Von der Reinigung bis zum Make up: Schmink- und Pflegetipps für fettige Haut

Mit fettiger Haut haben viele Menschen zu kämpfen. Häufig kommt es bei diesem Hauttyp zu erweiterten Hautporen und dadurch resultierenden Hautunreinheiten. Eine intensive Pflege und Reinigung ist bei fettiger Haut besonders wichtig. Im Handel werden viele chemische Substanzen angeboten, die der fettigen Haut ein schweres Leben machen sollen. Doch wie sieht es eigentlich mit den guten alten Hausmitteln aus? Gibt es da vielleicht auch etwas, dass Erfolg verspricht? Welcher Sonnenschutz eignet sich bei fettiger Haut? Und wie sorge ich dafür, dass das Make up länger hält? Wir haben die Antworten.

Von Anna Miller

Fettige Haut im Portrait

Fettige Haut ist ein weit verbreitetes, frustrierendes Dilemma. Sie entsteht durch die Überproduktion der Talgdrüsen. Es bildet sich auf

  • Stirn,
  • Nase,
  • Kinn und
  • Wangen

ein Ölfilm, der über kurz oder lang zu Mitessern und Pickeln führt. Die vergrößerten Poren lassen das Gesicht ungepflegt erscheinen. Die Haut glänzt durch den zu hohen Fettgehalt. Neben dem Gesicht findet man fettige Haut auch

Blass und glänzend

Ein großes Problem bei fettiger Haut ist die Verdickung der ersten Hautschicht. Bei dieser Hautschicht spricht man von einer Hornhaut. Sie ist mit sehr wenigen Nervenbahnen durchzogen und daher weniger schmerzempfindlich als weiter unten liegende Hautschichten. Durch die Verdickung dieser ersten Hautschicht bekommt die Haut weniger Luft.

Sie wird schlechter durchblutet und wirkt mitunter ein wenig blass. Zudem tritt der glänzende Charakter stark in den Vordergrund. Die verstopften Talgdrüsen werden zu Mitessern, welche dann das unangenehme Gesamtbild der Haut unterstreichen.

Wer ist von fettiger Haut betroffen?

Die Überproduktion ist meist auf ein hormonelles Ungleichgewicht zurückzuführen, dass z.B. während der Pubertät auftritt. Daher verbessert sich die Akne meist ab der Einnahme der Anti-Baby-Pille. Kurz vor der Menstruation, nachdem die Pille abgesetzt wurde, verstärkt sie sich oft etwas. Auch

  • während der Schwangerschaft,
  • den Wechseljahren,
  • während einer Krankheit,
  • der besonders warmen Sommermonate oder
  • durch falsche ungesunde Ernährung

kann es zu vermehrt fettiger Haut kommen. Zudem können ein regelmäßiger Alkoholkonsum, täglicher Stress und Medikamente die Entstehung von fettiger Haut begünstigen.

Während einige Menschen nur phasenweise mit fettiger Haut kämpfen, behalten andere dieses Hautbild ein Leben lang.

Fettige Haut hat nicht nur negative Auswirkungen. Menschen mit diesem Hautbild kennen keine Trockenheitsfältchen, insgesamt bleiben sie länger von lästigen Fältchen und Falten verschont und sehen dadurch länger jung aus.

Behandlung fettiger Haut

Wer den Kampf gegen seine fettige Haut aufnehmen möchte, sollte im Vorfeld seine Lebensumstände ein wenig kritisch betrachten und eventuell die eine oder andere Lebensweise überdenken. Eine Therapie von fettiger Haut ist möglich. Der Erfolg dieser Therapie hängt allerdings immer vom Grund der Hautveränderung und vom dessen Schweregrad ab.

  • Liegen medizinische Gründe vor, kann nur ein Hautarzt einen geeigneten Therapieplan erstellen. Meist werden dann Salben oder Bäder verschrieben.

  • Liegt die Ursache in einer ungesunden Lebensweise, sollte in erster Linie hier etwas verändert werden. Eine gesunde Ernährung, mäßiger Gebrauch von alkoholischen Genussmitteln sowie autogenes Training können hier Wunder bewirken.

Richtig duschen

Das fängt schon beim Duschen an, denn Menschen mit einer fettigen Haut sollten so selten wie möglich duschen. Denn durch das Waschen wird der feine Fettfilm auf der Haut entfernt, was die Produktion der Talgdrüsen nur noch mehr anregt. Wer täglich duscht, gerät schnell in einen Teufelskreis, bei dem die Haut immer schneller nachfettet. Eine Alternative kann es sein sich nur mit klarem Wasser abzuwaschen, da dadurch die Haut nicht entfettet wird.

Die Haut reagiert aber nicht nur auf Seife, sondern auch auf Temperaturunterschiede. So wird die Talgproduktion auch angeregt, wenn der Körper zu warmen oder zu kaltem Wasser ausgesetzt wird. Denn der feine Fettfilm auf der Haut dient als natürlicher Puffer bei der Temperaturregulation des Körpers. Wer zu fettiger Haut neigt, der sollte sich deshalb nur mit lauwarmen Wasser waschen. Wasser ist dann lauwarm, wenn es sich auf der Haut weder kalt noch warm anfühlt.

Nach dem Duschen oder Baden darf eine Bodylotion verwendet werden. Allerdings darf diese nicht allzu fetthaltig sein. Bewährt hat sich das regelmäßige Entfetten der Haut durch regelmäßige Behandlungen mit Heilerde oder Quark, die beide eine starke Wirkung haben.

Gehen Sie saunieren

Hilfreich kann auch der regelmäßige Besuch einer Sauna oder eines Dampfbades sein. Denn durch die extremen Temperaturen gerät die Haut so stark ins Schwitzen, dass sie sich selbst reinigt.

Unreinheiten der Poren verschwinden ganz einfach und Mitesser entstehen erst gar nicht. Zudem wird die Haut abgehärtet, wenn sie regelmäßig dem Reiz der Sauna und den damit verbundenen kalten Güssen ausgesetzt wird. Hierbei ist es aber wichtig, Sauna oder Dampfbad über einen längeren Zeitraum einmal die Woche zu besuchen.

Spezielle Produkte gegen fettige Haut

Eine gründliche Reinigung und Pflegemittel mit speziellen Produkten verkleinern die Poren und Unreinheiten haben keine Chance mehr. Nicht jedes Hautreinigungsprodukt entfernt den Hautschmutz und das überproduziert Fett restlos, nur spezielle Reiniger für fettige Haut schaffen das.

Ein gelegentliches Peeling tut diesem Hautbild besonders gut, bei bestehenden Unreinheiten sollte nicht zu heftig gerubbelt werden. Ein Enzympeeling bietet sich hier an.

Eincremen? Ja bitte!

Viele Menschen unterliegen dem Irrglauben, dass fettige Haut gar nicht eingecremt werden muss. Dem ist nicht so, denn der natürliche Schutzmantel der Haut wird durch das Reinigen stark angegriffen, dieser muss mit einer speziell auf den Hauttyp abgestimmter Creme regeneriert werden.

  • Ein hoher Feuchtigkeitsgehalt in der Creme ist für fettige Haut besonders zu empfehlen.
  • Fettcreme wird gar nicht benötigt.
  • Die Feuchtigkeitscreme muss nicht sehr reichhaltig sein, ein Gel oder leichtes Fluid ist bei diesem Hauttyp völlig ausreichend.

Hausmittel gegen fettige Haut

Es gibt einige Hausmittel, die sehr gut gegen fettige Haut wirken. Zum Einstieg empfiehlt sich ein selbstgemachtes Peeling.

Peeling zum Selbermachen

Einmal die Woche sollte ein Peeling verwendet werden. Dies lässt sich preisgünstig selbst herstellen, alles, was man dazu benötigt ist:

  • etwas abgerieben Zitronenschale einer ungespritzten Zitrone,
  • ein kleiner Löffel Hafermehl und
  • etwa sechs kleine Löffel Haferkleie.

Alle Zutaten vermischt man mit etwas Wasser, sodass ein geschmeidiger Brei entsteht. Die Mischung kann man etwa drei Tage in einem geschlossenen Behälter im Kühlschrank aufbewahren.

  1. Nach der Behandlung mit dem Gesichtswasser wird das Peeling in kreisförmigen Bewegungen auf das Gesicht aufgetragen und etwa zwei Minuten einmassiert.
  2. Anschließend wird das Peeling mit reichlich lauwarmen Wasser wieder abgenommen.

Kamillen- und Dampfbäder

Kamillenbäder - einmal pro Woche angewandt - helfen nicht nur bei irritierter und verletzter Haut, sondern bekämpfen ebenfalls fettige Haut. Kamille verfeinert die Hautstruktur und vermindert somit die Talgdrüsen. Diese wiederum produzieren weniger Talg, was den fettigen Charakter reduziert.

Und auch Dampfbäder helfen der Haut, sich selbst zu helfen. Denn heißes Wasser öffnet die Poren und man kann ganz einfach kleine Pickelchen ausdrücken.

Aber immer darauf achten, dass die Hände sauber sind und keine Fingernägel an den Pickeln herumdrücken. Diese könnten unschöne Narben hinterlassen. Ebenfalls sollte man die Haut danach nicht mit einem Handtuch abtrocknen, sondern immer ein sauberes Kosmetiktuch verwenden.

Kamillen-Maske

Zusätzlich empfiehlt es sich, zweimal pro Woche eine beruhigende Hautmaske anzuwenden. Da durch diese die Aktivität der Talgdrüsen gemindert wird. Entsprechende Produkte gibt es von verschiedenen Anbietern, eine Maske lässt sich jedoch auch ganz einfach selbst herstellen. Dazu benötigt man:

  • ein Eiweiß,
  • zwei Esslöffel Scharfgarbenblätter,
  • zwei Esslöffel Kamillenblüten und
  • 150ml kochendes Wasser.

Auch die Zubereitung gestaltet sich alles andere als kompliziert:

  1. Scharfgarbe und Kamillenblüte übergießt man mit dem kochenden Wasser und lässt das ganze etwa 15 Minuten ziehen.
  2. Dann nimmt man zwei Esslöffel des Kräutersuds und mischt ihn mit dem Eiweiß.
  3. Anschließend wird die Maske auf dem Gesicht verteilt, um 20 Minuten einzuwirken.
  4. Nach der Einwirkzeit wäscht man sie erst mit lauwarmen, dann mit etwas kälterem Wasser ab.
Kamille verfeinert die Hautstruktur und vermindert somit die Talgdrüsen
Kamille verfeinert die Hautstruktur und vermindert somit die Talgdrüsen

Apfel-Honig-Maske

Eine Maske aus geriebenem Apfel und Honig wirkt ebenfalls Wunder gegen fettige Haut. Der Apfel sollte sauer sein, da die Säure die Haut auf Touren bringt. Der Honig verleiht ihr eine geschmeidige Glätte.

Die Maske sollte etwa 20 Minuten auf dem Gesicht oder auch an anderen betroffenen Körperteilen bleiben. Danach mit handwarmem Wasser abwaschen.

Apfel-Honig-Maske gegen fettige Haut

Eine Apfel-Honig-Maske ist schnell selbstgemacht und wirkt Wunder gegen fettige Haut.

  • Ganzer und aufgeschnittener roter Apfel auf weißem Hintergrund

    © felix - www.fotolia.de

  • Offenes Gläschen mit weißer Feuchtigkeitscreme neben Honig vor gelbem Hintergrund

    © davizro photography - www.fotolia.de

Sauerkraut und Apfelessig

Ein weiterer guter Hausmitteltipp ist rohes Sauerkraut. Dies auf die betroffenen Stellen gelegt beruhigt und klärt es die Haut. Weiterhin kann man mit Apfelessig wahre Wunder bewirken.

Den Tausendsassa morgens und abends mit einem Wattebausch auftragen und einziehen lassen. Die Poren verkleinern sich und der fettige Glanz der Haut verschwindet.

Make-up-Tipps für fettige Haut

Zunächst einmal ist es wichtig, die richtigen Produkte zu wählen. Vor allem bei der Auswahl des Make-ups sollte man vorher überprüfen, wie die Haut auf das Produkt reagiert. Dazu benutzt man einfach den Tester im Laden und trägt es auf eine fettige Stelle im Gesicht auf. Dann sollte man beobachten, wie schnell sich die fettige Stelle wieder zeigt.

Ganz ideal für fettige Haut sind Produkte auf der Basis von Mineralienpigmenten. Dieses Make-up bietet den Vorteil, dass es extrem gut abdeckt und rein natürliche Zutaten hat. Zudem kommt die pudrige Konsistenz fettiger Haut entgegen. Meiden sollte man alle Emulsionen oder Abdeckcremes, die Fett enthalten. Diese verschlimmern nämlich den Zustand der fettigen Haut.

Ein Make-up, das hält

  1. Vor dem Auftragen des Make-up muss die Haut gründlich gereinigt werden, das heißt, man wäscht sie und behandelt sie anschließend mit einem geeigneten Gesichtswasser. Wenn es schnell gehen muss, kann man die fettigen Stellen auch mit einem Kosmetiktuch abnehmen.

  2. Nun werden mit einem Concealer Rötungen, Augenringe und Hautunreinheiten abgedeckt.

  3. Anschließend wird das ganze Gesicht mit dem Mineralienpuder behandelt. Dieser wird ganz einfach mit einem Pinsel eingearbeitet, der Hals sollte auch mitgeschminkt werden, da es sonst "Maskenhaft" erscheint.

  4. Nach dieser Grundierung können die Stellen die leicht nachfetten noch einmal separat mit einem Puder behandelt werden. Dabei ist es wichtig einen Ton zu wählen, der farblich zum Make-up passt.

  5. Anschließend kann man sich ganz normal schminken, hierzu können herkömmliche Produkte verwendet werden. Einzig von der Verwendung von Cremerouge ist abzuraten. Da dieses auf Creme basiert und somit Fett auf die Haut bringt.

Um das Make-up lange schön zu erhalten, muss es regelmäßig kontrolliert und aufgefrischt werden. Dazu nimmt man entweder Puder und Pinsel mit oder man kauft Puderblättchen. Diese bestehen aus einer Art Löschpapier, welches mit Puder bestäubt wurde und ist in kleinen Heftchen mit mehreren Blättern erhältlich. Diese werden bei Bedarf auf die glänzenden Stellen gedrückt und beseitigen so fettige Haut im Handumdrehen.

Die richtige Sonnencreme bei fettiger Haut

Fettige Haut und Sonnencreme ist meist ein sehr leidiges Thema. Denn eigentlich passen beide Komponenten nicht zusammen. Die meisten Sonnencremes enthalten einen hohen Fettanteil. Genau das, was fettige Haut nicht mehr benötigt, da sie genügend Eigenfett vorweisen kann. Fettige Haut bekommt durch normale Sonnencreme Pickel und andere Hautirretationen, da die Poren zusätzlich verkleistert werden.

Trotz alledem benötigt auch fettige Haut einen optimalen Sonnenschutz. Denn sie ist genau so anfällig für einen Sonnenbrand wie trockene oder normale Haut. Und dies nicht nur im Sommer. Denn auch im Winter ist die Sonneneinstrahlung so hoch, dass sie der Haut schaden kann.

Hilfe aus der Apotheke

Abhilfe gibt es in der Apotheke. Es ist ein Sonnen Gel, welches ohne Fett auskommt. Diese Gels gibt es, wie auch die normalen Sonnencremes, mit unterschiedlichen Lichtschutzfaktoren. Pickel oder andere Hautprobleme sind damit passé. Zudem erfrischt es die Haut und enthält viel Feuchtigkeit.

Der Sonnenschutz ist optimal - auch über einen längeren Zeitraum und kann täglich angewandt werden. Die Gels eignen sich für das Gesicht, das Dekolleté sowie alle anderen Körperregionen. Einige der Gels sind sogar wasserfest, so dass sie ohne Probleme auch am Strand zum Einsatz kommen können.

Auch für Allergiker geeignet

Viele der angebotenen Gels sind ebenfalls für Allergiker geeignet. Die Inhaltsstoffe sind gut verträglich und schädigen die Haut nicht. Wer trotzdem Angst vor allergischen Reaktionen hat, sollte im Vorfeld den so typischen Test machen:

  • Eine kleine Menge des Sonnen Gels an einer Stelle des Körpers auftragen und 24 Stunden warten, ob die Haut eine negative Reaktion zeigt.
  • Bleibt diese aus, kann man das Produkt bedenkenlos anwenden.

Tipps gegen fettige Haut im Überblick

Sie sehen, die Situation ist nicht ausweglos! Da gibt es nur eins: Pflegen, Pflegen, Pflegen! Hier eine Übersicht, welche Dinge sich positiv auf fettige Haut auswirken und was besser gemieden werden sollte:

GUT:

  • Dampfbad (z.B. mit Kamille, reinigt und öffnet die Poren)
  • 1 mal pro Woche: Peeling
  • täglich entzündungshemmendes Reinigungswasser verwenden (auch Gesichtswasser, Tonic, Cleanser genannt)
  • 2-3 mal pro Woche: pflegende Maske
  • rückfettende Kosmetikprodukte meiden
  • empfehlenswerte Inhaltsstoffe: Heilerde, Totes-Meer-Salz, Joghurt, Quark, Weizenmehl, Mandelkleie, Teebaumöl (Achtung: Teebaumöl kann zu Unverträglichkeiten führen)
  • in Maßen: UV-Strahlung
  • Hormontherapie
  • Sport/Sauna

SCHLECHT: