Herpes-Infektion - Ursachen, Symptome und Behandlung
Bei Herpes handelt es sich um eine Infektion von Haut, Schleimhaut und Nervenzellen. Herpes verursacht kleine Bläschen, die teilweise blutig-krustig sind und nässen. Die Ursachen für das Ausbrechen der Herpesbläschen sind vielfältig und bei jedem Betroffenen unterschiedlich. Der Verlauf der Erkrankung ist jedoch bei allen Formen und jedem Betroffenen ähnlich. Ob sich ein Herpes-Virus im Körper befindet, kann man durch eine Antikörperbestimmung bei einer Blutuntersuchung feststellen. Informieren Sie sich über Ursachen, Symptome und Behandlung einer Herpes-Infektion.
Krankheitsbild
Bei Herpes simplex handelt es sich um eine Erkrankung oder das Wiederaufblühen einer Infektion von Haut, Schleimhaut und Nervenzellen. Verursacht wird diese Erkrankung durch die Herpes-Simplex-Viren Typ 1 und Typ 2. Es kommt zu schmerzhaften Entzündungen, die sich mitunter durch die typischen Herpesbläschen zeigen.
Diese Herpesbläschen können an verschiedenen Stellen des menschlichen Körpers auftreten. Meistens findet man sie im Bereich
Dementsprechend wird die Infektion je nach Körperstelle als
- Lippenherpes (Herpes labialis)
- Mundfäule (Stomatitis aphthosa) oder
- Genitalherpes (Herpes genitalis)
bezeichnet.
Ursachen
Zu Herpes kommt es in der Regel durch zwei verschiedene Erreger: Herpes-simplex-Virus Typ 1 (HSV-1) und Herpes-simplex-Virus Typ 2 (HSV-2) Ein Großteil der Menschen infiziert sich bereits im Kindesalter mit dem Herpes-Virus Typ 1. Die Infektion verläuft in diesem Alter jedoch in fast allen Fällen ohne jegliche Symptome.
Das Virus nistet sich jedoch dauerhaft im Körper ein und bleibt ein Leben lang dort. Der menschliche Körper kämpft zwar gegen das Virus an, schafft es jedoch nicht, ihn aus zum Körper zu verbannen.
Ursachen der Reaktivierung des Erregers
Meist siedelt sich das Virus im Bereich des Nervengewebes an und bricht bei bestimmten Situationen oder Erkrankungen regelmäßig wieder aus.
Ursachen für das Ausbrechen des Virus können
- eine harmlose Abwehrschwäche des Körpers
- ein grippaler Infekt
- bei Frauen die monatliche Blutung
- Sonneneinstrahlung
- Verbrennungen
- Stress
- Fieber oder auch
- eine starke Abneigung gegen eine Situation oder einen Gegenstand
Weitere Ursache kann auch eine Ansteckung durch eine andere Person sein, die Herpesbläschen hat und man zum Beispiel aus einem gemeinsamen Glas trinkt oder Geschlechtsverkehr miteinander hat.
Vorsicht, Ansteckungsgefahr!
Herpes ist sehr ansteckend. Wer Herpesbläschen am Mund bzw. den Lippen hat, darf keinesfalls seinen Partner küssen, da dieser sonst auch angesteckt wird.
Der Herpes im Genitalbereich gehört zu den Geschlechtskrankheiten, die wohl am häufigsten übertragen werden. Auslöser für diese Herpes-Form ist jedoch nicht das Herpes-Virus Typ 1, sondern Typ 2.
Es wird durch sexuellen Kontakt übertragen. So lange die Bläschen im Geschlechtsbereich nicht völlig abgeheilt sind, darf demnach kein sexueller Kontakt mit dem Partner bestehen. Egal wo die Bläschen bestehen, sie sollten von dem Betroffenen nicht angefasst werden, da sonst eine Ansteckung an anderen Stellen des Körpers erfolgen kann.
Krankheitsverlauf
Der Verlauf der Herpes-Infektion ist bei allen Formen ähnlich. Nach etwa ein bis zwei Wochen verkrusten sich die Bläschen bzw. platzen auf und heilen dann folgenlos ab. Sie können jedoch jederzeit wieder auftreten.
Komplikationen
Komplikation der Herpes-Infektion ist die Mitbeteiligung der Augen. Wenn die Infektion auf eines oder beide Augen übergeht, kann dies zu einer Hornhauttrübung führen und letztlich eine verminderte Sehkraft zur Folge haben. Infektionen am Auge müssen daher immer von einem Arzt behandelt werden, um Sehschäden zu vermeiden. Diese Komplikation tritt überwiegend bei Menschen mit schlechtem Immunsystem, wie zum Beispiel bei Personen, die an Aids oder Krebs erkrankt sind, auf.
Symptome
Generelle Symptome
Den Ausbruch der Herpesbläschen merken die Betroffenen oft schon Stunden oder Tage, bevor die Bläschen zu sehen sind. Die Haut spannt an diesen Stellen und es tritt ein Kribbeln und Jucken auf.
Nach einigen Tagen sprießen die Bläschen dann. Je nach Schwere der Infektion kann es sich um ein einziges Herpesbläschen handeln oder auch um sehr viele.
Zusätzliche Symptome beim Herpes genitalis
Bei dem so genannten Herpes genitalis, dem Herpes an den Geschlechtsorganen, tritt meist zusätzlich zu den schmerzhaften Bläschen an Penis, Scheide oder Schamlippen
- Fieber
- Rückenschmerzen
- Muskelschmerzen
- Kopfschmerzen und
- eine Schwellung der Lymphknoten
auf.
Zusätzliche Symptome bei der Mundfäule
Auch beim Herpes im Mundraum treten zusätzlich
- Fieber
- geschwollene Lymphknoten und zudem
- Abgeschlagenheit sowie
- Schluckbeschwerden
auf. Solange die Bläschen nicht abgeheilt sind bzw. die Kruste auf den Herpesbläschen nicht abgefallen ist, ist der Betroffene ansteckend.
Diagnose
Eine Behandlung durch einen Arzt ist nicht immer notwendig. Betroffene, die einmal eine Herpes-Infektion hatten, erkennen meist von selbst die ersten Anzeichen. Lediglich bei einem schweren Krankheitsgefühl sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Therapie von Herpes
Die Herpestherapie richtet sich vor allem immer danach, in welchem Ausmaß sich die Symptome zeigen.
Generelle Hilfsmaßnahmen
Es gibt einige Mittel und Methoden, die sich generell als hilfreich erwiesen haben.
Salben
Um die Symptome der Herpes-Infektion abzuschwächen, ist es hilfreich, eine spezielle Herpessalbe für die Bläschen im Gesicht zu verwenden. Die Salben enthalten meist den Wirkstoff Aciclovir und können bereits bei den ersten Anzeichen, wie zum Beispiel dem Juckreiz oder dem Kribbeln, aufgetragen werden.
In der Regel sind die Salben nicht rezeptpflichtig und können in jeder Apotheke gekauft werden. Die Symptome der Infektion werden durch die Salbe jedoch lediglich gelindert; eine Heilung ist nicht möglich.
Infusionen und Medikamente
Liegt eine sehr ausgeprägte Infektion vor, kann der Arzt auch eine Infusion legen, bei der das Medikament in die Vene des Betroffenen gelangt. Alternativ gibt es auch rezeptpflichtige Medikamente, die einen Virus hemmenden Wirkstoff enthalten. Einige Betroffene schwören beim Lippenherpes auch auf Hausmittel wie zum Beispiel Zahnpasta oder Teebaumöl.
Hilfsmaßnahmen bei Genitalherpes
Treten die Bläschen im Geschlechtsbereich auf, gibt es ebenfalls Salben mit dem Wirkstoff Aciclovir. Die Salbe wird dann am Penisschaft, an den Schamlippen oder der Scheide aufgetragen. Genauso wie beim Herpes im Gesicht gilt auch hier: Je früher die Salbe aufgetragen wird, desto schneller ist die aktuelle Infektion überstanden.
Liegt ein schwerer Verlauf des Herpes genitalis (Herpes im Genitalbereich) vor, können auch Tabletten mit dem Wirkstoff Aciclovir eingenommen werden. Meist sind die Tabletten beim Genitalherpes wirkungsvoller als die Salbe.
Genitalherpes in der Schwangerschaft - eine Gefahr für das Kind
Herpes im Genitalbereich kann für Schwangere auch schwerwiegende Folgen haben: Das Virus kann während der Schwangerschaft zu einer Fehlgeburt führen. Besteht eine Infektion während der Entbindung, kann dies schwere Schäden beim Neugeborenen, wie Gehirnentzündungen, hervorrufen. In diesen Fällen wird meist ein Kaiserschnitt der natürlichen Entbindung vorgezogen, um eine Ansteckung des Kindes zu vermeiden.
Vorbeugung
Um einen erneuten Ausbruch zu verhindern oder zumindest hinauszuzögern, hat es sich bewährt, sich gesund und vitaminreich zu ernähren und so das Immunsystem zu stärken. Auch Sport trägt zu einem stabilen Immunsystem bei.
Man sollte sich und seinen Körper beobachten und genau protokollieren, wann und in welcher Situation der Herpes ausgebrochen ist. Diese Situationen sollte man künftig soweit möglich meiden.
Bemerkt man beispielsweise einen Zusammenhang zwischen einem ausgedehnten Sonnenbad und dem Ausbruch der Herpesbläschen wenige Tage später, sollte man auf intensive Sonneneinstrahlung verzichten. Wenn Stress der Auslöser für die unangenehmen Bläschen ist, sollte man diesen soweit möglich vermeiden und Ruhephasen in seinen Alltag einbauen.
Betroffene, die gerade eine akute Herpes-Infektion haben, sollten sich regelmäßig und gründlich die Hände waschen, um eine weitere Ausbreitung der Infektion oder eine Ansteckung anderer Menschen zu verhindern. Grundsätzlich sollten Betroffene immer eine Salbe zu Hause haben, um sie sofort bei den ersten Anzeichen auftragen zu können.
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