Wissenswertes zu Rosewein - Geschichte, Herstellung, Sorten und Gesundheitswert

Roseweine sind vor allem für ihre fast durchsichtige Farbgebung bekannt, welche nur leicht rötlich schimmert. Es lassen sich dabei helle und dunkle Weine unterscheiden.

Maria Perez
Von Maria Perez

Geschichte

Beim Rosewein handelt es sich um eine Weinsorte, von welcher heutzutage nur bekannt ist, dass diese definitiv aus Frankreich stammt. Der genaue Zeitpunkt der Erfindung kann hingegen nicht datiert werden. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass Rosewein bereits zur Zeit des Mittelalters vor allem durch Klöster produziert und vertrieben wurde.

Verbreitung des Roseweins

In den folgenden Jahrhunderten wurde der Rosewein dann auch über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt, was nicht zuletzt auch auf die Handelstätigkeiten zurückzuführen sein dürfte, welche sich zu dieser Zeit intensivierten. So gelangte nicht nur das Produkt Rosewein, sondern auch das Wissen über dessen Herstellungsverfahren nach Deutschland und die restlichen Teile Europas. Im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts begannen deshalb auch Winzer außerhalb von Frankreich mit der Produktion dieser Weinsorte.

Heutzutage ist der Rosewein ein Produkt, welches in vielen Teilen der Welt angebaut wird und konsumiert wird. Erst vor kurzem stand dieser im Jahre 2009 auch in der Öffentlichkeit zur Debatte.

So ging es um einen Gesetzesvorschlag seitens der EU, welcher eine starke Vereinfachung des Herstellungsprozesses des Roseweins legitimiert hätte. Die Winzerverbände sahen wiederum den Ruf und die Qualität ihres Produkts gefährdet, so dass dieser Vorschlag aufgrund heftigem Widerstandes zurückgezogen wurde.

Herstellung und Verarbeitung

Der Streitfall aus dem Jahre 2009 zeigt, dass sich das Herstellungsverfahren des Roseweins durch einige Besonderheiten auszuzeichnen scheint. Doch worin liegen diese Besonderheiten und was ist bei der Rosewein Herstellung im Allgemeinen zu beachten?

Die EU-Kommission sah vor, dass die Roseweinherstellung schlicht durch den Verschnitt von Rot- und Weißweinen erfolgen könne. Die Weinverbände konnten diesen Vorschlag zerschlagen und setzen weiterhin auf jene Verfahren, welche nun beschrieben werden sollen.

Roseweine sind aufgrund ihrer hellen Farbe und ihres einzigartigen Geschmacks sehr beliebt. Für die Herstellung von Roséweinen werden vor allem die Rebsorten

  • Gewürztraminer
  • Grauer Burgunder und
  • Grenache Gris

erwendet. Je länger die Beeren auf der Maische liegen, desto dunkler wird der spätere Wein. Sehr heller Rosewein entsteht, wenn die blauen Trauben unzerkleinert gekeltert und gepresst und anschließend ohne Schale vergoren werden:

  • Für den Rosewein werden zunächst blaue Trauben benötigt, welche per Hand gepflückt und in spezielle Gefäße gegeben werden.

Ein Pflücken mit der Hilfe maschineller Erntehelfer ist auch innerhalb der EU zwar erlaubt, wird aber dennoch verpönt, da es hierdurch zu einer Beschädigung der Früchte kommt. Letzteres führt wiederum zu einer Abnahme der Qualität des Endprodukts, da bei diesen beschädigten Trauben bereits im Vorfeld beispielsweise chemische Prozesse einsetzen.

  • Die blauen Rebsorten werden daraufhin gekeltert, ohne dass vorher eine Zerstückelung dieser vorgenommen würde.
  • Das Ganze wird daraufhin abgepresst und in einen Gärungsprozess übergeführt.

Die hellen Roseweine werden auch als Weißherbste bezeichnet.

Das Erreichen einer dunkleren Farbgebung

Daneben können die Trauben nach dem Pflücken erst noch im Behälter liegen gelassen werden, bevor es zur Maischepressung kommt. Das Ergebnis dabei wären wiederum Roseweine mit einer deutlich dunkleren Farbgebung.

  • Stärker gefärbte Roséweine entstehen, wenn die blauen Weinbeeren etwa zwei bis maximal drei Tage Kontakt mit der Maische haben und erst dann gepresst werden.
  • Roséschaumweine werden meist durch Vermengung von Weißwein mit einem geringen Anteil Rotwein hergestellt.
  • Rotwein kann auch durch eine Aufhellung mit Aktivkohle sowie durch das Befreien von Tanninen zu einem Roséwein werden. Für gewöhnlichen Roséwein ist diese Art der Herstellung jedoch nicht zugelassen.

Die Saignée-Methode

Bei dieser Methode werden etwa 10 bis 15 Prozent des Mostes ohne vorherige Pressung aus dem Gärbehälter für Rotwein abgezogen. Aus diesem Anteil wird anschließend Roséwein hergestellt. Dieser Vorgang kann nach 12 bis 48 Stunden erfolgen. Der restliche Rotwein, der im Gärbehälter verbleibt, erhält eine höhere Konzentration, da sich mehr Schalen im Gärbehälter befinden.

Wird Rosewein nach der Saignée-Methode hergestellt, so ist er also ein Nebenprodukt der Rotweinherstellung. Einige Winzer stellen Roséwein aber auch aus dem Ertrag von jungen Rebstöcken her. Diese Weine werden besonders fruchtig.

In Frankreich sind in vielen Schutzsiegeln für landwirtschaftliche Erzeugnisse (Appellationen) sind neben Rotweinen auch Roséweinen eingeschlossen. Bekannt sind vor allem

  • Côtes de Provence
  • Côtes du Rhône
  • Bordeaux Clairet und
  • Rosé d'Anjou.

Der beste und bekannteste französische Roséwein ist der Tavel. Dieser wird durch direkte Pressung hergestellt. Die Saignée-Methode hat aber auch einen Nachteil: Durch den höheren Zuckergehalt, den der Most häufig aufweist, kann der Rosewein später zu stark werden.

Sorten

Bei Rosewein handelt es sich bereits um eine spezielle Weinsorte. Kann diese nichtsdestotrotz weiter untergliedert werden oder handelt es sich bei diesem alkoholischen Getränk um ein fixes Produkt?

Unterschiede in der Farbgebung

Wie bereits beim Herstellungsverfahren angeklungen, lassen sich helle und dunkle Roseweine unterscheiden. Diese Unterscheidung betrifft dabei nicht nur die Farbgebung, sondern auch den Geschmack.

So schmecken dunklere Roseweine in der Regel aromatischer, während helle Varianten einen eher säuerlich feinen Geschmack aufweisen.

Weine, die außerhalb der EU hergestellt werden

Daneben sind natürlich auch noch die Verschnitte zu nennen, welche außerhalb der EU produziert werden. Da diesen oftmals auch noch Süß- und Aromastoffe beigemengt werden, schmecken diese oftmals süßer; gleichzeitig verlieren diese aber aufgrund der synthetischen Beigaben auch an natürlichem Aroma.

Inhaltsstoffe und Gesundheitswert

Rosewein ist ein Produkt, auf dessen gesundheitlichen Nutzen viele Anhänger dieses Genussmittels schwören. Doch welche Inhaltsstoffe sind in diesem Getränk überhaupt vorzufinden und konnten aktuelle wissenschaftliche Studien Thesen beweisen, nach welchen der regelmäßige Genuss von Rosewein sich positiv auf die Gesundheit auswirken soll?

Positive Aspekte

Zunächst einmal fällt der relativ hohe

dieser Weinsorte auf. Dieser mag zwar nicht an jenen in Zitrusfrüchten heranreichen, jedoch stellen bereits moderate Aufnahmemengen eine erhebliche Vitamin C-Aufnahme dar. Des Weiteren ist auch der

des Roseweins beachtlich. Dieses Vitamin kann nie überdosiert aufgenommen werden. So ergaben wissenschaftliche Studien, dass selbst 100-fache Aufnahmemengen dieses Vitamins keine Gesundheitsschäden nach sich ziehen.

Ein Mangel kann sich allerdings wiederum in Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen und Stoffwechselstörungen äußern.

Darüber hinaus zeichnet sich der Rosewein noch durch die Fülle an Mineralstoffen aus, welche in diesem Getränk enthalten sind. Hinsichtlich dieser handelt es sich vor allem um

Letztlich stellt sich nur noch die Frage, ob sich der regelmäßige Konsum von Rosewein positiv auf die eigene Gesundheit auswirkt und ob in einem solchen Fall nicht sogar eine Lebensverlängerung eintritt. Frühere Studien deuteten tatsächlich für eine solche Wirkungsweise des Roseweins hin. So nimmt im Falle des täglichen Konsums eines Glases das Risiko ab, an einer Herz-Kreislauferkrankung zu erkranken.

Negative Aspekte

Jedoch heben heutige Studien vor allem die Schädlichkeit des im Roseweins enthaltenen Alkohols hervor, dessen regelmäßige Aufnahme sich beispielsweise krebsauslösend auswirken kann.

Insgesamt ist Rosewein demnach ein Genussmittel, gegen dessen sporadischen Verzehrs in moderaten Mengen es nichts entgegenzusetzen gibt. Größere Aufnahmemengen oder der tägliche Konsum können sich allerdings negativ auf die Gesundheit auswirken.