Herkunft und Zubereitungstipps berühmter Fischgerichte

Fischgerichte sind äußerst beliebt und Dank der vielen Fertiggerichte auch schnell zubereitet. Praktisch alle Fischgerichte kann man aber auch selbst kochen und dabei mit unterschiedlichen Zutaten variieren.

Von Claudia Haut

Fischgerichte müssen keine warmen Gerichte sein. Etliche Fischsorten kann man auch roh und somit kalt essen. Andere wiederum werden geputzt und ausgenommen und dann auf der Pfanne oder im Backofen zubereitet.

Auf frischen Fisch setzen

Möchte man möglichst wenig Zeit in der Küche verbringen, die Fischgerichte aber trotzdem selbst frisch zubereiten, so spart schon viel Zeit ein, wenn man beim Fischhändler bereits entgrätete, ausgenommene Fische kauft. Zudem kann auch frischer Fisch schneller verarbeitet werden, als tiefgefrorener.

Und wenn es besonders schnell gehen soll oder man einfach keine Lust zum Selberkochen hat, so gibt es viele der beliebten Fischgerichte an Imbissbuden oder in Schnellrestaurants zu kaufen. Alternativ hat auch die Tiefkühltruhe der Supermärkte eine reiche Auswahl, beispielsweise an den bei den Deutschen sehr beliebten Schlemmerfilets mit der dicken Kruste.

Im Folgenden informieren wir Sie über die Herkunft berühmter Fischgerichte und geben Tipps für die Zubereitung.

Brathering

Bratheringe sind ein typisch deutsches Gericht. Hauptzutat sind grüne Heringe. So nennt man frische Heringe, die nicht eingelegt sind.

Diese Fische sind jedoch keineswegs grün. Die Farbe steht stattdessen vielmehr für den Zustand des Herings, nämlich frisch.

Vorbereitung

Bevor man diese grünen Heringe zubereiten kann, müssen sie abgeschuppt werden. Dazu hält man den Fisch am Kopf fest und schabt mit einem scharfen Küchenmesser vorsichtig die Schuppen ab. Dann wäscht man den Hering, nimmt ihn aus und entfernt den Kopf.

Zubereitung

Nun kann mit der eigentlichen Zubereitung des Bratherings begonnen werden. Die Heringe werden gewürzt und in Mehl gewälzt. Anschließend erhitzt man Öl in einer Pfanne und brät die Fische darin an.

Nun kommt der Clou: Die Bratheringe werden dann einige Tage in einer speziellen Marinade eingelegt. Diese besteht aus

Man kocht die Marinade auf und legt dann die angebratenen Fische hinein. Die Marinade bewirkt nicht nur den typischen Geschmack der Bratheringe, sondern führt auch dazu, dass sich ganz feine Gräten auflösen.

Die fertigen Bratheringe isst man pur, auf einem Brot oder auch zusammen mit Kartoffeln. Im Kühlregal der Supermärkte findet man Bratheringe häufig auch fix und fertig in der Dose.

Ziehzeit in der Marinade

Je größer die Fische sind, die man in die Marinade einlegt, desto länger sollte man sie ziehen lassen. Während kleine Fische schon nach zwei Tagen fertig sind, brauchen größere durchaus ein oder zwei Tage länger. Wenn es einmal besonders schnell gehen soll, so kann man die Fische auch schon nach wenigen Stunden aus der Marinade nehmen.

Fischbrötchen

Fertig eingelegte Bratheringe kann man natürlich auch für die Zubereitung eines Fischbrötchens verwenden. Andere Fischsorten für diesen Klassiker sind

Fisch bildet in jedem Fall die Hauptzutat für ein Fischbrötchen. Daneben wird das Brötchen noch mit

zubereitet. Fischbrötchen erhält man an Imbissständen und den bekannten Selbstbedienungsrestaurants. Besonders in Norddeutschland sind Fischbrötchen eine der beliebtesten Spezialitäten.

Zubereitung

Für die Zubereitung des eigenen Fischbrötchens benötigt man frische Brötchen. Ob man dazu Weizenbrötchen oder Vollkornbrötchen verwendet, ist absolut Geschmackssache. In jedem Fall sollte man die Fischbrötchen jedoch erst kurz vor dem Verzehr zubereiten.

Die Brötchen werden halbiert und ganz nach Belieben zum Beispiel mit einer selbst gemachten Remoulade bestrichen. Nun schneidet man Gewürzgurken längs in dünne Scheiben und belegt damit die untere Hälfte des Brötchens.

Anschließend legt man den Fisch darauf und belegt diesen mit Zwiebeln. Fertig ist das Fischbrötchen. Wer sein Brötchen gerne mit einem knackigen Salatblatt isst, kann dieses natürlich ebenfalls in das Brötchen legen.

Fischstäbchen

Ursprünglich stammen die Fischstäbchen aus Großbritannien. Hier wurden sie 1959 erfunden. Grund für die Erfindung war eigentlich, dass die Briten zu wenig Fisch gegessen hatten und mit den knusprigen Fischstäbchen der Fischkonsum angehoben werden sollte.

Dies ist auch definitiv gelungen. Fragt man heutzutage auch die deutschen Kinder, ob sie lieber einen normalen Fisch oder Fischstäbchen essen möchten, ist die Antwort natürlich klar.

Fertiggericht oder selbst herstellen?

Fischstäbchen sind ein typisches Fertiggericht. Man erhält sie in jedem Supermarkt von vielen unterschiedlichen Herstellern. Es handelt sich dabei um längliche Fischstücke, die mit einer knusprigen Panade überzogen sind.

Zubereitet werden die Fischstäbchen entweder in der Pfanne oder im Backofen. Alternativ dazu kann man sie natürlich auch selbst zubereiten, indem man Fisch in längliche Stücke schneidet und diese selbst paniert.

Als Fischsorten eignen sich

Aufgrund ihres Fettgehaltes sind Fischstäbchen nicht unbedingt ein gesundes Essen. Fettarmer werden sie allerdings, wenn man sie im Backofen zubereitet. Allerdings leidet dann etwas der Geschmack, weil die Panade nicht so knusprig wird.

Fischsuppe

Weniger bei Kindern, aber doch bei vielen Erwachsenen beliebt ist die Fischsuppe. Bekanntester Vertreter ist hier wohl die Bouillabaisse, eine französische Fischsuppe. Mindestens seit dem Jahr 1790 gibt es Aufzeichnungen zufolge diese Suppe.

Zubereitung der Bouillabaisse

Zubereitung der Bouillabaise

Für die Zubereitung der Bouillabaisse verwendet man nicht nur eine Fischsorte, sondern gleich mehrere. Dies ist wichtig für den Geschmack. Als Fischsorten eignen sich

Nach dem Putzen schneidet man die Fische in Stücke. Bezüglich der Garzeit ist es wichtig, die Fische entsprechend danach zu sortieren.

werden geputzt und klein geschnitten und dann in Olivenöl angebraten. Als Gewürze werden

verwendet. Zu diesen Zutaten wird auch noch etwas Weißwein hinzugegeben, ehe die Fische mitgegart werden. Mit Fischfond bedeckt lässt man die Suppe nun ziehen, bis die Fische gar sind. Meist werden die Fische, die Muscheln und auch das Gemüse aus der Suppe entfernt und separat serviert.

Die Suppe wird oft noch gebunden und dann mit Weißbrotscheiben angerichtet. Natürlich kann man Fisch, Muscheln und Gemüse aber auch in der Fischsuppe servieren, die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden.

Fish and Chips

Zu einer Diät passen Fish and Chips nicht wirklich. Es handelt sich dabei um dicke Pommes mit Fischfilet, das im Backteig ausgebacken wurde. Die originalen "chips" sind nicht mit unseren knusprigen Pommes zu vergleichen. Sie sind eben wesentlich dicker und dadurch auch weicher.

Für den Fisch wird am häufigsten Kabeljau verwendet. Andere mögliche Fischsorten sind aber auch Seelachs oder Scholle.

Zubereitung

Der Fisch wird traditionell in Bierteig herausgebacken. Dazu werden Mehl, Backpulver und ein spezielles Bier namens "Ale" miteinander verrührt.

Der Fisch wird nun in Maisstärke gewendet und dann in den Bierteig getaucht. Anschließend wird er in Öl frittiert.

Fish and Chips sind das klassische Fast Food, das in Schnellrestaurants und an Imbissständen gegessen wird. Daher wird es eher selten selbst zu Hause zubereitet. In Großbritannien isst man dieses Gericht übrigens meistens ohne Besteck, wie dies eben beim klassischen Fast Food so ist.

Heringssalat

Herringssalat ist ein Klassiker, nicht nur in Deutschland. Er ist in vielen Ländern bekannt, sieht jedoch überall unterschiedlich aus.

Einig sind sich die Köche aller Länder jedoch darin, dass der Salzhering die Hauptzutat eines Heringssalates ist. Ob dazu nun ein Bismarckhering oder ein Matjes verwendet wird, ist wohl Geschmackssache.

Deutscher Heringssalat

In Norddeutschland ist der Heringssalat rot. Die Farbe stammt von der roten Bete, die verarbeitet wird. Auch Zwiebeln, Gewürzgurken, gekochte Eier und klein geschnittene Äpfel sind die Zutaten eines deutschen Heringssalates.

Klassischerweise werden bei uns auch noch Kartoffeln dazugegeben. Basis des Dressings sind saure Sahne, Mayonnaise oder auch Schmand.

Finnischer Heringssalat

Während der Heringssalat bei uns das ganze Jahr über gegessen wird, essen die Finnen ihn klassisch nur zu Weihnachten. Auch hier stehen rote Bete und Kartoffeln auf der Zutatenliste. Hinzu kommen dann jedoch noch Karotten, Zwiebeln, Eier, Gewürzgurken und Äpfel.

Aus Crème fraîche und Weinessig wird schließlich das Dressing gerührt.

Russischer Heringssalat

In Russland ist der Heringssalat ebenfalls beliebt, allerdings sieht er hier anders aus als in vielen anderen Ländern. Die einzelnen Zutaten werden hier schichtweise in eine Form gelegt. Ganz oben ist die rote Bete, über die dann das Dressing gegossen wird.

Schwedischer Heringssalat

Besonders würzig schmeckt übrigens das schwedische Dressing für deren Heringssalat. Dieses wird aus Senf, Pfeffer, Zucker, Ingwer, Salz, Öl und Essig gerührt. Außergewöhnliche Zutat im schwedischen Heringssalat sind die Kapern.

Französischer Heringssalat

Wesentlich einfacher in der Zubereitung ist der französische Heringssalat. Als Dressing wird hier lediglich eine Mischung aus Öl und Essig verwendet. Zutaten sind nur Äpfel, Salzheringe und Zwiebeln.

Heringsstipp (Sahnehering)

Häufig wird das Fischgericht namens Heringsstipp auch unter dem Namen "Sahnehering" verkauft. Hauptzutaten sind

  • Salzheringe oder Matjes
  • Gewürze
  • Kräuter
  • Äpfel und
  • Gewürzgurken.

Der Fisch wird mit einer Mayonnaisesoße oder auch mit einer Soße auf Sahnebasis serviert. Dazu isst man häufig Kartoffeln. Der Heringsstipp kann aber auch Beilage sein.

Da der Heringsstipp aus wenigen Zutaten besteht, wurde dieses Gericht früher häufig bei den ärmeren Menschen gegessen. Auch heutzutage ist dieses Gericht nicht in Vergessenheit geraten. Gerade an Tagen wie Aschermittwoch oder Karfreitag, an denen katholische Gläubige fleischlos essen, hat dieses Gericht Tradition.

Zubereitung

Bekommt man Gäste, so ist der Heringsstipp ein gutes Gericht zum Vorbereiten. Den Matjes wäscht man zuerst und legt ihn dann in eine Schüssel. Der Fisch wird dann vollständig mit Wasser bedeckt.

Nach einer halben Stunde nimmt man den Fisch heraus und trocknet ihn mit Küchenpapier ab. Nun schneidet man Zwiebeln in Ringe und kocht diese wenige Minuten in Essigwasser.

Für die Soße rührt man dann beispielsweise Sahne und Schmand glatt und würzt mit Salz und Pfeffer sowie Meerrettich und Weißweinessig. Nun schneidet man Gewürzgurken und Äpfel klein und rührt beides in die Soße.

Auch die Zwiebelringe werden jetzt untergerührt, ehe man den Matjes in Würfel schneidet und mit der Soße vermischt. Das Ganze muss nun mindestens zwei Stunden ziehen, man kann es aber auch schon am Vortag zubereiten.

Serviert wird dieses Fischgericht dann mit frisch gekochten Kartoffeln.

Kibbeling

Kibbeling ist bei uns noch relativ unbekannt, obwohl es diesen Imbiss zumindest in Norddeutschland schon an einigen Imbissbuden gibt. Auch in den Niederlanden, der Heimat dieses Fischgerichtes, erhält man den Kibbeling an Imbissbuden.

Zubereitung

Bei der Zubereitung wird Fisch klein geschnitten. Nun werden Mehl, Bier, teilweise ein Ei sowie Gewürze miteinander verrührt und der Fisch mit dem Backteig überzogen. Anschließend kommt er in die Fritteuse.

Fertig ist der Kibbeling, der oft mit Pommes und einer Remouladensoße serviert wird. Als Fischsorten sind Kabeljau, Seehecht oder auch Seelachs geeignet.

Bereitet man die Fischstücke selbst zu Hause zu und hat keine Friteuse, so kann man sie auch im schwimmenden Fett in der Pfanne herausbraten. Dabei sollte man bedenken, dass es sich um kleine Fischstücke handelt, die relativ schnell fertig sind.

Lässt man den Fisch zu lange im Fett, so wird er sehr trocken. Ein kalorienarmes Gericht ist der Kibbeling nicht, aber wenn man den Fisch nach dem Braten kurz auf Küchenpapier legt, so kann dieses schon einmal überschüssiges Fett aufsaugen.

Rollmops

Schon im 19. Jahrhundert kannte man den Rollmops, der seinen Namen dank der Hunderasse erhalten hat. Der klassische Rollmops wurde vermutlich in Berlin zum ersten Mal zubereitet.

Zubereitung

Rollmops als Delikatesse aus dem Norden
Rollmops als Delikatesse aus dem Norden

Der Rollmops besteht aus einem Hering, von dem die Gräten sowie Schwanz und Kopf entfernt wurden. Dann wird der Fisch in Essig und Salz eingelegt.

Nun bestreicht man die Salzheringe mit Senf und legt klein geschnittene Essiggurken und Zwiebeln darauf. Jetzt wird der Hering vorsichtig aufgerollt und ein Zahnstocher hindurchgestochen.

Anschließend benötigt man Einmachgläser, in die man die aufgerollten Rollmöpse hineinlegt. Aus Essig, Pfeffer, Wasser, Lorbeerblättern, Zwiebeln und Senfkörnern kocht man einen heißen Sud und gießt diesen in das Einmachglas. Jetzt müssen die Rollmöpse nur noch etwa vier Tage im verschlossenen Glas ziehen.

Kauft man fertige Rollmöpse, so schmecken diese häufig intensiver, weil sie meist sogar über einen Monat eingelegt waren. Inzwischen gibt es auch Varinaten des klassischen Rollmopses. Wird der Fisch zuerst gebraten oder geräuchert, so ergibt dies Räucher- bzw. Bratrollmops.

Egal ob man die Rollmöpse selbst zubereitet oder im Supermarkt kauft, in der Regel isst man die Fische ohne Messer und Gabel. Man rollt sie auch nicht aus, bevor man sie isst, sondern steckt sie einfach in den Mund.

Schlemmerfilet

Ohne Messer und Gabel hingegen könnte man das Schlemmerfilet nicht essen. Es handelt sich dabei um ein Fischfilet, das von vielen Herstellern angeboten und in den Tiefkühltruhen der Supermärkte erhältlich ist.

Meist liegt das Fischfilet in einer Aluschale und wird auch darin in den Backofen geschoben und erwärmt. Auf diesem Fischfilet befindet sich eine Schicht je nach Sorte aus Semmelbrösel, Gewürzen und Kräutern, die je nach Hersteller auch unterschiedlich dick sein kann.