Fernbrille - Merkmale, Funktion und Tipps zur Auswahl

Fernbrillen dienen der Korrektur von Kurzsichtigkeit. Man zählt sie zu den Einstärkenbrillen. Mithilfe der Fernbrillen können kurzsichtige Menschen im Fernbereich wieder scharf sehen; dabei werden Entfernungen ab sechs Metern abgedeckt. Eine Fernbrille kommt auch bei einer Hornhautverkrümmung zum Einsatz. Lesen Sie alles Wissenswerte über Merkmale und Funktion von Fernbrillen.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Was ist eine Fernbrille? - Merkmale und Funktion von Fernbrillen

Die Fernbrille wird in den Bereich der Einstärkenbrillen gezählt.  Sie dient in der Regel zur Korrektur der Kurzsichtigkeit.

Während bei einem normalsichtigen Auge die Lichtstrahlen von außen direkt auf die Netzhaut auftreffen und ein klares Bild ergeben, ohne dass die Augenlinse arbeiten muss, treffen Lichtstrahlen beim kurzsichtigen Auge vor der Netzhaut zusammen. Dies liegt daran, dass ein kurzsichtiges Auge entweder zu lang gebaut oder der Brechungsindex der Hornhaut zu hoch ist. Die Augenlinse kann eine Kurzsichtigkeit nicht ausgleichen - lediglich entsprechend konkave Linsen können dafür sorgen, dass die Lichtstrahlen wieder direkt auf die Netzhaut treffen, ohne sich vorher zu brechen.

Fernbrille bei Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmung

Gewissermaßen das Gegenstück zur Lesebrille ist die Fernbrille, die eine Kurzsichtigkeit korrigiert. Dies bedeutet, dass der Betroffene zwar alles in seinem Nahbereich sehen kann, beispielsweise die Seiten eines Buches oder das Telefondisplay, aber in weiterer Entfernung gelegene Dinge nur verschwommen erkennt, beispielsweise Straßen- und Hinweisschilder, wenn er per Auto unterwegs ist. Auch ist es ihm je nach Stärke der Kurzsichtigkeit nicht möglich, die Gesichter von Menschen auf der anderen Straßenseite zu erkennen.

Eine Fernsichtbrille im alltäglichen Leben hat also nicht nur orientierende, sondern auch eine soziale Funktion. Von Kurzsichtigkeit sind etwa 25 Prozent der deutschen Bevölkerung betroffen - und das mit steigender Tendenz.

Auch bei einer Hornhautverkrümmung kann die Fernbrille zum Einsatz kommen. Diese ist meistens angeboren; dabei kommt es zu einer ungleichmäßigen Krümmung der Hornhaut, sodass es zu einer strichförmigen Abbildung des Lichts auf der Netzhaut kommt. Um dies zu korrigieren, arbeitet man mit Zylindergläsern bzw. torischen Gläsern.

Wissenswertes zum Fernbereich und Nahbereich

Mit einer Fernbrille werden Entfernungen ab sechs Metern abgedeckt; dabei handelt es sich um den so genannten Fernbereich. Wer eine Brille für den Nahbereich benötigt, greift auf eine Lese- bzw. Weitsichtbrille zurück.

Fernbrille auch zum Lesen: Hinweis zur Gleitsichtbrille

Und schließlich gibt es noch die Gleitsichtbrille, mit denen beide Bereiche abgedeckt werden können. Wer kurzsichtig ist, aber auch Probleme mit dem Lesen hat, etwa aufgrund von Altersweitsichtigkeit, der ist mit einer Gleitsichtbrille gut beraten. So ist scharfes Sehen in jeder Entfernung möglich.

Arbeitsweise der Fernbrille

Bei den Brillengläsern von Fernbrillen werden so genannte konkaver Streuungslinsen verwendet. Mit diesen lässt sich Kurzsichtigkeit korrigieren.

Konkav bedeutet, dass die Linsen in der Mitte dünner ausfallen als am Rand. Der Punkt, in welchem es zum Aufeinandertreffen der Lichtstrahlen kommt, wird nach hinten verschoben.

Ein kurzsichtiges Auge weist im Verhältnis zur Augapfellänge keine optimale Brechkraft auf. So erfolgt die Abbildung des fokussierten Bilds nicht auf dem "Gelben Fleck", also den Punkt auf der Netzhaut, an dem die meisten Sinneszellen zu finden sind, sondern vor der Netzhaut.

Diese suboptimale Brechkraft wird durch das Tragen einer Fernbrille korrigiert. Auf diese Weise ist die Abbildung eines scharfen Bildes auf der Netzhaut wieder möglich.

Die Kurzsichtigkeit bzw. deren Stärke wird in Dioptrien angegeben. Es handelt sich um negative Dioptrien-Werte.

Gläserdicke bei einer Fernbrille

Generell gilt, dass ein kurzsichtiger Mensch mit umso dickeren Brillengläsern rechnen muss, je stärker die Dioptrienwerte ausfallen. Dies wirkt sich auch auf das Gewicht der Brille aus.

Jedoch ist das Angebot der Glashersteller mittlerweile recht umfangreich, sodass man auch bei hohen Dioptriewerten nicht unbedingt auf unkomfortable, dicke Gläser zurückgreifen muss. Allerdings sind dünnere Gläser bei höheren Werten deutlich kostspieliger.

Fernbrille kaufen: Tipps zur Auswahl der Fernbrille

Um die passende Fernbrille zu finden, sollten einige Punkte beachtet werden. Natürlich muss die Stärke der Brille optimal auf die Sehschwäche abgestimmt sein.

So gilt es, zunächst einmal einen Sehtest beim Augenarzt oder Optiker durchführen zu lassen. Auch, ob eventuell eine Hornhautverkrümmung vorliegt, kann dabei getestet werden.

Des Weiteren erfolgt im Rahmen der Brillenglaszentrierung die Ermittlung des Pupillenabstands sowie der Durchblickhöhe der Augen. Auf diese Weise lässt sich die Einschleifhöhe der Gläser bestimmen.

Eine individuelle und genaue Identifizierung ist sehr wichtig. Auch wenn das Hirn kleine Abweichungen kompensieren kann, kann dies auf Dauer zu überanstrengten Augen, Müdigkeit und Kopfschmerzen führen.

Das Angebot an Brillenmodellen ist riesengroß. Bestenfalls nimmt man sich etwas Zeit, um sich beim Optiker in Ruhe umzuschauen und verschiedene Modelle anzuprobieren.

Es ist hilfreich, einen guten Freund oder den Partner mitzunehmen, um sich auch eine andere Meinung anzuhören. Alternativ lässt sich die Brille auch online kaufen - bei vielen Anbietern kann man die Brille mittlerweile auch virtuell anprobieren, indem man ein Foto hochlädt und die Brille auf dem Gesicht abgebildet wird.

Eingewöhnungszeit für die Fernbrille

Besonders, wenn man zuvor noch kein Brillenträger war, oder aber wenn sich die Stärke stark verändert hat, kann es etwas dauern, bis man sich an die Brille gewöhnt hat. Auch der Eindruck, dass man schlechter sieht als ohne Brille, kann zunächst entstehen.

Durch die veränderte Raumwahrnehmung kann es vorübergehend zu leichten Schwindelgefühlen oder Kopfschmerzen kommen. Nach wenigen Tagen bis maximal wenigen Wochen sollten diese Beschwerden jedoch verschwunden sein.

Kosten einer Fernbrille

Wie hoch die Kosten für eine Fernbrille ausfallen, ist von mehreren Punkten abhängig. So kommt es natürlich auf das Brillengestell an - es gibt sowohl günstige Brillen als auch sehr hochpreisige Markenmodelle.

Auch die Art des Glases spielt eine Rolle. Je höher die Dioptrienwerte, desto mehr wird man ausgeben müssen, besonders, wenn man nicht auf möglichst dünne Gläser verzichten möchte. Hinzu kommen Extras wie

  • Bruch- und Kratzsicherheit
  • UV-Schutz sowie
  • Entspiegelung.