Die Geschichte der Chino und ihre Abgrenzung zu Cargohosen

Die Chinohose, eine leichte Baumwollhose aus Twill, hat ihren stofflichen Ursprung in französischen und britischen Uniformen. Der Schnitt der Freizeithose wurde in Indien Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt, mit den entsprechenden modischen Wandlungen bis heute. Es besteht eine Ähnlichkeit zu Cargos, sowohl den Schnitt als auch die Trageweise betreffend. Trotzdem weisen die beiden Hosenmodelle einige Unterschiede auf.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Die Entwicklung und Eigenheiten der Chinohosen

Was sind Chinos, woher kommen sie und warum sind sie zurzeit so angesagt? Hinter den luftigen Sommerhosen verbirgt sich eine interessante Geschichte.

Ursprung der Chinos

Chinos wurden ursprünglich als Armeehosen getragen, galten also eigentlich als Uniform und waren daher khakifarben. Im 19. Jahrhundert wurden die beliebten Hosen erstmals produziert. Als Material verwendete man Twill-Stoff, der aus China importiert wurde. Besonders auf den Philippinen trugen Armeeangehörige mit Vorliebe die leichten Stoffhosen.

Da die Bevölkerung auf den Inseln zum größten Teil spanisch sprach, wurde aus dem Wort "China" sehr schnell der Begriff "Chino", welcher bis heute geläufig ist.

Material

Chinos sind vor allem wegen ihres einzigartigen Tragekomforts so beliebt. Das Material ist überaus leicht und luftig, dabei jedoch unglaublich widerstandsfähig. Eine Chino hält jede Fahrrad- oder Wandertour durch und lässt sich auch durch ein paar spitze Steine nicht so schnell aus dem Konzept bringen.

Chino-Twill

Twill:

  • Spezielle Webform, die sich auch in Jeanshosen finden lässt
  • Wurde im 19. Jahrhundert für Uniformen verwendet
  • Von Soldaten in das Zivilleben gebracht

Twill ist eine Webform, die man beispielsweise auch in Jeansstoffen findet. Diese Art des Webens wurde im 19. Jahrhundert für Uniformen verwendet, und nachdem amerikanische Soldaten 1898 aus dem Spanisch-Amerikanischen Krieg zurückkehrten, der sich um

gedreht hatte, brachten sie die Stoffart ins Zivilleben mit. Der Stoff wurde damals in China produziert, die auf den Philippinen stationierten Amerikaner nannten daher die Hosen aus dem Stoff Chinos, wobei der Begriff selbst von der Spanisch sprechenden Bevölkerung der Philippinen kam.

Fehlender Umschlag

Gewusst: Um Materialien zu sparen verzichteten Uniformschneiderinnen im 19. Jahrhundert auf den heute typisch fehlenden Umschlag!

Ob es sich um eine echte Chino handelt, kann man bereits auf den ersten Blick feststellen. Chinos haben nämlich keinen Umschlag. Man brauchte eine Menge Stoff, um ganze Armeezüge einkleiden zu können, weshalb man auch sehr sparsam mit den Materialien umging. Ein Umschlag hätte eine sinnlose Verschwendung von Rohstoffen bedeutet. Dieses besondere Merkmal hat sich die Chino bis heute erhalten.

Allroundtalent

Eine weitere Besonderheit der Chino ist, dass man sie zu wirklich allen Gelegenheiten tragen kann. Ob im Büro oder in der Freizeit - die Chino ist immer passend. Natürlich sollte man darauf achten, die Hose auch dem Anlass entsprechend zu kombinieren.

  • Fürs Büro eignet sich zum Beispiel ein sportliches Sakko, das mit einem schlichten weißen Hemd kombiniert wird. Diese Zusammenstellung wirkt sehr geschmackvoll und trotzdem lässig.

  • In der Freizeit vertragen sich dagegen Sneakers und einfache T-Shirts besonders gut mit der Chino-Hose.

Die Abgrenzung zur Cargo-Hose

Herkunft der Hosen

Die beiden Hosenarten haben eine unterschiedliche Vorgeschichte, und das wirkt im modischen Unterbewusstsein mit. Man sieht es auch. Während Chinos selbstverständlich im Büro "durchgehen", haben es Cargos da bisweilen etwas schwerer, und das zu Recht.

Cargo: praktisch im Freizeitbereich

Cargos kommen mit ihren vielen Taschen aus dem

  • Militär-,
  • Rettungsdienst- und
  • Arbeitseinsatz,

heute werden sie im Freizeitbereich sehr gern bei Outdooraktivitäten getragen, durch Männer, weil sie ungeheuer praktisch sind, durch Frauen wegen der hübschen Taschen-Applikationen. Eine Hose jedoch, die so durch und durch funktional ist, eignet sich nicht für jeden Alltagsbereich.

Chino: lässig und auch bürotauglich

Anders die Chino. Seit über 100 Jahren hat sie einen Status als Alltagshose, nachdem die Militärs sie ins Zivilleben übernommen hatten, und sie hat sich seither so entwickelt, dass sie zwar immer noch sehr leger und lässig wirkt, aber auch den Ansprüchen beispielsweise an eine gepflegte Bürokleidung genügt.

Wie man sie heute trägt

Chinos: Kombinationswunder von schlicht bis edel

Abgegrenzt: Während sich Chinohosen als wahre Allroundtalente im Freizeit- und Businessbereich auszeichnen, ordnet man Cargopants fast ausschließlich der lässigen Graderobe zu.

Chinos sind der Lässig-Favorit der Fashion schlechthin. Sie bekleiden modisch gelangweilte Beine, die genug haben von immer gleichen Röhren-Jeans, dennoch in eine Hose einfach hineinschlüpfen möchten, losschlendern und sich wohlfühlen.

Nichts kneift oder zwickt, die luftige Chino, inzwischen für Sommer wie für Winter gemacht, sitzt perfekt und verschafft ein höchst komfortables Tragegefühl. Es gibt sie in unterschiedlichsten Varianten,

  • der Schritt kann normal oder auch "tiefergelegt" sein (das weisen Cargo-Modelle allerdings auch auf),
  • Chinos können mit oder ohne Gesäßtaschen auftreten,
  • mit weitem oder engem Bein und
  • in auffälligen Farben oder
  • dezenten Naturtönen wie Oliv, Khaki, Sand, Grau oder Beige.

Alles passt zur Chino. Und sie ist im Büro etabliert, selbst die elegantere Garderobe kombiniert inzwischen mit Chino. Selbst zu einer Hochzeit können Sie Chinos tragen:

  1. mit einem Blazer,
  2. schlichtem Oberteil und
  3. schicken Schuhen.

Cargos: funktional und komplizierter kombinierbar

Cargos gehören hingegen sehr deutlich in den Freizeitbereich, zu festlichen Gelegenheiten sind sie für Männer mehr oder weniger tabu, für Frauen mindestens schwierig zu kombinieren. Die vielen Taschen weisen auf

  • Freizeit,
  • Funktionalität und
  • Outdoor-Style

hin, Cargos und Krawatte sind beim Mann kaum (oder nicht) vorstellbar. Frauen liebäugeln zwar mit einer Fashion-Kombi aus Cargos, High-Heels und Hochsteckfrisur, es bleibt jedoch eine gewisse Gratwanderung.