Wasser trinken leicht gemacht - So optimieren Sie Ihr Trinkverhalten

Die Faustregel, sieben Gläser Wasser pro Tag zu trinken, hat sich in der Fitnesswelt zur festen Größe etabliert. Und das nicht ohne Grund. Wasser gehört zu den essentiellen Substanzen, die wir unseren Körper zuführen müssen, um überlebensfähig zu sein. Bereits eine schwache Dehydrierung kann unsere Leistungskraft und Konzentrationsfähigkeit erheblich beeinträchtigen. Ferner kommt hinzu, dass unsere Fettverbrennung nur dann optimal funktionieren kann, wenn wir ausreichend hydriert sind. Doch trotz der wohl bekannten Notwendigkeit fällt es vielen von uns gar nicht so leicht, das durchsichtige Nass in der empfohlenen Menge zu sich zu nehmen.

Von Andreas Hadel

Im Kampf gegen den Durst ist Wasser die hilfreichste Waffe

Am effektivsten im Kampf gegen den Durst ist und bleibt Wasser. Leitungswasser kann bedenkenlos getrunken werden, schließlich gehört es zu den am meist kontrolliertesten Lebensmitteln in Deutschland. Zwischendurch sollte man aber mal das Leitungswasser gegen Mineralwasser eintauschen, um ausreichend Mineralien während des Trinkens aufzunehmen.

Flüssigkeitsaufnahme ist essentiell

Allgemein gilt, dass das Wasser kohlensäurearm sein sollte. Wer es aber am liebstem mit starker Kohlensäure genießt, kann auch mal zu dieser Variante greifen. Hauptsache Sie nehmen überhaupt ausreichend Flüssigkeit zu sich.

Wer Sport betreibt oder einen körperlich anstrengenden Job ausübt, benötigt mehr Wasser pro Tag, um den Wasserverlust beim starken Schwitzen wieder auszugleichen. Dies liegt daran, dass viele das Trinken schlicht und einfach vergessen. Um dem entgegen zu wirken, können Sie sich eine Flasche Wasser an ihren Arbeitsplatz stellen und auch Zuhause sichtbar platzieren. So kommt es nicht zu dem "Aus den Augen aus dem Sinn"-Prinzip.

Durst darf nicht aufkommen

Wenn Sie das Trinken trotzdem noch zu häufig vergessen, sollten Sie es mit einem festen Ritual versuchen, zum Beispiel alle halbe Stunde ein Glas trinken; auch wenn Sie dies am Anfang hin und wieder vergessen, wird es irgendwann für Sie zur Normalität. Zudem heißt es von der Seite der Wissenschaftler, dass man erst gar nicht durstig werden darf, denn dies hieße, dass der Körper schon zu viel Flüssigkeit verloren hat. Daher sollte allgemein so regelmäßig getrunken werden, dass erst gar kein Durstgefühl auftritt.

Kein Freund von Wasser? Kein Problem!

Es gibt allerdings einige Leute, die nicht gerne Wasser trinken. Zu dieser Gruppe gehören oft Kinder und Jugendliche. Eine gute Alternative zu Wasser sind ungesüßte Früchtetees, die warm aber auch kalt getrunken werden können.

Zu abgepacktem Eistee sollte man nur in Ausnahmefällen greifen, da dieser sehr viel Zucker enthält. Zuckerhaltige Getränke sind nicht nur ungesund, sondern löschen auch nur kurz den Durst.

Kaum hat man das Glas gelehrt, da klebt einem der ganze Mund und man hat fast noch mehr Durst als vorher. Gleiches gilt natürlich auch für Cola, Limonade und Co. Wer auf derartige Getränke nicht verzichten möchte, sollte nach Möglichkeit auf die Lightversionen zurück greifen.

Wer seinen Durst also auf gesunde Art und Weise stillen möchte, sollte vornehmlich zu Wasser und ungesüßte Früchtetees greifen. Ein Glas Cola oder die geliebte Tasse Kaffee am frühen Morgen darf es aber natürlich auch mal sein.

Fitmacher Wasser - Wie viel Liter Sie brauchen

Nun wissen Sie, warum Wasser so wichtig ist, doch wie viel sollte man nun - abhängig vom Lebensstil und Co. - tatsächlich am Tag trinken? Sogar Sportwissenschaftler, Ernährungsexperten und Trainer sind sich noch immer in dieser Frage uneinig.

Seit jeher ist von 7 Gläsern die Rede, aber eigentlich wurde diese Empfehlung noch nie wissenschaftlich untersucht oder im täglichen Sportlerleben einer ernsthaften Prüfung unterzogen. In Fachkreisen ist bekannt, dass man diese Regel immer wieder gern an

  • Sportler
  • Fitness-Anhänger und
  • Abnehmwillige

weitergibt, weil sie sich gut einprägen lässt. Ein Glas Wasser< für jede Stunde auf der Arbeit - nicht unbedingt eine Empfehlung, die auf einer sicheren Faktenlage beruht. Klarer Fakt hingegen ist aber, dass der menschliche Organismus zu 60 Prozent aus Wasser besteht und das nasse Element an allen physiologischen Prozessen im menschlichen Körper direkt und indirekt beteiligt ist.

Es hält organisches Gewebe wie die Mundschleimhäute, Augen und Naseninnenwand nicht nur feucht, sondern polstert auch unsere Gelenke, reguliert unsere Körpertemperatur, hilft tatkräftig bei der Verdauung von Nährstoffen mit und spült Schadstoffe und Abfallprodukte von Stoffwechselprozessen aus uns heraus.

Durst als ausreichender Indikator?

Obwohl in den meisten Publikationen der Fitness-Branche davon die Rede ist, dass Durst kein zuverlässiges Zeichen für unseren Wasserbedarf sei, sehen Mediziner und Biologen das anders. Diese Berufsgruppen sehen unseren Körper sehr wohl in der Lage, durch die natürlichen Signale wie Hunger und Durst auf seine Bedürfnisse aufmerksam zu machen. Aber woher kommt dann die allseits bekannte Weisheit, dass man bereits in einem dehydrierten Zustand sei, wenn man sich durstig fühlt?

Das ist mit der historischen Entwicklung der Fitness-Bewegung zu erklären. Wir dürfen nicht vergessen, dass das Trainieren mit Hanteln und Gewichtmaschinen, so wie wir es im Fitness-Studio beinahe täglich tun, aus dem wettkampfmäßigen Bodybuilding hervorgegangen ist.

Noch heute läßt sich das an vielen Trainingsplänen leicht erkennen. Dass neben vielen Übungen und Trainingsideen auch Ansichten zur Ernährung von der eigentlich noch recht jungen Fitness-Bewegung übernommen wurden, ist nicht weiter verwunderlich.

Für ambitionierte Sportler, die für Medaillen und Rekorde trainieren, ist Durst ganz sicher kein angemessenes Zeichen für den Flüssigkeitsbedarf. Für uns Normalsterblichen, die eine gute Figur am Strand abgeben und sich auch sonst im Alltag gesund und agil bewegen wollen, ist das Durstgefühl ein vollkommen ausreichender Indikator.

Nicht nur Wasser zählt

Wenn wir von unserer täglichen Wasserzufuhr reden, meinen wir übrigens nicht ausschließlich das klare durchsichtige Nass. Natürlich trägt jede Flüssigkeit, egal ob

zu einem ausgeglichenen Wasserhaushalt bei. Wissenschaftler konnten in Studien übrigens nachweisen, dass Koffein keineswegs entwässert. Es regt zwar den Harndrang an, entzieht dem Körper aber kein Wasser.

Obwohl die 7-Gläser-Wasser-pro-Tag-Regel nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss ist, kann sie dennoch als ungefähre Richtlinie gelten. Beobachten Sie einmal über einige Tage selbst und fragen Sie sich kritisch, ob sie genug trinken. Wer nur zwei Tassen Kaffee zum Frühstück, ein Glas Orangensaft zum Mittag und eine Tasse Tee zum Abendbrot in die Hand nimmt, sollte seine Trinkgewohnheiten überdenken.

Faktoren, die den Wasserverbrauch beeinflussen

Vergessen Sie dabei nicht, dass auch

  • die Jahreszeiten mit ihren unterschiedlichen Wetterlagen

einen großen Einfluss auf unseren körpereigenen Wasserverbrauch haben, genauso wie

  • Krankheiten
  • lange Trainingseinheiten und
  • das Stillen.

Das tägliche Trinken ist also keine Angelegenheit, die Sie nach einem bestimmten Schema abhandeln können. Hören Sie einfach in sich hinein. Das Trinken ist keine Wissenschaft, auch wenn es uns einige Autoren immer wieder gern so erklären wollen.

Das Trinkverhalten optimieren

Viele Menschen tun sich jedoch schwer damit, jeden Tag die benötigte Menge zu trinken. Die folgenden Tipps können dabei helfen.

Freunden Sie sich mit einer Flasche an

Gewöhnen Sie es sich an, immer eine Flasche Wasser dabei zu haben. Egal ob Sie auf der Arbeit sind oder den Wocheneinkauf erledigen. Ständig eine Wasserflasche bei sich zu tragen, ist eine einfache wie effektive Methode, an das Trinken erinnert zu werden.

Kaufen Sie sich einen Wasserfilter

Es mag seltsam klingen, aber Wasser, dass durch einen Filter abgefüllt wird, schmeckt besser. Deshalb muss es nicht immer das teure Wasser aus Frankreich sein. Schrauben Sie einfach einen Filter an Ihren Wasserhahn und Sie haben keinen Grund mehr, das frische Nass zu scheuen.

Halten Sie Ihr Wasser kühl

Für die meisten von uns schmeckt kaltes Wasser einfach besser. Und je besser es schmeckt, um so weniger wird es Ihnen schwer fallen, davon zu trinken. Als Alternative zu Eiswürfeln können Sie auch gefrorene Erdbeeren oder andere gefrorene Früchte in Ihr Wasser geben.

Benutzen Sie einen Strohhalm

Wenn Sie Ihr Wasser durch einen Strohhalm trinken, nehmen Sie automatisch mehr zu sich. Das mutet zunächst seltsam an, bestätigt sich in der Praxis jedoch immer wieder. Probieren Sie es einfach aus!

Essen Sie Früchte, Obst und Gemüse

Es muss nicht immer Wasser in seiner Urform sein. Sie können einen Teil Ihres Flüssigkeitsbedarfs auch über das Verzehren von wasserreichem Obst und Gemüse decken.

sind nur wenige von vielen Beispielen.

Sorgen Sie für Geschmack

Der tägliche Genuss von Wasser kann eine ziemlich fade Angelegenheit sein. Peppen Sie die klare Flüssigkeit deshalb mit etwas Zitronen- oder Gurkensaft auf. Sie können auch Minzblätter in die Wasserflasche tun, um eine neue Geschmacksnote zu erzielen.

Warten Sie nicht auf das Essen

Viele von uns haben es sich angewöhnt, nur dann zu trinken, wenn man auch gerade etwas isst. Bei drei Mahlzeiten am Tag kommt man so aber kaum auf eine angemessene Menge an Flüssigkeit. Versuchen Sie auf der Arbeit pro Stunde ein Glas Wasser zu trinken. Dann sind Sie relativ schnell im Soll. Das konstante Trinken verhindert auch plötzliche Hungerattacken und hält Sie konzentrierter bei anstehenden Aufgaben.