Mit dem Haustier an den Strand - Wissenswertes zum Hundestrand

Das Mitführen von Hunden ist nur an dafür ausgewiesenen Strandabschnitten erlaubt. Das ist der Hundestrand. Hier können sich die Vierbeiner austoben, und es wird ganz bewusst bis hin zu liebevoll für sie gesorgt. So gibt es verschiedene Angebote und Qualitätsmerkmale - und dementsprechend auch Unterschiede. Lesen Sie alles Wissenswerte zum Hundestrand.

Von Kai Zielke

Mit dem Hund an den Strand

Für viele Menschen, und zwar sowohl Alleinlebende als auch mehrköpfige Familien, ist der Hund ein liebgewonnenes Haustier. Je nach Rasse und Größe lebt er gemeinsam mit ihnen in einem Haus. Dort hat er mit Hundedecke und Hundekorb einen eigenen Lebensraum.

Die täglich mehrmaligen und ausgiebigen Spaziergänge sind für Herr und Hund eine gleichermaßen liebgewonnene wie notwendige Abwechslung. Da liegt es nahe, dass ein Urlaub ohne Hund undenkbar ist.

Mit Schrecken wird an Notsituationen wie stationäre Behandlung oder Reha-Kur gedacht, wo die Mitnahme des Hundes aus mehrerlei Gründen ausgeschlossen ist. Doch der Urlaub wird erst dann zu den schönsten Wochen des Jahres, wenn der Hund mit dabei sein kann.

Das ist einfach selbstverständlich. Vor diesem Hintergrund wird bei einem Urlaub am offenen Meer, beispielsweise an der Nordsee, an der Ostsee oder an der französischen Atlantikküste, auf einen Hundestrand Wert gelegt.

Typische Merkmale

Doch Hundestrand ist nicht gleich Hundestrand. Die Situation kann mit Hotels oder Ferienhäusern verglichen werden. Die gibt es auch in verschiedener Qualität, Güte und Ausstattung.

An einen guten und schönen Hundestrand stellt der Hundehalter Erwartungen, die für ihn ein Recht, für den Eigentümer oder Betreiber eine Pflicht sind. Der Hundestrand muss vor Ort ausgewiesen, ausgeschildert und als solcher markiert sein. In vielen Fällen ist er vom Badestrand oder von einer Surfzone nicht nur optisch, sondern auch durch einen Maschendrahtzahn getrennt.

Hundestrand bedeutet in diesem Sinne einen direkten Übergang vom Strand ins Wasser. Da sich ein Hund nicht dauerhaft im Wasser, sondern auch an Land aufhält, sollte dort für Abwechslung gesorgt werden. Dazu gehören beispielsweise ein Agility-Parcours oder ein Longierplatz.

Je schöner der Strand als Sand- oder als Grasstrand ist, umso wohler fühlt sich dort auch der Hund. Automaten für Hundetoilettenbeutel sind ebenso notwendig wie die Hundetoiletten selbst.

Hinweise darauf, ob und zu welchen Tageszeiten eine Leinenpflicht besteht, schaffen Klarheit und verhindern Unstimmigkeiten. Ein ausreichend großer Hundespielplatz sowie eine weitläufige Freilaufzone bieten Hunden jeder Rasse und Größe den nötigen Freiraum zum Auslauf und Austoben.

Hundestrände finden

Das Suchen und Finden eines geeigneten Hundestrandes ist heutzutage recht einfach. Sowohl die hundefreundlichen Vermieter von Ferienhäusern und Ferienwohnungen als auch die Tourismusgemeinden selbst werben mit einem, mit ihrem örtlichen Hundestrand. Das geschieht im Internet auf Portalen und auf Websites sowie in Reisekatalogen oder Zimmernachweisen.

Das eine steht mit dem anderen im direkten Zusammenhang. Die Vermieter drängen ihre örtliche Gemeinde dazu, einen Hundestrand einzurichten, zu unterhalten und mit diesem Angebot zu werben. Daraus ergibt die Synergie zum Angebot des Feriendomizils mit Hund, im wahrsten Sinne des Wortes für einen Familienurlaub mit der ganzen Familie.

Hund mit Sportbrille lehnt während der Autofahrt aus dem Seitenfenster
Hund mit Sportbrille lehnt während der Autofahrt aus dem Seitenfenster

Tipps für den Hundehalter: Was gilt es beim Strandurlaub zu beachten?

Für einen Strandurlaub mit dem Hund sollte der Hundehalter seinerseits einige Notwendigkeiten im Sinne seines Hundes beachten. Ähnlich wie dem Menschen tut es dem Hund auch nicht gut, mit vollem Magen zu schwimmen oder über den Strand zu toben.

Wenn Hunde Wasser sehen, dann stürzen sie sich buchstäblich hinein. Der Hund sollte

  • gesund
  • fit und
  • körperliche Anstrengung gewohnt

sein. Schwimmen ist für ihn eine neue Erfahrung - sie strengt ihn an, und er fühlt sich schnell dadurch gestresst.

Eincremen! Auch bei Hunden kann es zu Sonnenbrand kommen - ein Sonnenschutz ist somit sehr wichtig!

Der Hund sollte sich am Hundestrand ohne Hundegeschirr und Halsband bewegen. Beim Schwimmen besteht die Gefahr, dass er sich darin verheddert.

Und natürlich muss auch beim Hund auf dessen Kreislauf geachtet werden. Bei heißen Außentemperaturen sollte er nicht ins offene Meer springen oder rennen, sondern sich langsam hinein begeben.

Jeder Hundebesitzer weiß, dass sein Vierbeiner wie ein Kleinkind ist, auf das rund um die Uhr aufgepasst werden muss. Das gilt auch oder ganz besonders für den gemeinsamen Aufenthalt am Hundestrand.

Ein wichtiger Punkt ist auch die Vermeidung eines möglichen Sonnenbrands. Besonders Tiere mit hellem, kurzem Fell haben ein höheres Risiko; generell sind Schädeldecke, Nase und Maul sowie die Innenseiten und die Spitzen der Hundeohren gefährdet.

Die entsprechenden Stellen sollten möglichst eingecremt werden. Dies sollte mit einer unparfümierten Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor erfolgen. Man erhält sie in Drogerien oder Apotheken.

Mädchen mit Strohhut und Hund sitzen in einem vollgepackten Kofferraum
Mädchen mit Strohhut und Hund sitzen in einem vollgepackten Kofferraum

Empfehlenswerte Hundestrände

Deutschlandweit und darüber hinaus gibt es einige ausgewiesene Hundestrände, die einen Besuch, Ausflug oder Urlaub wert sind. In Deutschland gibt es diese beispielsweise

  • auf Usedom in Lubmin, Heringsdrof und Zinnowitz
  • auf Poel zwischen Gollwitz, Am Schwarzen Busch und Timmendorf
  • auf Rerik in Richtung Meschendorf und in Rerik selbst
  • auf Rügen in Göhren, Binz und Juliusruh
  • auf Föhr Nieblum, Utersum und Wyk
  • auf Borkum - allerdings mit Leinenzwang - am FKK-Strand, Südstrand und östlich des Nordbadestrandes

Auch im Ausland finden sich einige Strände, an denen sich die Vierbeiner austoben können. Zu diesen zählen

  • in Skandinavien Strände in Schweden, Finnland und Dänemark
  • in Großbritannein in Schottland und Cornwall
  • in Österreich am Saisser- oder Achensee
  • in der Schweiz am Naturbadesee bei Brienz sowie bei Altnau am Bodensee
  • in Frankreich in Port la Nouvelle und Portiragnes, ebenso in Cannes und Nizza; im Westen findet man Hundestrände in Pays de la Loire oder Côte d'Amor
  • in den Niederlanden in Hoek van Holland und Wassenar, ebenso am End Beach in Nordwijk