Beerenobst (Sammelsteinobst und Sammelnussobst)

Als Beerenobst werden in der Botanik diejenigen Obstarten bezeichnet, die kleine, runde Früchte mit einer weichen Schale hervorbringen. Die Pflanzen müssen zusätzlich mehrjährig und ihre Früchte essbar sein. Im Garten wird Beerenobst häufig von Sträuchern, Halb- oder Viertelstämmen geerntet.

Maria Perez
Von Maria Perez

Beeren sind kleine runde Früchte, die eine weiche Schale besitzen. Sie wachsen an

  • kriechenden, krautigen oder an Rankgewächsen
  • Sträuchern oder
  • kultivierten Viertel- oder Halbstämmen.

Damit diese Fruchttypen als Obst eingeordnet werden können, müssen sie essbar sein.

So können die Früchte des Knallerbsenstrauchs zwar als Beeren bezeichnet werden, dennoch gehören sie nicht zum Beerenobst. Sie sind für den Menschen ungenießbar und werden sogar als giftig eingestuft.

Auch die Tomatenpflanze bringt Früchte hervor, die alle Eigenschaften einer Beere aufweisen. Gleichzeitig sind Tomaten essbar. Zum Beerenobst zählen sie dennoch nicht, da alle dem Beerenobst zugehörigen Obstarten die Eigenschaft der Mehrjährigkeit besitzen müssen. Tomaten werden zu den Gemüsepflanzen gezählt.

Scheinfrüchte wie Erdbeeren

Obwohl die Frucht der Erdbeerpflanze im eigentlichen Sinne gar keine Beere ist, zählt sie zum Beerenobst. Ihre Früchte weisen nämlich alle erforderlichen Eigenschaften für diese Zuordnung auf, obwohl diese Sammelnussfrüchte sind. Bei ihnen handelt es sich um Scheinfrüchte, deren Nüsschen sich auf einem aufgewölbten Blütenboden entwickeln.

Das Fruchtfleisch besteht also aus unterschiedlichen Pflanzenteilen, deren Eigenschaften sich während des Reifeprozesses verändern. Bei den Erdbeeren wird das Fruchtfleisch rot und dick. Zu den Scheinfrüchten gehören außerdem die Hagebutten, die aus der Gattung der Rosen stammen.

Sammelsteinfrüchte wie Brombeer- und Himbeeren

Auch die Früchte der Brombeer- und Himbeerpflanze sind eigentlich keine Beeren, sie werden als Sammelsteinfrüchte bezeichnet. Als Sammelsteinfrucht wird ein Konvolut von aneinander haftenden Steinfrüchten bezeichnet, die so eng miteinander verschmolzen sind, dass sie wie eine einzelne Frucht erscheinen. Man spricht von einem Fruchtverband. Die Einzelfrüchte entstehen aus verschiedenen Fruchtblättern, die an ein und derselben Blütenachse wachsen.

Andere Pflanzenteile gehören nicht zur Frucht, daher gehören Sammelsteinfrüchte nicht zu den Scheinfrüchten. Auch

  • die Japanische Weinbeere
  • die Kratzbeere und
  • die Frucht des Asiatischen Blütenhartriegels

gehören unter anderem zu den Sammelsteinfrüchten.

Ordnung der Rosenartigen wie Stachel- und Johannisbeeren

Die meisten Beerenarten lassen sich in die Ordnung der Rosenartigen einordnen. Diese wiederum umfassen

  • die Familie der Saxifragaceae, zu denen aus der Gattung Ribes unter anderem die Stachelbeere und die Johannisbeere gehören,
  • die Familie der Rosaceae mit den Gattungen Fragaria und Rubus sowie
  • die Familien Caprifoliaceae, Elaneagnaceae und Ericaceae.

Wildpflanzen wie Holunder- und Heidelbeeren

Viele Beerenobstarten sind Wildpflanzen, zu ihnen gehören beispielsweise die

Einige von ihnen können roh verzehrt werden, andere werden erst durch das Kochen oder Konservieren genießbar. Dann allerdings sind sie wahre Vitaminbomben, die in der ausgewogenen Ernährung eine bedeutende Rolle spielen.

Durch Kultivierung entstandene Beerenobstarten wie die Jochelbeere

Einige Beerenobstarten sind durch Kultivierung entstanden. Als Beispiele wäre

  • die Schwarze und die Rote Johannisbeere
  • die Stachelbeere oder
  • die aufgrund einer Kreuzung entstandene Jochelbeere

zu erwähnen.

Anbau

Die meisten Beerenobstsorten werden im Frühjahr oder im Herbst gepflanzt. Sie benötigen einen sonnigen bis halbschattigen Standort, der möglichst windgeschützt sein sollte.

Der Boden muss durchlässig und vor der Pflanzung mit organischem Dünger oder mit Kompost aufgewertet worden sein. Je nach Sorte kann der Pflanzabstand variieren. Die meisten Beerenobstsorten profitieren von einem regelmäßigen Rückschnitt.