Iran - Lage, Sehenswürdigkeiten und Spezialitäten

Der Iran, vor 1935 Persien, ist zwar kein klassisches Reiseziel, dennoch kann man auch hier eine Vielzahl an interessanten Sehenswürdigkeiten entdecken. Es gibt einige alte Städte, die mit besonderen Schätzen warten, beispielsweise diverse Moscheen. Doch auch abgesehen von der beeindruckenden Baukunst hat das Land einiges zu bieten. Lernen Sie das Reiseziel Iran kennen.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Iran - Geographie

Der Iran liegt in Vorderasien. Es handelt sich um einen der 20 bevölkerungsreichsten Staaten der Welt.

Vor 1935 wurde der Iran auf internationaler Ebene Persien genannt. Heute beherbergt das Land einige historische Stätten aus dem Perserreich. Hauptstadt - und größte Stadt - ist Teheran. Zu den weiteren Großstädten zählen

  • Maschhad
  • Isfahan
  • Täbris
  • Karadsch
  • Schiras
  • Ahvaz und
  • Ghom.

Der Iran grenzt im Osten/Südosten an Pakistan und Afghanistan, im Nordosten/Osten an Turkmenistan sowie im Westen/Nordwesten an Armenien, Aserbaidschan, die Türkei und den Irak.

Zum Großteil besteht das Land aus hohen Gebirgslagen sowie wüstenhaften, trockenen Becken. Hier befindet sich auch der höchste Berg im nahen Osten, ein ruhender mit Gletschern bedeckter Vulkan namens Damavand; er weist eine Höhe von 5.670 Metern auf.

Tieftäler finden sich nur in geringer Anzahl. In der südlichen Uferregion liegt ein Küstentiefland; daran anschließend findet man die turkmenische Steppe.

Geographische Lage des Irans in Vorderasien
Geographische Lage des Irans in Vorderasien

Klima

Das Klima im Iran wird sowohl von Kaltluftströmungen - diese stammen aus Sibirien und Zentralasien - als auch von mediterranen Luftmassen beeinflusst. Es gibt einige regionale Unterschiede.

In den Gebirgslagen gibt es einen niederschlagsreichen Herbst und Winter, bedint durch die feuchten Westströmungen. Die Feuchtigkeit nimmt mit zunehmender Höhe zu.

Die Sommer sind heiß, die Winter sehr kalt. Im Hochland besteht Regenschatten; die Luftfeuchtigkeit ist gering und die Menge an Niederschlag schwankt erheblich.

Im Bereich der Golfküste gibt es milde Winter, während die Sommer unerträglich heiß und schwül werden können. Niederschläge gibt es selten.

Anders ist dies hingegen am kaspischen Küstentiefland. Hier kommt es zu Aufladungen der aus nordwestlicher Richtung kommenden Winde mit Feuchtigkeit über dem Kaspischen Meer. Diese stauen sich an den Bergen auf und sorgen folglich für viel Regen. In dieser Region ist das Klima mild bzw. warm; extreme Temperaturen gibt es selten.

Flora und Fauna

Die Vegetation des Irans lässt sich unterschiedliche Zonen unterteilen. Es gibt die Wüsten und Halbwüsten; hier wachsen beispielsweise

  • Wermutsträucher
  • Tragant-Arten sowie
  • die Futterpflanze Prosopis farcta.

Die Trockenwälder zeichnen sich durch

  • Wacholder
  • Eschen
  • Hainbuchen
  • Eichen
  • Ahorne
  • Weißdorne
  • Rosengewächse oder auch
  • Myrten

aus. Dort, wo es noch trockener wird, befinden sich lichte Bergmandel-Pistazien-Baumfluren. Hier wachsen beispielsweise diverse sukkulente Arten. Feuchtwälder befinden sich zwischen dem Kaspischen Meer und dem Elburs-Gebirge. Typisch sind

  • Schlingpflanzen
  • Eisenbäume
  • Ahorne
  • Buchen
  • Brombeeren

und viele weitere, teils endemische Arten. Des Weiteren findet man je nach Region

  • Zypressenwälder
  • Sumpf- und Marschpflanzen sowie
  • Galeriewald aus Pappeln und Widen

Auch die Tierwelt ist sehr artenreich. Zu dieser gehören:

  • in Steppen und Halbwüsten: Halbesel, Gazellen, Wildziegen- und schafe, Stachelschweine
  • in den Wäldern: Rothirsche, Geparde, Braunbären, Luchse, Füchse, Hyänen
  • an der Südküste des Kaspischen Meeres: viele Vogelarten wie Fasane, Reb- und Steppenhühner, Greifvogelarten
  • im Wasser: Fische wie Störe, Forellen, Weißfische
Geographische Lage des Irans auf der Weltkarte
Geographische Lage des Irans auf der Weltkarte

Lohnenswerte Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele

Besonders geschichtsinteressierte Urlauber, aber auch Naturliebhaber können in Iran einige Ziele entdecken.

Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt Teheran

Besonders die Hauptstadt des Landes Teheran ist durchaus einen Besuch wert. Hier gibt es einige bedeutende Bauwerke; eines der bekanntesten ist der Golestanpalast, welcher bis zum Jahr 1979 Sitz des Schahs war.

Heute ist in diesem ein Museum untergebracht, in welchem man unter anderem Keramik, Schmuck und auch Waffen besichtigen kann. Bedeutendstes Ausstellungsstück ist der Pfauenthron; dieser Thronsessel ist üppig mit Blattgold und Tausenden von Edelsteinen verziert.

Die Moscheen der Stadt

Beliebteste Anlaufpunkte für Touristen in der Stadt Teheran sind die unzähligen Moscheen - die Imam-Chomeini-Moschee ist nur ein Beispiel. Auch den Palastkomplex Saadabad sollte man sich wenn möglich nicht entgehen lassen. Mehrere Bauwerke kann man hier auf einer Gesamtfläche von etwa 400 Hektar entdecken - einen besonders guten Einblick in die Geschichte dieser Gebäude erhält man bei einer der angebotenen Führungen.

Der Friedhof der Märtyrer

Behesht-e Zahra ist der Friedhof der Märtyrer; auch diesen riesigen Komplex sollte man bei einem Aufenthalt in Teheran gesehen haben. Hier befindet sich auch der bekannte Blutbrunnen, dessen Wasser rot gefärbt ist und das Blut der gestorbenen Menschen versinnbildlichen soll.

Moderne Bauwerke

Neben den diversen historischen Gebäuden kann man in Teheran aber auch unzählige moderne Bauwerke entdecken. Der 45 Meter hohe Freiheitsturm zählt hier zu einem der meistbesuchten Gebäude.

Von der Aussichtsplattform, welche man bequem mit dem Lift erreicht, hat man einen schönen Panoramablick über die gesamte Stadt. Das höchste Gebäude der Stadt ist der 435 Meter hohe Fernsehturm Borj-e Milad; dieser ist immerhin auch der fünfthöchste Fernsehturm weltweit.

Museen

Kulturell interessierte Touristen können in Teheran eine Vielzahl bedeutender Museen entdecken. Besonders beliebt ist dabei das Museum für zeitgenössische Kunst.

Hier kann man einige Werke bedeutender Künstler wie etwa Pablo Picasso oder Vincent van Gogh entdecken. Im Abgineh Museum wiederum kann man einige schöne Beispiele iranischer Töpferkunst bestaunen. Auch ein Teppichmuseum gibt es in der Stadt. Besonders erwähnenswert ist zudem das Kronjuwelenmuseum, in welchem man wunderschöne Edelsteine entdecken kann.

Stadtparks

Nach einer ausgedehnten Stadttour in Teheran kann man sich in einem der zahlreichen Parks entspannen. Insgesamt gibt es mehr als 100 dieser Anlagen in der Stadt, die bekanntesten sind

  • der Chitgar-Park
  • der Jamshidieh-Park und
  • der Laleh-Park.
Flagge von Iran
Flagge von Iran

Isfahan - Baukunst, die begeistert

Der Iran wird nicht viele Urlauber anlocken, immerhin sind die Gefahren durch Anschläge und kriegerische Auseinandersetzungen im Land hoch. Wer es dennoch wagt, den Iran zu bereisen, wird neben einigen beeindruckenden Naturphänomenen wohl auch den bedeutenden Städten des Landes einen Besuch abstatten.

Eine dieser Städte ist Isfahan - hier kann man besonders viele Sehenswürdigkeiten entdecken. Isfahan befindet sich etwa 400 Kilometer südlich von der iranischen Hauptstadt Teheran. Als eine der größten Städte des Landes, verfügt die Stadt sowohl über eine Universität als auch einen Flughafen.

Moscheen und Mausoleen

Die Stadt kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, wobei die Blütezeit im 16. Jahrhundert lag. In dieser Zeit wurden auch viele prachtvolle Bauten errichtet, die zum Teil heute noch gut erhalten sind. Die prachtvollsten Moscheen kann man vor allem im Zentrum der Stadt rund um den Imam-Platz entdecken.

Masdsched-e Emām und Lotfollāh sind nur zwei Beispiele bedeutender Gotteshäuser. Am westlichen Ende des Platzes wiederum sollte man eine Besichtigung des Ali Qapu Palastes nicht versäumen.

Der Platz ist immerhin 500 Meter lang und wird von prächtigen dreistöckigen Arkaden eingefasst. Die meisten der hier befindlichen Bauwerke sind so bedeutend, dass sie auf der Kulturerbeliste der UNESCO stehen.

Nicht nur Museen und Moscheen kann man in Isfahan jedoch besichtigen, auch einige bedeutende Mausoleen gibt es in der Stadt - ein schönes Beispiel ist Manar Jonban. Dieses Mausoleum ist das Grab von Sheikh Abu Abdullah und geht ebenso auf die Safawird-Periode zurück.

Basare und die 33-Bogen-Brücke

Auch einer der schönsten Basare in Iran befindet sich am Iman-Platz; hier kann man schönes Kunsthandwerk erstehen und auch die Teppiche zählen zu den schönsten, welche man im Iran bekommt.

Weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt ist Isfahan jedoch nicht nur wegen dem gleichnamigen Perserteppich, auch der erfolgreiche Roman "Der Medicus" von Noah Gordon spielt in dieser iranischen Stadt. Eines der Wahrzeichen der Stadt ist die so genannte 33-Bogen-Brücke, von den Einheimischen als Si-o-se Pol bezeichnet. Wie die meisten bedeutenden Bauwerke der Stadt, wurde auch diese zur Zeit der Safawiden erbaut.

Mit einer Gesamtlänge von 290 Kilometern ist diese Fußgängerbrücke recht imposant, für den Straßenverkehr ist die Brücke gesperrt. Unter der Brücke befinden sich unzählige Teehäuser, in welchen man einer traditionellen Teezeremonie beiwohnen kann.

Der Botanische Garten in Shiraz

Der Iran gilt immer noch als ein sehr unsicheres Reiseziel; viele Urlauber haben Angst vor Entführungen oder Terroranschlägen. Dennoch kann man auch in diesem Land einige bedeutende Sehenswürdigkeiten entdecken, die einen Urlaub im Nahen Osten zu etwas ganz Besonderem machen.

Eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten des Iran, vor allem bei Pflanzenfreunden, befindet sich in Shiraz. Shiraz ist die fünftgrößte Stadt des Landes, Hauptattraktion hier ist der Botanische Garten der Stadt. Shiraz befindet sich etwa 700 Kilometer von der iranischen Hauptstadt Teheran entfernt.

"Garten des Irans"

Doch nicht nur wegen diesem Ausflugsziel wird die Stadt auch gerne als "Garten des Irans" bezeichnet. Ganz Shiraz ist voll von Blumen in den leuchtendsten Farben. Vor allem die aus der Stadt stammenden Rosenzüchtungen sind weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Auch wird hier ein exklusives Rosenöl hergestellt, welches in weite Teile der Welt exportiert wird und dementsprechend teuer ist. Der Botanische Garten von Shiraz wird von den Einheimischen als Baghe Eram bezeichnet und zählt alleine wegen seiner Größe und Schönheit zu den bekanntesten Gartenanlagen im Iran.

Beeindruckende Architektur

Doch nicht nur der Artenreichtum der im Garten befindlichen Pflanzen ist sehenswert, im Komplex befindet sich zudem ein Palast aus quadjarischer Zeit. Auch diesen sollte man bei einem Besuch im Botanischen Garten nicht außer Acht lassen.

Besucher können diesen zwar nicht von innen besichtigen, doch allein der Anblick der prächtigen Fassade ist sehr imposant. Neben diesem Botanischen Garten gibt es in Shiraz noch andere, wenn auch kleinere Gartenanlagen. Der Botanische Garten der Stadt Shiraz ist übrigens nicht nur bei Urlaubern ein beliebtes Ausflugsziel, auch die Einheimischen nutzen diesen am Wochenende gerne, um sich zu erholen.

Ali Sadr-Höhle

Etwa 100 Kilometer nördlich von der Stadt Hamadan befindet sich die so genannten Ali Sadr-Höhle. Es handelt sich um die weltweit größte Wasserhöhle, die man also allein schon aus diesem Grund besichtigen sollte.

Erleben kann man die einzigartige Höhlenwelt auf einer Fahrt mit Tretbooten. Stalaktiten, Stalagmiten und uralte Inschriften warten darauf, entdeckt zu werden. Informieren Sie sich hier genauer.

Die historischen Sehenswürdigkeiten von Hamadan

Die persische Stadt Hamadan wurde bereits im 2. Jahrtausend vor Christus gegründet. Sie gilt damit als älteste Stadt des heutigen Iran und zählt zu den ältesten urbanen Siedlungen überhaupt.

Bis zur Eroberung durch Alexander den Großen im 6. Jahrhundert war Hamadan die Hauptstadt des Mederreiches. In ihrer Umgebung befinden sich zahlreiche Spuren antiker Kulturen und Religionen. Unter der Herrschaft arabischer Kalifen blühte die alte Metropole erneut auf und wurde ein Zentrum islamischer Bildung und Religion.

Von Alexander dem Großen bis zu den Heiligen Drei Königen

Ausgrabungen in der Umgebung von Hamadan haben spektakuläre Funde aus medischer und achämedidischer Zeit zu Tage gefördert, die heute im Iranischen Nationalmuseum in Teheran ausgestellt werden. Darunter befindet sich eine steinerne Löwenfigur, die von Alexander dem Großen in Auftrag gegeben worden sein soll.

Keilschrifttafeln, die bei Ganj Nameh gefunden wurden, deuten auf eine sehr frühe Schriftkultur in achämedidischer Zeit hin. So galt Hamadan in der Antike als Heimstätte vieler Weiser und Gelehrter. Die Heiligen Drei Könige sollen von hier aus ihren Weg nach Bethlehem angetreten haben.

Außerdem sollen die alttestamentarischen Gestalten Mordechai und Esther in Hamadan bestattet sein. Obwohl die bekannten Gräber und eine überlieferte Thora-Rolle jüngeren Datums sind, ist Hamadan auch heute noch eine jüdische Pilgerstätte.

Geschichte Hamadans

Seine größte Blüte erlebte Hamadan unter arabischer Herrschaft. 642 besiegten die Araber die persischen Sassaniden und errichteten ein Kalifat.

Bis zum 17. Jahrhundert traten die arabischen Herrscher zum in Persien vorherrschenden schiitischen Islam über. Zwischenzeitlich eroberten Seldschuken und Mongolen die Stadt und zerstörten sie mehrfach.

Grabstätten berühmter Gelehrter in Hamadan

In Hamadan liegen viele Grabstätten berühmter Gelehrter. Der Mongolen-Khan Raschid ad-Din hat dort ebenso sein Grabmal wie der berühmte persische Dichter Baba Taher aus dem 11. Jahrhundert. Das später errichtete prachtvolle Mausoleum kann heute besichtigt werden.

1970 entstand eine zweite, moderne Gedenkstätte für den Dichter. Dem orientalischen Gelehrten Avicenna wurde in Hamadan ein großes Mausoleum errichtet. Es befindet sich im Umfeld der Avicenna-Universität, die aus der Bibliothek des Gelehrten hervorgegangen ist.

Die ganz unterschiedliche Herkunft berühmter Persönlichkeiten aus der Geschichte Hamadans hat sich auch in den vielfältigen Baustilen der Stadt niedergeschlagen. Höhepunkte einer jeden Besichtigung sind allerdings die Mausoleen Avicennas und Baba Tahers.

Susa - eine der ältesten Städte der Welt

Die persische Stadt Susa gehört zu den ältesten urbanen Siedlungen der Welt. Funde deuten auf eine Besiedlung um 4.000 v. Chr. hin. Seit dem dritten Jahrtausend bildete Susa das Zentrum des Reiches von Elam und blieb auch nach dessen Untergang eine der wichtigsten Städte im heutigen Iran.

Susa wird mehrfach in der biblischen Überlieferung erwähnt und ist der Schauplatz vieler alttestamentarischer Erzählungen. Bedeutende Funde aus verschiedenen Epochen machen Susa zur archäologischen Schatzkammer Persiens.

Persiens archäologische Schatzkammer

Bei Ausgrabungen in Susa wurden zahlreiche Tongefäße, Keramikfiguren, Siegel und Reliefe gefunden, die die Bedeutung der Stadt im akkadischen und neusumerischen Reich belegen. Seine Blütezeit erlebte Susa zwischen 1.500 und 1.000 v. Chr.

Viele Monumente und Siegeszeichen wurden in dieser Periode von Feldzügen in die Stadt verbracht. Darunter auch der berühmte Codex Hammurapi, der in Susa entdeckt wurde.

Die Bebauung der Stadt entwickelte sich kontinuierlich fort. Im Zentrum standen die Akropolis, zahlreiche Tempel und die Königsstadt.

Einige Details über die Besiedelung und die Geschichte von Susa sind aus Lehmziegeln und Urkunden bekannt. Viele Baudenkmäler aus mesopotamischer Zeit sind allerdings der Plünderung und Zerstörung der Stadt durch die Assyrer 647 v. Chr. zum Opfer gefallen.

In der Zeit des persischen Achäminidenreiches wurde Susa mit prachtvollen Palästen zur Hauptstadt ausgebaut. Die berühmten persischen Könige Xerxes und Dareios hatten hier ihre Paläste, die noch heute besichtigt werden können.

In diesem Zusammenhang steht auch einer der berühmtesten archäologischen Funde aus Susa: Die geflügelte Sphinx aus dem Palast Darius des Großen.

Hellenisierung nach Alexander dem Großen

Einen Wendepunkt in der Geschichte Susas stellte die Eroberung der Stadt durch Alexander den Großen dar. In der Folgezeit wurde Susa griechisch besiedelt und kulturell hellenisiert. Funde belegen die Einführung der griechischen Sprache und griechischer Götter.

147 v. Chr. ging Susa von den Seleukiden an die Parther und 224 n. Chr. an die Sassaniden über. Es bildete keine prunkvolle Königsstadt mehr, aber immer noch ein wichtiges Handelszentrum, was durch zahlreiche Münzprägungen belegt ist. Zur sassanidischen Zeit gab es in Susa eine christliche Gemeinde.

Besichtigung von Susa

Susa liegt im Südwesten des Iran unweit der Grenze zum Irak. Die Siedlungsreste des antiken Susa befinden sich in der Nähe der heutigen Stadt Schusch.

Bei einem Besuch der Region sollte man sich eine Besichtigung der Überreste von Persiens archäologischer Schatzkammer nicht entgehen lassen. Sachkunde Führungen werden vor Ort angeboten.

Die schönsten Moscheen Persiens

Wer den Iran bereist, findet dort eine Vielzahl an prächtigen Moscheen vor, die die Baukunst Persiens repräsentieren. Zu den schönsten Moscheen des Landes zählen unter anderem:

Freitagsmoschee von Yazd

Die Freitagsmoschee von Yazd liegt in der Stadt Yazd in der gleichnamigen Provinz. Obwohl das Bauwerk bereits im 12. Jahrhundert entstand, findet es noch heute als große Versammlungsmoschee Verwendung und zählt zu den beeindruckendsten Bauwerken des alten Persiens. Im 14. Jahrhundert wurden an der Moschee weiträumige Veränderungen vorgenommen.

Die Minarette der Moschee sind die höchsten des ganzen Landes. Im Inneren des prächtigen Bauwerks liegt eine Altarkammer, die über sehenswerte Fayence-Mosaiken und einen Mihrab aus dem 14. Jahrhundert verfügt.

Kabud-Moschee

Die Kabud-Moschee befindet sich in der Stadt Täbris im Nordwesten des Iran. Man nennt sie auch die Blaue Moschee.

Errichtet wurde sie im Jahre 1465 auf Geheiß des Jahan Schah, dessen Reich sich seinerzeit über weite Teile Persiens erstreckte. Bis heute wird angenommen, dass die Moschee erbaut wurde, um Jahan Schahs Siegen ein Denkmal zu setzen.

Seine Überreste bestattete man im Südteil des Bauwerkes. Da 1779 durch ein verheerendes Erdbeben große Teile der Moschee zerstört wurden, musste man sie später rekonstruieren.

Jamkaran-Moschee

Die Jamkaran-Moschee in der Stadt Qom wird auch als Dschamkaran-Moschee bezeichnet. Der Überlieferung nach erbaute man die Moschee, als sich al-Mahdi, der 12. Imam der imamitischen Schiiten, in den hiesigen Brunnen zurückzog.

So erlebte der Scheich Hassan ibn Muthlih Jamkarani um das Jahr 994 eine Offenbarung, um diesen Brunnen herum eine Moschee zu erbauen. In der heutigen Zeit gehören die Jamkaran-Moschee und der Jamkaran-Brunnen zu bedeutendsten iranischen Wallfahrtsorten.

Tari Khaneh

Zu den ältesten noch erhaltenen Moscheen im Iran gehört Tari Khaneh. Übersetzt bedeutet Tari Khaneh Gotteshaus. Die im 8. Jahrhundert erbaute Moschee ist in der Kleinstadt Damghan zu finden, die in der Provinz Semnan im Nordosten des Iran liegt.

Errichtet wurde das Bauwerk nach dem Vorbild klassischer arabischer Hofmoscheen. In den 70er Jahren führte man verschiedene Erneuerungen durch.

Weitere sehenswerte persische Moscheen sind die Vakil-Moschee in Schiraz sowie die Loftollah-Moschee in Isfahan.

Weitere Highlights

Ebenfalls sehenswert:

  • das Tabatabei House in Kashan
  • die Felsenstadt von Kharanaq
  • die Nasir Al Mulk Moschee in Shiraz
  • der Markt von Isfahan
  • das Höhlendorf Kandovan
  • Taq-e Bostan, historische Steinreliefs im Zagros-Gebirge
  • der Vulkan Damavand mit Moschee

Besonderheiten, die es bei der Reise dorthin zu beachten gibt

Wer nach Iran reisen möchte, benötigt einen noch mindestens sechs Monate gültigen Reisepass sowie ein Visum. Des Weiteren ist zu beachten, dass ein iranischer oder deutscher Unfall- und Krankenversicherungsschutz erforderlich ist; dieser muss bei Beantragung des Visums vorgelegt werden.

Besondere Impfvorschriften gibt es nicht, es sei denn, man reist aus einem Gelbfieber-Endemiegebiet an; dies ist nur mit entsprechendem Impfschutz möglich. Folgende Impfungen werden empfohlen:

Gewisse Impfungen werden vor einer Reise in den Iran empfohlen
Gewisse Impfungen werden vor einer Reise in den Iran empfohlen

Speisen und Getränke

Gerichte in Iran stammen aus der persischen Küche. Es handelt sich um asiatisch-orientalische Speisen, bei denen man besonders die geschmackliche Harmonie der einzelnen berücksichtigt.

Die persische Küche überrascht mit einer großen Vielfalt an schmackhaften Speisen. Diese wirken in ihren Zutaten und der Zubereitungsweise für den europäischen Gaumen zunächst fremd, aber überaus köstlich.

Vor allem die Kombination verschiedener kulinarischer Traditionen macht den besonderen Reiz der Speisen aus. Berühmt ist die persische Küche vor allem für ihre Fleischspieße, Reisgerichte und Süßspeisen.

Charakteristika der persischen Küche

Die heute im Iran vorherrschende persische Kochkunst setzt sich aus vielen verschiedenen Einflüssen zusammen. Kombiniert werden die orientalische, asiatische und indische Küche, wobei keine der drei Varianten dominiert.

Während die Fleischzubereitung an die orientalische Küche erinnert, deuten die komplexen Würzmischungen auf Einflüsse der anderen beiden Kochtraditionen hin, wobei allerdings die persischen Speisen deutlich milder ausfallen als die auf Schärfe setzenden asiatischen und indischen Küchen.

Grundlage für viele Hauptgerichte bildet der traditionelle persische Duftreis, der mit Kräutern wie Bockshornklee oder Koriander, Obst und Gemüse oder Fleischsoßen veredelt wird. Kurkuma und Safran werden häufig zum Würzen verwendet, ebenso Limettensaft. Auch eine süß-saure Geschmacksrichtung, die durch verschiedene Obstsaftsorten erreicht wird, findet man in der persischen Küche.

Zu den typischen Gerichten der persischen Küche zählen beispielsweise:

  • Kabāb: gegrillte Speisen
  • Chorescht: Duftreis mit Fleischsauce
  • Kaleh pacheh: Hammeleintopf
  • Polo: Reisgerichte mit Bohnen, Linsen, Sauerkirschen, Kräutern
  • Āsch: eine eintopfartige Suppe mit
  • Scholeh-sard: gewürzter Reispudding
  • Baghlavā: in Zuckersirup eingelegtes Gebäckstück

Fleisch- und Reisgerichte

Die meisten Fleischgerichte Persiens sind Variationen des Kabab. Dabei handelt es sich um auf Spießen gegrilltes Fleisch, das meistens zusammen mit Duftreis serviert wird.

Das Tschelo Kabab gilt als iranisches Nationalgericht. Es besteht aus einer Kombination aus Lamm-, Rind- und Kalbsfleisch, das in einer Marinade eingelegt wird.

Diese wird aus Knoblauch, Zwiebeln, Limonensaft, Joghurt, Safran und Salz angerührt. Nach dem Einlegen wird das Fleisch auf Spießen über Holzkohle gegrillt und anschließend mit Duftreis serviert.

Probieren sollte man außerdem das Dschudsche Kabab. Es handelt sich um Spieße aus gebratenen Hünchenstücken. Diese werden in einer Marinade aus Olivenöl, Limonensaft, Safran, Zwiebeln und Salz eingelegt und dann gegrillt.

Die persische Küche verwendet Unmengen an verschiedenen Reissorten, um ihre Gericht immer wieder zu variieren. Besonders beliebt ist Langkornreis, dem man mit Früchten und Gemüse immer neue Geschmacksrichtungen geben kann.

Süßspeisen

Berühmt ist die persische Küche auch für ihre Süßspeisen. Viele Süßspeisen verwenden Datteln, Pistazien oder Mandeln, die man häufig in Mehlteigfladen backt und so eine marzipanähnliche Konsistenz erhält. Ähnlich wird auch das Baghlava, die beliebteste Süßspeise im Iran, aus Pistazien, Mandeln und Puderzucker hergestellt.

Baghlavā-Stücke mit Honig und Walnüssen auf verziertem Teller auf Holztisch, umgeben von Walnüssen
Baghlavā-Stücke mit Honig und Walnüssen auf verziertem Teller auf Holztisch, umgeben von Walnüssen

Getränke

Getrunken werden

  • Tee (Tschāi), dazu wird Zucker stückweise in den Mund gelegt
  • Kräuter- oder Obstsaft (Scharbat), zubereitet mit Rosensirup oder Rosensaft
  • Joghurtgetränk (Dugh)
  • Sirup zur Zubereitung von Getränken (Sekandschabin), z.B. aus Essig, Honig und Minze

  • Mahmoud Rashad DuMont Kunst Reiseführer Iran, DuMont Reiseverlag, Ostfildern, 2008, ISBN 3770133854
  • Ludwig Paul Iran: Reisehandbuch, Reise Know-How Verlag Rump, 2008, ISBN 383171651X

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