Allgemeines über Weintrauben - Merkmale, Sorten, Gesundheitswert und Verwendungsmöglichkeiten

Als Weintrauben bezeichnet man die Früchte der Weinrebe. Sie gehören zum Beerenobst.

Von Jens Hirseland

Bei Weintrauben handelt es sich um die Früchte der Weinrebe (Vitis vinifera L. ssp. vinifera). Sie zählen zum Beerenobst und werden auch Tafeltrauben oder Weinbeeren genannt.

Sorten und Verarbeitung

Weintrauben wachsen an der Weinrebe, einer der ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Insgesamt gibt es ungefähr 16.000 verschiedene Rebsorten. Man unterscheidet zwischen

  • grünen oder gelben Weinbeeren, die man auch als weiße Beeren bezeichnet, sowie
  • roten oder dunkelblauen Beeren.

des Weiteren wird noch zwischen kernlose Trauben und Trauben mit Kernen unterschieden. Welche Sorten sind kernlos, welche enthalten Kerne? Zu welchen Sorten gehören die blauen Weintrauben, zu welchen die grünen?

Weintrauben sind Traubensorten, die für die Herstellung von Wein gezüchtet werden. Die Trauben, die in unseren Supermärkten und den Obst- und Gemüsegeschäften zu finden sind, zählen zu den essbaren Tafeltrauben. Trotzdem wird auch beim Kauf essbarer Trauben häufig fälschlicherweise von Weintrauben gesprochen.

Blaue bzw. rötliche Trauben

  • Zu den blauen und kernlosen Trauben zählt die Sorte "Venus". Die Früchte schmecken sehr süß und eignen sich auch zum Anpflanzen im eigenen Garten.

  • Ebenfalls kernlos und leicht bläulich ist die Tafeltraubensorte "Vanessa". Die Trauben sind heller als die Venus-Trauben und auch nicht ganz so groß. Trotzdem schmecken auch diese kernlosen Trauben sehr süß und eignen sich perfekt als Snack zwischendurch oder für einen Obstkuchen.

  • Trauben der Sorte "Red Globe" haben Kerne und schmecken nicht besonders intensiv.

  • Deutlich besser schmecken die Trauben aus Frankreich "Alfonso Lavallée". Auch sie enthalten zwar Kerne, haben aber eine dünne Haut und sind als gesunder Snack zwischendurch sehr beliebt.

Grüne bzw. weiße Trauben

Deutlich beliebter als die blauen Trauben sind die grünen, die es ebenfalls in unterschiedlichen Sorten zu kaufen gibt.

  • Große gelbgrüne Früchte hat man bei der Sorte "Phoenix" vor sich. Sie schmecken sehr süß und eignen sich neben dem Verzehr auch zur Herstellung von Traubensaft.

  • Wen kleine Kerne in den Trauben nicht stören, dem werden die grünen Trauben der Sorte "Suzi" sicher schmecken, da sie sehr aromatisch sind.

  • Etwas säuerlicher hingegen schmecken die Trauben der Sorte "Lakemont". Sie haben eine dünne Haut und sind kernlos.

  • Auch die Regina-Trauben sind eine klassische Traubensorte. Trauben dieser Sorten enthalten jedoch ebenfalls einige Kerne.

Die Form der kleinen Weinbeeren ist rundlich oder oval. Der Name "Trauben" kommt von der charakteristischen Wuchsform der Beeren, die in Bündeln heranreifen. Dennoch sind sie deutlich voneinander getrennt.

Die Weintrauben können roh gegessen werden, lassen sich aber auch zu Traubensaft oder Wein verarbeiten. Durch die alkoholische Gärung des Mosts, der durch Pressen oder Stampfen hergestellt wird, kommt es zur Entstehung des Weins. Getrocknete Weinbeeren werden als Rosinen bezeichnet.

Weinlese

Wenn der Herbst langsam ins Land zieht, findet in den Weinbauregionen die so genannte Weinlese statt. Die meisten Weintrauben werden auf traditionelle Art und Weise geerntet: Die Erntehelfer gehen mit Rückentragen durch die Weinberge und lesen die Weintrauben.

Manche Weinbauern ernten aber auch maschinell. Aber nur bei der manuellen Handlese können die reifen von den unreifen Trauben unterschieden werden. Anschließend kann der Traubenhenkel mit einer scharfen Rebenschere abgeschnitten werden.

Weltweit gibt es weit mehr als 2.000 verschiedene Rebsorten. Es gibt weiße bzw. grüne und blaue bzw. dunkelviolette Weinbeeren, seltener auch hellbraune, je nachdem, um welche Rebsorte es sich handelt. Bei der Herstellung und den Anwendungsmöglichkeiten macht das aber keinen Unterschied.

Merkmale

Je nach Rebsorte kann ein Stielgerüst zwischen 50 und 150 Beeren tragen. Hauptbestandteil des Gerüsts ist Wasser mit einem Anteil von rund 80 Prozent. Eine Weinbeere setzt sich aus den Kernen, dem Fruchtfleisch und der Schale zusammen. Zumeist haben Trauben, die man zur Weinherstellung benutzt, ein etwas anderes Aussehen als Tafeltrauben und verfügen über zahlreiche kleine Beeren, die dicht aufsitzen.

Zudem fällt der Fruchtfleischanteil bei Keltertrauben wesentlich geringer aus. Auch die Beerenschale ist eher hart und hat einen etwas bitteren Geschmack. Im Inneren der Weinbeere befinden sich das Mark (Butzen), das um die Kerne herum liegt, sowie das Fruchtfleisch. In diesem befindet sich der größte Teil des Saftes.

Eine Beere verfügt über bis zu vier Kerne, die aus

bestehen. Die blauen Beeren weisen in ihrer Schale, im Unterschied zu den so genannten weißen Beeren, den Farbstoff Anthocyan auf. Darüber hinaus enthalten sie auch mehr Gerbsäure im Fruchtfleisch. Ein Merkmal der Weintrauben ist die Wachsschicht auf der Schale, die durch den Wechsel von nächtlicher Luftfeuchtigkeit und täglicher Warmluftzufuhr entsteht.

Durch den Kondensniederschlag kommt es zu Reif. Nachdem dieser verdunstet ist, bildet sich die Wachsschicht, die man auch als Duftfilm bezeichnet.

Herkunft

Der Ursprung der Weintrauben liegt in Mittelasien und Transkaukasien. In der heutigen Zeit baut man die Trauben auf allen Kontinenten an, sodass sie zu den bedeutendsten Fruchtarten auf dem internationalen Früchtemarkt zählen.

Die Hälfte aller Weintrauben wird in Europa hergestellt. Wichtigste Anbauländer sind

In Deutschland werden in erster Linie Keltertrauben produziert, sodass auf den heimischen Markt vorwiegend Importe gelangen. Auf diese Weise sind sie jedoch das ganze Jahr über verfügbar.

Während von August bis Dezember europäische Trauben importiert werden, bietet man in den restlichen Monaten Weintrauben aus

Inhaltsstoffe und Gesundheitswert

Da die Inhaltsstoffe der Weintrauben überaus wertvoll sind, gelten sie als gesundheitsfördernd. So verfügen sie über Kohlenhydrate wie Traubenzucker, die rasch ins Blut gehen und schnell Energie liefern.

Darüber hinaus sind sie reich an Vitaminen wie

sowie an wichtigen Mineralstoffen wie

Zudem enthalten die Trauben auch

Gesundheitswert

Nur den wenigsten Menschen ist bekannt, dass die Weintrauben auch eine heilkräftige Wirkung haben. In der Volksmedizin werden sowohl die Trauben, die Blätter als auch die Blüten verwendet. Außerdem haben noch einmal reife und unreife Trauben eine unterschiedliche Wirkung.

Reife Trauben haben

  • blutbildende
  • blutreinigende
  • stärkende und
  • aufbauende

Eigenschaften. Zu den zahlreichen gesunden Eigenschaften der Weintrauben gehört, dass sie die Tätigkeit von Nieren und Darm anregen. Zudem gelten sie als wirksam bei

Zusätzlich unterstützen sie die Rekonvaleszenz. Ein weiterer positiver Effekt ist, dass sie dazu beitragen, nach Infektionen Galle und Leber zu regenerieren. Bei der Behandlung von Blasen- und Nierenschwäche wirken sie unterstützend. Darüber hinaus eignen sie sich bestens zur Gewichtsreduktion. So lassen sich durch eine zweitägige Trauben-Fastenkur rasch ein paar überflüssige Pfunde loswerden.

Weintrauben fördern den Stoffwechsel und das Verdauungssystem. Außerdem enthalten einige Sorten der Weintraube viele Antioxidantien. Diese Antioxidantien, vor allem Polyphenole, sollen unter anderem

Dunkle Trauben haben in der Regel mehr gesunde Wirkstoffe als die hellen Weintrauben. Unreife Trauben sollen Kopf- und Magenschmerzen lindern.

Anwendungsweise

Zu Heilzwecken können die Weintrauben frisch gegessen werden oder man trinkt den frisch ausgepressten Saft. Wenn Weintrauben in großen Mengen gegessen werden, müssen diese unbedingt sehr gut gekaut werden, damit die harte Schale gut zerkleinert wird, sonst kann es in seltenen Fällen zu einem Darmverschluss kommen.

Weintrauben werden auch als Kur angewendet, indem möglichst viele Weintrauben und kaum andere Speisen eingenommen werden. Damit kurbeln sie Verdauung und Stoffwechsel an.

Mit ihren vielen guten Eigenschaften wird die Weintraube auch zu kosmetischen Zwecken eingesetzt. Hier macht man sich hauptsächlich die Fruchtsäure zunutze und Weintrauben finden beispielsweise in der Anti-Aging-Hautpflege Verwendung.

Verwendung von Weintrauben in der Küche

Weintrauben werden in der Regel roh verzehrt und eignen sich bestens als nahrhafte Zwischenmahlzeit. Vor dem Verzehr sollte man sie mit lauwarmem Wasser abspülen, um sie von Staub zu befreien.

Die köstlichen Trauben lassen sich zudem für

verwenden, wodurch sie dem Gericht auch zu einem optischen Reiz verhelfen.

Fünf schnelle Desserts mit Weintrauben

Weintrauben sind beliebt als gesunder Snack zwischendurch oder auch als fruchtiges Dessert. Nachfolgend erhalten Sie fünf Anregungen, wie aus blauen oder grünen Trauben ein leckeres Dessert kreiert werden kann.

Mascarpone-Schichtdessert mit Trauben

Für dieses Dessert aus mehreren Schichten werden kernlose Weintrauben benötigt. Die Sahne wird steifgeschlagen und währenddessen nach und nach Vanillinzucker und Zucker hinzugefügt. In einer separaten Schüssel vermischt man Mascarpone und Quark und fügt hier die Zucker-Sahne-Mischung hinzu.

Nun müssen zwei Packungen Kekse zerbröselt werden. Abwechselnd schichtet man nun die Trauben, die Mascarpone-Creme und die Kekse in eine große Dessertschale und kühlt dieses Traubendessert bis zum Verzehr.

Joghurt-Trauben-Dessert

Ein besonders einfaches Traubendessert entsteht aus weißen kernlosen Trauben, griechischem Joghurt und Rohrzucker. Die halbierten Trauben werden mit griechischem Joghurt in einer Schüssel vermischt, bevor sie in kleine Dessertschälchen gefüllt und mit braunem Rohrzucker großzügig bestreut werden.

Dabei dürfen Zucker und Joghurt nicht mehr verrührt werden. Stellt man die Dessertschälchen nun einige Zeit in den Kühlschrank, so verflüssigt sich der braune Zucker und sieht wie eine Glasur auf dem Joghurt-Trauben-Dessert aus.

Apfel-Trauben-Dessert

Für dieses Dessert benötigt man Äpfel, die man in dünne Scheiben schneidet und mit dem Saft einer Zitrone beträufelt. Nun werden eine Handvoll Mandelstifte in einer kleinen Pfanne angebraten.

Währenddessen verrührt man einige Löffel ungeschlagene Sahne mit Honig und legt hier die Trauben hinein. Die Mischung aus Sahne und Honig wirkt dann wie eine Marinade.

Zum Schluss werden die Apfelscheiben mit den Trauben und der Marinade verrührt, auf Desserttellern angerichtet und schließlich mit Zimt und den gerösteten Mandelstiften bestreut.

Trauben-Dinkelflocken-Dessert

Auch hier wird wieder griechischer Joghurt benötigt, der mit Ahornsirup gesüßt wird. In einer Pfanne mit heißem Öl werden Dinkelflocken und Zucker gebraten, bis der Zucker karamellisiert ist. Nun werden halbierte Trauben in kleine Dessertschälchen gefüllt. Darauf kommt der Joghurt und zum Schluss die Dinkelflocken.

Trauben-Zwieback-Dessert

In einer Pfanne werden Butter und Zucker geschmolzen und zerbröselter Zwieback darin angebraten. Dieser wird anschließend mit Zimt bestreut und bis zur weiteren Verwendung in den Kühlschrank gestellt.

Währenddessen wird Schichtkäse mit Zucker verrührt und steifgeschlagene Sahne untergehoben. Nun schichtet man in eine große Dessertschale abwechselnd Schichtkäse, halbierte Trauben und Zwiebackbrösel.

Beim Traubenkauf sollte man darauf achten, nur reife Trauben zu kaufen, da Trauben nicht nachreifen. Im Kühlschrank können die Trauben ungefähr eine Woche lang gelagert werden.

Beliebt ist natürlich auch die getrocknete Form der Trauben, die Rosine. Rosinen haben vier mal so viele Kalorien wie rohe Trauben. Der Name "Rosinen" wird meist als Oberbegriff für getrocknete Trauben benutzt. Korinthen und Sultaninen sind ebenfalls getrocknete Weintrauben.

Die eigentlichen Rosinen werden aus hellen kernlosen Trauben hergestellt. Für Korinthen trocknet man eine dunkle Traubensorte und für die Sultaninen werden Sultana-Trauben verwendet.