Ein Überblick über unterschiedliche Therapiemaßnahmen der medizinischen Rehabilitation

Die medizinische Rehabilitation bildet einen wichtigen Bestandteil der Rehabilitation. Sie beinhaltet unterschiedliche Therapiemaßnahmen.

Von Jens Hirseland

Gründe für eine medizinische Rehabilitation

Spricht man von medizinischer Rehabilitation, ist damit die Wiederherstellung der körperlichen und psychischen Fähigkeiten des Patienten nach

gemeint. Darüber hinaus soll der Patient wieder ins berufliche und soziale Leben eingegliedert werden.

Zu den häufigsten Indikationen zählen:

Eine Rehabilitation kann sowohl stationär als auch ambulant erfolgen.

Kostenträger

Finanziert werden die Rehabilitationsmaßnahmen in Deutschland von den gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen. Weitere Kostenträger sind:

Medizinisches Personal vor Ort

Rehabilitationsmaßnahmen erfolgen meist in einer speziellen Rehabilitationsklinik. Dort arbeiten Mediziner und medizinisches Personal aus unterschiedlichen Fachgebieten zusammen, um den Patienten eine optimale Rehabilitation zu ermöglichen.

Dabei handelt es sich u.a. um:

Rehabilitationsmaßnahmen

So vielfältig wie das medizinische Personal sind auch die Therapiemaßnahmen, die im Rahmen der Rehabilitation zur Anwendung kommen. So umfasst sie u.a.:

  • physikalische Therapiemaßnahmen
  • physiotherapeutische Therapiemaßnahmen
  • schmerzlindernde Therapiemaßnahmen
  • medizinische Therapiemaßnahmen
  • entspannende Therapiemaßnahmen
  • naturheilkundliche Therapiemaßnahmen
  • stressbehandelnde Therapiemaßnahmen

Im Folgenden gehen wir näher auf die unterschiedlichen Rehabilitationsmaßnahmen ein.

Physikalische Therapiemaßnahmen

Unter dem Begriff "physikalische Therapie" werden verschiedene Therapiemaßnahmen zusammengefasst, deren Grundlage physikalische Methoden sind, wie zum Beispiel:

Nicht selten wird die physikalische Therapie mit der Physiotherapie (Krankengymnastik) gleichgesetzt. Die physikalische Therapie stellt jedoch eher einen Bestandteil der Physiotherapie dar.

Anwendungsgebiete

Zur Anwendung kommen physikalische Therapiemaßnahmen in erster Linie bei Schmerzen und Funktionseinschränkungen durch Überlastungen oder degenerative Prozesse. Aber auch bei einigen Hautkrankheiten wird die physikalische Therapie eingesetzt, um den Heilungsprozess zu unterstützen.

Zu ihren Einsatzgebieten gehören neben der Rehabilitation:

  • die Schmerzbekämpfung
  • die Erhaltung und Verbesserung der Beweglichkeit
  • die Verbesserung der Reaktionsfähigkeit
  • die Förderung der Durchblutung
  • die Verbesserung des allgemeinen körperlichen Befindens

Nicht selten werden physikalische Therapiemaßnahmen von physiotherapeutischen Maßnahmen wie Krankengymnastik oder Massagen begleitet.

Bestandteile

Die physikalische Therapie umfasst zahlreiche unterschiedliche Behandlungsmethoden. Zu den gängigsten Verfahren zählen:

  • die Elektrotherapie, bei der der Patient mit elektrischem Strom behandelt wird
  • die Thermotherapie, bei der gezielte Reize durch Kälte oder Wärme erfolgen
  • die Heliotherapie, die Bestrahlungen mit Sonnenlicht beinhaltet
  • die Balneotherapie, bei der es sich um Trinkkuren, Bäder und Inhalationen mit heilenden Gasen handelt
  • die Hydrotherapie, bei der Anwendungen mit Wasser durchgeführt werden
  • die Phototherapie
  • die Abklatschung
  • die Kyrotherapie
  • die PUVA
  • die Ultraschalltherapie
  • die Mechanotherapie
  • die Hochtontherapie

Physiotherapeutische Therapiemaßnahmen

Die Physiotherapie ist auch unter der Bezeichnung Krankengymnastik bekannt. So galt in Deutschland bis 1994 die Bezeichnung Krankengymnastik, bis dann der Begriff Physiotherapie eingeführt wurde.

Wichtigstes Ziel der Physiotherapie ist es, die Funktions- und Bewegungsfähigkeiten des Körpers wiederherzustellen oder zu verbessern. So kommt sie häufig im Rahmen einer medizinischen Rehabilitation nach Erkrankungen oder Verletzungen zum Einsatz. Sie lässt sich aber auch vorbeugend anwenden.

Anwendungsgebiete

Die Indikationen für physiotherapeutische Maßnahmen sind mannigfaltig. So kommt sie zur Anwendung bei:

Aber auch bei neurologischen Erkrankungen wie Multipler Sklerose oder der Parkinson-Krankheit setzt man sie ein, um alltägliche Fähigkeiten zu erhalten. Weitere Einsatzgebiete bilden Schlaganfälle und das Schädel-Hirn-Trauma. Dabei sollen motorische Fähigkeiten, die verloren gegangen sind, wiederhergestellt werden.

Im Bereich der Inneren Medizin dient die Physiotherapie zur Behandlung von

Sogar im Bereich der Psychiatrie kann sie zur Anwendung kommen, um die Patienten zu mehr Bewegung zu motivieren.

Physiotherapeutische Maßnahmen

Ebenso vielfältig wie ihre Anwendungsgebiete sind auch die Behandlungsmaßnahmen der Physiotherapie. So beinhaltet sie:

  • Bewegungstherapien
  • Krankengymnastik an Geräten
  • die manuelle Therapie
  • Atemtherapien
  • die Therapie nach Vojta
  • die Therapie nach Bobath
  • manuelle Lymphdrainagen
  • die Propriorezeptive Neuromuskuläre Fazillation (PNF)
  • physikalische Therapien wie die Elektrotherapie, die Hydrotherapie, die Thermotherapie, die Inhalationstherapie und Massagen

Im Folgenden gehen wir ein bisschen näher auf die Therapien nach Bobath und Vojta ein...

Therapien nach Bobath und Vojta

Das Bobath-Konzept kommt zur Behandlung von zentralen Lähmungen zum Einsatz. Diese entstehen unter anderem durch:

  • einen Schlaganfall
  • die Parkinson-Krankheit
  • Enzephalitis
  • Multiple Sklerose

Entwicklung des Bobath-Konzepts

Erfinder des Bobath-Konzepts sind die deutsche Physiotherapeutin Berta Bobath (1907-1991) und ihr Mann Karel (1906-1991), die die Methode entwickelten, um Patienten zu pflegen, die unter Erkrankungen des zentralen Nervensystems (ZNS) litten. Berta Bobath stellte einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Spastik sowie der Stellung und Lagerung des Körpers fest.

Durch das Bobath-Konzept kommt es beim Patienten zu einem Lernprozess, der allmählich wieder die Kontrolle über Funktionen der Bewegung und die Spannung der Muskeln gewinnt.

Ziel und Zweck des Bobath-Konzepts

  • Durch das Bobath-Konzept soll der Zustand der geschädigten Körperseite gebessert werden.
  • Außerdem erlernt der Patient erneut Bewegungsfähigkeiten, die er bereits eingebüßt hatte.
  • Die entstandene Spastizität sowie unnormale Muster in Haltung und Bewegung werden dagegen gehemmt.
  • Gleichzeitig lassen sich durch das Rehabilitationskonzept Kontrakturen und Schmerzen verhindern.
  • Auf diese Weise werden die Selbstständigkeit und die Sicherheit des Patienten im Alltag erhöht.

Wirkungsweise des Bobath-Konzepts

Zu den wichtigsten Grundlagen des Bobath-Konzepts gehört die Plastizität des menschlichen Gehirns. So können durch eine neuronale Vernetzung gesunde Gehirnabschnitte die Funktionen von geschädigten Abschnitten ausführen. Dazu ist jedoch eine Stimulation durch konsequentes Training erforderlich.

Nach Auffassung des Bobath-Konzeptes kommt es durch das Vernachlässigen der gelähmten Körperseite zu Spastizität. Das Gehirn erhält deswegen keine neuen Informationen mehr und kann die Bewegungsabläufe nicht auf andere Neuronengruppen umleiten.

Nach Ansicht von Berta Bobath sind die gesunden Hirnregionen imstande, zu lernen und die Aufgaben der geschädigten Hirnabschnitte zu übernehmen. Aus diesem Grund soll die erkrankte Körperseite in sämtliche Alltagsbewegungen miteinbezogen werden.

Daher ist es wichtig, das Bobath-Konzept in den Alltag des Patienten zu integrieren. Dazu ist eine konsequente Zusammenarbeit von Patient, Pfleger und Angehörigen erforderlich. Die Förderung der motorischen, sensorischen und psychischen Körperfunktionen erfolgt durch pflegerische Maßnahmen sowie krankengymnastische Übungen.

Gestaltung des Krankenzimmers

Eine bedeutende Rolle innerhalb des Bobath-Konzeptes spielt die Gestaltung des Krankenzimmers. Patienten, die unter einer Hemiplegie (halbseitige Lähmung des Körpers) leiden, neigen oft zur Ignoranz der geschädigten Seite. Durch bestimmte Maßnahmen lässt sich diesem Umstand jedoch entgegenwirken.

So gestaltet man das Krankenzimmer in einer Art und Weise, die zur Stimulation der erkrankten Körperseite führt.

  • Zum Beispiel sollte das Bett so im Raum stehen, dass der Patient mit der gelähmten Seite zur Tür hin liegt. Dadurch muss der Patient seinen Kopf häufiger drehen.

  • Auch den Nachttisch platziert man an der gelähmten Seite. Will der Patient etwas aus diesem nehmen, muss er über die erkrankte Seite blicken und greifen.

  • Weitere Trainingsmaßnahmen sind eine Uhr, ein Kalender oder Fotos, die man auf der erkrankten Seite ablegt.

Patientenkontakt

Wichtig ist zudem der stetige Kontakt zum Patienten. Dabei sollten Therapiemaßnahmen und Pflegeverrichtungen grundsätzlich von der erkrankten Seite ausgehen. Hält ein Angehöriger die Hand des Patienten, ergreift er dazu die erkrankte Hand. So ist es von großer Bedeutung, die hemiplegische Seite ständig einzubeziehen. Auch die Grundpflege macht dabei keine Ausnahme.

Ebenso anzuwenden ist das Bobath-Konzept beim Gehen, Sitzen im Rollstuhl, Ankleiden, Essen und Toilettentraining. Mithilfe des Therapeuten kann der Patient allmählich seine erkrankte Seite wieder mehr in den Alltag einbeziehen.

Wichtig ist, dass der Therapeut auch die richtigen Anweisungen erteilt, um dem Patienten einen günstigen Lernprozess zu ermöglichen. Eine bedeutende Rolle spielt dabei auch das Sensibilisieren des Tastsinns.

Durchführung

Für einen positiven Verlauf des Bobath-Konzepts bedarf es einer koordinierten Zusammenarbeit des Therapieteams.

  • Erster Schritt der Behandlung ist die Durchführung von Gleichgewichtsübungen. Außerdem werden Kopf und Rumpf trainiert.
  • Im weiteren Verlauf erfolgt das Training von Gehen, Stehen und Armbewegungen.
  • Ein spezielles Training für den Haushalt oder das Einkaufen kann im Rahmen einer Ergotherapie vorgenommen werden.

Für den Erfolg des Bobath-Konzepts spielen die Motivation und Zusammenarbeit des Patienten eine entscheidende Rolle. Aber auch die Art der Erkrankung und der Hirnschädigung sind von Bedeutung.

Nachteile

Allerdings hat das Bobath-Konzept auch seine Grenzen. So lässt sich der Erfolg der Behandlung bei hirngeschädigten Menschen nicht garantieren. Zudem sind die entstandenen Hirnschäden nicht wieder rückgängig zu machen. Kritiker des Konzepts bemängeln, dass es auf zum Teil veralteten oder falschen Annahmen beruht.

Unterschiede zwischen Bobath-Konzept und Vojta-Therapie

Zwischen dem Bobath-Konzept und der Vojta-Therapie gibt es einige Unterschiede. Beim Bobath-Konzept motiviert man den Patienten dazu, selbstständige Bewegungen auszuüben.

Bei der Vojta-Therapie werden hingegen bestimmte Muskel- und Knochenregionen durch gezielten Druck aktiviert, wodurch es zu spontanen motorischen Reaktionen und Bewegungsmustern kommt. Dazu gehören vor allem:

  • die Atmung
  • der Schluckvorgang
  • die Bewegung der Augen

Anwendungsgebiete und Nachteile der Vojta-Therapie

Die Vojta-Therapie wurde nach ihrem Entwickler, dem tschechischen Neurologen Vaclav Vojta (1917-2000) benannt.

Sie kommt als Basistherapie bei

zur Anwendung. Vor allem für Kinder, die an Muskelschwächen leiden oder motorisch wenig aktiv sind, gilt die Vojta-Therapie als sinnvoll.

Allerdings hat die Behandlungsmethode auch einen kleinen Nachteil. So ist sie für Babys und Kleinkinder meist sehr anstrengend.

Grundlage beider Konzepte ist, dem Gehirn zu ermöglichen, bestimmte Körperhaltungsmuster und Bewegungsabläufe nach einer zentralen Störung wieder neu zu speichern, damit sie sich im Alltag verwenden lassen.

Sowohl das Bobath-Konzept als auch die Vojta-Therapie sind international anerkannt, sodass die Kosten für die Behandlung von den Krankenversicherungen übernommen werden.

Schmerzlindernde Therapiemaßnahmen

Schmerzkliniken

Bei einer Schmerztherapie werden akute oder chronische Schmerzen auf verschiedene Weise bekämpft. Im Rahmen einer medizinischen Rehabilitation findet die Behandlung zumeist in einer speziellen Schmerz-Rehaklinik statt. Dort stehen in der Regel orthopädische oder psychosomatische Erkrankungen im Mittelpunkt.

  • So spricht man in einer orthopädischen Rehaklinik von verhaltensmedizinischer Orthopädie,
  • während in einer psychosomatischen Klinik von orthopädischer Psychosomatik die Rede ist.

Die Schmerzklinik verfügt über Ärzte und Therapeuten, die sich auf die Behandlung von bestimmten Schmerzerkrankungen spezialisiert haben und individuell abgestimmte Therapiemaßnahmen durchführen.

In den meisten Fällen konzentriert man sich in der Rehaklinik nicht auf die Ursachen der Schmerzen, sondern auf deren Behandlung. Dabei wird der Patient informiert und aktiviert. Außerdem schätzen die Therapeuten sein Leistungsvermögen ein und vermitteln Hilfen zur Wiedereingliederung ins berufliche und soziale Leben.

Die Dauer der Reha-Behandlung liegt zumeist zwischen 3 und 6 Wochen. In einigen Kliniken erfolgt die Therapie auch teilstationär.

Behandlungsmaßnahmen zur Schmerzlinderung

Die Behandlungsmaßnahmen zur Schmerzlinderung können sowohl invasiv als auch nicht-invasiv sein. Normalerweise richtet sich das Vorgehen bei der Gabe von Schmerzmitteln nach dem Stufenplan der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der aus drei Phasen besteht.

Drei Phasen der Schmerztherapie

  • So werden in Stufe 1 nicht-opioide Analgetika verabreicht, die sich unter Umständen mit Adjuvanzien kombinieren lassen.
  • In Stufe 2 erhält der Patient ein schwaches Opioid wie Tilidin oder Tramadol, das auch mit nicht-opioiden Schmerzmitteln kombiniert werden kann.
  • In der Stufe 3 werden starke Opioide verabreicht, falls nötig, auch zusammen mit Adjuvantien oder nicht-opioiden Analgetika.

Invasive Techniken

Für den Fall, dass diese drei Stufen nicht den gewünschten Erfolg bringen, besteht die Möglichkeit, invasive Techniken anzuwenden. Dazu gehören zum Beispiel:

  • spinale oder peridurale Injektionen
  • eine Rückenmarkstimulation
  • eine periphere Lokalanästhesie

Physiotherapeutische oder physikalische Therapiemaßnahmen

Im Rahmen einer Schmerztherapie können aber auch physiotherapeutische oder physikalische Therapiemaßnahmen zur Anwendung kommen, wie:

  • Massagen
  • eine Elektrotherapie
  • eine Thermotherapie
  • eine multimodale Schmerztherapie
  • Akupunktur

Medizinische Trainingstherapie (MTT)

Ziel und Zweck

Bei der medizinischen Trainingstherapie (MTT) handelt es sich um ein gerätegestütztes Training unter ärztlicher Aufsicht. Auf diese Weise sollen die Leistungs- und Belastungsfähigkeit des Patienten verbessert werden. So kann das spezielle Training auch im Rahmen einer medizinischen Rehabilitation zur Anwendung kommen.

Die medizinische Trainingstherapie dient dazu, die Fertigkeiten und Fähigkeiten des Patienten wieder nachhaltig zurückzugewinnen. Ziel der Behandlung ist eine funktionelle Stabilität sowie eine verbesserte Belastungs- und Leistungsfähigkeit.

Anwendungsgebiete

Zu den häufigsten Gründen für eine medizinische Trainingstherapie zählen

Darüber hinaus kommt sie in der Orthopädie und der Unfallchirurgie zum Muskelaufbau zur Anwendung.

Gegenanzeigen

Nicht geeignet ist eine medizinische Trainingstherapie dagegen:

Ablauf

Die medizinische Trainingstherapie lässt sich in vier Phasen einteilen:

  1. Phase 1 wird als Mobilisationstraining bezeichnet

  2. bei Phase 2 handelt es sich um ein Stabilisationstraining

  3. Phase 3 besteht aus einem Funktionstraining

  4. die Phase 4 stellt ein abschließendes Belastungstraining dar

Vor dem Training bestimmt der Therapeut die maximale Belastbarkeit des Patienten. Dieser absolviert zu diesem Zweck Tests auf einem Laufband oder einem Fahrradergometer.

Trainingsformen

Die medizinische Trainingstherapie besteht aus mehreren Formen. Trainiert werden dabei je nach Trainingsmethode:

  • Ausdauer
  • Schnelligkeit
  • Flexibilität
  • Gleichgewicht
  • Haltung
  • Koordination

Beim isometrischen Training spannt der Patient einige Sekunden lang einen bestimmten Muskel an. Muskellänge oder Gelenkstellung werden dabei nicht verändert. Beim isokinetischen Training erfolgt dagegen eine Veränderung von Muskellänge und Gelenkstellung. Die Muskelkraft bleibt dagegen unverändert.

Von einem auxotonischen Training spricht man, wenn sich sowohl die Gelenkstellung als auch die Muskellänge und die Muskelkraft verändern. Weitere Trainingsmethoden sind das Ausdauertraining und das Koordinationstraining.

Entspannende Therapiemaßnahmen

Im Rahmen einer medizinischen Rehabilitation können auch unterschiedliche Entspannungsverfahren zur Anwendung kommen.

Anwendungsgebiete

Zu den unterschiedlichen Behandlungsmaßnahmen der medizinischen Rehabilitation gehören auch diverse Entspannungsmethoden. Diese Techniken helfen dem Patienten dabei, Ängste oder Stress abzubauen und fördern sein Wohlbefinden.

Zum Einsatz kommen entspannende Therapiemaßnahmen vor allem bei psychischen Erkrankungen oder bei Krankheiten, bei denen Ängste und Stress die Beschwerden noch verschlimmern können. Typische Indikationen für Entspannungsverfahren sind neben der Rehabilitation und psychischen Erkrankungen:

  • die Bewältigung von Stress
  • die Bekämpfung von Schmerzen
  • die Behandlung von Schlafstörungen

Gegenanzeigen

Als nicht geeignet gelten Entspannungstechniken bei:

  • dissoziativen Störungen
  • hyperkinetischen Störungen
  • akuten Psychosen
  • massivem Bluthochdruck
  • Verschlimmerung der Symptome im Laufe der Übungen

Unterschiedliche Techniken

Durchgeführt werden die unterschiedlichen Entspannungstechniken häufig in psychosomatischen Kliniken. Zu den gängigsten Verfahren zählen:

Durch die Entspannungsmethoden lassen sich verschiedene positive Effekte erreichen. So können sie u.a.:

  • die Herzfrequenz und den Blutdruck reduzieren
  • die Hautleitfähigkeit verringern
  • die neurovaskuläre und hirnelektrische Aktivität verringern

Naturheilkundliche Therapiemaßnahmen

Naturheilkundeverfahren kommen in der Rehabilitationsmedizin häufig zum Einsatz. Nicht selten kombiniert man sie mit schulmedizinischen Behandlungsmethoden.

Ziele

In der Rehabilitationsmedizin dienen Naturheilkundeverfahren dazu, die Selbstheilungskräfte des Patienten anzuregen. Zum Einsatz kommen dabei natürliche Substanzen und Anwendungen wie zum Beispiel:

  • Wasser
  • Wärme
  • Kälte
  • klimatische Reize
  • Heilpflanzen
  • natürliche Stoffe
  • körperliche Bewegung.

Auch eine Lebensstilberatung kann zu den naturheilkundlichen Maßnahmen gehören.

Naturheilverfahren

Zu den häufigsten Bestandteilen von Naturheilverfahren zählen:

  • die Hydrotherapie mit Wasseranwendungen
  • die Colon-Hydro-Therapie
  • die Phytotherapie, bei der pflanzliche Wirkstoffe eingesetzt werden
  • die Bewegungstherapie
  • die Diätetik, bei der man gesunde Kost an das Beschwerdebild des Patienten anpasst
  • das Heilfasten
  • die Ordnungstherapie
  • die Aromatherapie, bei der ätherische Öle zur Anwendung kommen

Stressbehandelnde Therapiemaßnahmen

Stress kann sich nicht nur negativ auf die Psyche eines Menschen, sondern auch auf sein körperliches Wohlbefinden auswirken und zu Erkrankungen führen. Zudem besteht die Gefahr von geistiger und körperlicher Erschöpfung und eines Burn-out-Syndroms.

Für die Betroffenen ist es dann oft ein langer Weg, wieder zu neuer Kraft zu finden. Im Rahmen einer Rehabilitation kann der Patient durch spezielle Therapiemaßnahmen den Stress besser bewältigen.

Angewandte Maßnahmen

Zur Bewältigung von Stress werden von Reha-Kliniken unterschiedliche Therapiemaßnahmen angeboten. Dazu gehören vor allem Entspannungstechniken wie:

  • Autogenes Training
  • Yoga
  • Qigong
  • Focusing
  • die Progressive Muskelrelaxation nach Jacobsen (PMR)
  • die Bildung von Stressbewältigungsgruppen
  • allgemeine Gymnastik
  • Atemgymnastik
  • Saunabesuche
  • Schwimmen
  • Massagen

Auch therapeutischer Sport kann zur Anwendung kommen, da sich Stress durch körperliche Aktivitäten schneller abbauen lässt.