Die Ali Sadr-Höhle

Der Iran ist sicher ein eher ungewöhnliches Reiseziel, vor allem wenn man die politischen Unruhen im Land bedenkt. Entscheidet man sich dennoch für eine Reise in dieses Land im Nahen Osten, sollte man es nicht versäumen, die Ali Sadr-Höhle zu besichtigen, ein Naturphänomen der ganz besonderen Art. Etwa 80.000 Besucher besichtigen diese Höhle jedes Jahr. Lesen Sie über die Besonderheiten der Ali Sadr-Höhle.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Die Ali Sadr-Höhle wurde angeblich nach einem Schäfer benannt, welcher diese Mitte des 20. Jahrhunderts zufällig entdeckte, als er auf der Suche nach einer entlaufenen Ziege war. Experten zufolge ist die Ali Sadr-Höhle etwa 70 Millionen Jahre alt. Bereits vor mehr als 2.000 Jahren wurde sie vom altpersischen König Darius I. als Wasserspeicher genutzt.

Im Jahr 1963 wurden iranische Bergsteiger auf den Höhleneingang aufmerksam. Es dauerte weitere 12 Jahre, bis die Höhle der Öffentlich zugänglich gemacht wurde.

Lage und Anfahrt

Das Höhlensystem befindet sich 100 km nördlich der Stadt Hamadan und ist vor allem daher so beeindruckend, weil sie weltweit die größte Wasserhöhle und die einzige Schauhöhle Irans ist. Erreichen kann man die Höhle nur mit dem Boot; Besucher werden von einer Werft aus mit einem solchen in die Höhle gebracht. Von der Stadt Hamadan aus verkehren regelmäßig Minibusse, welche Besucher zu dieser Sehenswürdigkeit befördern.

Der Höhleneingang liegt beim Hügel Sari Ghiyeh. Hier befinden sich zwei weitere Höhlen, die den Namen Soubashi und Sarab tragen. Die Distanz zur Ali Sadr-Höhle beträgt 11 bzw. 7 Kilometer.

In der Höhle herrschen eher niedrige Temperaturen. Wer sie besichtigen möchte, sollte entsprechend warme Kleidung dabeihaben.

Beeindruckende Höhlenwelt

Faszinierend sind die unterirdischen Wasserkanäle, von denen bislang etwa elf Kilometer entdeckt wurden. In der Höhle kann man sowohl unzählige Stalaktiten als auch Stalagmiten entdecken. Diese sind besonders interessant, da sie in roten, violetten, braunen, grünen und blauen Farben eindrucksvoll leuchten.

Entstanden sind sie durch das ständige Spiel des Wassers in der Höhle. Diese Höhle ist stellenweise bis zu 100 Meter breit und weist Höhen von bis zu 40 Meter auf.

An den Wänden sind teilweise alte Inschriften zu sehen; diese stammen aus der Zeit von Darius I. (521-485 v. Chr.) Zu sehen sind die Tiere, Jagdszenen sowie diverse Gefäße wie zum Beispiel Krüge.

Versäumen sollte man ebenfalls nicht den See, der sich in der Höhle befindet. Dessen glasklares Wasser hat dieser übrigens auch den Beinamen "Blaue Höhle" gebracht.

Leben gibt es in der Höhle - sieht man auf ein paar Einzeller ab - nicht. Selbst Fledermäuse wird man hier vergeblich suchen.

Die unterschiedlichen Wasserwege, die es in der Höhle gibt, enden alle in der "Insel", eine Halle, die im Zentrum der liegt. Hier kann man auch mal aus dem Boot austeigen, um sich die Beine zu vertreten.

Insgesamt sollte man für den Besuch der Ali Sadr-Höhle etwa zwei Stunden einplanen. Anschließend kann man sich in einem in einem Café, welches sich ebenfalls dort befindet, stärken.