Allgemeines zur Ananas - Merkmale, Inhaltsstoffe und Verwendungsmöglichkeiten

Als Ananas bezeichnet man eine süßlich schmeckende Tropenfrucht. Sie zählt zur Familie der Bromeliengewächse.

Von Jens Hirseland

Die Ananas (Ananas comosus) ist eine süßlich schmeckende Tropenfrucht, die zur Familie der Bromeliengewächse (Bromeliaceae) gehört. Ursprünglich auf dem amerikanischen Kontinent beheimatet, wird sie heute in sämtlichen tropischen Gebieten der Erde als Obstpflanze angebaut. Von der Ananas werden fleischige Fruchtstände gebildet, die sich verzehren oder zu Saft verarbeiten lassen.

Merkmale

Bei der Ananas handelt es sich um eine kräftige und ausdauernde Pflanze, die im Boden wurzelt. Ihr keulenförmiger Stamm erreicht eine Länge von rund 35 Zentimetern und senkt sich zu einem kleinen Teil in den Boden ein.

Am gesamten Stamm befinden sich, spiralig sitzend, ca. 70-80 Laubblätter. Die schmalen Blätter erreichen eine Länge von bis zu 120 Zentimetern und eine Breite von 3-7 Zentimetern. Die Ränder der Blätter biegen sich nach oben, sodass es zu einem halbmondförmigen Blattquerschnitt kommt.

Bei den Wurzeln der Ananas handelt es sich um Adventivwurzeln. Sie haben ihren Ursprung an den unteren Knoten des Stammes und bilden ein dichtes Wurzelnetz. Die Frucht der Ananas, die die Form eines Kegels oder Zylinders hat, wird aus den Beeren-Früchten des gesamten Fruchtstandes, der Fruchtstandachse sowie dem Blattschopf, der sich an der Spitze der Frucht befindet, zusammengesetzt, was man auch als Fruchtverband bezeichnet.

Querschnitt einer frischen Ananas
Das Innere der Ananas ist faserig mit weißer bis tiefgelber Farbe

Geschmack, Farbe, Größe und Gestalt einer Ananas können von Sorte zu Sorte unterschiedlich ausfallen. So kann die Farbe des Fruchtstandes gelblich bis bräunlich sein. Das Fruchtfleisch hat zumeist eine weißliche bis tiefgelbe Farbe. Innerhalb des Fruchtstandes liegt die fleischige und faserige verdickte Blütenstandsachse.

Weiter außen befindet sich das Fruchtfleisch, das sich aus den unteren Teilen der Tragblätter sowie den Beeren zusammensetzt. Zu den Bestandteilen der Rinde gehören

  • die Blüten- und Kelchblätter,
  • die braunen Enden der Tragblätter und
  • der obere Teil der Fruchtknoten.

Sorten

Von der Ananas gibt es zahlreiche regionale Sorten. Allerdings sind für den kommerziellen Anbau nur wenige Sorten bedeutsam. Dies sind

  • die Cayenne-Gruppe, zu der Smooth Cayenne, Baron Rothschild, Hilo und Kew gehören,
  • die Spanish-Gruppe, zu der Red Spanish und Singapore Spanish zählen,
  • die Queen-Gruppe mit Alexandra, Victoria, Ripley Queen, Natal Queen, Fairy Queen und MacGregor,
  • die Perolera-Gruppe, zu der Perolera, Maipure, Milagrena und Tachirense gehören sowie
  • die Pernambuco-Gruppe, zu der Pernambuco, Abacaxi, Paulista und Sugar Loaf zählen.

Cayenne-Gruppe

Ananasfrüchte der Cayenne-Gruppe erreichen ein Gewicht von vier Kilogramm, haben eine orangegelbe Farbe, eine zylindrische Form und ein hellgelbes, aromatisches Fruchtfleisch, während Ananas der Spanish Gruppe bis zu 2,3 Kilogramm wiegen, eine rötlich-gelbe Farbe und weißes Fruchtfleisch haben.

Queen-Gruppe

Die Früchte der Queen-Gruppe erreichen ein Gewicht von maximal 1,3 Kilogramm, haben einen süßen Geschmack und kräftig gelbes Fruchtfleisch. Man baut sie vor allem für den Frischverzehr an.

Pernambuco-Gruppe

Die Früchte der Pernambuco-Gruppe haben die Form einer Pyramide, eine grüngelbe Farbe und weißes bis gelbliches Fruchtfleisch ohne Fasern. Ihr Anbau findet vor allem in Venezuela und Brasilien statt.

Perolera-Grupp

Die Ananasfrüchte der Perolera-Gruppe haben eine rötlichgelbe Farbe und gelbes Fruchtfleisch.

Herkunft

Schon während der präkolumbianischen Zeit nutzte man in großen Teilen Südamerikas die Ananas als Nahrungs- und Heilmittel. Christoph Kolumbus (1451-1506) entdeckte sie auf Guadeloupe während seiner zweiten Reise im Jahr 1493.

1555 wurde das Wort Ananas zum ersten Mal erwähnt. Später sorgten vor allem die Portugiesen für ihre Verbreitung auf der ganzen Welt. So gelangte sie beispielsweise 1550 nach Indien. Schon bald erfolgte ihr Anbau in sämtlichen tropischen Gebieten. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde Hawaii zu einem der führenden Ananas-Anbaugebiete der Welt.

Anbau und Ernte

Auch in der heutigen Zeit wird die Ananas vor allem in den Tropen angepflanzt, da dort die günstigsten klimatischen Verhältnisse herrschen.

Die optimale Temperatur für den Anbau bewegt sich zwischen 24 und 30 Grad Celsius.

Unter 20 Grad Celsius kommt es hingegen zu einer deutlichen Reduzierung des Wachstums. Besonders gut geeignet für den Ananasanbau sind Lehm- und Sandböden. Da die Ananas zu den nichtklimakterischen Früchten gehört, reift sie nicht nach. Man exportiert immer nur einen Teil der gesamten Ernte als Frischware.

Etwa 70 Prozent der Welternte verzehrt man frisch in den Anbauländern. Zu den wichtigsten Exporteuren der frischen Früchte gehören die Elfenbeinküste, Costa Rica und die Philippinen.

Ananas-Exportländer

Costa Rica, die Elfenbeinküste und die Philippinen sind wichtige Exportländer.

  • Flagge von Costa Rica

    © Jürgen Priewe - www.fotolia.de

  • Flagge der Elfenbeinküste

    © Jürgen Priewe - www.fotolia.de

  • Flagge von den Philippinen

    © Jürgen Priewe - www.fotolia.de

Inhaltsstoffe und Gesundheitswert

Die Ananas verfügt über wichtige und gesunde Inhaltsstoffe. Dazu gehören Vitamine, Enzyme und Mineralstoffe.

Ananas eignet sich zum Abnehmen
Dank ihrer Enzyme gilt die leckere Ananasfrucht als beliebter Fettverbrenner

Vitamine und Enzyme

Die Ananas schmeckt somit nicht nur gut, sondern ist auch gesund. Zu den Vitaminen zählen

Durch die Enzyme hat die Ananas einen positiven Effekt auf die Verdauung des Menschen, weswegen sie als wahrer Fettverbrenner gilt. Darüber hinaus sind die Enzyme gut für die Durchblutung, da sie blutverdünnend wirken.

Mineralstoffe und Spurenelemente

Des Weiteren kommen in der Frucht wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente wie

vor. Diese versorgen den Körper mit wichtigen Nährstoffen. Bei 100 Gramm Ananas liegt die Energiemenge bei 50 Kilokalorien bzw. 209 Kilojoule. Darüber hinaus enthält die süße Frucht

Ananas in kleingeschnittenen Scheiben
Ananas ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen

Verwendung bei verschiedenen Beschwerden

Ananassaft wird auch verwendet, um bei Erkältungskrankheiten

zu lindern oder um

zu reduzieren.

Verwendung von Ananas in der Küche

Die Ananas wird am liebsten frisch verzehrt. Sie lässt sich aber auch für viele leckere Gerichte verwenden.

Die Ananas, die als Königin der Südfrüchte gilt, lässt sich für zahlreiche schmackhafte Gerichte verwenden. Zu den wohl bekanntesten Gerichten gehört der Toast Hawaii, der neben der Ananas auch noch mit Schinken und Käse belegt wird. Auch auf der Pizza Hawaii gehört die Ananas zu den unverzichtbaren Bestandteilen.

Ebenfalls großer Beliebtheit erfreuen sich die Ananastorte und der Cocktail Pina Colada, der sich aus Ananassaft, Sahne, Kokosmilch und weißem Rum zusammensetzt. Darüber hinaus lässt sich die Ananas für viele Desserts, Kompotts und Shakes verwenden.

Ananassaft mit Eiswürfeln
Ananassaft ist besonders erfrischend

Cocktail "TROPICAL DREAM"

Zutaten

  • kleiner Schluck Kokos-Likör
  • kleiner Schluck Wodka
  • kleiner Schluck Jamaika-Rum
  • 150 cl Ananassaft
  • etwas Limettenschale/Limettensaft
  • mundgerechte Ananasstücke

Zubereitung

Eiswürfel oder Crushed Ice mit Likör, Wodka, Rum und etwas Limettensaft in ein hohes Cocktailglas füllen und mixen, dann mit dem Ananassaft auffüllen. Mit Limettenschale und Ananas dekorieren und servieren.

Die 5 beliebtesten Ananas-Rezepte - von Toast Hawaii bis Pina Colada

Nachfolgend die beliebtesten Verwendungsmöglichkeiten der Ananas:

Toast Hawaii

Als schnelles Gericht auf Speisekarten kennt wohl jeder den Toast Hawaii. Wer dieses Gericht bestellt, erhält eine Scheibe Toastbrot, auf der sich Schinken, eine Scheibe Ananas und ganz oben Käse befinden.

Der Toast wird im Ofen überbacken und meist mit Dosenananas zubereitet. Man kann ihn jedoch auch zu Hause leicht zubereiten und dann auch frische Ananas verwenden. Der Geschmack verbessert sich durch die frischen Früchte meist deutlich.

Backspezialitäten

Sehr beliebt sind Ananas auch als Früchte auf Kuchen und Torten. So können Ananas sowohl in Muffins eingebacken werden als auch kleingeschnitten in eine Frischkäsemasse gegeben werden, die dank Gelatine nach einigen Stunden Kühlung schön fest wird und oben mit Ananasstückchen garniert wird. Hier ist jedoch zu beachten, dass die Gelatinemasse nur dann fest wird, wenn Dosenananas verwendet werden.

Currygerichte

Viele Currygerichte werden mit Ananas verfeinert. Der aromatische Geschmack der Ananas unterstützt perfekt den süßlichen Geschmack zum Beispiel eines Curry-Geschnetzelten. In vielen chinesischen und indischen Gerichten befinden sich die Ananas ebenfalls.

Pizza Hawaii

Klassische Verwendung findet die Ananas auf der Pizza als Pizza Hawaii. Ähnlich wie beim Toast Hawaii wird die Pizza mit Schinken, Ananas und Käse sowie zusätzlich noch mit Tomaten bzw. Tomatensauce belegt und bestrichen und im Ofen gebacken.

Am besten schmeckt eine Pizza Hawaii natürlich aus einem richtigen Steinbackofen, aber auch mit einem normalen Backofen kann man eine leckere Pizza zaubern. Dies gilt besonders dann, wenn man für die Pizza frische Ananas statt Ananas aus der Dose verwendet.

Pina Colada

Ein sehr beliebter Cocktail, der ohne die Ananas nicht zubereitet werden könnte, ist der Pina Colada. Dieser dickflüssige weißliche Cocktail wird unter anderem aus Rum und Ananassaft gemixt.

Besonders schön sieht es noch aus, wenn einige Ananasstücke zur Dekoration auf den Rand des Cocktailglases gesetzt werden.

Tipps zum Kauf

Am besten ist es, eine frische Ananas zu verzehren, da viele Inhaltsstoffe beim Konservieren verloren gehen.

Im Kühlschrank ist die Frucht einige Tage haltbar. Dennoch ist es ratsam, sie möglich rasch aufzubrauchen, damit das wertvolle Vitamin C erhalten bleibt.

Wer anstatt Ananas aus der Dose lieber eine frische Ananas bevorzugt, sollte beim Kauf darauf achten, dass

  • der Duft der Frucht angenehm aromatisch ist,
  • das Fruchtfleisch keine weichen Druckstellen aufweist und
  • der Strunk keine fauligen Stellen hat.