtbar machen. Dazu muss deren Temperatur jedoch von der Umgebung abweichen. Dieses Verfahren eignet sich vor allem zum Beobachten von

Wichtigster Bestandteil von Nachtsichtgeräten ist eine Bildwandlerröhre oder ein Restlichtverstärker für das nahe Infrarot. Dabei löst Strahlung, die auf der Eintrittsseite auf eine Fotokathode trifft, Elektronen aus. Diese Elektronen werden durch Hochspannung beschleunigt und treffen an der anderen Seite des Gerätes auf einen Leuchtschirm und erzeugen durch Fluoreszenz ein Bild mit einer meist grünlichen Färbung.

Durch Optiken aus Glas wird die Umgebung auf der Fotokathode abgebildet, was eine Ansicht des kleinen Bildschirms ermöglicht. Für den Fall, dass die Infrarotstrahlung oder das sichtbare Licht für den Verstärkungseffekt nicht ausreichen, besteht die Möglichkeit, mit einer Infrarotlampe die Umgebung auszuleuchten.

Verwendung von Nachtsichtgeräten

Für zivile Benutzer sind vor allem binokulare oder monokulare Handgeräte erhältlich. Diese haben Ähnlichkeit mit einem Fernglas und sind manchmal mit einen speziellen Kopftragesystem ausgestattet. Mittlerweile geht der Trend der Hersteller zunehmend in Richtung kleinere und leistungsfähigere Nachtsichtgeräte.

Noch mehr Varianten an Nachtsichtgeräten stehen Polizei und Militär zu Verfügung. Dazu gehören beispielsweise:

  • kleine Einaugespäher
  • Helmgeräte
  • große Nachtsichtferngläser

Okular (Uhrmacherlupe)

In der Berufsgruppe der Uhrmacher bezeichnet man eine Uhrmacherlupe als Okular. Gemeint ist damit eine spezielle Lupe, die sich in die Augenhöhle einklemmen lässt. Dies hat den Vorteil, dass der Uhrmacher seine Hände zum Arbeiten benutzen kann.

Der Abstand zwischen Auge und Lupe bleibt stets konstant, während das Objekt, das betrachtet werden soll, je nach Bedarf heran- oder weggeführt wird. Das gibt dem Uhrmacher die Gelegenheit, konzentriert an Kleinteilen wie Uhren oder Schmuckstücken zu arbeiten.

Uhrmacherlupen gibt es in verschiedenen Größen, Linsensystemen und Materialien. Mithilfe von Kopf- und Brillenhalterungen lässt sich die Gesichtsmuskulatur entlasten.

Opernglas

Unter einem Opernglas versteht man ein binokulares Fernglas, das auch als Theaterglas bekannt ist. Es basiert auf dem Galileo-Fernrohr-Prinzip. Da man es in früheren Zeiten meist benutzte, um Opernaufführungen genauer verfolgen zu können, nannte man es seinerzeit Opernglas oder Operngucker.

Das Opernglas ist, ebenso wie das Theaterglas, ein kleines und leichtes Fernglas, das über eine konkave Okularlinse und eine konvexe Objektivlinse verfügt. Diese lassen direkt ein aufrechtes Bild entstehen, sodass Umkehrprismen nicht notwendig sind.

Die Vergrößerung der Operngläser ist nur gering, eignet sich aber ausgezeichnet zum Verfolgen einer Opern- oder Theateraufführung.

Zwicker

Spricht man von einem Zwicker oder Kneifer, ist damit eine bügellose Brille gemeint. Befestigt wird der Zwicker, indem man ihn über einen federnden und elastischen Steg direkt auf die Nase "zwickt" bzw. klemmt.

Zwicker waren vor allem im 19. Jahrhundert und im frühen 20. Jahrhundert in Mode. Sie galten auch als Erkennungsmerkmal des gehobenen Bürgertums. So griffen Männer aus der bürgerlichen Schicht seinerzeit bevorzugt auf Zwicker zurück, obwohl bereits Bügelbrillen erhältlich waren. Frauen aus höheren Kreisen verwendeten dagegen ein Lorgnon.

Teleskop

Die Bezeichnung "Teleskop" wurde dem Altgriechischen entnommen und bedeutet soviel wie "Beobachtung aus der Ferne". In der heutigen Zeit dient der Begriff Teleskop als Sammelbezeichnung für sämtliche Instrumente, von denen elektromagnetische Wellen gesammelt und gebündelt werden. Auf diese Weise lassen sich auch weit entfernte Vorgänge oder Objekte gut beobachten.

Bis ins 20. Jahrhundert war der Begriff "Teleskop" gleichbedeutend mit dem Fernrohr.

Entwicklung des Teleskops

Das erste Teleskop, das aus zwei Linsen und einer Pappröhre bestand, nannte man holländisches Fernrohr oder Galilei-Fernrohr. Sein Erfinder war der holländische Brillenmacher Hans Lipperhey (1570-1619), der es um 1608 konstruierte und zum Patent anmeldete.

Galileo Galilei

Bereits ab 1609 wurden Teleskope in Frankreich und Italien verkauft. In den folgenden Jahren entwickelte der berühmte italienische Astronom Galileo Galilei (1564-1642) das Teleskop weiter. So erreichte der Wissenschaftler eine 33-fache Vergrößerung der Teleskoplinsen.

Von Galilei stammte auch die Bezeichnung Teleskop für diese neuartige Sehhilfe. Mit diesem Hilfsmittel konnte der Astronom Mondkrater und Sonnenflecken beobachten und herausfinden, dass die Sonne von den Planeten des Sonnensystems umkreist wurde und nicht umgekehrt, wie man bis dahin annahm.

Isaac Newton

Im Jahr 1668 kam es durch den englischen Forscher Isaac Newton (1643-1727) zur Erfindung des Spiegel-Teleskops. Mithilfe von Spiegeln konnten die Lichtstrahlen reflektiert anstatt gebrochen werden, wodurch sich sämtliche Lichtwellenlängen gebündelt auf dem Okular trafen.

John Hadley und William Parsons

1721 gelang es dem englischen Astronomen John Hadley (1682-1744) mit Parabolspiegeln, ein Teleskop zu entwickeln, welches sich vortrefflich für wissenschaftliche Arbeiten eignete. In den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts erbaute der irische Astronom William Parsons (1800-1867) Riesenteleskope aus Metallspiegeln, mit denen sich sogar die Strukturen von Spiralgalaxien beobachten ließen.

Radio-Teleskop

Eine Wende für die Astronomie bedeuteten die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelten Radio-Teleskope, denn durch die deutlich längeren Wellen war es von nun an möglich, Schwarze Löcher und Neutronensterne zu erforschen. Dank der Radiowellen konnten die Beobachtungen unabhängig von der Tageszeit und den Wettereinflüssen stattfinden.

Weltraum- und Röntgenstrahl-Teleskop

Seit 1962 gibt es auch Weltraum-Teleskope, die den Astronomen einen ungestörten Blick ins Weltall gestatten und in der Erdumlaufbahn kreisen. Eine weitere Variante der Teleskope sind die Röntgenstrahl-Teleskope, mit denen sich auch zusammenprallende Sterne detailliert beobachten lassen.

Nutzung des Primärbildes

Beobachtungen mit kleinen Teleskopen erfolgen mithilfe eines Okulars. Dieses wird hinter dem Fokus angebracht. Es besteht die Möglichkeit, elektronische Sensoren oder handelsübliche Kameras im Kleinbildformat oder Mittelformat anzusetzen.

Großteleskope haben die Eigenschaft, den Fokus des Hauptspiegels (Primärfokus) für direkte Beobachtungen zu nutzen. Einige Teleskope verfügen auch über eine Primärfokuskabine, mit der der Fangspiegel ersetzt wird.

Teleskoparten

Es gibt mehrere Arten von Teleskopen.

Je nach Wellenlängenbereich oder Frequenzspektrum unterscheidet man zwischen:

  1. optischen Teleskopen wie Spiegelteleskopen oder Fernrohren
  2. Infrarotteleskopen
  3. Gammateleskopen
  4. Röntgenteleskopen
  5. Radioteleskopen

Mit Ausnahme der Weltraumteleskope sind sämtliche Teleskope von den Wellenlängen des astronomischen Fensters abhängig. In diesen Fenstern wird die Strahlung von der Erdatmosphäre nur wenig oder gar nicht absorbiert. Um ein astronomisches Objekt besser beobachten zu können, bringt man Teleskope in der Regel auf einer Montierung an.

Eine Ausnahme bilden Weltraumteleskope und feststehende Großteleskope. Neben der Montierung verfügen Teleskope noch über weitere Zubehörteile wie zum Beispiel:

  • Okulare
  • Blenden
  • Barlowlinsen
  • Farbfilter
  • Sonnenfilter
  • Polsucher

Tipps zum Kauf einer Sehhilfe - auf eigene Faust oder den Augenarzt fragen?

Fehlsichtigkeiten können sowohl vom Augenarzt als auch von einem Augenoptiker gemessen und korrigiert werden. Doch welche Methode ist ratsamer?

Sehhilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen erwirbt man in der Regel bei einem Augenoptiker. Da ein Optiker ebenso wie ein Augenarzt Fehlsichtigkeiten der Augen ausmessen und mit einer Sehhilfe korrigieren kann, ersparen sich immer mehr Menschen den zusätzlichen Gang zum Augenarzt, um auf diese Weise Kosten und auch Zeit zu sparen.

Bei Sehverschlechterung den Arzt aufsuchen

Grundsätzlich bestehen zwischen einer Messung der Sehkraft bei einem Augenoptiker und einem Augenarzt keine großen Qualitätsunterschiede. Dennoch wird empfohlen, im Falle einer Sehverschlechterung, die Praxis eines Augenarztes aufzusuchen. Das Nachlassen der Sehkraft kann nämlich auch gesundheitliche Ursachen haben, die nur ein Augenarzt feststellen kann.

Vor allem Menschen, die über 40 Jahre alt sind, sollten sich besser zum Augenarzt begeben, um mögliche Augenerkrankungen auszuschließen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass bestimmte Augenkrankheiten, die sogar zur Erblindung führen können, unbemerkt fortschreiten.

  • In einer Augenarztpraxis wird nicht nur ein Sehtest durchgeführt, sondern auch der Augeninnendruck gemessen.
  • Des Weiteren überprüft der Augenarzt, ob sich beide Augen beim Sehen gut miteinander abgleichen und die Funktion des räumlichen Sehens funktioniert.
  • Auch mögliche Schielstellungen können in der Praxis festgestellt werden.

Kontaktlinsenanpassung

Für die Anpassung von Kontaktlinsen kann es hingegen sinnvoller sein, einen Augenoptiker aufzusuchen. Dies kann der Augenarzt zwar auch, aber in der Regel ist die Anpassung der Kontaktlinsen bei einem ausgewiesenen Linsenspezialisten sinnvoller. Dabei ist auch wichtig, dass der Spezialist genügend Zeit für notwendige Nachkontrollen hat.

Optiker oder Opteometristen führen in der Regel mehrere Kontrollen pro Tag bei Trägern von Kontaktlinsen durch, wodurch eine gezielte Verbesserung ermöglicht wird. Außerdem können sie den Kunden über mögliche Neuerungen auf dem Linsenmarkt informieren.

Fertigbrillen können Beschwerden hervorrufen

Ein zunehmender Trend ist der Kauf von Fertigbrillen in

Vom Erwerb solcher Sehhilfen von der Stange rät der Zentralverband der Augenoptiker jedoch dringend ab. So kann eine Hornhautverkrümmung durch vorgefertigte Brillen nicht ausgeglichen werden. Zudem ist es wichtig, dass der Abstand der Brillengläser zu den Augen genauestens justiert wird, da es ansonsten zu Beschwerden wie

kommen kann. Es ist also durchaus sinnvoll, eine Sehhilfe nicht auf eigene Faust zu kaufen, sondern zunächst einen Fachmann wie den Augenarzt zu befragen.

Brille oder Kontaktlinsen?

Die Frage, ob die Brille oder Kontaktlinsen die bessere Wahl darstellen, kann pauschal nicht beantwortet werden. Hier spielen zahlreiche Faktoren mit ein. In unserem separaten Artikel gehen wir etwas näher darauf ein.