Tiefenpsychologie - Ablauf, Anwendung und Erfolgsaussichten von Untersuchungen und Behandlungen

Die Tiefenpsychologie befasst sich mit unbewussten seelischen Vorgängen. So wird das Seelenleben des Menschen von unbewussten Prozessen in den Tiefenschichten der Psyche beeinflusst. In der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie gibt es verschiedene Strömungen. Eine bedeutende Rolle spielt die Kindheit. Informieren Sie sich hier ausführlich über die Tiefenpsychologie.

Von Jens Hirseland

Tiefenpsychologie - Merkmale und Anwendungsgebiete

Bei der Tiefenpsychologie handelt es sich um einen psychotherapeutischen Ansatz. Eine zentrale Rolle spielen darin unbewusste psychologische Prozesse, die sich auf das Verhalten des Menschen auswirken.

Diese laufen in den Tiefenschichten der Psyche ab und haben starken Einfluss auf das bewusste Seelenleben. Die Tiefenpsychologie besteht aus unterschiedlichen Strömungen und umfasst zahlreiche Therapieformen.

Die Kindheit durch Tiefenpsychologie aufarbeiten

Einen bedeutenden Einfluss auf die meisten tiefenpsychologischen Konzepte hat die Kindheit des Patienten. So wirkt diese sich entscheidend auf die spätere Person aus.

Auch psychische Störungen haben ihren Ursprung oftmals in der frühen Kindheit. Dabei spielt vor allem die Interaktion zwischen dem Kind und dessen Bezugspersonen eine wichtige Rolle.

Grundlage der Behandlung bilden Theorien des Neurologen Sigmund Freud. Zu den besagten inneren Konflikten kann es beispielsweise kommen, wenn eine Überbehütung des Kindes durch die Eltern vorliegt - die Folge ist, dass es dem Nachwuchs an Selbstständigkeit mangelt.

Im Laufe des Lebens kann sich der mittlerweile Erwachsene ebenfalls von anderen Menschen abhängig machen, so etwa vom Partner. Kommt es zur Trennung, können schwerwiegende Probleme auftreten. Mithilfe der Therapie können Konflikte sichtbar gemacht und so bearbeitet werden.

Zwar werden Konflikte aus der Kindheit analysiert, doch die Therapie fokussiert sich stets auf die Gegenwart. Es gibt unterschiedliche Techniken, die dabei zur Anwendung kommen.

Tiefenpsychologie - Einsatzgebiete und Voraussetzungen

Anwendung findet die Tiefenpsychologie bei zahlreichen psychischen Störungen. Dabei kann es sich um

  • Angststörungen
  • Depressionen oder auch
  • Persönlichkeitsstörungen

handeln. Es gibt ambulante sowie stationäre Angebote; zudem lassen sich Einzel- oder Gruppentherapien durchführen.

Damit die Tiefenpsychologie helfen kann, ist es wichtig, dass der Patient sich darauf einlässt und Bereitschaft zeigt, an seiner Persönlichkeit zu arbeiten.

Es muss die Motivation vorhanden sein, die Konflikte zu erkennen, die hinter den Symptomen liegen. Beim Wunsch nach konkreten Handlungsvorschlägen oder Anweisungen des Therapeuten erweist sich jedoch eine Verhaltenstherapie als empfehlenswerter.

Ablauf der Tiefenpsychologie

Generell geht es bei der Tiefenpsychologie zunächst darum, die Ursachen für bestehende Konflikte aufzudecken. Ein zentrales Problem wird dabei herausarbeitet, um dann Ziele festzulegen, die man während der Behandlung erreichen möchte.

Der Therapeut versucht anhand der Erzählungen des Patienten ein Bild von diesem zu erhalten. Verhaltensmuster, die sich wiederholen, werden aufgetan. Schließlich wird probiert, den Gefühlen und Verhaltensweisen eine Bedeutung zu geben.

Die Beziehung zwischen Patient und Therapeuten spielt eine wichtige Rolle, denn so ist es dem Therapeuten möglich, Rückschlüsse auf den Umgang des Patienten mit anderen Menschen zu ziehen. Von Bedeutung ist zudem auch, den Gefühlen viel Raum zu geben: der Patient soll lernen, seine Emotionen nicht nur zu erkennen, sondern auch zu benennen.

Tiefenpsychologische Therapien

Im Rahmen der Tiefenpsychologie kommen unterschiedliche Therapien zur Anwendung. Dazu gehören vor allem die:

  • analytische Psychotherapie
  • Individualpsychologie
  • interpersonelle Psychotherapie
  • katathym-imaginative Psychotherapie
  • Kurzzeittherapien
  • Psychoanalyse
  • tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
  • Transaktionsanalyse
  • Transference-Focused-Therapie
  • Traumatherapie

Im Folgenden stellen wir Ihnen die unterschiedlichen Therapien im Detail vor.

Die analytische Psychotherapie

Merkmale der analytischen Psychotherapie

Die analytische Psychotherapie beschäftigt sich mit Konflikten, die bereits in der Kindheit oder Jugend des Patienten stattgefunden haben. Sie kommt zur Anwendung,

  • wenn der Patient zum Beispiel mit seinem Leben nicht zufrieden ist oder
  • wenn er sein Verhalten als einengend empfindet.
  • Aber auch bei Störungen der Persönlichkeit oder Neurosen wie Zwangshandlungen bzw. Angststörungen kommt sie zum Einsatz.

Die analytische Psychotherapie bedarf allerdings der Geduld des Patienten, da sie sich über einen Zeitraum von 2 bis 3 Jahren erstreckt. Ob sie die passende Therapieform für den Patienten ist, kann durch Vorgespräche abgeklärt werden.

Wirkungsprinzip der analytischen Psychotherapie

Die analytische Psychotherapie basiert auf der Psychoanalyse. Das heißt, dass Konflikte, die der Patient noch nicht bewältigt hat, aufgeklärt und behandelt werden.

Zu diesem Zweck ist eine intensive Auseinandersetzung mit der Kindheit des Patienten von großer Bedeutung. So lassen sich manche Konflikte, die sich in der Vergangenheit aufgebaut haben, erst durch die Beziehung zwischen Therapeuten und Patienten ans Tageslicht bringen.

Übertragung und Gegenübertragung bei der analytischen Psychotherapie

Um dies zu erreichen, kommt das tiefenpsychologische Konzept aus Übertragung und Gegenübertragung zur Anwendung.

  • Bei der Übertragung bringt der Patient seine Gefühle und Wünsche, aber auch seine Ängste in die Beziehung zum Therapeuten mit ein.
  • In umgekehrter Richtung funktioniert die Gegenübertragung.

Dabei ist es jedoch wichtig, dass der Therapeut eigene psychische Probleme nicht anspricht. So ist eine gewisse Erfahrung für den Erfolg der analytischen Psychotherapie überaus wichtig.

Regression bei der analytischen Psychotherapie

Einen bedeutenden Bestandteil der analytischen Psychotherapie stellt zudem die Auseinandersetzung mit den Konflikten dar. Dazu gehört auch die Regression, bei der es zu einem Rückfall in alte Verhaltensmuster kommt.

Durch das Verhalten während der Regression ist es möglich, zur Lösung des Konflikts beizutragen. Mitunter führt auch schon das Bearbeiten des Konfliktes zu dessen Lösung.

Durchführung der analytischen Psychotherapie

Die analytische Psychotherapie findet in der Regel zweimal in der Woche statt. Es sind aber auch mehr Termine möglich. Die Behandlung erfolgt zumeist als Einzelsitzung, in manchen Fällen aber auch in einer Gruppe.

Während der Behandlung nimmt der Patient gegenüber seinem Therapeuten Platz oder legt sich auf eine Couch. Dann erfolgen Gespräche, bei denen die unentdeckten Probleme des Patienten zum Vorschein kommen sollen.

Dazu muss dieser dem Therapeuten über alles berichten, was ihm durch den Kopf geht, selbst wenn er es für unwichtig hält. Dabei kann es sich um

  • aktuelle Themen
  • frühere Ereignisse
  • Träume oder
  • Phantasien

handeln. Eine präzise Vorgehensweise gibt es dabei allerdings nicht. Der Therapeut macht sich anhand der Aussagen seines Patienten ein genaues Bild über dessen Probleme und versucht, eine Lösung für sie zu finden.

Die Dauer einer einzelnen Sitzung nimmt ungefähr 50 Minuten in Anspruch. Insgesamt umfasst die analytische Psychotherapie zwischen 80 und 300 Einzelsitzungen.

Die Individualpsychologie

Begründet wurde die Individualpsychologie von dem österreichischen Psychotherapeuten Alfred Adler (1870-1937). Dieser entwickelte das Konzept aus Siegmund Freuds Psychoanalyse. Sie ist eng mit der Lebenssituation des einzelnen Menschen verknüpft.

Prinzipien der Individualpsychologie

Die Individualpsychologie beruht auf drei Grundprinzipien. Dabei handelt es sich um:

  1. Ganzheitlichkeit
  2. Gleichwertigkeit
  3. Zielstrebigkeit

In der Ganzheitlichkeit gilt der Mensch als Einheit aus Körper, Geist und Seele und ist Teil eines Sozialgefüges.

Gleichwertigkeit bedeutet, dass der einzelne Mensch eine gleichwertige Position in der Gesellschaft einnimmt. Konsequent richtet er sich bereits seit seiner Kindheit nach individuellen Zielen.

Die Individualpsychologie geht davon aus, dass bei jedem Menschen Minderwertigkeitsgefühle bestehen. Durch diese kann es zu Leitlinien des Lebens oder psychischen Problemen kommen. Diesen Problemen will die Individualpsychologie entgegenwirken.

Anwendungsgebiete der Individualpsychologie

Das Konzept der Individualpsychologie eignet sich zur Behandlung der meisten psychischen Störungen. Im Rahmen der Therapie versucht der Therapeut, unbewusste Lebensleitlinien des Patienten und krankhafte Denkweisen festzustellen.

Vor allem bei sozialen Defiziten, die

betreffen, gilt die Individualpsychologie als geeignete Therapieform, die sich in jedem Lebensalter durchführen lässt. Weiterhin dient das psychologische Konzept zur Lebensberatung.

Wirkungsprinzip der Individualpsychologie

Im Mittelpunkt der Individualpsychologie stehen der einzelne Patient und die Situation seines Lebens. So geht der Mensch individuellen Zielen nach, denen er sich oftmals gar nicht bewusst ist.

Minderwertigkeitsgefühl

Außerdem leidet nach Ansicht der Individualpsychologie jeder Mensch schon im Kleinkindalter unter Minderwertigkeitsgefühlen. Diese entstehen durch Faktoren wie:

  • Familienverhältnisse
  • eine schlechte Erziehung
  • die Gesellschaft
  • soziale Umstände
  • Organschädigungen

Das mangelnde Selbstwertgefühl

  • führt entweder zu einer psychischen Störung
  • oder motiviert den Betroffenen, dagegen anzukämpfen.

Das heißt, dass sich der Mensch bestimmte Ziele setzt und Leitprinzipien entstehen. Für einen Therapieansatz ist es wichtig, festzustellen, welche Leitprinzipien der Patient hat.

Ganzheitlichkeit des Menschen

Eine bedeutende Rolle in der Individualpsychologie spielt die Ganzheitlichkeit des Menschen. So gibt es eine enge Beziehung zwischen Körper, Geist und Seele. In diesem Punkt besteht ein erheblicher Unterschied zu Siegmund Freuds Psychoanalyse, da Freud die Psyche in mehrere Bereiche aufteilte.

Außerdem sieht die Individualpsychologie den Menschen als gleichwertigen Bestandteil der Gesellschaft an und will ihn in die Gemeinschaft integrieren. So wird das Verhältnis zwischen dem Patienten und anderen Menschen sowie der Gesellschaft betrachtet.

Durchführung der Individualpsychologie

In den meisten Fällen erfolgt die Durchführung der Individualpsychologie als Einzelsitzung. Es sind aber auch Gruppentherapien, Paartherapien oder Familientherapien möglich. Die Anzahl der einzelnen Sitzungen ist unterschiedlich. Während bei manchen Patienten eine kurze Behandlung ausreicht, benötigen andere dagegen zahlreiche Sitzungen.

Erster Schritt der Therapie ist das Analysieren der Lebenssituation des Patienten. So befasst sich der Therapeut mit dessen Vorleben sowie seinen psychischen Problemen. Durch die Gespräche stellt der Therapeut fest, welche Ziele der Patient hat und wie sich dessen Verhaltensweise bessern lässt.

Dazu kann es nötig sein, bestimmte Ziele zu ändern. Außerdem wird der Patient zu mehr Aktivität ermutigt. Risiken und Probleme sind durch die Individualpsychologie nicht zu befürchten.

Die interpersonelle Psychotherapie

Die interpersonelle Therapie unterscheidet sich von der Psychoanalyse darin, dass sie sich weniger auf die Vergangenheit des Patienten konzentriert, sondern mehr auf dessen Gegenwart und soziale Beziehungen zu anderen Personen. Durch Gespräche lernt der Betroffene, seine persönlichen Beziehungen zu überdenken und zu verbessern.

Merkmale der interpersonellen Psychotherapie

Bei der interpersonellen Psychotherapie (IPT) handelt es sich um eine Kurzzeitbehandlung. Sie wurde in den 80er Jahren als ambulante Therapieform entwickelt und beruhte auf der interpersonalen Theorie, die von dem amerikanischen Psychiater Harry Stack Sullivan (1892-1949) stammte. Zu ihren Ansichten gehört die These, dass ein Zusammenhang zwischen Depressionen und zwischenmenschlichen Beziehungen besteht.

Eine wichtige Rolle für die interpersonelle Psychotherapie spielen die Lebenssituation des Patienten sowie dessen aktuelle Probleme mit anderen Personen.

Bestandteile der interpersonellen Psychotherapie

Eine wichtige Rolle bei der Therapie spielen

  • zwischenmenschliche Beziehungen
  • starke Einschnitte in das bisherige Leben und
  • gegenwärtige Konflikte.

Darüber hinaus werden auch Ansätze der kognitiven Verhaltenstherapie aufgegriffen. So werden

  • Patienteninterviews geführt
  • Hausaufgaben verteilt und
  • die Effektivität der Behandlung kontrolliert.

Anwendungsgebiete der interpersonellen Psychotherapie

Entwickelt wurde die interpersonelle Psychotherapie ursprünglich zur Behandlung von Depressionen. So widmet sie sich vor allem Depressionen, die durch zwischenmenschliche Probleme entstehen.

Im Laufe der Zeit wurde das Behandlungskonzept jedoch auf weitere psychische Probleme ausgeweitet. So kommt sie auch zum Einsatz bei:

Wirkungsprinzip der interpersonellen Psychotherapie

Die interpersonelle Psychotherapie geht davon aus, dass zwischenmenschliche Probleme oder bestimmte Lebensumstände die Ursachen von Depressionen sind. Eine bedeutende Rolle bei der Entstehung einer Depression spielen vor allem:

  • Einsamkeit
  • Probleme im Umgang mit anderen Personen
  • Trauer durch den Verlust eines geliebten Menschen
  • Rollenkonflikte und Rollenwechsel

Bei der Behandlung greift die interpersonelle Psychotherapie auf Elemente aus der Tiefenpsychologie und der Verhaltenstherapie zurück. Durch eine genaue Erforschung der Ursachen und eine gezielte Behandlung sollen die depressiven Beschwerden gebessert werden.

Außerdem erhält der Patient Lebenshilfe, indem man ihm aufzeigt, wie er zwischenmenschliche sowie soziale Probleme bewältigen kann und dazu soziale Kompetenz entwickelt.

Ziel ist es, die Eingliederung des Patienten in dessen soziales Umfeld zu erreichen. Das heißt, dass der Patient ein gutes Verhältnis zu seiner Familie oder seinen Freunden pflegt und mit seinen Kollegen im Beruf gut auskommt.

Durchführung der interpersonellen Psychotherapie

Für eine interpersonelle Psychotherapie sind zwischen 12 und 20 Sitzungen nötig, die etwa 50 Minuten dauern. Im Anschluss an diese Kurzzeittherapie gilt eine Erhaltungstherapie als sinnvoll, die zumeist einmal im Monat stattfindet.

Die interpersonelle Psychotherapie lässt sich in folgende Phasen einteilen:

  1. initiale Phase (1.-3. Sitzung)
  2. mittlere Phase (4.-13. Sitzung)
  3. Beendigungsphase (14.-16. Sitzung).

Anfangsphase der interpersonellen Psychotherapie

Die Anfangsphase bildet die initiale Phase, die ca. ein bis drei Sitzungen in Anspruch nimmt. Dabei befasst sich der Therapeut mit der Lebenssituation und den zwischenmenschlichen Problemen seines Patienten. Außerdem ist es wichtig, die Zusammenhänge zu erfassen.

Im Anschluss daran erfolgt das Festlegen der Therapieziele. Außerdem gilt es, die depressiven Symptome zu bekämpfen. Dazu erhält der Patient entweder

Mittlere Phase der interpersonellen Psychotherapie

Die mittlere Phase der interpersonellen Psychotherapie umfasst vier bis dreizehn Behandlungssitzungen. Im Mittelpunkt stehen dabei die zwischenmenschlichen Probleme des Patienten. Um diese zu verbessern, kann es nötig sein, dass der Patient seine Verhaltensweisen verändert und mehr Gefühle zeigt. Außerdem gilt es, positive Aspekte der Problematik zu erkennen.

Abschließende Phase der interpersonellen Psychotherapie

In der dritten und letzten Phase, der Endphase, wird die interpersonelle Psychotherapie zum Abschluss gebracht. Dabei bereitet der Therapeut den Patienten auf das Ende der Behandlung vor und zieht ein abschließendes Fazit.

Außerdem wird ein Weiterführen der Behandlung als Erhaltungstherapie erörtert. In diesem Fall findet die Therapiesitzung einmal im Monat statt.

Erfolgschancen bei der interpersonellen Psychotherapie

Die interpersonelle Psychotherapie gilt als empfehlenswert. Vor allem bei depressiven Störungen kann sie ihre positive Wirkung entfalten.

Die katathym-imaginative Psychotherapie

Merkmale und Entwicklung der katathym-imaginativen Psychotherapie

Eingeführt wurde die katathym-imaginative Psychotherapie (KIP) im Jahr 1954 von dem deutschen Psychotherapeuten Hanscarl Leuner (1919-1996). Ursprünglich trug die Therapiemethode die Bezeichnung Katathymes Bilderleben. Später erfolgte die Umbenennung in Katathym-imaginative Psychotherapie.

Im Rahmen der katathym-imaginativen Psychotherapie stellt sich der Patient bestimmte Gegenstände, Situationen oder Umgebungen vor und schildert diese dem Therapeuten. Der Therapeut hat dadurch die Möglichkeit, unbewusste Konflikte des Patienten zu erkennen und sie entsprechend zu behandeln.

Anwendungsgebiete der katathym-imaginativen Psychotherapie

Behandelt werden mit der katathym-imaginativen Psychotherapie in erster Linie neurotische Störungen. Aber auch behandelt werden:

Außerdem lässt sich die katathym-imaginative Psychotherapie auch abseits von psychischen Erkrankungen anwenden. So dient sie

  • als Entspannungsmethode
  • zur Besserung des Wohlbefindens sowie
  • zur Steigerung von Kreativität.

Auch für Kinder und Jugendliche gilt das Verfahren als sinnvoll.

Wirkungsprinzip der katathym-imaginativen Psychotherapie

Bei der katathym-imaginativen Psychotherapie stehen Tagträume des Patienten im Zentrum des Geschehens. Das heißt, dass sich der Patient bestimmte Bilder vorstellt, durch die der Therapeut wiederum Hinweise auf mögliche Konflikte erhält, da diese meist unbewusst in die Bilder einfließen.

Manche Vorstellungen können auch vom Patienten selbst gedeutet werden. Durch das Erkennen von unbewussten Vorgängen wird die katathym-imaginative Psychotherapie zur Tiefenpsychologie gezählt.

Drei Stufen der Motive bei der katathym-imaginativen Psychotherapie

Es gibt bestimmte Motive, die häufig in der katathym-imaginativen Psychotherapie zum Einsatz gelangen. Man teilt die Motive in die Grundstufe, die Mittelstufe sowie die Oberstufe ein.

Als Grundstufen-Motive gelten:

  • eine Wiese, die für das Leben des Patienten steht
  • das Haus, das den Patienten symbolisiert
  • der Berg
  • ein fließendes Gewässer
  • der Waldrand, der das Symbol für die Grenze zwischen Bewusstem und Unbewusstem bildet

Zu den Bildern der Mittelstufe gehören

  • der Partner, bei dem es sich auch um ein symbolisches Wesen handeln kann
  • der Löwe, der für Aggressivität steht
  • das Ich-Ideal sowie
  • symbolische Sexual-Motive.

Als Oberstufen-Motive gelten unter anderem

  • der Vulkan,
  • die Höhle und
  • der Sumpf.

Sie alle stehen für unbewusste Vorgänge und Konflikte.

Neben der Ergründung der Vorstellungswelt des Patienten, ist es zudem möglich, mit den Bildern psychische Störungen zu behandeln.

Dabei werden die inneren Bilder verändert, wie zum Beispiel das Erfüllen von Dunkelheit mit Licht. Aber auch andere Sichtweisen auf einen Konflikt lassen sich mit den Bildern erreichen, was wiederum das Verhalten des Patienten zum Besseren zur Folge haben kann.

Positiv ist auch die Entspannung, die der Patient durch das Vorstellen der Bilder erfährt. So führt dies zum Abbau von psychischem Stress, was den Patienten stärkt.

Durchführung der katathym-imaginativen Psychotherapie

Die Durchführung der katathym-imaginativen Psychotherapie kann sowohl als Einzelsitzung, als auch als Paar- oder Gruppentherapie erfolgen.

  • Die Behandlung beginnt, indem der Patient dem Therapeuten seine Vorgeschichte sowie seine aktuellen Probleme schildert.

  • Danach wird das katathyme Bilderleben vorgenommen. Dazu entspannt sich der Patient und schließt seine Augen. Dann wird ihm vom Therapeuten ein bestimmtes Bildmotiv vorgegeben. Dieses Bild kann sich der Patient so vorstellen, wie es seiner Phantasie entspricht. Ist das Bild entstanden, beschreibt er es dem Therapeuten ausführlich, der dann versucht eine Deutung vorzunehmen.

  • Die Behandlung erfolgt anschließend durch weitere Gespräche sowie das Leiten des Bildes in andere Richtungen.

Kurzzeittherapien

Merkmale von Kurzzeittherapien

Als Kurzzeittherapie gelten Psychotherapien, deren Dauer lediglich über einen begrenzten Zeitraum erfolgt. Das heißt, dass höchstens 10 bis 30 Therapiesitzungen erfolgen.

Kurzzeittherapien kommen vor allem in der Tiefenpsychologie zur Anwendung und dienen von Anfang an zur Behandlung von bestimmten psychischen Problemen wie neurotischen Störungen oder akuten psychischen Belastungen. Man bezeichnet sie auch als Traumatherapie oder Fokaltherapie.

Anwendungsgebiete der Kurzzeittherapien

Eine Kurzzeittherapie eignet sich zur Behandlung verschiedener psychischer Störungen. Dabei kann es sich um eine akute seelische Krise handeln, die häufig nach dem Tod eines geliebten Menschen, einem Burnout-Syndrom, einem Gewaltakt einer Naturkatastrophe oder einem Unfall auftritt.

Doch auch für länger anhaltende psychische Probleme sind Kurzzeittherapien gut geeignet. Dazu zählen vor allem:

Wirkungsprinzip der Kurzzeittherapien

Die Wirkungsweise der Kurzzeittherapien ist unterschiedlich. Sie alle gehören jedoch zur Tiefenpsychologie. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Psychodynamik. Dabei handelt es sich um das Zusammenwirken und Beeinflussen von inneren Konflikten, psychischen Grundstrukturen und äußeren Faktoren. Aber auch andere psychotherapeutische Konzepte lassen sich für eine Kurzzeittherapie nutzen.

Die Wirkung einer Kurzzeittherapie beruht auf einem Impuls, der das psychische Problem unterbricht. Dadurch hat der Patient die Gelegenheit, zu wichtigen Erkenntnissen zu kommen, die ihn negative Handlungen beenden lassen. So bringt die Kurzzeittherapie ihn dazu, wichtige Veränderungen vorzunehmen.

Kurzzeittherapie-Methoden

Es gibt zahlreiche unterschiedliche Kurzzeittherapiemethoden. Dazu zählen vor allem die:

  • intensive psychodynamische Kurzzeittherapie (ISTDP)
  • psychodynamische Kurzzeitpsychotherapie (STPP)
  • lösungsorientierte Kurzzeittherapie
  • Fokaltherapie
  • psychodynamisch imaginative Traumatherapie (PITT)
  • mehrdimensionale psychodynamische Traumatherapie (MPTT)
  • Ego-State-Therapie

Aber auch Verhaltenstherapien eignen sich für eine Kurzzeittherapie.

Durchführung der Kurzzeittherapien

In der Regel erfolgt eine Kurzzeittherapie als Einzelsitzung. Die Anzahl der Sitzungen liegt bei höchstens 10 bis 30 Terminen.

Wie die Behandlung abläuft, hängt von der Art der Therapie ab. Normalerweise erfolgt zu Beginn eine Befragung des Patienten, bei der dessen Probleme erörtert werden. In Anschluss an die Analyse findet dann die eigentliche Psychotherapie statt.

Prognose bei Kurzzeittherapien

Die Prognose bei einer Kurzzeittherapie gilt allgemein als positiv. So ist es in den meisten Fällen möglich, kurzfristig eine Besserung der psychischen Beschwerden des Patienten zu erreichen. Handelt es sich jedoch um schwerwiegende Störungen, muss eine Langzeittherapie vorgenommen werden.

Die Psychoanalyse

Merkmale der Psychoanalyse

Bei der Psychoanalyse handelt es sich um eine psychologische Therapieart, die der österreichische Neurologe Siegmund Freud (1856-1939) gegen 1890 begründete. Sie dient zum Aufdecken von unbewussten Konflikten, indem ein Psychoanalytiker Gespräche mit seinem Patienten führt.

Aus der Psychoanalyse entstanden im Laufe der Jahre zahlreiche Schulen der Tiefenpsychologie.

Anwendungsgebiete der Psychoanalyse

Die Psychoanalyse dient zur Behandlung von tiefgreifenden psychischen Störungen, die über einen längeren Zeitraum andauern. Dabei wird die gesamte Persönlichkeit des Patienten unter die Lupe genommen.

  • Zu den häufigsten Anwendungsgebieten zählen Neurosen wie Zwangshandlungen und Angststörungen, deren Ursache ein ungelöster Konflikt aus der Vergangenheit des Patienten ist.
  • Außerdem eignet sich die Psychoanalyse, wenn der Patient unter einer psychosomatischen Erkrankung leidet.

Das Lebensalter des Patienten spielt für die Behandlung keine Rolle.

Wirkungsprinzip der Psychoanalyse

Mithilfe der Psychoanalyse lassen sich seelische Vorgänge eines Menschen erfassen. Nach Ansicht von Siegmund Freud sind psychische Störungen die Ursache von nicht gelösten Konflikten, die sich bereits in der Kindheit der betroffenen Person ereignet haben. Dadurch kommt es unbewusst zu Auswirkungen auf das Denken und Handeln des Patienten.

Von großer Bedeutung sind dabei sexuelle Triebe, die zu psychischen Störungen führen können.

Psychische Strukturanteile der Psychoanalyse

Überaus wichtig für das Konzept der Psychoanalyse sind die psychischen Strukturanteile Ich, Über-Ich und Es. Während das Ich das bewusste Denken und Wahrnehmen des Menschen darstellt, bildet das Über-Ich das Gewissen bzw. die Moral. Dagegen handelt es sich beim Es um die körperlichen Bedürfnisse und Triebe des Menschen.

Im Falle von Konflikten zwischen diesen Strukturen kommen Abwehrmechanismen zur Anwendung, die negative Gefühle verdrängen. Es besteht jedoch die Gefahr, dass die psychischen Störungen dadurch stärker werden.

Durch das Bewusstmachen der Konflikte und ihrer Inhalte ist es möglich, eine positive Veränderung zu erreichen und die Probleme bewusst zu verarbeiten. Zum Entdecken der jeweiligen Inhalte müssen intensive Gespräche zwischen einem Psychoanalytiker und dem Patienten stattfinden. Dabei spricht der Patient über alles, an was er denkt. So kann jede noch so unwichtige Äußerung ein Hinweis auf einen Konflikt aus der Vergangenheit sein.

Während der Gespräche kommen auch die Übertragung sowie die Gegenübertragung zum Einsatz. Dabei setzt der Patient, ohne dies zu wissen, seine Gefühle und Konflikte zum Psychoanalytiker ein.

Umgekehrt erfolgt auch eine Gegenübertragung vom Therapeuten zum Patienten. Auf diese Weise kann der Psychoanalytiker wertvolle Hinweise über die Probleme des Patienten erhalten.

Durchführung der Psychoanalyse

Die Behandlungssitzungen werden im Rahmen einer Psychoanalyse in der Woche drei- bis fünfmal vorgenommen. Pro Sitzung muss der Patient mit einer Dauer von 50 Minuten rechnen. Normalerweise nimmt das Verfahren einige Jahre in Anspruch. In den meisten Fällen findet eine Einzelsitzung statt. Bei stationären Behandlungen kann auch eine Gruppentherapie erfolgen.

Ein typisches Merkmal der Psychoanalyse ist das Liegen des Patienten auf einer Couch. Dabei nimmt der Psychoanalytiker hinter dem Kopf seines Patienten Platz, um nicht dessen Blicke zu kreuzen. In dieser Haltung läuft das Gespräch zwischen den beiden Beteiligten ab.

Der Patient erzählt von sämtlichen Themen, die ihm durch den Kopf gehen, wodurch der Psychoanalytiker Hinweise auf unbewusste Abläufe erhalten kann. Fallen dem Therapeuten bestimmte Dinge auf, spricht er mit dem Patienten darüber.

Risiken der Psychoanalyse

Eine Psychoanalyse ist nicht frei von Risiken. So besteht bei Menschen, die unter erheblichen psychischen Störungen leiden, die Gefahr einer Verschlimmerung ihres Zustandes. So kann es unter anderem zu

  • einer Therapieabhängigkeit
  • einer Psychose oder sogar
  • Selbstmordabsichten

kommen. Als großer Nachteil der Psychoanalyse gilt zudem der hohe Zeitaufwand. So ist ein Ende der Therapie nicht festzulegen.

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Merkmale der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (TP) basiert auf den theoretischen Grundlagen der klassischen Psychoanalyse, aus der sie hervorgegangen ist. Auch bei diesem Psychotherapieverfahren geht es um das Aufdecken von unbewussten Konflikten.

Im Unterschied zur Psychoanalyse liegt der Schwerpunkt jedoch auf aktuellen psychischen Problemen. Außerdem sitzen sich der Patient und der Therapeut Auge in Auge gegenüber.

Mit einer Behandlungsdauer von ein bis zwei Jahren verläuft die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie weitaus schneller als die Psychoanalyse.

Anwendungsgebiete der der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie zählt zu den bekanntesten und gängigsten Psychotherapien. Sie eignet sich für leichte bis mittelschwere psychische Probleme, die mit der aktuellen Lebenssituation in Zusammenhang stehen.

Zu den typischen Indikationen gehören vor allem:

  • Neurosen (Zwangs- oder Angststörungen)
  • Psychosen
  • Störungen der Persönlichkeit
  • Suchtkrankheiten
  • Psychosomatische Erkrankungen

Besonders erfolgreich verläuft die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie bei gut motivierten Menschen. Sie eignet sich sowohl für Erwachsene als auch für Kinder.

Wirkungsprinzip der der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie geht davon aus, dass unbewusste Vorgänge, die sich tief in der Seele verbergen, ursächlich für das Entstehen von psychischen Erkrankungen sind. Durch das Aufdecken dieser unbewussten Abläufe ist es möglich, sie entsprechend zu behandeln.

Im Unterschied zur klassischen Psychoanalyse geht die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie davon aus, dass die ungelösten Konflikte aus der Vergangenheit durch aktuelle Lebensprobleme wieder hervorgerufen werden. Daher konzentriert sie sich auf die derzeitigen Probleme des Patienten. Da das Verfahren sich auf weniger Inhalte beschränkt, lässt es sich deutlich schneller abwickeln als die Psychoanalyse.

Durchführung der der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie

In der Regel erfolgt eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie einmal in der Woche. Genau wie bei den anderen tiefenpsychologischen Behandlungsverfahren dauert eine Sitzung auch hier etwa 50 Minuten.

Insgesamt nimmt die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie 50 bis 100 Stunden in Anspruch. Es ist aber auch die Durchführung einer Kurzzeittherapie möglich.

Während der Sitzungen sprechen Patient und Therapeut über die aktuellen Probleme des Patienten. Dabei unterstützt der Psychotherapeut den Patienten beim Erkennen von unbewussten Verhaltens- und Denkweisen, damit dieser seine Probleme bewältigen kann.

Für den Erfolg der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie ist das Mitwirken des Patienten überaus wichtig. So sind die Erfolgsaussichten am größten, wenn der Patient gut mit dem Therapeuten zusammenarbeitet.

Die Transaktionsanalyse

Merkmale der Transaktionsanalyse

Bei der Transaktionsanalyse (TA) handelt es sich um ein psychologisches Konzept, welches sich mit der Persönlichkeitsstruktur des Menschen befasst. Entwickelt wurde sie von dem US-Psychiater Eric Berne (1910-1970). Die Transaktionsanalyse dient zur Behandlung von psychischen Störungen.

Ich-Zustände bei der Transaktionsanalyse

Eine zentrale Rolle in der Transaktionsanalyse spielen die so genannten Ich-Zustände, bei denen es sich um Kommunikationsmerkmale handelt. Dies sind:

  1. das Erwachsenen-Ich
  2. das Kind-Ich
  3. das Eltern-Ich

Während das Erwachsenen-Ich für logisches, abwägendes und realistisches Verhalten steht, stellt das Kind-Ich unreifes und unbefangenes Verhalten dar. Als Eltern-Ich bezeichnet man ablehnende und bestimmende, aber auch umsorgende Verhaltensweisen.

Durch die Gespräche mit dem Patienten schließt der Therapeut, welcher Ich-Zustand bei diesem besteht. Dadurch ergeben sich Möglichkeiten zur Problemlösung.

Anwendungsgebiete der Transaktionsanalyse

Die Transaktionsanalyse eignet sich zur Therapie zahlreicher psychischer Probleme. Darüber hinaus dient sie dazu, das individuelle Verhalten einer Person zu verändern. So findet sie zum Beispiel Verwendung:

  • für berufliche Zwecke
  • zur Lösung von Konflikten
  • zur Bildung
  • zur Selbsterkenntnis

Außerdem ermöglicht die Transaktionsanalyse selbst in problematischen Situationen ein angemessenes Verhalten.

Wirkungsprinzip der Transaktionsanalyse

Die Transaktionsanalyse basiert auf drei Grundsätzen:

  1. Jeder Mensch ist fähig zu denken und gleichberechtigt
  2. Jeder Mensch ist zunächst grundsätzlich gut
  3. Jedes psychische Problem kann bei vorhandenen Kenntnissen behandelt werden

Die Transaktionsanalyse ist in der Lage, durch die Kommunikation des Menschen auf dessen Psyche zu schließen. Dabei ist vor allem das Beschreiben des Ich-Zustands von größter Bedeutung. So lässt sich der Ich-Zustand nicht nur am Inhalt der gesprochenen Wörter erkennen, sondern auch

  • am Tonfall
  • an der Haltung des Körpers
  • an der Gestik und
  • an der Mimik.

Der Mensch verwendet die Ich-Zustände wie Erwachsenen-Ich, Kind-Ich und Eltern-Ich meist unbewusst. Der Therapeut ist in der Lage, durch die Ich-Zustände Reaktionen und Beziehungsmuster zweier kommunizierender Menschen zu erkennen und zu deuten.

Formen der Transaktionen

Zu den unterschiedlichen Formen der Transaktionen gehören:

  1. die parallele Transaktion, bei der eine Kommunikation zwischen zwei identischen Ich-Ebenen erfolgt

  2. die verdeckte Transaktion, bei der verdeckt weitere Ich-Zustände unterschwellig ablaufen

  3. die gekreuzte Transaktion, die oft zu Streitigkeiten führt, weil dabei zwei unterschiedliche Ich-Zustände miteinander kommunizieren

Mithilfe der Transaktionsanalyse ist es möglich, grundsätzlich Einstellungen eines Menschen zu verändern. Außerdem soll das Gesprächsverhalten positiv verbessert werden. Des Weiteren bietet die Transaktionsanalyse Möglichkeiten zur Selbsterkenntnis und positivem Wachstum.

Durchführung der Transaktionsanalyse

Normalerweise findet eine Transaktionsanalyse in Gruppen statt. Ebenso sind jedoch auch einzelne Sitzungen möglich. Therapeut und Patient bestimmen gemeinsam das Therapieziel.

Während der Transaktionsanalyse können einerseits Gespräche zwischen dem Patienten und dem Therapeuten, aber auch Gespräche zwischen den Gruppenteilnehmern erfolgen, die vom Therapeuten analysiert werden. Dabei überprüft er die Beziehungsmuster, das Kommunikationsverhalten sowie unbewusste Abläufe.

Da der Patient absolut gleichberechtigt ist, erhält er Einblick in das Resultat der Transaktionsanalyse. Auf diese Weise kann der Patient Einsicht in ungünstige Abläufe bekommen und erhält die Möglichkeit, diese zu verändern, wobei er Hilfe vom Therapeuten erhält.

Transference-Focused-Therapie

Die Transference-Focused-Therapie, auch übertragungsfokussierte Psychotherapie genannt, richtet sich an Menschen, die unter Persönlichkeitsstörungen leiden. Dazu gehört vor allem die Borderline-Persönlichkeitsstörung. Dabei greift die Methode Grundsätze der Psychoanalyse auf.

Anwendungsgebiete der Transference-Focused-Therapie

Mit der Transference-Focused-Therapie lassen sich verschiedene Formen der Persönlichkeitsstörung behandeln. Dabei handelt es sich in erster Linie um die Borderline-Persönlichkeitsstörung, bei der es unter anderem zu Selbstverletzungen, starken Stimmungsschwankungen und erheblichen zwischenmenschlichen Problemen kommt.

Aber auch andere Persönlichkeitsstörungen lassen sich wirksam mit der Transference-Focused-Psychotherapie behandeln, wie:

Weitere Indikationen sind:

  • psychosomatische Störungen
  • Suchtkrankheiten
  • Essstörungen

Wirkungsweise der Transference-Focused-Therapie

Die Basis der übertragungsfokussierten Psychotherapie bildet die klassische Psychoanalyse. Im Unterschied zu dieser Form beschäftigt sich die Transference-Focused-Therapie jedoch mit den aktuellen Beschwerden der Patienten.

Übertragung der Transference-Focused-Therapie

Eine zentrale Rolle spielt dabei die Übertragung zwischen Patienten und Therapeuten. Von einer Übertragung ist die Rede, wenn der Patient Gefühle, die aus anderen Beziehungen stammen, in ein neues Verhältnis einbringt. Oft kommen die Emotionen aus Beziehungen mit Bezugspersonen, die in der Kindheit wichtig waren.

Durch die Übertragung ist der Therapeut imstande, auffälliges Verhalten des Patienten zu diagnostizieren und es positiv zu verändern. So will die übertragungsfokussierte Psychotherapie erreichen, dass sich der Patient selbst positiver bewertet.

Durchführung der Transference-Focused-Therapie

Die Transference-Focused-Psychotherapie findet in der Regel als Einzelsitzung statt und nimmt viel Zeit in Anspruch. Die Anzahl der Therapiesitzungen ist von dem Erfolg der Behandlung abhängig.

Therapeut und Patient führen Gespräche miteinander, in denen es um die Beziehungen zu den Menschen aus dem sozialen Umfeld des Patienten geht. Dabei erklärt der Patient Dinge, die ihm wichtig sind. Anschließend werden die Vorgänge gedeutet sowie Konflikte angesprochen.

Der Therapeut versucht dem Patienten zu vermitteln, dass bestimmte Persönlichkeitseigenschaften zu akzeptieren sind. Außerdem ist es wichtig, dass der Patient sich nicht mehr selbst Schaden zufügt.

Die Traumatherapie

Bei der Traumatherapie werden Methoden aus der Verhaltens- und Tiefenpsychologie angewandt, um traumatische Erlebnisse zu verarbeiten. Dabei kann es sich beispielsweise um einen Unfall oder eine schwere Erkrankung handeln.

Die psychischen Probleme können dabei kurz nach dem Erlebnis oder aber auch erst einige Zeit später auftreten. Lesen Sie hier, wie eine Traumatherapie abläuft.